- Feld der steinernen Linsen
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Sankt Veit an der Glan (SV) Fläche 55,29 km² Koordinaten 46° 53′ N, 14° 31′ O46.88944444444414.511666666667624Koordinaten: 46° 53′ 22″ N, 14° 30′ 42″ O Höhe 624 m ü. A. Einwohner 1.514 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 27 Einwohner je km² Postleitzahl 9334 Vorwahlen 0 42 62 Gemeindekennziffer 2 05 09 NUTS-Region AT213 Adresse der
GemeindeverwaltungUnterer Markt 3
9334 GuttaringOffizielle Website Politik Bürgermeister Herbert Kuss (BZÖ) Gemeinderat (2009)
(15 Mitglieder)Guttaring ist eine Marktgemeinde im Norden von Kärnten in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet liegt in einer nach Süden hin offenen, kesselartigen Landschaft (Guttaringer Becken) zwischen Krappfeld und Görtschitztal und wird vom Silberbach durchflossen. Sie ist Teil der Norischen Region.
Gemeindegliederung
Guttaring ist in sieben Katastralgemeinden (Baierberg, Deinsberg, Guttaring, Guttaringberg, Hollersberg, Verlosnitz, Waitschach) gegliedert und umfasst folgende 24 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
- Baierberg (51)
- Dachberg (9)
- Deinsberg (64)
- Dobritsch (1)
- Gobertal (8)
- Guttaring (867)
- Guttaringberg (63)
- Höffern (16)
- Hollersberg (87)
- Maria Hilf (8)
- Oberstranach (4)
- Rabachboden (22)
- Ratteingraben (30)
- Sankt Gertruden (36)
- Schalkendorf (3)
- Schelmberg (14)
- Schrottenbach (0)
- Sonnberg (6)
- Übersberg (116)
- Urtl (50)
- Urtlgraben (57)
- Verlosnitz (12)
- Waitschach (33)
- Weindorf (8)
Geschichte
Historisch bedeutsam ist die Gegend um Deinsberg mit der ehemalige Pfarrkirche. Die, in der westlichen Vorhalle eingemauerten, römischen Inschriftensteine zeugen von einer frühen Besiedlung dieses Gebietes oberhalb des heutigen Gemeindzentrums, das früher noch Sumpfgebiet war.
Das heutige Gemeindegebiet kam im 10. Jahrhundert in den Besitz des Erzbistums Salzburg, das hier die Mutterpfarre für das ganze obere Görtschitztal einrichtete und Guttaring zum Sitz eines erzbischöflichen Amtes machte.
Die historische Eisengewinnung in der norischen Region, vor allem im benachbarten Hüttenberg und der Lölling machte Guttaring zu einem Durchzugsort und Rastplatz auf dem Weg nach Althofen. In Guttaring selbst wurde aber auch bis ins Jahr 1834 im Urtlgraben in einem Floßofen, der älteste seines Typs in Europa, Eisen erschmolzen. Im Jahre 1346 erhielt der Ort einen Burgfried, der als Ruine noch heute besteht. 1542 erfolgte die Erhebung zum Markt durch den Erzbischof Ernst von Salzburg.
Guttaring litt unter einer Reihe von Katastrophen, darunter das Erdbeben vom 25. Jänner 1348, das wie in fast ganz Kärnten eine vollständige Zerstörung anrichtete. Ende des 15. Jahrhunderts kam es mehrmals zu verheerenden Türkeneinfällen, im Jahr 1483 zu einer Heuschreckenplage. Die Pest wütete 1348 und nochmals 1715 mit 399 Toten.
Die 1850 gebildete Gemeinde Guttaring wuchs bereits 1865 durch die Eingemeindung von Waitschach an; 1973 wurde ihr zudem ein kleinerer Teil der aufgelösten Gemeinde Wieting angeschlossen.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Guttaring 1.565 Einwohner, davon sind 97,5 % österreichische und 1,0 % deutsche Staatsbürger. 90,2 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 3,1 % zur evangelischen Kirche, 5,2 % ist ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturgeschichtlich ist die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Rupert mit barockem Hochaltar, die urkundlich bereits 1160 erstmalig erwähnt wurde, von Bedeutung.
In der ehemaligen Pfarr- und heutigen Filialkirche in Deinsberg wurden im Zuge einer Restaurierung in den Jahren 1968 und 1969 wertvolle Wandfresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts entdeckt und freigelegt. Nördlich der Kirche befindet sich ein sehenswerter Karner, ein romanischer Rundbau mit erkerförmiger östlicher Apsis.
Die hochgelegene spätgotische Wallfahrtskirche Maria Waitschach ist eine ehemalige Filialkirche von Guttaring und ein beliebtes Wanderziel. Die Ruine eines aus dem 16. Jahrhundert stammenden Floßofens mit benachbarter Raststation - dem ehemaligen sogenannten Verweserhaus - in der Urtl zeugt von historischer Eisengewinnung.
Eine Besonderheit des Ortes ist das sogenannte Feld der Steinernen Linsen, zwischen Guttaring und St. Gertraud, in dem man leicht zahlreiche in Form und Größe an Linsen erinnernde Fossilien, sogenannte Nummuliten findet.
Guttaring verfügt über eine Reihe gut gepflegter und durch GPS-Daten genau dokumentierte Wanderwege, durch die man zu den verschiedenen Kirchen gelangen kann.
Im Jahre 1872 gegründet, zählt der Männergesangsverein Guttaring zu den ältesten Gesangsvereinen in Kärnten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich ist die Landwirtschaft, die Holzverarbeitung sowie der Fremdenverkehr von gewisser Bedeutung. Zahlreiche Arbeitnehmer pendeln aber aus, insbesondere in die Nachbargemeinde Althofen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]
Direkt gewählter Bürgermeister ist Herbert Kuss (BZÖ).[2]
Wappen
Dem Markt Guttaring wurde am 8. September 1618 durch König Ferdinand II. ein Wappen verliehen, das den Pfarrpatron Rupert, den ersten Salzburger Bischof, im bischöflichen Ornat zeigt.
Literatur und Quellen
- Egon Kaiser: 120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Guttaring. Festschrift zum Markt Guttaring und seiner Feuerwehr, 1999
- Evelin Pirker, Dietmar Wanko: Die Norische Region, S. 44-59. Styria, 1995, ISBN 3-222-12349-7
- Ramschak Valentin, Gemeinde Guttaring - Chronik, Guttaring (1992)
- M. Größer: Die kirchlichen Kunstdenkmale in Guttaring. Mitteilungen der Z.-K. Seite 130 (1899)
- Franz G. Hann: Wertvolle Kunstgegenstände und archäologische Objekte im Pfarrhof zu Guttaring. In: Carinthia I, 12, 1896
- Wandmalereien in Guttaring, In: Mitteilungen der Z.-K. 143, 1890
- Johann Weichard von Valvasor: Topographia Archiducatus Carinthiæ antiquæ & modernæ completa - Titelzusatz: Das ist Vollkommne und gründliche Land-Beschreibung deß berühmten Erz-Herzogthum Kärndten, beydes nach dem Vormaligem und jetzigem Zustande desselben; Darinn Alle dessen Städte, Märckte, Klöster und Schlösser ... , Nürnberg, Verlag Wolfgang Moritz Endters Endter, Wolfgang Moritz, Seite 79, (1688)
- August Ebner: Maria Hilf ob Guttaring, Verlag Carinthia, 1976, ISBN 3-85378-019-9
Einzelnachweise
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009
Weblinks
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