- Departed
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Filmdaten Deutscher Titel Departed – Unter Feinden Originaltitel The Departed Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2006 Länge 149 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Martin Scorsese Drehbuch William Monahan Produktion Brad Grey,
Graham King,
Brad Pitt,
Martin ScorseseMusik Howard Shore Kamera Michael Ballhaus Schnitt Thelma Schoonmaker Besetzung - Leonardo DiCaprio: William „Billy“ Costigan
- Matt Damon: Staff Sgt. Colin Sullivan
- Jack Nicholson: Frank Costello
- Mark Wahlberg: Staff Sgt. Bryce Dignam
- Martin Sheen: Cpt. Oliver Queenan
- Vera Farmiga: Madolyn Madden
- Ray Winstone: Arnold French
- Anthony Anderson: Brown
- Alec Baldwin: Cpt. George Ellerby
- James Badge Dale: Barrigan
- David O'Hara: Fitzy
- Mark Rolston: Timothy Delahunt
- Kevin Corrigan: Sean Costigan
- Kristen Dalton: Gwen
Departed – Unter Feinden (Originaltitel: The Departed) ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Martin Scorsese, der am 6. Oktober 2006 in den US-amerikanischen Kinos anlief. Der deutsche Filmstart erfolgte am 7. Dezember 2006.
Der Film ist eine Neuverfilmung des erfolgreichen und auch von der Kritik gelobten Hongkonger Films Infernal Affairs.
Unverkennbar hat der Film auch einige Merkmale des Film Noir, was hier vor allem durch die Charaktere des Films widergespiegelt wird. Regisseur Scorsese selbst sagte, dass für ihn bei diesem Film mehr die Personen und deren Einstellung zum Leben im Vordergrund stehen, da sich die Handlung auf jede andere Kultur übertragen lässt.
Produziert wurde der Film von Brad Grey, Graham King und Brad Pitt zusammen mit Scorsese, der sich vom Drehbuch und dem Originalfilm begeistert zeigte.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Boston, Massachusetts: Vor Jahren schleuste der Chef der irischen Mafia, Frank Costello, mehrere seiner klügsten und besten jungen Leute in die Massachusetts State Police ein. Sie sollten den Polizeiapparat unterwandern und Costello mit Informationen versorgen. Zu diesen „Maulwürfen“ gehört auch der junge Colin Sullivan, der bald darauf Karriere macht. Fast gleichzeitig wird der Polizeikadett Billy Costigan von Captain Queenan, dem Leiter der Undercover-Abteilung, und seinem Assistenten Dignam mit einem heiklen Auftrag betraut: Aufgrund seines Familienhintergrunds glauben sie, dass Billy gute Chancen hat, Costellos Organisation unbemerkt zu infiltrieren, wozu Costigan jedoch zunächst einmal ins Gefängnis muss. Nur die beiden Polizeibeamten werden Billys wahre Identität als Undercover-Polizist kennen – denn sie vermuten, dass ihre Abteilung längst selbst unterwandert wurde.
Einige Zeit später sind die beiden Männer aufgestiegen: Sullivan ist ein respektierter Polizist in der Special Investigation Unit (SIU) und informiert Costello über jede Bewegung der Einheit, während Costigan sich einen hohen Posten bei Costello erarbeitet hat, wenn er auch unter dem Stress schwer zu leiden hat. Doch alles droht aus den Fugen zu geraten, als sowohl in der SIU als auch in Costellos Organisation der Verdacht aufkommt, dass in der jeweiligen Organisation ein Spitzel arbeitet. Costigan wird damit beauftragt, diesen in der SIU zu finden, während Costello an Sullivan die Anweisung gibt, den Undercover-Polizisten in seiner Organisation zu enttarnen, schon um sich selbst zu retten. Die Mitglieder von Costellos Bande sollen ihre Personalien (zum Beispiel Sozialversicherungsnummer) preisgeben, damit Sullivan den Verräter in Costellos Reihen finden kann. Diese kommen in einen Umschlag, den Costigan zuvor mit Citizens Trust beschriftet hat. In einem Pornokino übergibt Costello den Umschlag an Sullivan.
Da Queenan die Namen seiner Undercover-Leute geheimhalten kann, wird er im Auftrag von Sullivan von dessen Einheit beschattet und schließlich nach einem Treffen mit Costigan von Costellos Männern umgebracht, die von ihm den Namen seines Undercoveragenten wissen wollten. Daraufhin kündigt Dignam, der Sullivan misstraut und keine Daten der Undercover-Abteilung herausgeben will, seinen Dienst. Sullivan nimmt über das Handy des verstorbenen Queenan Kontakt mit Costigan auf, welcher sich zunächst nicht zu erkennen gibt, aber von Sullivan dessen Namen erfährt, und dass dieser den Fall übernommen habe. Als Sullivan herausfindet, dass Costello zudem ein Informant des FBI ist, verrät er den Aufenthaltsort Costellos an den Leiter der SIU, Ellerby. Durch eine Nachricht Costigans auf Queenans Handy erfährt die Polizei den genauen Aufenthaltsort von Costello, der in einer alten Lagerhalle mit seinen Leuten eine Lieferung Drogen abholt. Während des Einsatzes werden die meisten Begleiter Costellos getötet (abgesehen von Costigan, der von der Falle wusste). Costello wird verwundet, kann aber zunächst entkommen. Er trifft auf Sullivan, der von Costello wissen will, ob dieser seinen Namen dem FBI verraten hätte. Es entsteht ein Streit, bei dem Costello seine Waffe zieht und auf Sullivan schießt, ihn aber verfehlt, woraufhin Sullivan Costello mit mehreren Schüssen tötet.
Costigan kehrt zur Polizei zurück, und will aussteigen. Als er in Sullivans Büro den Umschlag mit der Aufschrift Citizen wiederentdeckt, kommt er dahinter, dass Sullivan der Maulwurf ist. Sullivan vernichtet daraufhin alle Hinweise dafür, dass Costigan ein Polizist war. Die beiden Leute, die von seiner Tätigkeit wussten, sind mittlerweile entweder tot (Queenan) oder nicht mehr im Dienst (Dignam). Costigan übergibt der Psychologin Madolyn einen Umschlag, der die Beweise für Sullivans Verbrechen enthält. Madolyn lebt zwar mit Sullivan zusammen, hatte aber auch ein kurzes, geheim gehaltenes Verhältnis mit Costigan, wobei weder ihr noch den beiden Männern klar ist, dass es eine Verbindung zwischen Costigan und Sullivan gibt.
Costigan bittet nun um ein Treffen mit Sullivan, gegen den er Beweise in Form von Costellos Aufzeichnungen hat, um ihn zu verhaften. Madolyn erfährt, dass Sullivan die ganze Zeit für die irische Mafia gearbeitet hat und wendet sich daraufhin von ihm ab. Bei dem darauf folgenden Treffen verhaftet Costigan Sullivan. Costigan und ein anderer anwesender Polizist, ein Bekannter Costigans von der Polizeiakademie, den er um Hilfe gebeten hatte, werden aber von einem weiteren Maulwurf Costellos erschossen, der ebenfalls zu dem Treffen kam. Sullivan tötet diesen Maulwurf und schiebt ihm die Schuld zu, während er Costigan für eine Auszeichnung vorschlägt. Bei der Beerdigung Costigans trifft Sullivan Madolyn wieder; diese ignoriert ihn vollständig. Als Sullivan nach Hause kommt, wird er dort von Dignam erschossen, der (wahrscheinlich durch den bei Madolyn hinterlegten Umschlag) von Sullivans Tätigkeiten erfuhr.
Hintergrund
Die Dreharbeiten des Films mit einem Budget von etwa 90 Millionen US-Dollar begannen am 25. April 2005 unter anderem in Quincy, Charlestown und Boston. Weitere Aufnahmen wurden in White Plains und New York realisiert. Beendet wurden sie am 15. September 2005.
Auch wenn Departed – Unter Feinden weitgehend der Handlung von Infernal Affairs folgt (allerdings mit teils anderen Akzentuierungen), unterscheiden sich die Enden doch voneinander, da im Original der korrupte Polizist überlebt, während in Departed Sullivan erschossen wird. Ebenso wurde die Rolle der Psychologin (Madolyn) umgebaut, da sich in Infernal Affairs der Undercover-Polizist Yan zwar in seine Psychologin verliebt, sein Gegenspieler Ming aber eine eigene Freundin hat.
Departed war 2007 der bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste Scorsese-Film. Er spielte weltweit gut 289 Millionen US-Dollar ein, erst Shutter Island im Jahr 2010 spielte mehr ein.
Der von Jack Nicholson dargestellte Charakter ist nach dem New Yorker Gangsterboss Frank Costello der 1930er Jahre benannt. Vorlage für Nicholsons Rolle war dagegen der Gangsterboss James J. Bulger.[1]
Musik
Für die Filmmusik war der Komponist Howard Shore verantwortlich. Das offizielle Album The Departed erschien im Oktober 2006. Der Film startet mit „Gimme Shelter“ von den Rolling Stones. Anschließend folgt der Titelsong, eine Mischung aus irischer Folkmusik und Hardcore Punk, gespielt von der US-amerikanischen Irish-Folk-Punk-Band Dropkick Murphys mit dem Namen „I’m Shipping Up to Boston“. Die Wahl dieses Liedes wurde bewusst getroffen, da der Film von der irischen Mafia handelt. Des Weiteren ist eine Live-Version von „Comfortably Numb“, gesungen von Van Morrison, Roger Waters und The Band zu hören. Diese Version ist vom The-Wall-Konzert 1990 auf dem Potsdamer Platz und stammt ursprünglich von Pink Floyd.
Wie „Gimme Shelter“ gibt es weitere Songs, die zwar im Film vorkommen, jedoch auf dem Film-Soundtrack nicht zu finden sind. Dies sind zum Beispiel „Thief’s Theme“ von Nas oder „Well Well Well“ von John Lennon. In der zweiten Hälfte des Films ist immer wieder das berühmte Sextett „Chi mi frena in tal momento“ aus der Oper Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti zu hören, und gegen Ende, wenn sich alles aufzulösen und zu demaskieren beginnt, erklingen die bedrohlichen, das dunkle Ende der Handlung vorwegnehmenden Eingangstakte dieser Oper. Nach Costellos Tod ertönt als Klingelzeichen seines Handys nochmals die Melodie dieses Sextetts. Außerdem ertönt bei Costigans Beerdigung – gespielt von Dudelsäcken – die Hymne „Going Home“, die auf dem zweiten Satz („Legende“) der 9. Sinfonie von Antonín Dvořák basiert.
Kritik
„Die Rücksichtslosigkeit, mit der Scorsese den entliehenen Stoff seinem eigenen Gedankenkosmos einverleibt, hat manchmal etwas Kurioses, aber auch die Entspanntheit eines Altersstils, der für umständliche Herleitungen keine Geduld mehr hat. […] Im Grunde behandelt Scorsese seine chinesische Vorlage, wie moderne Dichter die Klassiker behandelt haben: als etwas Fernes, aber ewig Gültiges, das von Zeit zu Zeit modern umgedichtet werden muss, damit wir die Botschaft wieder verstehen.“
– Jens Jessen: Spitzel in der Hölle in der Zeit[2]
„Zehn Jahre nach Casino kehrt Martin Scorsese zum Genre des Gangsterfilms zurück. Er hat die Hongkonger Vorlage ins Milieu der irisch-katholischen Gangster in Boston verlegt, hochkarätig besetzt und mit Zitaten von John Fords Der Verräter bis Der dritte Mann gespickt. Bei aller vertrauten Virtuosität erweist sich der Film jedoch nicht als eine Herzensangelegenheit des Regisseurs.“
„So sind in Departed endlich wieder alle Zutaten vereint, die einen Scorsese-Film ausmachen: exzellente Darstellerleistungen, dynamische Bildgestaltung […] und eine mit pessimistischem Furor erzählte Geschichte über Lüge, Korruption und Intrige. Unter seiner Oberfläche ist der Film eine Metapher für den gegenwärtigen Zustand der amerikanischen Gesellschaft. […] Fazit: […] Ein blutiges, zynisches, überaus packendes Gangster-Epos mit einem Finale, das schier Amok läuft“
„Remake des Hongkong-Thrillers "Infernal Affairs" 2002, dessen schwerblütige, teilweise recht gewalttätige Inszenierung eine Welt zeigt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse aufgehoben ist. Der fulminante Film ist fesselnd und intensiv, zeugt aber auch von einer gewissen erzählerischen Ungeduld seines Regisseurs, der an einer logischen Auflösung wenig interessiert ist, sodass die inszenatorische Grimmigkeit und Wut einen Nachgeschmack hinterlässt.“
– Kabel eins-Filmlexikon[5]
Auszeichnungen
Bei den Gotham Awards 2006 war der Film als Bester Film nominiert, musste sich aber Ryan Flecks Half Nelson geschlagen geben. Die Teilnahme von Departed – Unter Feinden bei den auf Independentfilmen spezialisierten Gotham Awards war umstritten.
Bei den Satellite Awards war der Film in den Kategorien Bester Film/Drama, Bester Hauptdarsteller (DiCaprio), Bestes Drehbuch nach einer Vorlage und Beste Ensembleleitung erfolgreich. Weiterhin war der Film in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Nicholson) und Beste Regie nominiert. Das National Board of Review zeichnete das Schauspielerensemble und Scorsese als Regisseur aus und reihte den Film unter die Top 10 der besten Filme des Jahres ein.
Bei der Verleihung des Golden Globe 2007 war der Film in den Kategorien Bester Film – Drama, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller – Drama (DiCaprio), Bester Nebendarsteller (Mark Wahlberg) und Bestes Filmdrehbuch nominiert, gewann aber lediglich in der Kategorie Beste Regie.
Bei der Oscarverleihung 2007 wurde der Film in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Schnitt ausgezeichnet. Außerdem war Mark Wahlberg als Bester Nebendarsteller nominiert. Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio erhielt für seine Rolle in Edward Zwicks Thriller Blood Diamond in der Kategorie Bester Hauptdarsteller den Vorzug, wo er dann aber Forest Whitaker unterlag.
Bei der Presse-Vereinigung von Las Vegas, Florida, Chicago, Boston und Ohio wurde der Film als bester Film des Jahres gewählt. Scorsese gewann für die beste Regie, Autor Monaham für das beste Filmdrehbuch des Jahres. Schoonmakers Schnitt wurde auch als der beste des Jahres gewürdigt. Jack Nicholsons Darstellung des Frank Costello wurde als beste männliche Nebenrolle ermittelt. Die sechste Auszeichnung war eine Sonderauszeichnung für die besten visuellen Make-Up-Effekte.
Einzelnachweise
- ↑ FBI fasst seit 16 Jahren gesuchten Gangsterboss, Welt Online vom 23. Juni 2011 (abgerufen am 23. Juni 2011)
- ↑ Die Zeit Nr. 50 vom 7. Dezember 2006: Spitzel in der Hölle, aufgerufen am 16. Feb. 2007
- ↑ epd Film – Das Kino-Magazin 12/2006: Departed – Unter Feinden, aufgerufen am 24. Jan. 2007
- ↑ cinema – Film aktuell: Departed – Unter Feinden, aufgerufen am 24. Jan. 2007
- ↑ Kabel eins-Filmlexikon: Departed – Unter Feinden, aufgerufen am 4. Juni 2011
Weblinks
- Departed – Unter Feinden in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Departed – Unter Feinden bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Departed – Unter Feinden auf Metacritic.com (englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de
- Warner Bros.: Departed – Unter Feinden
- Feuilleton-Überblick bei Perlentaucher
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departed — adj. 1. past; used of time; as, departed summers. Syn: bygone, bypast, foregone, gone. [WordNet 1.5 +PJC] 2. dead; as, our dear departed parents. [euphemistic] Syn: asleep(predicate), at peace(predicate), at rest(predicate), cold, deceased, gone … The Collaborative International Dictionary of English
departed — n. sing. & pl. someone who is no longer alive; as, let us pray for the departed. Syn: dead person, dead soul, deceased person, deceased, decedent. [WordNet 1.5] … The Collaborative International Dictionary of English
Departed — may refer to: The Departed, a 2006 film directed by Martin Scorsese Right Here (Departed) , a 2008 song by Brandy This disambiguation page lists articles associated with the same title. If an internal link … Wikipedia
departed — [dē pärt′id, di pärt′id] adj. 1. gone away; past; bygone 2. dead SYN. DEAD the departed the dead person or dead persons … English World dictionary
departed — index corpse, dead, deceased, decedent, defunct, late (defunct), lifeless (dead) … Law dictionary
departed — deceased, late, *dead, defunct, lifeless, inanimate … New Dictionary of Synonyms
departed — [adj] dead bought the farm*, buried, deceased, expired, gone, in the grave*, laid to rest*, late, passed away, pushing up daisies*, six feet under*, stiff; concept 539 … New thesaurus
departed — ► ADJECTIVE ▪ deceased … English terms dictionary
Departed — Les Infiltrés Pour les articles homonymes, voir Les Infiltrés (homonymie). Les Infiltrés Titre original The Departed Réalisation Martin Scorsese Scénario William Monahan, d après le scénario de Felix Chong … Wikipédia en Français
departed — [[t]dɪpɑ͟ː(r)tɪd[/t]] ADJ: usu ADJ n Departed friends or relatives are people who have died. [FORMAL] Departed friends can no longer be replaced at my age. Syn: deceased N PLURAL: the N The departed are people who have died. We held services for… … English dictionary