- Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau
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Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau Staat Bayern Sitz 63739 Aschaffenburg Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts Bankleitzahl 795 500 00[1] BIC BYLA DEM1 ASA[1] Gründung 24. September 1836 Verband Sparkassenverband Bayern Website www.spk-aschaffenburg.de Geschäftsdaten 2010[2] Bilanzsumme 3,714 Mrd. Euro Einlagen 1,246 Mrd. Euro Mitarbeiter 933 Geschäftsstellen 65 Leitung Verwaltungsrat Ulrich Reuter Vorstand Heinz Danner
Heinrich Reichel
Jürgen SchäferDie Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ist eine öffentlich-rechtliche Sparkasse mit Sitz in Aschaffenburg in Bayern. Ihr Geschäftsgebiet sind Stadt und Landkreis Aschaffenburg.
Inhaltsverzeichnis
Organisationsstruktur
Die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Rechtsgrundlagen sind das Bayerische Sparkassengesetz und die durch den Verwaltungsrat der Sparkasse erlassene Satzung. Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat.
Die Sparkasse ist Marktführer am bayerischen Untermain und zählt zu großen Arbeitgebern der Region.[3] Die Marktbereiche verfügen über persönliche Kundenberater für Privatkunden und für Firmenkunden, die auf andere Experten bei speziellem Beratungs- oder Vermittlungsbedarf zurückgreifen können.
Geschäftsausrichtung
Die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau betreibt als Sparkasse das Universalbankgeschäft. Die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau hatte im Geschäftsjahr 2010 eine Bilanzsumme von 3,714 Mrd. Euro und verfügte über Spareinlagen von 1,246 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2010 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 73. Sie verfügt über 65 Filialen und 933 Mitarbeiter.[4]
Die Geschäftsentwicklung in jüngerer Zeit zeigt folgende Übersicht:
Entwicklung 1980 1990 2000 2010 Bilanzsumme 621 1.502 3.036 3.596 Kundeneinlagen 534 1.024 2.029 2.803 Ausleihungen 451 1.024 2.245 2.475 Geldautomaten --- 18 76 95 Angaben in Millionen Euro (DM-Werte umgerechnet) bzw. Stück – Quelle: Webseite der Sparkasse[5]
Engagement für das Gemeinwohl
Im Jahr 2008 wurde von der Stadt Aschaffenburg und der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau eine Bürgerstiftung ins Leben gerufen, die die Sparkasse verwaltet. Ihr Zweck erstreckt sich auf die Förderung gemeinnütziger Anliegen im Bereich Soziales, Bildung, Kultur und Sport.[6] Die Bürgerstiftung des Landkreises hat die Sparkasse mit dem Aufbringen des Kapitals von 100.000 Euro unterstützt.[7]
Geschichte
Die „Städtische Sparkasse Aschaffenburg“ wurde am 24. September 1836 ins Leben gerufen. Der Saal, in dem jetzt Sitzungen der Stadt Aschaffenburg stattfinden, diente zur Abwicklung ihrer zunächst bescheidenen Einlagengeschäfte. Denn nur der unteren Bevölkerungsschicht sollte die Gelegenheit gegeben werden, ihr Erspartes sicher und verzinslich anzulegen. Für das Schaffen dieser Institution setzte sich Bürgermeister Adalbert von Herrlein ein. Nach einem Jahr, am 30. September 1837 legte die Sparkasse ihren ersten Abschluss vor und verzeichnete darin zusammengekommene Sparguthaben von insgesamt 4.558 Gulden und 57 ¼ Kreuzer. In der Stadt Alzenau wurde am 10. August 1839 in der regionalen Nachbarschaft die Distriktsparkasse auf Drängen der bayerischen Regierung errichtet. Geld bei ihr einlegen durften nur Minderjährige, Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Taglöhner, Fabrikarbeiter und Soldaten bis zum Rang eines Unteroffiziers.[8]
Der stete Aufwärtstrend der Anfangsjahre wurde bei der städtischen Institution in der Deutschen Revolution 1848/49 unterbrochen, als verunsicherte Sparer ihre Guthaben zurückforderten. Die Spareinlagen sanken in dieser Zeit etwa um ein Drittel auf rund 20.000 Gulden. Im Jahr 1903 erhielten Kunden die ersten Sparkassenbücher ausgestellt. Zehn Jahre später bezog die Städtische Sparkasse Räume im Schönborner Hof. Ein weiterer Umzug war im Jahr 1929 nötig, diesmal in ihr eigenes Sparkassengebäude in der Friedrichstraße. Im Jahr 1936 wurde die Sparkasse Aschaffenburg als eine von reichsweit insgesamt nur zwei Sparkassen zur Arisierung jüdischen Vermögens eingeschaltet. Ihr Sparkassendirektor erhielt den Auftrag, die Liquidation des örtlichen Bankhauses Rosenberg vorzunehmen. Der jüdische Inhaber, Privatbankier Arnold Rosenberg, war von der Gestapo unter dem Vorwurf von Steuerhinterziehung und Devisenvergehen in Untersuchungshaft genommen worden. Die aus der Liquidation der Bank erlangten Erlöse waren den staatlichen Behörden zu überlassen.[9]
Der erste Arbeitstag im Geschäftsjahr 1938 erfüllte die Kunden in Damm mit Befriedung. Dort eröffnete die Städtische Sparkasse am 2. Januar ihre erste Zweigstelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Geschäftsentwicklung zäh voran. Ende 1946 standen auf 37.279 Konten Gesamteinlagen von 67 Millionen Reichsmark in den Büchern. Im Jahr 1961 schlossen sich die Städtische Sparkasse und die Kreissparkasse Aschaffenburg zur Stadt- und Kreissparkasse Aschaffenburg zusammen. Die 75 Millionen Spareinlagen des vereinigten Instituts waren zur damaligen Zeit eine beachtliche Größe und bildeten einen soliden Grundstock, um mit den Mitteln die heimische Wirtschaft und anderer Kreditkunden weiter zu finanzieren. 1966 hielt die elektronische Datenverarbeitung Einzug bei der damaligen Stadt- und Kreissparkasse. Am 1. Juni 1975 gab es die nächste Fusion zu bewältigen. Ursache war die Gebietsreform in Bayern. Der Landkreis Alzenau in Unterfranken wurde mit dem Landkreis Aschaffenburg zusammengelegt. Die Kreissparkasse Alzenau fusionierte deshalb mit der Stadt- und Kreissparkasse Aschaffenburg zur bestehenden Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau. Gewährträger wurde der „Zweckverband Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau“, dem Landkreis und Stadt Aschaffenburg angehören.
Im Jahr 1980 wurde vom größer gewordenen Kreditinstitut der Hauptstellenneubau in der Friedrichstraße eingeweiht und die Räumlichkeiten in Betrieb genommen. In ihrem 1. Obergeschoß ist seit 2001 ein neues Finanzcenter eingerichtet, das mit zeitgemäßen Anforderungen an einen Bankbetrieb harmoniert.[10] Die Sparkasse hat im Jahr 2010 mit dem regionalen Energieversorger „AVG-Spessartwärme“ ein Bürgerbeteiligungsmodell entwickelt. Die von ihren Kunden durch Erwerb von Kapitalbriefen aufgebrachten Mittel wurden in eine Biogasanlage in Aschaffenburg investiert.[11] Sie sind inzwischen durch „Energie-Sparkassenbriefe“ abgelöst, deren Mittel gezielt in Finanzierungen von Maßnahmen oder Objekten wandern, die der Energieeinsparung dienen.
Sparkassen-Finanzgruppe
Die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Sparkasse vertreibt daher Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und vermittelt Versicherungen der Versicherungskammer Bayern. Im Bereich des Leasing arbeitet die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau mit der Deutschen Leasing zusammen. Zuständige Landesbank ist die BayernLB. Die Bank fungiert unter anderem als Verrechnungsstelle für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, dient der Anlage von Liquiditätsreserven der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau und unterstützt dieses Kreditinstitut – durch die Ausgabe von Pfandbriefen oder Kommunalobligationen – bei seiner Refinanzierung.
Literatur
- Christel-Barbara Meyer-Sand: Sparkassen-Geschichte in Aschaffenburg : eine Dokumentation anlässlich der Eröffnung des Hauptstellen-Neubaus der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau, Aschaffenburg 1980.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- ↑ Sparkassenrangliste 2010
- ↑ Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau: Bilanzpressekonferenz vom 26. Februar 2011, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Sparkassenrangliste 2010
- ↑ Die wichtigsten Zahlen im Überblick, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Info-Broschüre über Aschaffenburg, Seite 19, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Main-Echo vom 8. Juli 2009: Stiftung will Sport und Kultur fördern, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Werner B. Kempf: Leben und Zusammenleben im ehemaligen "Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim", abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Ingo Köhler: Die „Arisierung“ der Privatbanken im Dritten Reich, Seite 202, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Geschichte der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau, abgefragt am 17. August 2011
- ↑ Martina Dürr: Bioenergie und Nachhaltigkeit, Seite 49. ISBN 978-3-8428-5982-1, abgefragt am 17. August 2011
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