Erzbistum Wien

Erzbistum Wien
Karte
Karte Erzdiözese Wien
Basisdaten
Staat Österreich
Diözesanbischof Christoph Kardinal Schönborn OP
Weihbischof Franz Scharl
Stephan Turnovszky
Emeritierter Weihbischof Helmut Krätzl
Generalvikar Franz Schuster
Fläche 9.100 km²
Vikariate 3 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Dekanate 54 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Einwohner 2.563.580 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Katholiken 1.340.575 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Anteil 52,3 %
Diözesanpriester 602 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ordenspriester 530 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ständige Diakone 171 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Katholiken je Priester 1.184
Ordensbrüder 759 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ordensschwestern 1.671 (31. Dezember 2007 / AP 2009)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch
Kathedrale Stephansdom
Webpräsenz stephanscom.at
Suffraganbistümer Eisenstadt
Linz
St. Pölten
Kirchenprovinz
Karte der Kirchenprovinz {{{Kirchenprovinz}}}

Die römisch-katholische Erzdiözese Wien (lat.: Archidioecesis Viennensis o Vindobonensis) liegt im Nordosten Österreichs. Seit dem 14. September 1995 wird sie von Erzbischof Christoph Schönborn geleitet, der seit 1998 auch Kardinal ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung der Erzdiözese Wien

Ursprünglich unterstand das Territorium der heutigen Erzdiözese dem 739 gegründeten Bistum Passau, einige Pfarren im Süden Niederösterreichs gehörten zur Erzdiözese Salzburg. Die Bestrebungen von Leopold VI., Anfang des 13. Jahrhunderts eine eigene Diözese in Wien zu errichten, scheiterten an der Intervention des Passauer Bischofs.

Herzog Rudolf IV. begann die Wiener Stephanskirche zu einem gotischen Dom auszubauen und machte ihn 1365 zum Sitz eines Domkapitels, das von Passau unabhängig war.

Erst den Habsburgern unter Kaiser Friedrich III. gelang es 1469, von Papst Paul II. die Bulle In supramae dignitatis specula zu erwirken, die in Österreich die Bistümer Wien und Wiener Neustadt errichtete. In dieser Bulle wurde auch dem römisch-deutschen Kaiser und seinen Nachfolgern das Recht gegeben, Bischöfe einzusetzen, ein Recht, das der österreichische Kaiser bis 1918 ausübte.

Das Bistum umfasste nur das Stadtgebiet von Wien und reichte im Süden bis Mödling. Der erste Bischof Leo von Spaur hat sein Amt wahrscheinlich nie ausgeübt. Weil die Diözese als arm galt, wurde sie bis 1513 nur von Administratoren verwaltet. Erst Georg Slatkonia residierte tatsächlich in Wien.

In der Folgezeit wurde das kirchliche Leben durch die Erste Wiener Türkenbelagerung 1529 und die Ausbreitung des Protestantismus geschwächt. Vor allem der hl. Petrus Canisius (Administrator von 1554–1555) und Kardinal Melchior Klesl (Bischof von 1598–1630) förderten die Gegenreformation.

1631 verlieh Ferdinand II. an Bischof Anton Wolfradt und alle Nachfolger den Reichsfürstentitel, den sie bis 1918 führten.

Unter dem Episkopat von Sigismund Graf von Kollonitz wurde Wien am 1. Juni 1722 durch Papst Innozenz XIII. mit der Bulle Suprema dispositione in den Rang einer Erzdiözese erhoben. Aber erst am 14. Februar 1723 wurde die Bulle nach Wien gebracht. Das Bistum Wiener Neustadt wurde als Suffraganbistum dem Erzbistum Wien unterstellt. Vom Bistum Passau kamen 1729 der Distrikt Unter dem Wienerwald (mit den Pfarren zwischen Wien und Wiener Neustadt) zur neuen Erzdiözese.

Kaiser Joseph II. zwang die Diözese Passau mit einem Vertrag vom 4. August 1784 zum Verzicht auf ihre Pfarren in Niederösterreich. Dadurch kamen unter Bischof Christoph Anton Graf Migazzi der Distrikt Unter dem Manhartsberg (mit den Pfarren nördlich von Wien), 5 Pfarren der Diözese Raab (Győr) in Ungarn und das 1785 aufgelöste Bistum Wiener Neustadt zum Diözesangebiet. Die neu gegründeten Diözesen Linz und St. Pölten wurden Wien als Suffraganbistümer unterstellt.

Am 2. September 1937 kamen die in der Tschechoslowakei liegenden Pfarren um Feldsberg (tschechisch Valtice) zur Diözese Brünn.

Von 1922 bis 1949 waren die Erzbischöfe von Wien auch Apostolische Administratoren des Burgenlandes. Die im Jahr 1960 errichtete Diözese Eisenstadt wurde ebenfalls Suffraganbistum von Wien.

Metopolitankirche ist der Wiener Stephansdom, der dem Hl. Stephanus geweiht ist.

Ehemalige Bischöfe

Siehe auch: Bischöfe und Erzbischöfe von Wien

Gliederung

Sie ist in drei Vikariate unterteilt:

Als Suffraganbistümer unterstehen der Erzdiözese:

Domkapitel

Stephansdom

Das Metropolitan- und Domkapitel zum Hl. Stephan besteht derzeit aus folgenden Priestern:

  • Dompropst Ernst Pucher
  • Domdekan Bischofsvikar Karl Rühringer
  • Domkustos Josef Weismayer
  • Dompfarrer Anton Faber
  • Weihbischof Franz Scharl
  • Weihbischof Stephan Turnovszky
  • Ordinariatskanzler Walter Mick
  • Bischofsvikar Matthias Roch
  • Generalvikar Franz Schuster
  • Caritas-Direktor Michael Landau
  • Regens Nikolaus Krasa
  • Pastoralamtsleiter Michael Scharf

Ehrendomherren sind:

  • Wolfgang Flasch
  • Josef Gassler
  • Heinrich Hahn
  • Bischofsvikar Amadeus Hörschläger OCist
  • Josef Kollmayer
  • Dompropst Wilhelm Müller
  • Willibald Steiner

Emeritierte Domkapitulare:

  • Karl Hoffegger
  • Weihbischof em. Helmut Krätzl
  • Franz Merschl
  • Rudolf Trpin
  • Josef Tóth
  • Michael Wilhelm

Persönlichkeiten

Literatur

  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
  • Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935–59
  • Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959

Siehe auch

Weblinks


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