- Naußlitz (Dresden)
-
Naußlitz Stadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten: 51° 2′ N, 13° 41′ O51.03513.684722222222135Koordinaten: 51° 2′ 6″ N, 13° 41′ 5″ O Höhe: 135–195 m ü. NN Eingemeindung: 1. Jan. 1903 Postleitzahl: 01159 Vorwahl: 0351 Lage der Gemarkung Naußlitz in Dresden
Naußlitz ist ein Stadtteil im Südwesten der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Er liegt in der gleichnamigen Gemarkung, die zum Ortsamtsbereich Cotta gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Naußlitz liegt 4 km südwestlich des Dresdner Stadtzentrums, der Inneren Altstadt, am Übergang des Elbtalkessels zum Meißner Hochland. Angrenzende Gemarkungen sind Wölfnitz und Gorbitz im Norden, Löbtau im Osten, Dölzschen im Süden und Roßthal im Westen. Die Gemarkung Naußlitz gehört zum gleichnamigen statistischen Stadtteil Naußlitz.[1] [2]
Der Ortskern heißt Altnaußlitz und liegt in einer Höhe von 170 m ü. NN. Er liegt am Roßthaler Bach und blieb bis heute in einem Zustand aus dem 19. Jahrhundert zum Teil erhalten. Nördlich davon ist Naußlitz durch die aus Löbtau herübergewachsenen Wohnhäuser städtisch geprägt, der Süden der Gemarkung trägt eher den Charakter einer Siedlung, die nahtlos nach Dölzschen übergeht. Im Stadtteil gibt es auch mehrere Gärtnereien. Wichtigste Straßen des Stadtteils Naußlitz sind die Kesselsdorfer und die Saalhausener Straße.
Geschichte
Der Ortsname Naußlitz leitet sich ab vom sorbischen "novo sedlec",[3] was mit "neue Siedlung" oder "Neudorf" übersetzt werden kann. Namensgeschichtlich ist es demnach eng mit dem anderen Dresdner Stadtteil Niedersedlitz verwandt. Entstanden ist der Ort als Straßendorf mit einer gewannähnlichen Blockflur vermutlich im 10. Jahrhundert. Im Jahre 1144 wurde es als Nuendorf iuxta Deltsan ("Neudorf bei Dölzschen") erstmals erwähnt. Der Ortsname entwickelte sich anschließend über die slawischen Formen Nuzadeliz, Nusedelicz, Nuzsedelicz, Nußlicz und Nawselwitz hin zu den 1547 genannten Namen Nauselitz und Naueschitz. Der heutige Name taucht erstmals 1590 auf. Bis zur endgültigen Festschreibung im späten 19. Jahrhundert existieren daneben aber auch andere Schreibungen wie Nauslitz.[4]
Zunächst war Naußlitz im Besitz des Meißner Domstiftes. Nach der Reformation wurde das Prokuraturamt in Meißen zum Verwalter des früheren Besitzes der katholischen Kirche. Ab 1559 war Naußlitz administrativer Teil des Amts beziehungsweise der Amtshauptmannschaft Dresden. Eingepfarrt war es ab 1547 ins nahegelegene Pesterwitz, ab 1837 nach Dresden und ab 1891 nach Löbtau.[5] Da die Flur immer weiter zersplitterte, verbot man 1672 in Naußlitz die Realteilung. Der wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei steckbrieflich gesuchte Karl May hielt sich 1864 auf der Flucht vor der Chemnitzer Polizei zwei Monate in Naußlitz versteckt. Zwischen 1816 und 1879 bestand eine Schulgemeinschaft mit Dölzschen und Roßthal.[6] Im 1899 errichteten Naußlitzer Schulneubau war in den 1920er und 1930er Jahren auch der Naturkundler und Heimatforscher Rudolf Schumann tätig.
Die Landwirtschaft war neben dem Obst- und Weinbau die hauptsächliche Erwerbsquelle der ortsansässigen Bauern. Im Ort wurden später auch ein kleiner Steinbruch sowie mehrere Ziegeleien betrieben. Die ersten Wohnhäuser außerhalb des Dorfkerns entstanden ab 1870 als Mietskasernen für zumeist Löbtauer Arbeiter. Seit 1903, als es gemeinsam mit Wölfnitz und Löbtau eingemeindet wurde, gehört Naußlitz zu Dresden. Ab 1928 entstanden im Süden der Gemarkung mehrere größere Siedlungen.[7] Der 1902 errichtete Straßenbahnhof Naußlitz im spitzen Winkel zwischen Koblenzer und Wendel-Hipler-Straße stand nach der Wende zunächst leer, wurde aber bis 2005 zu einem Einkaufs-, Ärzte- und Geschäftszentrum umgebaut.[8] [9]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[4] 1547 12 besessene Mann, 6 Inwohner 1764 13 besessene Mann 1834 126 1871 243 1890 1468 Einzelnachweise
- ↑ dresden-lexikon.de
- ↑ dresden.de
- ↑ dresden-und-sachsen.de
- ↑ a b Naußlitz (Dresden) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ kai-tempel.de
- ↑ sn.schule.de
- ↑ dresdner-stadtteile.de
- ↑ kb-architekten.com
- ↑ kellei.de
Weblinks
Commons: Naußlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stadtteil Naußlitz
- Naußlitz (Dresden) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Naußlitz
Stadtteile in Ortsamtsbereichen
Albertstadt | Äußere Neustadt | Blasewitz | Briesnitz | Bühlau | Coschütz | Cotta | Dobritz | Dölzschen | Dresdner Heide | Friedrichstadt | Gittersee | Gorbitz | Gostritz | Großzschachwitz | Gruna | Hellerau | Hellerberge | Hosterwitz | Innere Altstadt | Innere Neustadt | Johannstadt | Kaditz | Kaitz | Kauscha | Kemnitz | Kleinpestitz | Kleinzschachwitz | Klotzsche | Laubegast | Leipziger Vorstadt | Leuben | Leubnitz-Neuostra | Leutewitz | Lockwitz | Löbtau | Loschwitz | Luga | Meußlitz | Mickten | Mockritz | Naußlitz | Nickern | Niederpoyritz | Niedersedlitz | Oberpoyritz | Omsewitz | Pieschen | Pillnitz | Pirnaische Vorstadt | Plauen | Prohlis | Räcknitz | Radeberger Vorstadt | Reick | Rochwitz | Roßthal | Seevorstadt | Seidnitz | Söbrigen | Sporbitz | Stetzsch | Strehlen | Striesen | Südvorstadt | Tolkewitz | Torna | Trachau | Trachenberge | Übigau | Wachwitz | Weißer Hirsch | Wilschdorf | Wilsdruffer Vorstadt | Wölfnitz | Zschertnitz | ZschierenOrtsteile in Ortschaften
Altfranken | Alt-Leuteritz | Borsberg | Brabschütz | Cossebaude | Cunnersdorf | Eichbusch | Eschdorf | Friedersdorf | Gönnsdorf | Gohlis | Gomlitz | Gompitz | Helfenberg | Krieschendorf | Langebrück | Lausa | Malschendorf | Marsdorf | Merbitz | Mobschatz | Neu-Leuteritz | Niederwartha | Oberwartha | Ockerwitz | Pappritz | Pennrich | Podemus | Reitzendorf | Rennersdorf | Rockau | Roitzsch | Rossendorf | Schönborn | Schönfeld | Schullwitz | Steinbach | Unkersdorf | Weißig | Weixdorf | Zaschendorf | Zöllmen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Naußlitz — steht für folgende Orte: Naußlitz (Dresden), Stadtteil von Dresden, Sachsen Naußlitz (statistischer Stadtteil), statistischer Stadtteil von Dresden, Sachsen Naußlitz (Ralbitz Rosenthal), Ortsteil von Ralbitz Rosenthal, Landkreis Bautzen, Sachsen… … Deutsch Wikipedia
Dresden [1] — Dresden (hierzu der Stadtplan: Dresden mit den Vororten und Innere Stadt, mit Registerblatt), Residenz und Hauptstadt des Königreichs Sachsen sowie Hauptort der gleichnamigen Kreishauptmannschaft (s. unten, S. 201), wegen ihrer anmutigen Lage… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Naußlitz — Naußlitz, früher selbständiges Dorf, seit 1903 in Dresden einverleibt … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Naußlitz (Stadtteil) — Naußlitz mit … Deutsch Wikipedia
Naußlitz (statistischer Stadtteil) — Naußli … Deutsch Wikipedia
Dresden-Südvorstadt — Südvorstadt West und Ost Stadtteil und Statistische … Deutsch Wikipedia
Dresden — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Dresden — Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | D6 | bezeichnen die Quadrate des Planes. I. Dresden mit den Vororten. AckermannstraßeD6 AhornstraßeC1 Alaunplatz (Exerzierplatz)D3 AlaunstraßeD3 AlbertbrückeD4 AlbertplatzD3 – (Übigau)A3… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Ortsamtsbereich Cotta (Dresden) — Cotta Ortsamtsbereich von Dresden … Deutsch Wikipedia
Liste der statistischen Stadtteile von Dresden — Die statistischen Stadtteile Dresdens Die statistischen Stadtteile von Dresden sind kommunalstatistische Glieder des Stadtgebiets der sächsischen Landeshauptstadt. Das Dresdner Stadtgebiet wurde 1991 in zehn Ortsamtsbereiche eingeteilt, die in 57 … Deutsch Wikipedia