La Gonterie-Boulouneix

La Gonterie-Boulouneix
La Gonterie-Boulouneix
La Gonterie-Boulouneix (Frankreich)
La Gonterie-Boulouneix
Region Aquitanien
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Champagnac-de-Belair
Gemeindeverband Pays de Champagnac-en-Périgord.
Koordinaten 45° 23′ N, 0° 35′ O45.3886111111110.58972222222224Koordinaten: 45° 23′ N, 0° 35′ O
Höhe 105–202 m
Fläche 11,79 km²
Einwohner 236 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 20 Einw./km²
Postleitzahl 24310
INSEE-Code

Der auf einem Höhenrücken gelegene Ortskern von La Gonterie
.

La Gonterie-Boulouneix, okzitanisch La Gontariá e Bolonés [1], ist eine französische Gemeinde im Nordwesten des Départements Dordogne in der Region Aquitanien.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Die Gemeindebezeichnung La Gonterie-Boulouneix ist ein Doppelname, der sich aus La Gonterie und Boulouneix zusammensetzt. La Gonterie ist ein Eigenname, der sich auf das Anwesen des Gontier bezieht, ein in der Region wohlbekanntes Patronym. Bolouneix leitet sich ab vom lateinischen Adjektiv Bolonensis, d.h. zum Fluss Bolon (in okzitanisch) bzw. Boulou gehörig.

Geographie

La Tabaterie im Bouloutal

Die Gemeinde La Gonterie-Boulouneix besteht aus drei etwas größeren, ehemals unabhängigen Ortsteilen: Belaygue, Boulouneix und La Gonterie. Hinzu kommen die folgenden Weiler und Einzelhöfe: Champat, Champébre, Champtonie, Chazeau, Chez Jaumelet, Garelias, L'Étang, La Chataignade, La Combardie, La Nègrerie, La Plagne, La Suchonie, La Sudrie oder Les Sudries, La Tabaterie, Landrivie, Le(s) Bernard(s), Le Clos du Pont, Le Couderc bzw. Le Coudert, Le Haut-Palange, Le Maine, Leforesterie, Les Boutétias, Les Marquisats, Maison-neuve, Malet, Moulin de la Faye und Palange.

Das Gemeindegebiet wird vom Boulou und seinem rechten Nebenfluss, dem Belaygue in südwestlicher Richtung entwässert. Der Boulou stellt mehrmals die Nordwestbegrenzung der Gemeinde dar. Der Belaygue durchfließt von Nordosten kommend den gleichnamigen Ortsteil Belaygue und fließt anschließend nur unweit südlich von Boulouneix vorbei. Die beiden Wasserläufe vereinigen sich schließlich in der äußersten Südwestecke des Gemeindegebietes.

La Gonterie-Boulouneix wird von folgenden Gemeinden umgeben:

Der Ortskern von La Gonterie befindet sich 5 Kilometer nordwestlich von Brantôme und 17 Kilometer südsüdwestlich von Nontron (Luftlinie).

Verkehrsmäßig wird das Gemeindegebiet von keiner größeren Straße gekreuzt. Der Ortskern von La Gonterie wird über eine Kommunalstraße mit der weiter nordöstlich verlaufenden D 939 von Brantôme nach Mareuil verbunden, er befindet sich etwa 2 Kilometer von dieser Hauptverkehrsachse entfernt.

Der orographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt auf zirka 105 Meter über dem Meer am Zusammenfluss des Boulou mit dem Belaygue im äußersten Südwesten. Der höchste Punkt erreicht 202 Meter bei Champat am Nordostende.

Die Gemeinde ist Randgemeinde des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Geologie

Abri bei la Tabaterie unter einer Steilwand aus Coniacium

Das Gemeindegebiet wird größtenteils von flachliegenden Schichten des Coniaciums unterlagert. Im Bouloutal bei Marquisat im Norden tritt auch stratigraphisch tieferes Oberturon (Angoumien) zu Tage. Die Höhenlagen um La Gonterie bestehen bereits aus unterem Santonium. Das Coniacium bildet im Bouloutal Steilwände mit mehreren Höhlen und Abris (Höhle von La Sudrie, Abris von La Nègrerie und La Tabaterie). Zwischen Marquisat und Belaygue kreuzt eine von Monsec herüberkommende Störung das Gemeindegebiet in Nordwest-Südost-Richtung. Die Störung ist eine Verlängerung des Antiklinals von Mareuil. Die Oberkreidesedimente werden in einigen Hochlagen teils von kolluvialem und alluvialem Detritus des Pleistozäns überdeckt.

Geschichte

Romanische Kirche von Boulouneix

Die Anwesenheit des Menschen kann in der Gemeinde La Gonterie-Boulouneix bis ins Paläolithikum zurückverfolgt werden. So fanden sich im Südwesten bei den Abris von Sendouge (auch Sandougne) und von La Tabaterie Überreste aus dem Moustérien. Während der zweiten Eisenzeit vor zirka 600 bis 500 v. Chr. wurde auf dem Roc Plat 20 bis 30 Meter oberhalb des Abris von Sendouge ein teils befestigtes, 13,5 Hektar großes Oppidum angelegt. Aus der Römerzeit stammen die Überreste eines aus Ziegeln gemauerten Aquädukts im alten Friedhof von Boulouneix. Die romanische Kirche von Boulouneix im Saintonge-Stil geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Hier befand sich früher ein von der Abtei in Brantôme abhängiger Mönchskonvent, die kleine Ansiedlung hieß deswegen auch Labayat. Etwa zur selben Zeit hatten die Benediktiner in Belaygue ein Priorat für adlige Nonnen gegründet, von dem heute nur noch die Ruinen zu sehen sind. Die Kirche von La Gonterie stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Jahr 1806 wurde die einstige Gemeinde Belaygue mit Boulouneix zusammengelegt. Der heutige Gemeindename besteht seit 1912.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in La Gonterie-Boulouneix
Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in Prozent
Einwohnerdichte



1962 220 6,6 18,7/km²
1968 222 6,9 18,8/km²
1975 214 6,9 18,1/km²
1982 237 7,7 20,1/km²
1990 195 6,8 16,5/km²
1999 228 7,4 19,3/km²
2006 240 7,7 20,4/km²
2007 234 7,5 19,8/km²

Quelle: INSEE[2]

In der Bevölkerungsentwicklung ist kein deutlicher Trend zu erkennen, sie schwankt um einen Mittelwert von 220 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten

Blick vom Roc Plat ins untere Bouloutal
Ruine des Benediktinerpriorats von Belaygue
  • Eisenzeitliches Oppidum Roc Plat aus dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr.
  • Romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert von Boulouneix
  • Romanisches Priorat aus dem 12. Jahrhundert von Belaygue (Ruine)
  • Kirche von La Gonterie aus dem 18. Jahrhundert

Einzelnachweise

  1. Website des Conseil général de la Dordogne mit den okzitanischen Gemeindenamen
  2. La Gonterie-Boulouneix auf der Website des Insee

Weblinks

 Commons: La Gonterie-Boulouneix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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