Saint-Saud-Lacoussière

Saint-Saud-Lacoussière
Saint-Saud-Lacoussière
Saint-Saud-Lacoussière (Frankreich)
Saint-Saud-Lacoussière
Region Aquitanien
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière
Gemeindeverband Périgord vert.
Koordinaten 45° 33′ N, 0° 49′ O45.5441666666670.81972222222223Koordinaten: 45° 33′ N, 0° 49′ O
Höhe 189–370 m
Fläche 58,04 km²
Einwohner 860 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 15 Einw./km²
Postleitzahl 24470
INSEE-Code

Saint-Saud-Lacoussière, Blick von Südwesten
.

Saint-Saud-Lacoussière, okzitanisch Sensaut e la Cossiera, ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière. Außerdem bildet sie einen Teil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Ursprung des Okzitanischen Sensaut ist nicht ganz geklärt. Die zweite Wortsilbe saut bedeutet einen bewaldeten Abhang oder einen Hohlweg (wörtlich Sprung). La cossiera ist eine Variante von la corsiera mit der Bedeutung Rinne oder Abzugsgraben.

Geographie

Saint-Saud-Lacoussière liegt auf halbem Weg zwischen Nontron und La Coquille. Die Entfernung zu dem im Westen gelegenen Nontron beträgt 12 Kilometer, zu dem im Osten gelegenen La Coquille ebenfalls 12 Kilometer (Luftlinie).

Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

Saint-Saud-Lacoussière ist Grenzgemeinde zum Département Haute-Vienne. Flächenmäßig ist sie mit 58,04 km² die größte Gemeinde im Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière. Zu ihrem Gebiet gehören neben dem Ortskern zahlreiche Weiler, Gehöfte, Schlösser, Mühlen bzw. Schmieden und Ziegeleien:

Au Juges, Beynac, Bœuf Mort, Bonnefond, Bourbon, Bourneix, Chapellas, Chataignier, Château de Beynac, Chez Farjoutie, Claud de la Veyrière, Contussier, Côte Chaude, Grandcoing, La Beauzetie, La Besse, La Bucherie, La Chapelle Verlaine, La Forêt de Beynac, La Garde, La Jurie, La Maque, La Pinalie de Montagnac, La Rebière, La Rouderie, La Sagne, La Tuilerie de la Veyrière, La Valade, La Veyrière, La Villotte, Lacoussière, Lage, Larret, Le Breuil, Le Claud du Four, Le Grand Peytour, Le Monteix, Le Pic, Le Puy, Le Roudat, Le Tendeix, Les Bordes, Les Clèdes, Les Couderchoux, Les Farges, Les Gargalines, Les Grafouillades, Les Marottes, Les Paleyres, Les Petites Bordes, Les Peychères, Les Plages, Les Tuileries de Vaure, Maberout, Maisonneuve, Manaud, Mazaubrun, Mazaudet, Maziéras, Montagnac, Moulin de Grandcoing, Moulin du Pont, Mouton, Nicolas, Petit Peytour, Peyfreix, Peyrouse, Pimpidour, Porcherie, Puydoyeux, Vachaumard, Vacher, Vaure, Veyrinas und Vieille Abbaye.

Das Gemeindegebiet wird etwa mittig von der Dronne durchflossen. Der mäandrierende Fluss hat sich bis zu 100 Meter tief in das Grundgebirge eingeschnitten und ein schluchtartiges Tal geschaffen. Die Dronne fließt anfangs in südlicher Richtung und bildet gleichzeitig die Nordostgrenze zu Mialet. Nach einer Kursänderung auf Südwest durchquert sie von Osten kommend das Gemeindegebiet und passiert den Ortskern von Saint-Saud-Lacoussière im Süden. Sie behält die Südwestrichtung bis zum Verlassen des Gemeindegebiets westlich von Larret bei. Auf ihren letzten beiden Kilometern ist sie dann Grenzfluss zu Champs-Romain. Nennenswerte Nebenflüsse sind der rechtsseitige Ruisseau de la Bucherie und der ebenfalls rechtsseitige Ruisseau la Malencourie. Letztgenannter Bach verlängert mit seinem Verlauf die Westgrenze zu Champs-Romain nach Norden. Die Südostgrenze der Gemeinde wird von der nach Südsüdwest mäandrierenden Queue d’Ane definiert, einem rechten Nebenfluss der Côle.

Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 189 Metern über dem Meer an der Dronne im Westen, der höchste Punkt mit 370 Metern im äußersten Nordosten bei le Roudat.

Geologie

Saint-Saud-Lacoussière liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Der Ostteil der Gemeinde wird vom Glimmerschieferband der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit in Nord-Südrichtung durchzogen. Mit den Glimmerschiefern assoziiert ist der Saint-Mathieu-Leukogranit, der im Westteil des Gemeindegebiets in seiner Saint-Saud-Fazies auftritt. Der Leukogranit drang im ausgehenden Oberkarbon in den Kontaktbereich der Glimmerschiefer mit den von ihnen überfahrenen Paragneisen ein (die Paragneise stehen weiter im Westen im Gemeindegebiet von Champs-Romain an). Dass er ein anatektisches Aufschmelzungsprodukt der Glimmerschiefer ist, lässt sich an den in ihm mitgeführten Glimmerschieferinseln ersehen (ein schönes Beispiel hierfür befindet sich mitten im Ortskern von Saint-Saud-Lacoussière). Strukturell folgen über den Glimmerschiefern - der strukturell tiefstgelegenen Einheit im Zentralmassiv - Augengneise und Leptynite der Unteren Gneisdecke. Die Augengneise sind am äußersten Nordostrand bei Les Grafouillades gerade noch entlang einer Störung aufgeschlossen; sie treten auch an der Südostgrenze südlich von Vielle Abbaye auf. Der Leukogranit wird von Gangscharen aus Lamprophyren durchsetzt, die vorwiegend Nordnordost-Südsüdwest streichen. Auch Quarzgänge kommen im Leukogranit vor, die meist sehr ähnlich orientiert sind. Mehrere aushaltende Quarzzüge finden sich in den Glimmerschiefern in der Nähe von Grandcoing.

Viele Höhenlagen im Gemeindegebiet werden oft von relativ dünnmächtigen, kolluvialen Alteriten des Pleistozäns verhüllt.

Geschichte

Im Jahr 1163 gründeten die Zisterzienser in Peyrouse eine Abtei, die zu den vier Zisterzienserabteien im Périgord zählte. Ob der Weiler Vieille Abbaye damit im Zusammenhang steht, ist nicht geklärt. Die romanische Ortskirche von Saint-Saud-Lacoussière wurde gleichfalls im 12. Jahrhundert errichtet. Sie enthält Holzstatuen aus der ehemaligen Zisterzienserabtei. Etwa zur selben Zeit dürfte auch das Schloss von Lacoussière entstanden sein, das während des Hundertjährigen Krieges wieder zerstört wurde. Das Château de Beynac wurde im 19. Jahrhundert auf einem wesentlich älteren Fundament erbaut.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Saint-Saud-Lacoussière
Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in Prozent
Einwohnerdichte



1962 1468 22,1 25,3/km²
1968 1284 21,5 22,1/km²
1975 1148 20,5 19,8/km²
1982 1045 20,3 18,0/km²
1990 951 20,0 16,4/km²
1999 868 19,4 15,0/km²
2006 859 19,2 14,8/km²
2007 856 19,2 14,7/km²

Quelle: INSEE[1]

Die Bevölkerung von Saint-Saud-Lacoussière war bis 1999 stark rückläufig, scheint sich aber seitdem zu stabilisieren. Bevölkerungsmäßig ist Saint-Saud-Lacoussière die zweitgrößte Gemeinde im Kanton hinter Saint-Pardoux-la-Rivière.

Bürgermeister

Bürgermeister von Saint-Saud-Lacoussière ist seit 2001 die parteilose Landwirtin Sylvie Seegers.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche von Saint-Saud-Lacoussière
  • Die romanische Kirche von Saint-Saud-Lacoussière aus dem 12. Jahrhundert, erbaut aus Leukogranit.
  • Die Ruinen des Château de la Coussière.
  • Die Ruinen der Zisterzienserabtei von Peyrouse.
  • Die Stromschnellen des Saut du Chalard an der Dronne.
  • Der 12 Hektar große Badesee im Norden des Ortskerns.

Verkehrsanbindung

Von La Coquille kommend durchquert die D 79 den Ortskern und führt weiter nach Westen in Richtung Nontron. Am Nordrand des Gemeindegebiets verläuft die D 6a (Haute-Vienne), die in der Dordogne als D 85 bezeichnet wird; sie kommt von Nordosten aus Dournazac und zieht dann weiter nach Nontron. Den Südteil der Gemeinde (linke Talseite der Dronne) durchfährt in Südwestrichtung die D 82 von Mialet nach Villars. Im Ortskern kreuzt außerdem eine Nord-Süd-verlaufende Kommunalstraße; sie stellt Anschlüsse zur D 6a im Norden und zur D 82 im Süden her; darüber hinaus ermöglicht sie eine Verbindung nach Thiviers.

Fernwanderweg

Der Fernwanderweg GR 438 durchquert die Gemeinde in etwa mittig in Nord-Süd-Richtung.

Einzelnachweise

  1. Saint-Saud-Lacoussière auf der Website des Insee

Weblinks

Literatur

  • Floc'h, J.-P. et al.: Feuille Nontron. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
  • Briand, B. et al.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.

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