Gittersee

Gittersee
Gittersee
Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden
Koordinaten: 51° 1′ N, 13° 41′ O51.00916666666713.690555555556180Koordinaten: 51° 0′ 33″ N, 13° 41′ 26″ O
Höhe: 180–280 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1945
Postleitzahl: 01189
Vorwahl: 0351
Karte

Lage der Gemarkung Gittersee in Dresden

Gittersee ist ein Stadtteil der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Er bildet zusammen mit Coschütz den statistischen Stadtteil Coschütz/Gittersee im Ortsamtsbereich Plauen. Bekannt ist Gittersee vor allem durch den Uranabbau, der dort stattfand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

„Güttersee“ auf einer Karte von 1821/22

Die Namensherkunft von Gittersee ist nicht, wie sich auf den ersten Blick vermuten lässt, germanisch. Vielmehr wurde Gittersee als Geterssin ersterwähnt und ist sorbischen Ursprungs, die Bedeutung könnte „Morgenröte“ sein.

Bis 1370 war Gittersee im Besitz der Familie von Miltitz und geriet dann an das Dresdner Brückenamt. Neben der üblichen Ackerbaunutzung fand in Gittersee auch der Obstbau am Nordhang der Dresdner Elbtalweitung günstige Bedingungen.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kam es in Gittersee auch zum Abbau der dort lagernden Steinkohle, damit reicht das sächsische Bergbaurevier bis auf das heutige Stadtgebiet Dresdens. In den Schächten fand dann noch einmal bis 1989 Uranabbau durch die SDAG Wismut statt. Im Süden des Nachbarstadtteils Coschütz befindet sich das Gewerbegebiet Coschütz/Gittersee, das aus einer Uranerzaufbereitungsanlage hervorging. Am 1. Juli 1945 wurde Gittersee nach Dresden eingemeindet.

Ab 1945 trat im Gasthof von Gittersee die Volksoper Dresden (ab 1949 Landesoper Sachsen) auf, die 1950 nach Radebeul umzog und aus der in den 1950er Jahren durch Fusion mit dem Landesschauspiel die Landesbühnen Sachsen wurden.

Im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungen spielte Gittersee eine erhebliche Rolle mit dem vorgesehenen Aufbau eines Reinstsiliziumwerkes und den bis dahin in der DDR ungekannten und zunächst spontanen Bürgerprotesten, deren Protagonisten schließlich über mehrere Zwischenschritte einen großen Teil des Kerns der Gruppe der 20 bildeten.

Lage

Gittersee liegt südlich der Dresdner Innenstadt am Stadtrand. Südlich schließt sich die Stadt Freital an. Gittersee liegt etwas erhöht auf etwa 270 m ü. NN östlich des Plauenschen Grunds, einem Kerbtal der Weißeritz.

Sehenswürdigkeiten

Im Gitterseer Bahnhofsgebäude befindet sich das Museum zur Geschichte der Windbergbahn.

Seit 1988 befindet sich in einem Gebäude des Bahnhofs Gittersee das Museum zur Geschichte der Windbergbahn. Der noch existierende Streckenabschnitt der Windbergbahn von Freital-Ost nach Gittersee wurde Ende 2008 vom Sächsischen Museumseisenbahn Verein Windbergbahn e. V. gepachtet, der künftig einen Museumsbetrieb auf der Strecke durchführen will. Auf dem ehemaligen Streckenabschnitt ab Gittersee wurde ein Wanderweg angelegt, der der Trasse über Kleinnaundorf nach Bannewitz und Possendorf folgt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Gittersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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