- Düsseldorfer Hafen
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Düsseldorf Hafen Geographische Lage: 51° 13′ N, 6° 45′ O51.2191666666676.7577777777778Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 45′ O Höhe: 38,0 m ü. NN Fläche: 3,85 km² Einwohner: 129 (Stand 31. Oktober 2007) Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km²[1] Stadtbezirk: Stadtbezirk 3 Düsseldorf-Hafen ist ein durch Industrie, Logistik, Gewerbe und Büronutzung geprägter Stadtteil Düsseldorfs mit lediglich 129 Einwohnern, was auf einer Gesamtfläche von 3,85 km² einer Einwohnerdichte von 34 Einwohner/km² entspricht; somit ist dies der am dünnsten besiedelte Stadtteil Düsseldorfs. Einen Großteil der Fläche nimmt der 1896 eröffnete Düsseldorfer Wirtschaftshafen in Anspruch, der Teil der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG ist, dem drittgrößten Binnenhafen in der Bundesrepublik Deutschland. Der Stadtteil Hafen gehört zum Stadtbezirk 03.
Lange Zeit wurde der Hafen als Stadtteil nicht wahrgenommen, da dieser Bereich ein großes, zum Teil auch abgesperrtes Industrieareal war. Erst die seit den 1990er Jahren einsetzende Umwidmung der direkt an Unterbilk grenzenden Teile des Hafengebietes zum so genannten „Medienhafen“ und die darauf folgende Neubebauung mit zum Teil architektonisch gewagten Bürogebäuden brachten das Gebiet in den Blickpunkt der Düsseldorfer.
In diesem Bereich haben sich zahlreiche Unternehmen aus der Medien- und Werbebranche angesiedelt, in letzter Zeit auch vermehrt Mode- und Designerbetriebe mit großflächigen Ausstellungsräumen. Ein Multiplex-Kino sowie zahlreiche gehobene Restaurants, eine Großraumdiskothek sowie Clubs und Lounges sorgen zudem für ein reges Nachtleben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge 1886–1913
Düsseldorf ist durch die Lage am Rhein von alters her als Hafenstadt prädestiniert. Aufgrund politischer Verhältnisse sowie der Konkurrenz durch die Rheinhäfen in Neuss und Duisburg dauerte es jedoch bis ins 17. Jahrhundert, bis Düsseldorf ein Hafenbecken in der heutigen Carlstadt erhielt. Mit Beginn der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte sich die Notwendigkeit zum Bau eines großen Handelshafens. Am 9. November 1886 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Bau eines Hafens im Bereich der sogenannten „Lausward“, einem Teilgebiet des heutigen Stadtteils Hafen. Der Hafen wurde am 30. Mai 1896 feierlich eröffnet und war einer der modernsten Binnenhäfen seiner Zeit. In der Folge stieg der Warenumschlag so sehr, dass das Gebiet bereits 1904 erweitert werden musste.
Schwere Zeiten 1914–1945
An den Folgen des Ersten Weltkrieges, der französischen Besetzung und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise litt der Hafen schwer. Erst 1934 konnten die Zahlen von 1913 wieder erreicht werden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde der Hafen vollständig in die Kriegswirtschaft einbezogen. Er war einer der wichtigsten Zu- und Abfuhrhäfen für die deutsche Rüstungsindustrie. Die kriegswichtige Funktion des Hafens machte ihn zu einem vorrangigen Ziel von Bombenangriffen. Nach den letzten Bombardierungen im Januar 1945 kam der Güterverkehr vollständig zum Erliegen.
Wiederaufbau, Boom und Krise 1948–1973
Fast drei Jahre, bis zum Frühjahr 1948, dauerte es, bis der Hafen wieder für die Schifffahrt zu nutzen war. In Folge einer unvorteilhaften Besteuerungsregel für die Binnenschifffahrt dauerte es jedoch bis 1954, bis wieder das Vorkriegsniveau erreicht werden konnte. Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre sorgte auch im Düsseldorfer Hafen für Wachstum. Doch Anfang der 1960er Jahre stagnierte das Umschlagvolumen bereits. Trotz wirtschaftlicher Verluste wurde das Hafengebiet bis 1964 noch weiter ausgedehnt. Mit dem Rückgang der Wirtschaftsleistung und Änderungen in den Logistikketten Anfang der 1970er wurde jedoch endgültig klar, dass der Hafen für die damaligen Verhältnisse überdimensioniert war.
Umstrukturierung 1974–1989
1974 wurde beschlossen, das Hafengebiet um 33 ha zu verkleinern. Die Nähe zur Altstadt (etwa 900 m Luftlinie) ließ gemäß einer Studie eine Umwidmung von Teilen des Hafens zu anderen Zwecken wirtschaftlich interessant und durchführbar erscheinen. In der Folge wurde ein Konzept entwickelt, um einerseits den vorhandenen Betrieben Standortsicherheit zu gewährleisten und andererseits Teile des Hafens zu einem modernen Dienstleistungs- und Bürostandort in vier Entwicklungsschritten fortzuentwickeln. Der Auftakt erfolgte im benachbarten Unterbilk 1978 mit der Umwidmung des Zollhafens zu einem Yachthafen, dem Bau des Rheinturms (1982), dem Neubau des Landtags (1988), dem Bau des WDR Landesstudios sowie des Rheinparks Bilk. Ab 1989 wurde die zweite Phase realisiert. Gemäß verschiedenen Ratsbeschlüssen sollte ein modernes Bürogebiet unter Einbeziehung erhaltenswerter Bestandsbebauung und Gebietstrukturen entstehen. Man erwartete, dass die kreative Mischung aus alten Gebäuden mit moderner Architektur die politisch gewünschte Ansiedlung von Unternehmen aus der Medienbranche fördern würde.
Entwicklung des Medienhafens seit 1990
In der Folge entstand eine rege Bautätigkeit. Anfangs siedelten sich zahlreiche Unternehmen an, die im weitesten Sinne zur Medienwirtschaft zählten. Diese Branche boomte zu Beginn der 1990er Jahre aufgrund der Privatisierung des Rundfunks und wurde aktiv durch die damalige NRW-Landesregierung gefördert. Der 1998/1999 fertiggestellte Gebäudekomplex „Der Neue Zollhof“ des Architekten Frank Gehry wurde rasch zum Aushängeschild des neuen Standortes. Schon bald wurde klar, dass die angebotene Bürofläche zu groß war, um ausschließlich durch Medienunternehmen genutzt zu werden. Das Gebiet wurde auch für Unternehmensberatungen, Immobilienmakler und Modeunternehmen interessant. Heute siedeln rund 600 Firmen mit 7600 Beschäftigten im Medienhafen. Mit rund 16 % der vermieteten Flächen stellen Anwalts- und Beratungsfirmen die meisten Nutzer. Medienunternehmen machen dagegen nur 9 % der Nutzer aus. In den letzten zwei Jahren haben sich vor allem auch Unternehmen aus der Modebranche mit Vertriebszentralen und Ausstellungsräumen angesiedelt, darunter Tommy Hilfiger, die Sixty-Gruppe, Hugo Boss, Tod's oder Guess. Rund 40 gastronomische Einrichtungen, Clubs, Lounges sowie eine große Diskothek machen den Medienhafen auch abends zu einem lebendigen Viertel und einer Freizeitalternative zur Altstadt. Die dritte Entwicklungsstufe sieht auch eine hochwertige Wohnbebauung vor. Aufgrund der Nähe zu den Industriebetrieben im Hafen ist dies umstritten.
Neuss Düsseldorfer Häfen / Handelshafen Düsseldorf
Durch die Fusion mit dem auf der anderen Rheinseite gelegenen Neusser Hafen zur „Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG“ im August 2003 sowie das bis Ende 2008 anhaltende Weltwirtschaftswachstum florierte auch der Wirtschaftshafen wieder. Der Umschlag der beiden gegenüberliegenden Häfen sowie des Hafens Reisholz lag 2007 zusammengenommen bei rund 14. Mio. Tonnen. Im Düsseldorfer Hafengebiet sind neben Speditionen und Logistikunternehmen vor allem Futtermittelhersteller vertreten. Ebenso befindet sich hier das Kraftwerk Lausward. Die Industriebetriebe im Hafen fühlen sich von der Entwicklung des Medienhafens in ihrer Entwicklung eingeschränkt, da kaum noch Expansionsmöglichkeiten bestehen. Insbesondere fürchtet man, dass eine im Medienhafen geplante Wohnbebauung zu Auflagen bezüglich der Immissionen der Betriebe führen könnte.
Sehenswürdigkeiten und Freizeit
- Gebäude des Landtags Nordrhein-Westfalen
- Fernmeldeturm „Rheinturm“ (neben dem neuen Landesparlament) mit einer Gesamthöhe von 240,5 m, einem Drehrestaurant in 172 m Höhe, das sich einmal die Stunde um sich selbst dreht. Eine 160 m hohe Dezimaluhr zeigt in Richtung Altstadt die Zeit im Sekundentakt.
- „Neuer Zollhof“ von Frank Gehry an der Stromstraße
In der Nähe des Kraftwerks Lausward befindet sich der erste öffentliche Golfplatz in Deutschland. Weiterhin befindet sich nördlich der „Bremer Straße“ ein Strandabschnitt am Rheinufer, der ein beliebtes Ausflugsziel ist und durch eine Fußgängerbrücke mit dem Rheinpark Bilk verbunden ist.
Panorama
Westlicher Teil des Medienhafens
Weblinks
- Neuss Düsseldorfer Häfen, Geschichte des Düsseldorfer Hafens
- Stadt Düsseldorf, Der Medienhafen
- Seite der Stadt Düsseldorf
- Seite vom MedienHafen.de
Literatur
- Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch, Düsseldorf, 9. Aufl. 1983, S. 126, 169, ISBN 3-7998-0000-X.
- Der Düsseldorf-Atlas, Emons, Köln 2004, S. 55, 90f, ISBN 3-89705-355-1.
Einzelnachweis
- ↑ Amt für Statistik und Wahlen Landeshauptstadt Düsseldorf, Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung am 31. Oktober 2007, Zugriff: 21. Dezember 2007
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