- Dürnkrut
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Dürnkrut Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Gänserndorf Kfz-Kennzeichen: GF Fläche: 30,39 km² Koordinaten: 48° 28′ N, 16° 51′ O48.47111111111116.8525161Koordinaten: 48° 28′ 16″ N, 16° 51′ 9″ O Höhe: 161 m ü. A. Einwohner: 2.257 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 74,27 Einw. pro km² Postleitzahl: 2263 Vorwahl: 02538 Gemeindekennziffer: 3 08 11 NUTS-Region AT125 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloßplatz 1
2263 DürnkrutWebsite: Politik Bürgermeister: Herbert Bauch (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Dürnkrut im Bezirk Gänserndorf
Schloss(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Dürnkrut ist eine Marktgemeinde mit 2257 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Der Ort ist vor allem durch eine historische Schlacht vom Sommer 1278 zwischen dem Böhmenkönig Ottokar und dem Habsburger Rudolf I. bekannt, und durch eine frühere große Zuckerfabrik, die nun der Produktion anderer Lebensmittel dient.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Dürnkrut liegt am Ostrand des Weinviertels an der March und damit an der Grenze zur Slowakei. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 30,4 km². 5,55 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Dürnkrut, Waidendorf.
Nachbargemeinden
Zistersdorf Drösing, Jedenspeigen Velm-Götzendorf Gajary Ebenthal Angern an der March Dürnkrut hat sechs österreichische Nachbargemeinden und eine Nachbargemeinde, die in der Slowakei liegt:
- Stadtgemeinde Zistersdorf (11km)
- Marktgemeinde Angern an der March (8km )
- Marktgemeinde Jedenspeigen (3km )
- Marktgemeinde Ebenthal (5km )
- Marktgemeinde Drösing (12km )
- Marktgemeinde Velm-Götzendorf (6km )
- Gajary (Slowakei) (~6km)
Geschichte
Dürnkrut
Um 1045 wurde Dürnkrut mit seiner Burg als Grenzsiedlung angelegt. In einem Besitzverzeichnis des Hochstiftes Freising aus dem Jahr 1160 wird Dürnkrut erstmals urkundlich erwähnt. Die Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen am 26. August 1278 zwischen dem Böhmenkönig Ottokar II. Przemysl und dem Habsburger Rudolf I. gilt nach der Schlacht bei Hastings als die zweitgrößte Ritterschlacht in der Geschichte. Sie endete mit dem Sieg des Habsburgers, Ottokar II. wurde auf der Flucht erschlagen. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.
Obwohl Dürnkrut wegen der Schlacht bekannter ist, gibt es bereits Funde aus der Steinzeit. Diese Werkzeuge sind vom Homo erectus hergestellt und ca. 800 000 Jahre alt [1] und sind im Museum in Dürnkrut ausgestellt.
Im April 2006 brach im Zuge des Thaya-March-Hochwassers 2006 ein Damm, danach wurde auch der Ort überschwemmt und katastrophale Schäden entstanden.
Waidendorf
Waidendorf liegt ca. 2 km südlich von Dürnkrut entlang der Landesstraßen 11 und 17. Waidendorf gehört seit 1970 der Gemeinde Dürnkrut an, welche damals per Abstimmung beschlossen wurde. 1952 wurden die heutigen Strassenbezeichnungen eingeführt. Waidendorf liegt am östlichen Ausgang des Sulzbachtales und hat eine Fläche von 10,67 km². Die Geschichte des Ortes ist der von Dürnkrut sehr ähnlich, da die beiden Dörfer dicht beieinander liegen. Der Ort wurde zur Zeit der Deutschen Landnahme in den Jahren 1040 bis 1050 gegründet.
Die Anlage Waidendorfs als Straßendorf lässt auch zusätzlich auf eine mittelalterliche Gründung schließen. Das erste Mal wurde es 1250 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1369 gelangte Waidendorf von Alber von Ottenstein in den Besitz von Otto von Zelking, im Jahr 1376 von Otto von Zelking an seinen Vetter Heinrich von Zelking, der es im Jahre 1385 an Heinrich von Pottendorf verkaufte. Im Jahr 1423 übergab Georg von Dachsberg Waidendorf an die Herrschaft der Besitzer von Wolkersdorf.
Im Jahr 1583 gelangte Waidendorf in den Besitz des Freiherrn Sigmund von Landau, der auch die Herrschaften Dürnkrut, Süssenbrunn, Ebenthal, Rodaun und Höflein innehatte. Obwohl die Familie Landau im Jahre 1621 ihren gesamten Besitz an die kaiserliche Hofkammer abgeben musste, blieb Waidendorf im Besitz der jeweiligen Dürnkruter Herrschaft.
Unter Kaiser Joseph II. wurde Waidendorf im Jahre 1783 eine selbständige Pfarre. Laut Regierungsdekret wurden die beiden Orte der heutigen Gemeinde Velm-Götzendorf der Pfarre Waidendorf zugewiesen.
Bei einer Choleraepidemie in den Jahren 1842 und 1855 starben 60 Menschen, darunter 11 Kinder. Am 24. November 1878 wurde eine neue Schule eröffnet die heute als Kindergarten dient und an der Waidendorferhauptstrasse liegt. Im Jahr 1886 wurde die Freiwillige Feuerwehr Waidendorf gegründet, die noch heute ihr Feuerwehrhaus beim Sulzbach hat.
Die Volkszählung des Jahres 1934 ergab 823 Einwohner, die ebenfalls durchgeführte Viehzählung erbrachte 93 Pferde, 417 Rinder, 480 Schweine und 230 Ziegen. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2001 hatte Waidendorf nur 532 Einwohner.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner 2011 2.257 2001 2.220 1991 2.164 1981 2.256 1971 2.592 Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria Die größte Einwohnerzahl hatte Dürnkrut 1951 mit 2.802 Einwohnern.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Herbert Bauch, Vizebürgermeister Rudolf Kaiser, Amtsleiter Horst Tatzber.
Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: SPÖ 12, ÖVP 8, FPÖ 1.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in DürnkrutWirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 71, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 46. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 978. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,17 Prozent.
Bis etwa 1980 bestand eine große Zuckerfabrik, die aber einige Jahre nach der Fusion mit 2 anderen niederösterreichischen Fabriken geschlossen wurde. Dadurch sank die Zahl der Arbeitsplätze merklich; die Anlagen konnten nur teilweise einer neuen Verwendung zugeführt werden.
Heute zählen zu den größeren Betrieben:
- die Instantina Nahrungsmittel-Fabrik
- das Raiffeisen-Lagerhaus
- die Großmühle Hoffmann Leopold KG
- die Spenglerei und Dachdeckerei Pöll
- die Handelsbetriebe Billa und AWI
- Erste-Bank und Raiffeisenbank
- je zwei Baufirmen, Elektro- und Transportunternehmen
- eine Isoliertechnik
- Im Ort befinden sich ferner 4 Ärzte und eine Apotheke.
Verkehrsanbindungen
Bahn
Dürnkrut liegt an der Nordbahn und hat somit eine gute Anbindung an Wien. Nahezu jede Stunde verkehrt ein Zug der ÖBB zwischen Břeclav bzw. Bernhardsthal und Wien und umgekehrt.
Straßenanbindungen
- Bernstein Straße B49 von Angern - Hohenau
- Mistelbacher Straße B40 von Zistersdorf
- Landesstraße 11 bzw 17 nach Waidendorf
Mit Bussen gibt es eine Verbindung zwischen Mistelbach und Dürnkrut sowie zwischen Gänserndorf und Dürnkrut.
Bildungseinrichtungen
- Kindergarten
- Volksschule
- Musikhauptschule bzw. Hauptschule
Historische Landkarten
Weblinks
Commons: Dürnkrut – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Dürrenkraut in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Gemeindedaten von Dürnkrut. In: Statistik Austria.
- Eintrag über Dürnkrut im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Webseite der Gemeinde (siehe u.a. Wirtschaft, Geschichte)
Einzelnachweise
- ↑ Archaeologia Austriaca - Band 88/ 2004, 9-29 /2006
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