Edda van Heemstra Hepburn-Ruston

Edda van Heemstra Hepburn-Ruston
Porträt Audrey Hepburn

Audrey Hepburn (* 4. Mai 1929 in Ixelles/Elsene, Belgien; † 20. Januar 1993 in Tolochenaz bei Lausanne in der Schweiz; eigentlich Audrey Kathleen Hepburn-Ruston) war eine Schauspielerin britisch-niederländischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Scheidung ihrer Eltern, des wohlhabenden englischen Bankiers Joseph Victor Anthony Hepburn-Ruston und der niederländischen Baronin Ella van Heemstra, lebte sie mit ihrer Mutter in den Niederlanden, wo sie die im Mai 1940 beginnende deutsche Okkupation miterlebte. Um die britischen Wurzeln ihrer Tochter zu verschleiern, änderte ihre Mutter während dieser Zeit den Namen "Audrey" in "Edda" um. Für diese Zeit legte sie auch den Nachnamen des Vaters ab, und hieß damit in dieser Zeit "Edda van Heemstra". Durch den Mangel an Nahrungsmitteln und Heizmaterial litt ihre Gesundheit erheblich. Audrey Hepburn bekam sehr starken Keuchhusten. Bereits im Alter von einigen Monaten hatte ihr Herz kurzzeitig ausgesetzt, doch ihre Mutter hatte sie „wiederbeleben“ können. Nach Kriegsende zog sie mit ihrer Mutter nach England.

Nach einer Ballettausbildung in London kam Audrey Hepburn bald nach Amerika, wo sie 1951 am Broadway ColettesGigi“ tanzte. Dort wurde die zierliche, grazile Frau für Hollywood entdeckt. Bereits für einen ihrer ersten Filme, Ein Herz und eine Krone (mit Gregory Peck), erhielt sie den begehrten Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Im Hollywood der 1950er Jahre war die „grazile Elfe“ Hepburn ein willkommener Kontrapunkt zum geltenden üppigen Schönheitsideal einer Marilyn Monroe. Sie eroberte das Publikum im Sturm und hatte einen großen Einfluss auf die Mode: weite, wippende Röcke, das kleine Schwarze, etwas zu große Sonnenbrillen, das „Nickytuch“, knöchellange 7/8-Hosen und flache Ballerinaschuhe waren ihre Markenzeichen und wurden bald von Teenagern weltweit getragen. Im Jahre 1953 lernte Hepburn den französischen Modedesigner Hubert de Givenchy kennen, der fortan ihre Garderobe kreierte. Sie wurde seine Muse und bevorzugtes Model und trug seine eleganten Kostüme in ihren Filmen. Billy Wilder sagte über sie: „Das Mädchen wird den Busen noch völlig aus der Mode bringen.“ Wegen ihrer Zartheit wurde Audrey Hepburn zeitlebens auf die Rolle einer Kindfrau reduziert.

Grab von Audrey Hepburn in Tolochenaz (Schweiz)

1954 heiratete sie Mel Ferrer, ihren späteren Filmpartner aus Krieg und Frieden. 1960 bekamen sie einen Sohn, Sean Hepburn Ferrer. Dieser lebt heute mit seiner Familie in der Toskana und in der Nähe von Los Angeles. Die Ehe wurde 1968 geschieden. Im darauffolgenden Jahr heiratete sie den italienischen Psychiater Andrea Dotti, mit dem sie auch einen Sohn hatte (Luca Dotti, * 1970), doch auch diese Ehe scheiterte. Audreys größter Wunsch war schon immer, Kinder zu haben, doch sie erlitt 3 Fehlgeburten, als sie noch mit Ferrer verheiratet war. 1980 lernte sie den Holländer Robert Wolders kennen, mit dem sie bis zu ihrem Tod meist in der Schweiz zusammenlebte.

Audrey Hepburn war unter anderem mit William Holden, Gregory Peck, Humphrey Bogart, Fred Astaire, Cary Grant und Gary Cooper auf der Leinwand zu sehen. Einer ihrer berühmtesten Filme ist die Darstellung der lebenshungrigen Holly Golightly in Frühstück bei Tiffany (1961), nach einer Erzählung von Truman Capote.

Ende der 1960er Jahre beendete Hepburn ihre Filmkarriere fast völlig und erschien nur noch in großen Abständen auf der Leinwand. Ihre letzte Rolle war die eines Engels in dem Film Always (1989) von Steven Spielberg.

1988 wurde sie von der UNICEF zur Sonderbotschafterin ernannt. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Robert Wolders und dem Fotografen John Isaac reiste sie für UNICEF bis kurz vor ihrem Tod in folgende Länder, um die Projekte von UNICEF dort zu unterstützen: Äthiopien, Sudan und Somalia auf dem afrikanischen Kontinent und El Salvador, Honduras, Mexiko, Venezuela und Ecuador auf dem amerikanischen Kontinent. In Asien besuchte sie Bangladesch, Vietnam und Thailand. Die Reisen wurden dokumentiert und erreichten durch die Prominenz Hepburns einen großen Bekanntheitsgrad. Nach ihren Reisen sammelte sie Geld auf Wohltätigkeitsveranstaltungen in Europa und den USA, wo sie diese Projekte vorstellte.

Sie starb 1993 in ihrem Haus am Genfersee an Darmkrebs und wurde in Tolochenaz in der Schweiz beigesetzt.

1999 wurde ihr Leben für einen amerikanischen Fernsehsender verfilmt, mit dem Titel "The Audrey Hepburn Story", die Hauptrolle übernahm Jennifer Love Hewitt, die den Film auch mitproduzierte.

Im April 2006 wurde sie von den Lesern des britischen Magazins „New Woman“ zur schönsten Frau aller Zeiten gewählt.

MD-11 "Audrey Hepburn"

Trivia

  • Ihre Mutter beschloss nach dem Krieg angesichts der Nazigräuel, in die auch Mitglieder ihrer Familie in Holland verwickelt waren, ihren Namen und sämtliche adeligen Namen und Titel oder sonstige Ansprüche wie Erbfolge usw. abzulegen und bürgerlich zu werden.
  • Während des Krieges pflegte sie als Krankenschwester den verwundeten Soldaten Terence Young, späterer Regisseur dreier James-Bond-Filme. 20 Jahre danach arbeiteten sie für den Film „Warte, bis es dunkel ist“ zusammen.
  • Eine McDonnell Douglas MD-11 der niederländischen Airline KLM, die seit 1994 im Dienst ist, trägt den Taufnamen „Audrey Hepburn“.
  • Die Deutsche Post wollte 2001 eine Briefmarke mit dem Bild von Audrey Hepburn herausbringen, das gewählte Bild gefiel jedoch ihrem Sohn nicht und wegen der somit nicht erlangten Lizenzrechte musste die Briefmarke kurz vor Ausgabe zurückgezogen werden. Es sind jedoch mindestens vier Marken in Umlauf gekommen, siehe: Wohlfahrtsmarke Audrey Hepburn
  • Audrey Hepburn war mit der älteren, US-amerikanischen Schauspielerin Katharine Hepburn (1907–2003) weder verwandt noch verschwägert.

Filme

Auszeichnungen

Audrey Hepburns Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Oscar für:

Oscar-Nominierungen für:

  • 1954: Sabrina
  • 1959: Die Geschichte einer Nonne
  • 1961: Frühstück bei Tiffany
  • 1967: Warte bis es dunkel ist

1991 bekam sie zudem einen Bambi.

1992 erhielt sie die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

Literatur

  • Yann-Brice Dherbier (Hrsg.): Audrey Hepburn  −  Bilder eines Lebens, Geleitwort: Hubert de Givenchy, ergänzender biografischer Essay: Axelle Emden, Henschel Vlg., Berlin 2007, ISBN 978-3-89487-581-7. 192 S. Großbildband, vorwiegend s/w-Aufnahmen, einige wenige in Farbe
  • Sean Hepburn Ferrer: Audrey Hepburn: Melancholie und Grazie. Henschel, Berlin 2004, ISBN 3-89487-475-9
  • Berndt Schulz: Audrey Hepburn. Lolita der H-Linie., in Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz, Karsten Witte: Die Unsterblichen des Kinos. Band 2: Glanz und Mythos der Stars der 40er und 50er Jahre. S. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-23658-4, S. 202–209
  • Donald Spoto: Audrey Hepburn  −  Ein Leben, Krüger Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-8105-1863-7, 399 S., mit s/w-Aufnahmen
  • Norbert Stresau: Audrey Hepburn: Ihre Filme – ihr Leben. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-86085-3

Filmdokumentationen

  • Audrey Hepburn – Ein Star auf der Suche nach sich selbst. TV-Dokumentation von Gero von Boehm. Deutschland 2004, ZDF, 52 Minuten
  • Audrey Hepburn Remembered. TV-Dokumentation von Gene Feldman und Suzette Winter. USA 1993, 62 Minuten
  • Legenden: Audrey Hepburn. ARD 1. August 2006 21:45 (45 Minuten über einen außergewöhnlichen Charakter mit dem Titel der „schönsten Frau aller Zeiten“)

Zitate

"Wenn man im Mittelpunkt einer Party stehen will, darf man nicht hingehen."

Weblinks


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