- Fußball-Afrikameisterschaft 2006
-
Fußball-Afrikameisterschaft 2006
2006 MTN Africa Cup of Nations™Anzahl Nationen 51 (16 Endrundenteilnehmer) Afrikameister Ägypten Austragungsort Ägypten Eröffnung 20. Januar 2006 Endspiel 10. Februar 2006 Zuschauer Tore 73 (Ø: 2,28 pro Spiel) Torschützenkönig Samuel Eto’o (Kamerun) 5 Tore Bester Spieler Ahmed Hassan (Ägypten) Die 25. Fußball-Afrikameisterschaft 2006 (Afrika-Cup oder englisch : African Cup of Nations), organisiert vom afrikanischen Verband Confédération Africaine de Football (CAF), fand vom 20. Januar bis 10. Februar 2006 in Ägypten statt. Zusammen mit dem Gastgeber traten insgesamt 16 Mannschaften zunächst in Gruppen und danach in Ausscheidungsspielen gegeneinander an. Insgesamt fanden 32 Spiele statt.
Ägypten gewann das Turnier nach einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen über die Elfenbeinküste, Dritter wurde wie beim Turnier zuvor Nigeria. Torschützenkönig wurde der Kameruner Samuel Eto’o vom spanischen Club FC Barcelona mit fünf Treffern. Zum besten Spieler wurde der Ägypter Ahmed Hassan gewählt.
Jeweils die ersten drei Mannschaften aus den afrikanischen Qualifikationsgruppen zur Weltmeisterschaft 2006 qualifizierten sich für die Afrikameisterschaft. Ausnahme war die Libysche Nationalmannschaft, die sich in der Qualifikationsgruppe C über den vierten Platz qualifizierte, da Ägypten (auf Rang drei) ohnehin als Gastgeber für die Kontinentalmeisterschaft qualifiziert war.
Ägypten richtete nach 1959, 1974 und 1986 zum vierten Mal das Turnier aus. Das dreiwöchige Turnier fand rund um das Nil-Delta statt, denn mit Kairo, Alexandria, Port Said und Ismailia befanden sich alle Spielorte im nördlichen Teil des Landes. Die ägyptische Fußballnationalmannschaft war mit zwanzig Endrundenteilnahmen Rekordteilnehmer. Es folgten die Elfenbeinküste (16), Ghana und die Demokratische Republik Kongo mit je 15 Teilnahmen. Ägypten, Ghana und Kamerun waren vor dem Turnier mit je vier Titeln die erfolgreichsten Mannschaften.
Das offizielle Maskottchen war ein Krokodil vom ägyptischen Fluss Nil mit dem zusammengesetzten Namen „Croconile“. Die grüne Farbe des Maskottchens repräsentierte die blühenden Landschaften Afrikas. Auf dem Bauch hatte es die rot-weiß-schwarzen Farben der Flagge des Gastgebers. Das Krokodil erinnerte mit seinem Pharaonenhut an die ägyptische Geschichte.
Die Afrikameisterschaft 2006 war eine gute Chance für die etablierten Mannschaften wie Südafrika, Nigeria, Kamerun, Marokko, Ägypten und Senegal, sich nach der verpassten WM-Qualifikation 2006 zurückzumelden. Dagegen konnten sich die afrikanischen WM-Neulinge Togo, Angola, Elfenbeinküste und Ghana für die WM im Sommer einspielen.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Die wirtschaftliche Dimension der Afrikameisterschaft 2006 war überschaubar. Zum Beispiel beliefen sich die gesamten Fernsehrechte weltweit für das Turnier auf fünf Millionen Euro. Zum Vergleich: Beim europäischen Pendant des Afrika-Cups, erhielten die Veranstalter rund 550 Millionen Euro.
Die Teilnehmer erhielten von der Organisatoren der Afrikameisterschaft 2006 ein Startgeld von umgerechnet etwa 100.000 Euro und eine Titelprämie von rund 300.000 Euro. Bei der Europameisterschaft 2004 wurden Startgelder und Spielprämien von 3,5 Millionen Euro für jede der 16 Nationen ausgezahlt.
Die Ticketpreise lagen bei 10 EGP (1,43 €) für das billigste Ticket und 900 EGP (85,94 €) für die teuerste Eintrittskarte. Die Preise variierten je nach Stadion und Spiel.
Der Sportfernsehsender Eurosport übertrug 27 der 32 Spiele live und exklusiv. Die Spiele wurden so in 54 Länder Europas, des Nahen Ostens sowie Nordafrikas gesendet, die Spiele wurden in 19 verschiedenen Sprachen angeboten. In den arabischen Ländern strahlten Al-Dschasira Sport und ART alle 32 Spiele aus.
Vergabe
Um die Ausrichtung des Turniers bewarben sich Algerien, Libyen, die Elfenbeinküste, Gabun, Südafrika und Ägypten. Zuvor hatten auch Namibia und Senegal Interesse bekundet,[1] sich aber letztlich nicht offiziell beworben.[2] In der Folge zogen sich Gabun[3] und Südafrika aus dem Vergabeprozess zurück, letztere um die Unterstützung Ägyptens bei der Bewerbung um die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nicht zu gefährden.[4] Im August 2002, zwei Monate vor der Vergabe, machte Libyen einen Vorstoß und brachte eine gemeinsame Ausrichtung mit Ägypten ins Spiel, ein Vorschlag der von ägyptischer Seite allerdings abgelehnt wurde.[5]
Das Exekutivkomitee der CAF bestimmte am 24. Oktober 2002 in Kairo Ägypten bereits im ersten Wahlgang als Ausrichter. Ägypten erhielt sieben der elf Stimmen, Libyen zwei, auf die Elfenbeinküste und Algerien entfielen je eine.[6]
Austragungsorte
SpielorteVom ägyptischen Organisationskomitee wurden für das kontinentale Turnier sechs Fußballstadien vorgesehen. Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Ägypten und der Libyschen Fußballnationalmannschaft und das Finale fanden im 74.100 Zuschauer fassenden Fußballstadion „Cairo International“ statt. Alle anderen Stadien waren um mehr als die Hälfte kleiner.
- Kairo (القاهرة) im 1960 erstellten Cairo International Stadium, das 74.100 Zuschauer fasst. Cairo International Stadion ist das größte Stadion in Ägypten und eines der größten weltweit. Derzeit wird es vor allem für Fußballspiele genutzt, jedoch trennt eine Laufbahn für Leichtathletikveranstaltungen die Zuschauer vom Rasen. Das Stadion wurde für den Afrika-Cup 2006 renoviert. Es liegt etwa acht Kilometer vom Flughafen Kairo und vierzehn Kilometer vom Stadtkern entfernt.
- Kairo im Cairo Military Academy Stadium. Die Arena in der Hauptstadt bietet 28.500 Zuschauern Platz. Es ist zwei Kilometer vom Cairo International Flughafen entfernt und 25 Kilometer vom Zentrum. 16 geschlossene Kommentatorenkabinen für die Rundfunk- und Fernsehübertragung sind mit jeweils drei Sitzen ausgestattet.
- Alexandria (الإسكندرية) im Alexandria Stadium vor maximal 19.676 Zuschauern. Das im Jahre 1929 eröffnete Stadion in der Nilmetropole liegt drei Kilometer vom Flughafen und fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
- Alexandria im Harras El-Hedoud Stadium. Das größere Stadion mit 22.000 Sitzplätzen in „The Pearl of the Mediterranean“.
- Ismaïlia (الإسماعيلية) im 16.500 Zuschauer fassenden Ismailia Stadium.
- Port Said (بور سعيد) im Port Said Stadium vor bis zu 22.000 Zuschauern.
Abstellungen
Die Abstellung der afrikanischen Nationalspieler für die Afrikameisterschaft in Ägypten ist im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für die europäischen Fußballvereine problematisch, da sie im schlimmsten Fall bis zu drei Wochen ohne sie auskommen müssen. Jedoch beharrte der afrikanische Verband weiter auf dem Zweijahres-Rhythmus des Turniers.
Sechs Fußballvereine aus der Fußball-Bundesliga mussten 2006 neun afrikanische Spieler abstellen. Sibusiso Zuma von Arminia Bielefeld wurde für Südafrika nominiert. Der Neuzugang Matthew Amoah von Borussia Dortmund fehlte ebenfalls zu Beginn der Rückrunde, da er für Ghana spielte. Der 1. FC Köln musste auf den Abwehrspieler Andrew Sinkala aus Sambia verzichten. Bei einigen Bundesliga-Vereinen fehlten gleich zwei Spieler: beim Hamburger SV (Thimothée Atouba/Kamerun, Guy Demel/Elfenbeinküste), VfL Wolfsburg (Pablo Thiam/Guinea, Hans Sarpei/Ghana) und der 1. FC Nürnberg (Jawhar Mnari, Adel Chedli/beide Tunesien). Daneben wurden von deutschen Vereinen noch George Mbwando vom SSV Jahn Regensburg für Simbabwe und Sherif Touré von SV Concordia Ihrhove für Togo nominiert.
Aus der Schweizer Super League spielten Yao Aziawonou von Young Boys und aus der Challenge League Junior Yao Senaya von YF Juventus (beide für Togo) beim Afrika-Cup 2006. Aus den anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich, Luxemburg und Liechtenstein wurden keine Spieler abgestellt. Die meisten afrikanischen Nationalspieler stellte die französische Ligue 1 und die englische Premier League.
Qualifikation
Zum ersten Mal beim Afrika-Cup wurden die afrikanischen Qualifikationsgruppen zur Weltmeisterschaft 2006 für die Teilnahme herangezogen. Wenngleich nur die besten Mannschaften jeder Gruppe sich für die WM-Endrunde 2006 qualifizierten, durften die drei besten (mit Ausnahme von Libyen als Gruppenvierter) jeder Gruppe an der Afrikameisterschaft 2006 teilnehmen. Die neue Regelung, dass keine separate Qualifikationsrunde ausgespielt wurde, ist auch ein Zugeständnis des afrikanischen Verbandes CAF an die afrikanischen Nationalspieler, die zum größten Teil in europäischen Fußballclubs spielen und einen überaus engen Terminkalender haben.
Teilnehmer
Die an der Afrikameisterschaft teilnehmenden Nationalmannschaften.
Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Ägypten Kamerun Tunesien Nigeria Marokko Togo Südafrika Senegal Elfenbeinküste Angola Sambia Simbabwe Libyen DR Kongo Guinea Ghana Eröffnungsfeier
Die Eröffnungsfeier fand wenige Stunden vor Beginn des Eröffnungsspiels im Cairo International Stadium vor 70.000 Zuschauern statt. Ein Schauspiel erzählte die Geschichte Ägyptens in kurzen Abschnitten. Hisham Abbas und Samira Saïd trugen den offiziellen Song der Afrikameisterschaft vor, anschließend erklärte der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak die Afrikameisterschaft 2006 für eröffnet. Nach Abschluss der Zeremonie fand das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Ägypten und Libyen statt.
Spielmodus
Bei der Afrikameisterschaft 2006 spielten die 16 Mannschaften in zwei Phasen den Afrikameister aus. Insgesamt fanden 32 Spiele statt.
Vorrunde
Je vier Mannschaften traten in vier Gruppen (A bis D) im Meisterschaftssystem gegeneinander an, d. h. jede Mannschaft spielte einmal gegen jede andere Mannschaft der Gruppe. In der Gruppenphase zählte ein Sieg drei, ein Unentschieden einen Punkt, eine Niederlage bringt keine Punkte. In der Tabelle der jeweiligen Gruppe wurden die Punkte addiert.
Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entschied in der folgenden Reihenfolge über den Tabellenplatz und das Weiterkommen: die Tordifferenz und größere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, die direkten Begegnungen der betreffenden Mannschaften (größere Anzahl der Punkte, Torverhältnis, erzielte Tore), letztendlich die Fairplay-Liste (die sich aus der geringeren Anzahl von gelben und roten Karten ergibt) oder das Los.
Finalrunde
Im Viertel- und Halbfinale, im Spiel um Platz drei und im Finale wurde im K.-o.-System gespielt. Stand es bei den Spielen der Finalrunde nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unentschieden, kam es zur Verlängerung von zweimal 15 Minuten und eventuell (falls immer noch kein Sieger feststeht) zum Elfmeterschießen. Das Silver Goal (Nachfolger des Golden Goals) gab es bei der Afrikameisterschaft 2006 nicht mehr. Es wurde nach der vorherigen Afrikameisterschaft 2002 von der FIFA wieder abgeschafft.
Spielergebnisse
Vorrunde
Gruppe A
Tabelle Gruppe A Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt. 1 Ägypten 3 2 1 0 6:1 7 2 Elfenbeinküste 3 2 0 1 4:4 6 3 Marokko 3 0 2 1 0:1 2 4 Libyen 3 0 1 2 1:5 1 20. Januar 2006 in Kairo Ägypten – Libyen 3:0 (2:0) 21. Januar 2006 in Kairo Marokko – Elfenbeinküste 0:1 (0:1) 24. Januar 2006 in Kairo Libyen – Elfenbeinküste 1:2 (1:1) 24. Januar 2006 in Kairo Ägypten – Marokko 0:0 28. Januar 2006 in Kairo Libyen – Marokko 0:0 28. Januar 2006 in Kairo Ägypten – Elfenbeinküste 3:1 (1:1) Ägypten startete glänzend beim Afrika-Cup. Der Gastgeber gewann das Eröffnungsspiel gegen Libyen souverän mit 3:0. Im Stadion International von Kairo verfolgten 70.000 Zuschauern die Partie. Stürmer Ahmed Hossam („Mido“) von Tottenham Hotspur traf nach vierzehn Minuten zum 1:0. Acht Minuten später konnte Mohamed Abo Treka einen direkten Freistoß für Ägypten zum 2:0 verwandeln. Das 3:0 erzielte Ahmed Hassan. Nach einem 0:0 gegen Marokko im zweiten Spiel konnte Ägypten durch einen Sieg über die bereits qualifizierten Ivorer sogar noch als Gruppenerster ins Viertelfinale einziehen.
Die Elfenbeinküste zog als erste Mannschaft ins Viertelfinale ein. Der ivorische Nationalstürmer Didier Drogba vom FC Chelsea hatte gegen Marokko (1:0) das entscheidende Tor per Foulelfmeter erzielt. Drogba brachte auch beim zweiten Spiel gegen Libyen (2:1) die Elfenbeinküste, die im Sommer erstmals bei einer WM vertreten war, in Führung. Durch eine Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gab man noch die Tabellenführung ab.
Marokko schied ohne eigenen Torerfolg aus dem Turnier aus. Nach zwei torlosen Unentschieden und einer Niederlage zum Auftakt gegen die Elfenbeinküste musste der Finalist der Afrikameisterschaft von 2004 bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten.
Libyen gelang es nicht für eine Überraschung in der Gruppe A zu sorgen. Mit nur einem Punkt beendete man die Vorrunde und war damit bereits frühzeitig ausgeschieden.Gruppe B
Tabelle Gruppe B Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt. 1 Kamerun 3 3 0 0 7:1 9 2 DR Kongo 3 1 1 1 2:2 4 3 Angola 3 1 1 1 4:5 4 4 Togo 3 0 0 3 2:7 0 Kamerun qualifizierte sich nach zwei Spielen vorzeitig für das Viertelfinale. Der frühere Kölner Fußball-Bundesliga-Spieler Rigobert Song hat bei seinem Einsatz gegen Togo (2:0) unterdessen afrikanische Fußball-Geschichte geschrieben. Der Kapitän von Kamerun bestritt sein 25. Spiel bei einer Afrikameisterschaft und brach damit den Rekord von Alain Gouaméné, der als Torwart der Elfenbeinküste auf 24 Partien kam. Sehr erfolgreich bei den drei Spielen von Kamerun war der Stürmer Samuel Eto’o vom FC Barcelona, der fünf Tore erzielte (gegen Angola drei).
Kongo setzte sich nach einem Sieg (2:0 gegen Togo) und einem Unentschieden (0:0 gegen Angola) aufgrund der besseren Tordifferenz gegen den WM-Teilnehmer Angola durch und erreichte damit die Runde der letzten acht.
Angola, WM-Neuling 2006 schied nach der Gruppenphase bei dem Turnier in Ägypten aus. Die Mannschaft von Trainer Luís Oliveira Gonçalves hatte wie Kongo vier Punkte, jedoch fehlte ein Tor zum Weiterkommen. Auffälligster Spieler bei den Angolanern war der Torjäger Flávio da Silva Amado mit drei Treffern.
Togo schied mit drei Niederlagen aus. Die togoische Nationalmannschaft zeigt damit, dass nicht automatisch eine Kontinentalmeisterschaft dominieren muss, wer sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifizierte. Die Togoer zeigten eine sehr schwache Vorstellung, ihnen gelang in den ersten beiden Spielen kein Treffer, sie verloren jeweils glatt mit 0:2. Im letzten Spiel verlor die Mannschaft gegen Angola 2:3 in Kairo. Trotz der erstmaligen WM-Qualifikation entließ der Verband nach dem enttäuschenden Auftritt an der Kontinentalmeisterschaft am 13. Februar 2006 den Trainer Stephen Keshi.
Gruppe C
Tabelle Gruppe C Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt. 1 Guinea 3 3 0 0 7:1 9 2 Tunesien 3 2 0 1 6:4 6 3 Sambia 3 1 0 2 3:6 3 4 Südafrika 3 0 0 3 0:5 0 22. Januar 2006 in Alexandria Tunesien – Sambia 4:1 (1:1) 22. Januar 2006 in Alexandria Südafrika – Guinea 0:2 (0:0) 26. Januar 2006 in Alexandria Sambia – Guinea 1:2 (1:0) 26. Januar 2006 in Alexandria Tunesien – Südafrika 2:0 (1:0) 30. Januar 2006 in Alexandria Tunesien – Guinea 0:3 (0:1) 30. Januar 2006 in Alexandria Sambia – Südafrika 1:0 (0:0) Guinea war die Überraschungsmannschaft der Vorrunde. Die guineische Nationalmannschaft startete mit einem 2:0-Sieg gegen Südafrika und erreichte ohne Punktverlust das Viertelfinale. Ein wichtiger Spieler der Mannschaft war der Wolfsburger Fußballspieler Pablo Thiam. Im letzten Gruppenspiele gewann Guinea in Alexandria gegen WM-Teilnehmer und Titelverteidiger Tunesien hochverdient mit 3:0 (1:0). Auffälligster Spieler war der Stürmer Pascal Feindouno von der AS Saint-Étienne, der in der Vorrunde drei Tore (insgesamt vier) schoss.
Tunesien gewann die ersten beiden Spiele gegen Sambia und gegen Südafrika souverän und war als Titelverteidiger und Favorit für den Afrika-Cup 2006 schon vorzeitig für die Finalrunde qualifiziert. Bester Spieler von Tunesien war Francileudo Silva dos Santos, der mit vier Toren in der Vorrunde großen Anteil an der vorzeitigen Qualifikation für die zweite Runde hatte. Trainer Roger Lemerre schonte im dritten Spiel gegen Guinea einige wichtige Spieler für das Viertelfinale und so ging die Partie deutlich verloren.
Sambia war nach zwei Niederlagen schon vorzeitig ausgeschieden und gewann nur das letzte Spiel überraschend gegen Südafrika knapp mit 1:0.
Südafrika, WM-Gastgeber 2010, verabschiedete sich sang- und klanglos mit drei Niederlagen und 0:5-Toren aus dem Turnier. Interims-Trainer Ted Dumitru sollte nach einer gescheiterten WM-Qualifikation eigentlich für einen Aufschwung sorgen und wurde noch am Tag der Abreise aus Kairo entlassen.
Gruppe D
Tabelle Gruppe D Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt. 1 Nigeria 3 3 0 0 5:1 9 2 Senegal 3 1 0 2 3:3 3 3 Ghana 3 1 0 2 2:3 3 4 Simbabwe 3 1 0 2 2:5 3 Nigeria gelangen drei knappe Siege. Eine geschlossene Mannschaftsleistung verhalf der Mannschaft von Trainer Christian Chukwu die Runde der letzten acht zu erreichen.
Senegal qualifizierte sich mit einem Sieg (2:0 gegen Simbabwe) und trotz zwei Niederlagen knapp vor Ghana.
Ghana, der WM-Neuling, verpasste den Einzug in die Finalrunde aufgrund eines Tores im Vergleich zu Senegal, gegen die Ghana 1:0 gewonnen hatte. Entscheidend für den WM-Teilnehmer Ghana war die 1:2-Niederlage im letzten Spiel gegen Simbabwe.
Simbabwe hatte als Tabellenletzter ebenfalls drei Punkte, aber mit 2:5 die schlechteste Tordifferenz in der Gruppe D.
Viertelfinale
3. Februar 2006 Kairo Ägypten – DR Kongo 4:1 (2:1) 3. Februar 2006 Alexandria Guinea – Senegal 2:3 (1:0) 4. Februar 2006 Kairo Kamerun – Elfenbeinküste 1:1 n.V. (0:0,0:0), 11:12 i.E. 4. Februar 2006 Port Said Nigeria – Tunesien 1:1 n.V. (1:1,1:0), 6:5 i.E. Die zwei Favoriten auf den Titel, Nigeria und Tunesien, trafen bereits im Viertelfinale aufeinander. Im Elfmeterschießen gewann Nigeria gegen Titelverteidiger Tunesien mit 7:6 nach einer ausgeglichenen Partie. In der fünften Minute erzielte Victor Nsofor Obinna das 1:0 für Nigeria. In der 15. Minute wurde Ziad Jaziri im Strafraum gefoult, Jose Clayton verschoss den Elfmeter. In der 49. Minute erzielte der Innenverteidiger Karim Haggui den 1:1-Ausgleich. Dabei blieb es auch in der Verlängerung. Im Elfmeterschießen hielt der nigerianische Torhüter Vincent Enyeama zwei Elfmeter.
Gastgeber Ägypten hatte gegen Kongo vor 75.000 Zuschauern keine Probleme, das Halbfinale zu erreichen. Ahmed Hassan verwandelte in der 33. Minute einen Foulelfmeter zum 1:0 für Ägypten. In der 40. Minute konnte Hossam auf 2:0 erhöhen. Kongo gelang noch vor der Pause (45.+2) der Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Abdelzaher El Saka. Emad Moteab zum 3:1 (59.) und Ahmed Hassan per Freistoß zum 4:1 (88.) entschieden die Partie.
Der Kapitän und Torjäger von Kamerun Samuel Eto’o verschoss den entscheidenden Elfmeter, nachdem alle elf Spieler angetreten waren. So verlor Kamerun 11:12 gegen die Elfenbeinküste. Didier Drogba erzielte für seine Mannschaft den entscheidenden Strafstoß; er hatte auch das 1:1 in der regulären Spielzeit geschossen.
Halbfinale
7. Februar 2006 Kairo Ägypten – Senegal 2:1 (1:0) 7. Februar 2006 Alexandria Elfenbeinküste – Nigeria 1:0 (0:0) Die Elfenbeinküste gewann in Alexandria das erste Halbfinale gegen Nigeria mit 1:0 (0:0). Kapitän Didier Drogba erzielte den entscheidenden Treffer in der 47. Minute. Als zweiter Finalist bei der Afrikameisterschaft 2006 stand der Gastgeber fest. Ägypten besiegte vor 75.000 Zuschauern in Kairo Senegal mit 2:1. Das 1:0 schoss der ägyptische Kapitän Ahmed Hassan per Elfmeter nach Handspiel in der 37. Minute. Nach der Pause wurden die Senegalesen stärker und glichen in der 51. Minute durch Mamadou Niang aus, bevor der Ägypter Amr Zaki in der 80. Minute zum 2:1 traf. In dem Spiel kam es zu einem Skandal, nach dem Ahmed Hossam, genannt Mido, in der 80. Minute ausgewechselt wurde. Mido legte sich mit dem ägyptischen Nationaltrainer Hassan Shehata an und wurde dafür vom Verband noch vor dem Finale suspendiert.
Spiel um Platz 3
9. Februar 2006 Kairo Senegal – Nigeria 0:1 (0:0) Das Spiel um Platz drei gewann Nigeria mit 1:0 gegen Senegal. Das entscheidende Tor für den zweimaligen Afrikameister erzielte der Spieler vom holländischen Ehrendivisionisten Roda Kerkrade, Garba Lawal, in der 79. Minute
Finale
10. Februar 2006 Kairo Ägypten – Elfenbeinküste 0:0 n.V. 4:2 i.E. Bei der Afrikameisterschaft 2006 besiegte der Gastgeber Ägypten die Elfenbeinküste mit 4:2 nach Elfmeterschießen. Mit diesem Titel ist das nordafrikanische Land die erste Mannschaft, die fünfmal die Kontinentalmeisterschaft in Afrika gewann.
Im mit 74.100 Zuschauern ausverkauften „International Stadion“ in der Hauptstadt Kairo waren in der regulären Spielzeit und auch in der Verlängerung keine Tore gefallen. Der erfolgreichste ägyptische Torschütze bei diesem Turnier, Ahmed Hassan, hatte in der 98. Minute einen Foulelfmeter an den Pfosten gesetzt. Das Spiel entschied im Elfmeterschießen vor allem der ägyptische Keeper Essam El Hadary, der die Elfmeter von Bakari Koné und Didier Drogba abwehrte.
- Ägypten: El Hadary; Said (113. Halim Ali), El Saka, Gomaa (21. A.Fathy), Abdelwahab; Barakat, Shawky, Abo Treka, Ahmed Hassan; Emad Motaeb (81. H. Mostafa), Amri Zaky
- Elfenbeinküste: Tizie; Eboue, Kolo Touré, Kouassi, Boka; Zokora, Yaya Touré (91. Bakari Koné), Faé, Akale (62. Kalou); Arouna Koné, Drogba
Torschützen
5 Tore
4 Tore
3 Tore
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ bbc.co.uk: Bidding hots up for CAN 2006 (21. März 2002)
- ↑ bbc.co.uk: Six beat bid deadline for Nations Cup 2006 (1. Apr. 2002)
- ↑ bbc.co.uk: Gabon pull out of 2006 bid (4. Apr. 2002)
- ↑ bbc.co.uk: SA withdraw bid for 2006 (26. Apr. 2002)
- ↑ bbc.co.uk: Libya aim to co-host 2006 (19. Aug. 2002)
- ↑ bbc.co.uk: Egypt hosts 2006 Nations Cup (24. Okt. 2002)
Sudan 1957 | Vereinigte Arabische Republik 1959 | Äthiopien 1962 | Ghana 1963 | Tunesien 1965 | Äthiopien 1968 | Sudan 1970 | Kamerun 1972 | Ägypten 1974 | Äthiopien 1976 | Ghana 1978 | Nigeria 1980 | Libyen 1982 | Elfenbeinküste 1984 | Ägypten 1986 | Marokko 1988 | Algerien 1990 | Senegal 1992 | Tunesien 1994 | Südafrika 1996 | Burkina Faso 1998 | Ghana und Nigeria 2000 | Mali 2002 | Tunesien 2004 | Ägypten 2006 | Ghana 2008 | Angola 2010 | Gabun und Äquatorialguinea 2012 | Südafrika 2013 | Marokko 2015 | Libyen 2017
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Fußball-Afrikameisterschaft 2006/Gruppe C — Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Abschlusstabelle 1. Guinea 7:1 9 2. Tunesien 6:4 6 3 … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2006/Qualifikation — Inhaltsverzeichnis 1 Qualifikation zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 1.1 Qualifizierte Mannschaften 1.2 Qualifikationsmodus 2 Europäische Zone / UEFA 2.1 Übersicht … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2006/Gruppe A — Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Abschlusstabelle 1. Ägypten 6:1 7 2. Elfenbeinküste 4:4 6 3 … Deutsch Wikipedia
Afrikameisterschaft 2006 — Fußball Afrikameisterschaft 2006 2006 MTN Africa Cup of Nations™ Anzahl Nationen 51 (16 Endrundenteilnehmer) Afrikameister Ägypten Austragungsort Ägypten E … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2014 — 2014 African Cup of Nations™ Anzahl Nationen 54 (16 Endrundenteilnehmer) Afrikameister Austragungsort Libyen Eröffnung 2014 Endspiel 2014 Zuschauer … Deutsch Wikipedia
Fußball-Weltmeisterschaft 2006/Qualifikation — Inhaltsverzeichnis 1 Qualifikation zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 1.1 Qualifizierte Mannschaften 1.2 Qualifikationsmodus 2 … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2008/Torschützenliste — Diese Liste beinhaltet alle Torschützen der Fußball Afrikameisterschaft 2008. Die Sortierung erfolgt nach Anzahl ihrer Treffer bzw. bei gleicher Toranzahl alphabetisch. Mit 5 Treffern wurde Samuel Eto o zum zweiten mal nach 2006 Torschützenkönig … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2012 — Africa Cup of Nations 2012 Anzahl Nationen 16 (von 44 Bewerbern) Austragungsort Aquatorialguinea … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft 2013 — Africa Cup of Nations 2013 Anzahl Nationen 16 (von ?? Bewerbern) Austragungsort Sudafrika Südafrika … Deutsch Wikipedia
Fußball-Afrikameisterschaft — Abkürzung Afrika Cup Verband CAF Erstaustragung … Deutsch Wikipedia