Falkenstein (Gemeinde Fischbach)

Falkenstein (Gemeinde Fischbach)
Wappen Karte
Wappen von Fischbach
Fischbach (Österreich)
DEC
Fischbach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Steiermark
Politischer Bezirk Weiz (WZ)
Fläche 61,65 km²
Koordinaten 47° 27′ N, 15° 39′ O47.44194444444415.6505555555561050Koordinaten: 47° 26′ 31″ N, 15° 39′ 2″ O
Höhe 1050 m ü. A.
Einwohner 1.631 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 26 Einwohner je km²
Postleitzahl 8654
Vorwahl 03170
Gemeindekennziffer 6 17 08
AT224
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Fischbach 11 a
8654 Fischbach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Franz Doppelhofer (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)
7 ÖVP, 4 SPÖ, 4 FPÖ Liste Hermann Reindl
Lage der Gemeinde Fischbach
Karte
Fischbach vom Teufelstein aus gesehen
Der Teufelstein von Fischbach aus gesehen


Fischbach ist eine Gemeinde im Bezirk Weiz. Sie liegt im österreichischen Bundesland Steiermark. Am 27. Februar 2003 wurde die Gemeinde Fischbach von der steirischen Landesregierung offiziell als Höhenluftkurort anerkannt. Der Ort ist mit seinen 1.050 Metern Seehöhe der höchstgelegene Ort der Oststeiermark

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Fischbach ist ein Ort in den Fischbacher Alpen und liegt ca. 12 km nordwestlich der Marktgemeinde Birkfeld und ca. 27 km Luftlinie von der Bezirkshauptstadt Weiz entfernt. Die maximale Nord-Süd-Erstreckung sowie auch die maximale Ost-West-Erstreckung betragen jeweils ca. 9,0 km. Die Gemeinde umfasst ein Gebiet von 61, 65 km². Der Teufelstein stellt mit seinen 1.498 Metern Seehöhe die höchste Erhebung im Gemeindegebiet dar. Die niedrigste Erhebung beträgt im Feistritztal 650 Meter Seehöhe. Die Feistritz bildet einen Teil der östlichen Grenze und der Fischbacher Wald verhindert einen Blick vom Ortskern ins Tal. Im Süden wird der Hinterleiten-Wald vom Waisenbach durchschnitten. Im Westen läuft der Kamm der Fischbacher Alpen, der durch den Sattel "Auf der Schanz" unterbrochen wird.

Gliederung des Gemeindegebietes

Die Gemeinde Fischbach setzt sich aus 3 Katastralgemeinden zusammen, welche sich im Detail in die weiteren Teile gliedern:

  • Fischbach:

Dorf Fischbach, Gmoa, Geihof

  • Völlegg:

Völlegg, Eggbauer, Elmleiten, Gieshübl, Teile von Reith

  • Falkenstein:

Falkenstein, Haußwitshof, Landau, Oberdissau, Unterdissau, Teile von Reith

Angrenzende Gemeinden

Bezirk Weiz:

Bezirk Mürzzuschlag

Wappen

Am 1. August 1970 wurde der Gemeinde Fischbach von der steiermärkischen Landesregierung das Recht zur Führung des Gemeindewappens verliehen. Das Wappen hat folgende Blasonierung: "In silbernem Schild ein zweispitziger, mit vier Fichten bestandener Berg, den ein silberner, mit einem blauen Fisch belegter Balken überquert"

Geschichte

Von der ersten Nennung bis ins 19. Jahrhundert

Der Name Fischbach wurde im Jahre 1295 in einem Urbar des Bistums Seckau erstmals erwähnt. Das Dorf entwickelte sich entlang der Straße, die neben der Landwirtschaft eine wichtige zusätzliche Erwerbsquelle für die Bewohner darstellte. Das Hauptgeschäft der Fischbacher bestand dabei im "Vorspannleisten". Die Straße war vielfach an steilen Stellen angelegt, so dass die schwer beladenen Fuhrwerke ohne fremde Hilfe nicht über den Berg kommen konnten. Heute erinnert der Name "Absetz" noch daran, wo die vorgespannten Pferde abgesetzt wurden.

Peter Roseggers Verbindung zu Fischbach im Lauf des 19. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schrieb Peter Rosegger mehrere Geschichten über seine Kindheits- und Jugenderlebnisse in Fischbach welche in Bezug auf das damalige Leben in der Region Waldheimat und eben auch in Fischbach Aufschluss geben. Beispiele sind die Texte "Der große Wald", "Kirchweih zu Fischbach", "Die Mission zu Fischbach" und "Die Reise nach dem berühmten Teufelsfels".

Fischbach als Kriegsschauplatz im Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde Fischbach vom 13. bis 18. April 1945 erstmals von den Russen besetzt. Aus dem Totenbuch der Gemeinde geht hervor, dass in den Tagen zwischen 14. und 18. April 14 Zivilisten (darunter eine Frau) bei Kampfhandlungen ums Leben kommen. Weiters kam es immer wieder zu Erschießungen verdächtiger Personen. Eine solcher Erschießungen wurde von einem einheimischen, der sich seit der Nacht des russischen Einmarsches auf Genesungsurlaub in der Heimat befand, schwer verletzt überlebt, da das Projektil des Genickschusses an Halsschlagader und Wirbelsäule vorbei ging. Laut dem Fischbacher Gemeindebericht wurden in diesen Tagen 70 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Am Südhang des Teufelsteins oberhalb der Gmein hatte sich ein kleiner Trup von Volkssturmmännern gesammelt und eröffnete am 14. April 1945 das Feuer gegen den die Russen im Fischbacher Ort. Diesem Beschuss fielen viele Häuser und Gehöfte zum Opfer. Aufzeichnungen bestätigen, dass am 17. April 1945 auch der Pfarrhof in Brand stand. Am 18. April 1945 verlassen die russischen Besatzer aufgrund eines deutschen Gegenstoßes im gesamten Joglland das Dorf. Am 8. Mai 1945, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte, besetzen die Russen Fischbach abermals mit ca. 400 Mann.

Vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Wiederaufbaues forcierte sich das Vereinsleben in Fischbach und schaffte mit Veranstaltungen eine starke Beziehung zwischen Gästen und Einheimischen. In den 1960er Jahren entwickelte sich Fischbach zu einem Fremdenverkehrsort, da die damaligen Standards der bestehenden Skilifte und die sichere Schneelage, im Winter, sowie im Sommer die attraktiv gewordene frische Luft und Freizeitmöglichkeiten wie der Minigolfplatz (errichtet 1967) oder der später in Betrieb genommene Tennisplatz (seit 1980) viele Gäste nach Fischbach lockte. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts wurden im Zuge des Dorfentwicklingsprojekts das Freizeitland Fischbach angelegt, der Ort offiziell als [Höhenluftkurort] anerkannt sowie eine Sanierung der Ortsdurchfahrt durchgeführt.

Tourismus

Das Freizeitland Fischbach (Bildmitte) mit Blick auf den Teufelstein (rechts oben)(2004)

Vom Tourismusverein zum Tourismusverband

Im Jahr 1953 wurde der Tourismusverein Fischbach gegründet und das örtliche Kino (heute nicht mehr in Betrieb) erbaut. 1954 begann man mit der Durchführung von Schüler-Schikursen und im Jahr 1958 wurde das vorhandene Lösch-Bassin zu einem Freibad umfunktioniert(heute nicht mehr in Betrieb). Ende der siebziger Jahre begannen die Besucherzahlen zu sinken und trotz diverser Entgegenwirkungen konnten man an die damaligen Nächtigungszahlen nicht wieder anschließen. 1992 wurde der der Toruismusverein in einen Tourismusverband übergeführt.

Derzeitige Fremdenverkehrs-Situation im Ort

Fischbach ist Etappen-Ort der Alpentour Steiermark und mit der Regionalroute „Fisch-BIKER-Tour“ ein bekannter Ausgangspunkt für Mountainbiker. Der Feistritztal-Radweg tangiert das Gemeindegebiet von Fischbach. Das Freizeitland Fischbach welches 2001 eröffnet wurde, bietet viele Möglichkeiten: Ein kleiner, künstlich angelegter Teich bietet im Sommer eine Bademöglichkeit und dient im Winter als Eislaufplatz. Weiters befinden sich ein Minigolf- sowie Beachvolleyball- Platz im Freizeitland. Aufgrund der umfangreichen Wegnetze in Peter Roseggers Waldheimat bietet das Gebiet um Fischbach viele Wandermöglichkeiten. Im Winter können mehrere Langlaufloipen, 3 kleinere Skilifte (zwei davon in Fischbach, einer in Falkenstein), Eislaufplatz, Eisstockbahn (auch im Sommer als Asphaltbahn in Verwendung) touristisch genutzt werden. Die Gemeinde Fischbach trat im Jahr 2006 dem überregionalen § 4/3er Tourismusverband Joglland mit seinem Hauptsitz in Sankt Jakob im Walde bei.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Die Gemeinderatswahl vom 13. März 2005 brachte folgendes Ergebnis:

  • ÖVP 7 Mandate
  • SPÖ 4 Mandate
  • FPÖ Liste Hermann Reindl 4 Mandate

Gemeindevorstand

Der Gemeindevorstand besteht aus drei Mitgliedern und setzt sich nach der Wahl 2005 wie folgt zusammen:

  • Bürgermeister Franz Doppelhofer (ÖVP)
  • Vizebürgermeister Hermann Reindl (FPÖ Liste Hermann Reindl)
  • Gemeindekassier Armin Brunnegger (SPÖ)

Das Gemeindeamt stellt seit 1982 der von 1979 bis 1982 errichtete Neubau (Fischbach Nr. 11a) dar. Es beinhaltet die Räumlichkeiten: Kanzlei, Bürgermeisterzimmer, Buchungsraum, Sitzungssaal (hier werden auch die Standesamtlichen Trauungen vollzogen)und seit der Schließung des Postamtes auch eine Post-Service-Stelle.

Teufelstein

Der Teufelstein süd-westlich von Fischbach betrachtet

Der Teufelstein in den Fischbacher Alpen stellt mit seinen 1498 Metern Seehöhe die Höchste Erhebung im Fischbacher Gemeindegebiet dar. Die genauen Koordinaten lauten 47° 27' 54.17, 15° 37' 08.45 (gemessen am Felsen selbst). Auf dem Gipfel befindet sich eine sagenumwobenen Kultstätte. Der Teufelstein selbst besteht aus drei großen übereinanderliegenden Felsklötzen, welche eine Höhe von zirka 6 Metern aufweisen. Der Sage nach wollte der gefallene Engel Luzifer hier einen Turm erbauen, welcher bis in den Himmel ragen sollte, um so wieder in den Himmel zu gelangen.

Die Sage vom Teufelstein

Der Felsen am Gipfel des Teufelsteins im Winter

Im Norden des Bezirkes Birkfeld dehnen sich die Fischbacher Alpen aus. Auf einem Berge derselben, zu höchst oben, befinden sich drei große, übereinanderliegende Felsenklötze, welche „Teufelstein“ genannt werden. Nachdem Luzifer vom Himmel in die Hölle hinab verstoßen worden war, trieb er Jahrtausende hindurch daselbst als oberster der Teufel sein Unwesen, doch wollte ihm dies ganz und gar nicht behagen. Er bat daher den lieben Herrgott um seine Wiederaufnahme in den Himmel. Dieser bewilligte ihm die Bitte, jedoch unter der Bedingung, dass Luzifer in der heiligen Christnacht in der Zeit, als der Priester am Altare die heilige Hostie aufhebt, einen Turm von der Erde bis zum Himmel baue; derselbe müsste bis zum zweiten Glockenschalle, dem Zeichen zur Aufhebung des Kelches, fertig sein. Im Glauben, dies Werk trotz der kurzen Frist leicht vollbringen zu können, ging der Teufel auf die Bedingung ein. Er machte sich ein eigenes Traggestell zurecht, und als das erste Glockenzeichen ertönte, erfasste der Satan drei große Riesensteine und trug sie durch die Luft auf die Fischbacheralpe. Nun wollte er ein zweites mal dasselbe tun, warf aber in seiner Hast die Steine mit zu großer Gewalt auf das Traggestell, so dass dieses brach. Bevor er nun das Gestell wieder zusammengerichtet hatte, ertönte vom Tale herauf das zweite Glockenzeichen, und der Priester am Altare hob den Kelch empor. Da war nun die Frist für Luzifer zu Ende. Wild fuhr er in die Hölle zurück, die drei Steine aber ließ er auf der Fischbacheralpe liegen, und sie heißen nach ihm "Teufelstein".





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