Gaiselberg

Gaiselberg
Wappen Karte
Wappen von Zistersdorf
Zistersdorf (Österreich)
DEC
Zistersdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Gänserndorf (GF)
Fläche 88,61 km²
Koordinaten 48° 31′ N, 16° 45′ O48.51666666666716.75199Koordinaten: 48° 31′ 0″ N, 16° 45′ 0″ O
Höhe 199 m ü. A.
Einwohner 5.537 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 62 Einwohner je km²
Postleitzahl 2225
Vorwahl 02532
Gemeindekennziffer 3 08 63
AT125
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptstraße 12
2225 Zistersdorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Wolfgang Peischl (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(29 Mitglieder)
20 ÖVP, 7 SPÖ, 2 Grüne
Lage der Stadt Zistersdorf
Karte

Zistersdorf ist eine Stadtgemeinde mit 5.498 Einwohnern im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Zistersdorf liegt im Weinviertel. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 88,61 Quadratkilometer. 8,13 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Blumenthal, Eichhorn, Gösting, Gaiselberg, Groß-Inzersdorf, Loidesthal, Maustrenk, Windisch Baumgarten und Zistersdorf.

Geschichte

Zistersdorf wurde im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt und um 1250 von den Kuenringern als mit Mauern umgebene Stadt gegründet. Die Verleihung des Stadtrechtes erfolgte 1284.

Zistersdorf war mehrmals Opfer feindlicher Einfälle. Im 15. Jahrhundert wurden große Teile des Weinviertels von den Hussiten heimgesucht. Im Dreißigjährigen Krieg fielen die Schweden unter General Torstensson in die Stadt ein. Am 17. Oktober 1706 fielen die Kuruzen unter Graf Simon Forgatsch (Forgács) mit 16.000 Mann in Zistersdorf ein und töteten im Schloss 400 Menschen.

Nachdem der letzte Kuenringer 1594 verstorben war, wurden danach die Pottendorfer, später die Grafen von Althan die Stadtherren von Zistersdorf. Zu den Stadtherren gehörte auch Rudolf von Teuffenbach, der als Feldmarschall im Dreißigjährigen Krieg in der Armee Wallensteins diente. Er gründete ein Spital und ein Franziskanerkloster mit Kirche, die heutige Pfarrkirche. Um 1820 wurde das Schloss der k.k. Ritterakademie übergeben.

Bekannt wurde Zistersdorf durch seine Erdölfunde. Im August 1930 wurde zum ersten Mal Rohöl gefördert. Allerdings reichte die Fördermenge nicht zur Ausbeutung. Vier Jahre später wurde die Bohrung Gösting 2 fündig und erreichte eine Tagesproduktion von 30 Tonnen Erdöl. Diese Erdölvorkommen hatten im Zweiten Weltkrieg für die Kriegsführung der Wehrmacht Bedeutung. Demzufolge kam es zu Engpässen beim Volumen der verfügbaren Treibstoffe, als am 16. und 26. Juni 1944 die Alliierten die dortigen Erdölförderungsanlagen bombardierten.
Seit 1994 bemüht sich der Müll-Konzern ASA um die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage im landschaftlich reizvoll gelegenen Ort, im Herbst 2006 wurde mit dem Bau begonnen.


Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 5.632 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 5524 Einwohner, 1981 5792 und im Jahr 1971 6421 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Wolfgang Peischl, Amtsleiter ist Dr. Josef Mötz. Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 29 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 20, SPÖ 7, Grüne 2.

Sehenswürdigkeiten

Pestsäule in Zistersdorf

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Schloss von 1278 mit Umbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Darin befindet sich seit 1960 Landesberufschule für das Sanitär-, Heizung- und Lüftungshandwerk. Außerdem die teilweise erhaltene Stadtmauer mit Pulverturm und Stadttor, die barocke Pestsäule von 1747, die als Franziskanerkloster gegründete Stadtpfarrkirche und die Wallfahrtskirche Maria Moos, das älteste Quellenheiligtum Niederösterreichs, mit einem Altarbild von Paul Troger.

Darüber hinaus gibt es ein Stadtmuseum.

Städtepartnerschaften

the Czech Republicthe Czech Republic Hodonín, Tschechien
AustriaAustria Zwettl (Waldviertel), Österreich
GermanyGermany Nienhagen (Landkreis Celle), Niedersachsen, Deutschland

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 205, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 332. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2368. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,98 Prozent. Zistersdorf ist auch der Standort einer Biodieselraffinerie.

Im Jahr 2009 soll eine von der .A.S.A. Abfall Service Zistersdorf GmbH errichtete Müllverbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Restmüll und Klärschlamm den Betrieb aufnehmen.

Verkehr

Zistersdorf ist Endpunkt der nur mehr für den Güterverkehr genutzten Bahnstrecke Drösing–Zistersdorf.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Franz Binder: 800 Jahre Wallfahrtskirche Maria Moos und 800 Jahre Zistersdorf. Eigenverlag, Zistersdorf 1960
  • Franz Binder: Zistersdorfer Heimatbuch. Eigenverlag, Zistersdorf 1966

Weblinks


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