Cantillac

Cantillac
Cantillac (Cantilhac)
Cantillac (Frankreich)
Cantillac
Region Aquitanien
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Champagnac-de-Belair
Gemeindeverband Communauté de communes du Pays de Champagnac-en-Périgord.
Koordinaten 45° 24′ N, 0° 39′ O45.3966666666670.64194444444445Koordinaten: 45° 24′ N, 0° 39′ O
Höhe 124–233 m
Fläche 8,12 km²
Einwohner 184 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 23 Einw./km²
Postleitzahl 24530
INSEE-Code

Die Ortskirche von Cantillac
.

Cantillac, okzitanisch Cantilhac[1], ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie ist Grenzgemeinde zum Regionalen Naturpark Périgord-Limousin.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Cantillac, okzitanisch Cantilhac, leitet sich ab vom römischen Eigennamen Quintilius und der Endsilbe -acum (Anwesen, Domäne des...).

Geographie

Cantillac von Süden mit den Weilern Saint-Michel (rechts) und Les Bourgougnoux

Cantillac liegt 4 Kilometer nördlich von Brantôme und 15 Kilometer südlich von Nontron (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

Die Gemeinde setzt sich neben dem Ortskern aus folgenden Weilern und Gehöften zusammen:

Grand Lac, La Clède, La Gaillardie, La Plagne, Le Bas Puy, Le Bouchet, Le Haut Puy, Les Bourgougnoux, Les Bouriaux, Maison Neuve, Margnac, Puybertro, Puycervier, Puyfauchard und Saint-Michel.

Die Südostecke des Gemeindegebietes berührt den nach Süden entwässernden Libourny, einen rechten Nebenfluss der Dronne. Etwa 1 Kilometer nördlich des Ortskerns am Mont Saint-Jean entspringt der nach Südwesten abfließende Ruisseau du Pré Pinson, ein linker Seitenarm des Boulou; im Gemeindegebiet von La Gonterie-Boulouneix wird er dann als Ruisseau le Belaygue bezeichnet.

Der topographisch tiefste Punkt in der Gemeinde Cantillac mit 124 Metern über dem Meeresspiegel liegt am Libourny in der Südostecke, die höchste Stelle mit 233 Meter befindet sich nördlich von Le Haut Puy im Nordosten. Die absolute Höhendifferenz beträgt 109 Meter.

Geologie

Die Gemeinde Cantillac liegt vollständig auf flach liegenden Sedimenten des nördlichen Aquitanischen Beckens. Strukturell gehört der Schichtverband zum Südflügel der Combiers-Saint-Crépin-de-Richemont-Synklinale. Die älteste aufgeschlossene Formation ist das Coniacium. Dessen harten Fossilkalke sind an der Südostecke des Gemeindegebietes aufgeschlossen. Über dem Coniacium folgt das Untersanton mit plattigen, grauen glaukonithaltigen Kalken. Es zieht in einem Band von Puybertro über Saint-Michel und Les Bouriaux zur Ostgrenze. Das folgende Obersanton nimmt bereits topographisch höhere Lagen ein und umrahmt den Ortskern im Osten und Süden. Es besteht aus Austernschill-haltigen Kalkmergeln, siltigen, glaukonithaltigen Kalken und Sanden bzw. Sandsteinen. Den Abschluss der Serie bilden die grauweißen Kreidekalke des Untercampans. Das Untercampan findet sich in stratigraphisch höchster Position auf den Hochlagen um den Ortskern und beim Weiler Puyfauchard.

Im Alttertiär transgredierten über den mesozoischen Schichtenverband Flusssysteme, die ihren Ursprung im sich heraushebenden Massif Central bei Nontron nahmen und gen Südwest ins Aquitanische Becken schütteten. Es handelt sich hier um Schotter und Kiese, die stellenweise zu Konglomeraten verfestigt sein können (Formation HF – zu sehen entlang der D 675 bei Margnac und an der Nordwestgrenze zu Saint-Crépin-de-Richemont). Im Zuge der pleistozänen Vereisungen kam es zu sehr starken kolluvialen Vorgängen, welche die alttertiären kontinentalen Sedimente aufarbeiteten und umlagerten. Als Resultat werden jetzt die meisten Hanglagen unterhalb der HF-Formation durch die entstandenen Hüllsedimente verdeckt (Formationen AC und ACF). In den Talauen des Libourny und des Ruisseau du Pré Pinson finden sich rezente Flusssedimente des Holozäns.

Direkt unterhalb des Ortskerns zieht die Mareuil-Störung vorbei. Diese Ostsüdost-streichende Verwerfung bildet Teil der Mareuil-Antiklinale. An ihr hat ein Versatz von zirka 20 Metern erfolgt, welcher die Südhälfte des Schichtverbandes gegenüber dem Nordteil herauspresste. Parallel hierzu verläuft im Nordteil der Gemeinde eine weitere Störung mit gleichem Bewegungssinn aber wesentlich geringerem Versetzungsbetrag. Treppenartig wurde somit im Bereich der Gemeinde Cantillac der Schichtverband des Beckeninneren gegenüber dem Nordrand herausgehoben (ferne Auswirkungen der Pyrenäenorogenese am Nordrand Aquitaniens).

Bei Margnac wurden früher Tonlagen in der HF-Formation als Rohstoff für eine mittlerweile geschlossene Ziegelei abgebaut.

Geschichte

Das älteste erhaltene Bauwerk in Cantillac ist die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurde die Gemeinde als Quentilhacum erwähnt, im darauffolgenden 14. Jahrhundert dann als Cantilhacum. Auf der Cassini-Karte von 1756 bis 1789 wird der Ort als Quentillac angeführt.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Cantillac
Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in Prozent
Einwohnerdichte



1962 159 4,8 19,6/km²
1968 164 5,1 20,2/km²
1975 186 6,0 22,9/km²
1982 163 5,4 20,1/km²
1990 151 5,1 18,6/km²
1999 167 5,5 20,6/km²
2006 175 5,6 21,6/km²
2008 184 5,9 22,7/km²

Quelle: INSEE[2]

Die Bevölkerungszahlen in der Gemeinde Cantillac haben sich gegenüber 1962 erhöht, mit einem Höchststand im Jahr 1975. Diese Entwicklung ist gegenläufig zum restlichen Kanton, der im selben Zeitraum einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatte.

Verwaltung

Burgermeister von Cantillac ist seit 2008 der parteilose Rentner Pierre Niquot.

Sehenswürdigkeiten

Der Weiler Saint-Michel zu Füßen des Ortskerns

Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Die Gemeinde Cantillac liegt im Schnittwinkel der beiden Hauptverkehrsadern D 939 (Périgueux - Brantôme - Angoulême) und D 675 (Brantôme - Nontron). Der Ortskern kann von der 675 aus über eine Kommunalstraße erreicht werden, welche bei Maison Neuve im Norden nach rechts abzweigt, den Ortskern durchquert und dann im Süden hinter Les Bourgougnoux wieder in die D 675 einbiegt. Südlich des Ortskerns verläuft eine Kommunalstraße in Ost-West-Richtung. Sie ermöglicht eine Querverbindung zwischen den beiden Hauptverkehrsadern, ferner setzt sie sich im Osten als D 82 nach Champagnac-de-Belair fort.

Einzelnachweise

  1. Website des Conseil général de la Dordogne mit den okzitanischen Gemeindenamen
  2. Cantillac auf der Website des Insee

Weblinks

 Commons: Cantillac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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