- Großenhub
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Schwäbisch Hall Höhe: 528 m ü. NN Fläche: 31,28 km² Einwohner: 4537 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km² Postleitzahl: 74579 Vorwahl: 07962 Kfz-Kennzeichen: SHA Gemeindeschlüssel: 08 1 27 102 Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 2
74579 FichtenauWebpräsenz: Bürgermeister: Martin Piott Lage der Gemeinde Fichtenau im Landkreis Schwäbisch Hall Fichtenau ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der staatlich anerkannte Erholungsort Fichtenau liegt im Nordosten von Baden-Württemberg, direkt an der Grenze zu Bayern, und jeweils etwa 12 km bis 16 km (je nach Teilort) von der bayerischen Stadt Dinkelsbühl und dem Mittelzentrum Crailsheim entfernt.
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Fichtenaus sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen): Stimpfach, Crailsheim und Kreßberg (alle drei Landkreis Schwäbisch Hall), Dinkelsbühl (Landkreis Ansbach, Bayern), Wört, Ellenberg und Jagstzell (alle drei Ostalbkreis).
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Fichtenau, bestehend aus den ehemaligen Gemeinden Lautenbach, Matzenbach, Unterdeufstetten und Wildenstein, gehören 25 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser sowie einige Wüstungen. Zu Lautenbach gehören das Dorf Lautenbach, die Weiler Bernhardsweiler, Buckenweiler, Neustädtlein und Röttlein und die Wohnplätze Felsenmühle, Hammermühle, Ölmühle und Vorstadt. Zu Matzenbach gehören das Dorf Matzenbach, die Weiler Fichtenhof, Hahnenberg und Krettenbach, die Wohnplätze Melbersmühle und Neuhaus sowie die abgegangen Ortschaft Abtsbach. Zu Unterdeufstetten gehören das Dorf Unterdeufstetten, der Weiler Oberdeufstetten und der Wohnplatz Birkenhof sowie die abgegangene Ortschaft Zum alten Hof. Zu Wildenstein gehören das Dorf Wildenstein, die Weiler Großenhub, Gunzach und Wäldershub, die Wohnplätze Spitzenmühle, Völkermühle und Zankhof.[2]. Die Gemeinde ist zudem in folgende sieben Wohnbezirke unterteilt: Lautenbach/Buckenweiler/Rötlein, Neustädtlein/Bernhardsweiler,Matzenbach, Krettenbach/Fichtenhof, Unterdeufstetten/Oberdeufstetten, Wildenstein/Gunzach und Wäldershub/Großenhub.[3]
Wildenstein
Im Ortsteil Wildenstein befindet sich die Gemeindeverwaltung in dem Ende der 1970er-Jahre gebauten Rathaus. Neben dem Rathaus gibt es in Wildenstein noch einen gemeindeeigenen Kindergarten und ein renoviertes Schloss. Hasso von Haldenwang beschreibt in seinem Buch Die Jenischen, Erinnerungen an die Wildensteiner Hausierhändler die Traditionen, das Gewerbe und das Alltagsleben der Wildensteiner Hausierer. Unterdeufstetten
Im Ortsteil Unterdeufstetten gibt es eine Grund-, Haupt- und Werkrealschule mit etwa 350 Schülern, eine Sonderschule für lernbehinderte Schüler und eine Turnhalle mit einem kleinen Hallenbad. Zudem gibt es in diesem Ortsteil einen weiteren kirchlichen Kindergarten und ein Kinderheim das ursprünglich unter Trägerschaft der katholischen Kirche betrieben wurde, aber seit 2001 von einer Stiftung geführt wird. Auch in Unterdeufstetten gibt es ein Schloss, das aber bislang nicht renoviert wurde. In Unterdeufstetten lebte der Handwerker-Poet Johannes Lämmerer.
Matzenbach
Im Ortsteil Matzenbach gibt es ebenfalls einen kirchlichen Kindergarten und eine große Sportanlage die im Rahmen der Eingemeindung angelegt wurde. Dieses Stadion, wie es in der Gemeinde genannt wird, besteht aus einer Turnhalle, einem großen Fußballplatz und einem mittleren Fußballplatz, einer Hartgummilaufstrecke, einem Hartgummiplatz und einer Sandgrube für Weitsprung. An das Stadion grenzt ein Tennisplatz mit zwei Plätzen, ein Squashplatz und ein Minigolfplatz. Wäldershub
Im Ortsteil Wäldershub steht noch ein ehemaliges Wasserschloss aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das heute zwischen mehreren Familien aufgeteilt ist. Ein ehemaliges Schulgebäude dient heute als Dorfgemeinschafts- und Jugendraum. Auf dem dem Gelände des ehemaligen Schulgebäudes ist auch ein Kinderspielplatz angelegt. Auf einem neu angelegten Sportgelände befindet sich ein Fußballfeld und ein Volleyballplatz.
Lautenbach
Datei:Wappen Lautenbach (Fichtenau).pngIm Ortsteil Lautenbach gibt es einen Weiher (Storchenweiher), an dem jährlich am 1. Juliwochenende ein Seefest stattfindet. Dieser Weiher ist als Badegewässer ausgebaut worden. Großenhub
In Großenhub steht eine kleine Kirche, welche 2002 restauriert wurde, mit einem anliegenden Friedhof. Außerdem ist ein altes Schulhaus vorhanden, das heute als Gemeindehaus verwendet wird.
Geschichte
Fichtenau entstand im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1973 durch den Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Lautenbach, Matzenbach, Unterdeufstetten und Wildenstein. Das Gebiet der Gemeinde Fichtenau ist altes Grenzgebiet. Schon zur Römerzeit lag es als bewaldetes Grenzland nur wenige Kilometer nördlich des römischen Grenzwalls, des Limes. Nach der Völkerwanderungszeit liefen die Grenzen des zum Herzogtum Schwaben gehörigen Riesgaus und des zum Herzogtum Franken gehörigen Maulachgaus durch das Gemeindegebiet. Parallel dazu liefen die Grenzen der Bistümer Würzburg und Augsburg. Im Mittelalter entwickelten sich in diesem Grenzland die Rittergüter Wäldershub, Wildenstein, Matzenbach, Unterdeufstetten, Lautenbach und Bernhardsweiler, auf die jedoch die Markgrafschaft Ansbach und teilweise auch die Fürstpropstei Ellwangen ihren Einfluss geltend zu machen versuchten. Wäldershub ging bereits 1700 durch Verkauf an Ansbach über, Lautenbach 1730. Nach Abdankung des letzten Ansbacher Markgrafen 1791 zwang Preußen in Nachfolge des Markgrafen den übrigen Rittergütern seine Oberhoheit auf. Mit der Markgrafschaft Ansbach wurde das Gemeindegebiet 1806 bayerisch und nach dem Grenzausgleichsvertrag zwischen Bayern und Württemberg 1810 württembergisch. Erst Württemberg richtete die „Schultheißereien“ Wildenstein, Lautenbach, Matzenbach und Unterdeufstetten ein, so dass damals alle übrigen größeren Orte ihre gemeindliche Selbständigkeit verloren. Um 1850 gab es noch Pläne, die Gemeinden Unterdeufstetten und Matzenbach zusammenzuschließen und die Matzenbacher Teilgemeinden Gunzach an Wildenstein und Krettenbach sowie Fichtenhof an Rechenberg anzuschließen. Auch wollte sich Bernhardsweiler zusammen mit Rötlein und Neustädtlein von der Gemeinde Lautenbach lösen und eine eigene Gemeinde bilden. Aus diesen Plänen wurde jedoch nichts, so dass sich erst 1973 durch die Gemeindereform der heutige Zustand ergab. Die Grenzlage wird auch heute noch dadurch verdeutlicht, dass durch Fichtenau auch eine Mundartgrenze läuft. In den Orten Matzenbach und Unterdeufstetten wird überwiegend schwäbische Mundart mit fränkischen Einsprengseln gesprochen, in allen übrigen Ortschaften hohenlohisch-fränkischer Dialekt. Die Rittergutsbesitzer in Lautenbach und Wildenstein, jedoch vor allen von Matzenbach und Unterdeufstetten siedelten nach dem Dreißigjährigen Krieg fahrendes Volk, die sogenannten Jenischen, auf ihren Gütern an. Diese haben eine lange Tradition, Waren für den Hausierhandel in Heimarbeit oder Manufakturbetrieben herzustellen und zu vertreiben. [4].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätten
Im Ortsteil Lautenbach am Ortsausgang Richtung Wildenstein erinnert ein steinernes Kreuz an den Landwirt Friedrich Späth, der hier im April 1945 von SS-Männern ermordet wurde.[5]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Walter (1858–1930), Landgerichtsrat, Landtagsabgeordneter, Präsident des württembergischen Landtags; ist im Ortsteil Unterdeufstetten geboren.
Literatur
- Hasso von Haldenwang: Die Jenischen. Erinnerungen an die Wildensteiner Hausierhändler. Baier, Crailsheim 1999, ISBN 3-929233-19-3
Weblinks
- Die Jenischen. Aus: Blätter des Schwäbischen Albvereins (PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 457–462
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Fichtenau vom 27. Januar 2003
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 457–462
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0. S. 34
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