Gohlis (Dresden)

Gohlis (Dresden)
Gohlis
Ortsteil der Landeshauptstadt Dresden
Koordinaten: 51° 6′ N, 13° 39′ O51.09361111111113.643888888889103Koordinaten: 51° 5′ 37″ N, 13° 38′ 38″ O
Höhe: 103 m ü. NN
Fläche: 3,37 km²
Eingemeindung: 1. Juli 1997
Postleitzahl: 01156 (alt: 01462, vor 1993: O-8132)
Vorwahl: 0351
Karte

Lage der Gemarkungen Obergohlis (blau) und Niedergohlis (rot) in Dresden

Gohliser Windmühle
Gaststätte Zur Windmühle 1975
Dorfstraße in Niedergohlis
„Schule zu Gohlis“, heute Freizeit- und Ferienhaus eines Wohnhofs in Trägerschaft der Lebenshilfe Dresden

Gohlis ist ein Ortsteil der Stadt Dresden und gehört zur Ortschaft Cossebaude. Gohlis besteht aus den Gemarkungen Ober- und Niedergohlis und liegt am Elberadweg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gohlis wird 1144 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht zurück auf das altsorbische „Gołuš(a)“/„Gołyš“ und leitet sich ab von „goły“ (kahl, leer), bedeutet also „Siedlung auf kahlem/waldlosem Land“. Um 1260 gehörte der Ort zum Besitz der Herren von Goluz, die dem Meißner Domherren hier ein Vorwerk übertrugen. Nach Auflösung dieses Vorwerks wurde Gohlis in die beiden Gemeindeteile Niedergohlis und Obergohlis geteilt. Niedergohlis war viele Jahrzehnte im Besitz des Klosters Seußlitz und kam nach der Reformation an einen Dresdner Ratsherren.

Von wirtschaftlicher Bedeutung war neben der Elbfischerei die Landwirtschaft, an die noch einige Bauerngüter, vor allem im alten Ortskern Nieder- und Obergohlis, erinnern. Viele historische Gehöfte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. Das älteste Haus von 1695 am ehemaligen Ziegenweg (heute Windmühlenweg 1) markiert den Eingang ins Gassendorf von Obergohlis und ist Teil des Fernradweges an der Elbe. Die landwirtschaftlich geprägten Gehöfte beherbergen heute ein Bio-Hof, Ziegen- und Rinderzucht, Wohnungen, eine Tierpension sowie einen Kunsthof mit vielfältigen kulturellen Veranstaltungen. In Gohlis wohnen heute viele junge Familien mit Kindern.

Um 1828 entstand die bis heute erhaltene Gohliser Windmühle. Heute befindet sich an der Mühle ein schöner Biergarten direkt an der Elbe. Im 19. Jahrhundert siedelten sich in Gohlis zahlreiche Gärtnereien an. 1886 erhielt der Ort eine eigene Schule. Ab 1906 fuhr die Straßenbahn nach Cossebaude durch Gohlis, 1991 wurde die Linie eingestellt. Für diese Straßenbahn wurde in Gohlis an der Meißner Landstraße ein Straßenbahnhof gebaut. In den 20er Jahren siedelten sich im Ort einige kleine Gewerbebetriebe an. 1974 kam Gohlis als Ortsteil zu Cossebaude und wurde gemeinsam mit Cossebaude am 1. Juli 1997 nach Dresden eingemeindet.

Elbehochwasser 2002

Im August 2002 gehörte Gohlis zu den am stärksten vom Elbehochwasser betroffenen Gebieten rund um Dresden. Niedergohlis konnte rechtzeitig evakuiert werden, bevor es tagelang unter Wasser stand. Heute ist in Gohlis von der Überschwemmung nichts mehr zu sehen. Alle durch die Flut beschädigten Häuser wurden saniert. Besonders betroffen war das Gebiet einer erst nach 1990 entstandenen Wohnanlage, die entgegen früheren Bestimmungen im Überflutungsgebiet der Elbe errichtet worden war.

Literatur

  • Siegfried Reinhardt: Rund um die Gohliser Windmühle. Saxonia Verlag, Dresden 2004. ISBN 3-937951-04-0

Weblinks

 Commons: Gohlis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gohlis
  • Gohlis im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Niedergohlis im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Obergohlis im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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