Haag (Ursensollen)

Haag (Ursensollen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ursensollen
Ursensollen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ursensollen hervorgehoben
49.40194444444411.758888888889537Koordinaten: 49° 24′ N, 11° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Höhe: 537 m ü. NN
Fläche: 72,91 km²
Einwohner: 3762 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92289
Vorwahl: 09628
Kfz-Kennzeichen: AS
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 154
Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausstraße 1
92289 Ursensollen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Franz Mädler (Freie Wähler)

Ursensollen ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ursensollen liegt im jüngsten Naturpark Bayerns, im Naturpark Hirschwald, im Landkreis Amberg-Sulzbach, in der Region Oberpfalz-Nord etwa 10 km westlich von Amberg.

Zur Gemeinde Ursensollen gehören folgende Ortschaften: Bittenbrunn, Darsberg, Egelhofen, Eigentshofen, Ehringsfeld, Erlheim, Garsdorf, Gunzelsdorf, Haag, Hausen, Häuslöd, Heimhof, Heinzhof, Hohenkemnath, Inselsberg, Kemnatheröd, Kotzheim, Littenschwang, Oberhof, Oberleinsiedl, Ödallerzhof, Ödgötzendorf, Reinbrunn, Richtheim, Rückertshof, Salleröd, Sauheim, Stockau, Thonhausen, Ullersberg, Unterleinsiedl, Ursensollen, Waldhaus, Wappersdorf, Weiherzant, Winkl, Wollenzhofen, Zant.

Geschichte

Der Beginn der Geschichte Ursensollens ist eng verbunden dem Adelsgeschlecht der "von Scharfenberg". Sie haben sich wahrscheinlich um das Jahr 1000 auf dem so genannten Scharfenberg, etwa 1 Kilometer südwestlich von Ursensollen angesiedelt. 1144 sind dieses Adelsgeschlecht und der Ort Ursensollen erstmals erwähnt. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Ursensollen war. Im 14. Jahrhundert ist ein Landsassenschloss in Ursensollen beurkundet. 1383 ist nachweislich die Burg Scharfenberg zerstört. Die Scharfenberger blieben bis etwa 1550 in Ursensollen ansässig. Deren berühmtester Sohn war der Minnesänger "Albrecht von Scharfenberg", der in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wirkte. Seine berühmtesten Werke sind: "Der jüngere Titurel" und "Merlin". Ab dem Jahr 1550 sind die Meringer als Herren von Ursensollen bezeichnet. Doch bereits 1566 wird ein Johan Erckenbrecht als Besitzer genannt. 1693 wurde die Hofmark Ursensollen an einen Johann Jakob Haller von Hallerstein verkauft. 1729 ist ein Johann Michael von Thünefeld als neuer Besitzer genannt. 1749 wurde die Hofmark erneut verkauft. Die Erwerber waren die Brüder Velhorn. 1773 verkaufen diese ihre Besitzungen an Hofrat Franz de Paula Knebel. 9 Jahre später war wieder Besitzerwechsel angesagt: Der neue Eigentümer wurde Ferdinand von Hötzendorf. 1817 hieß der neue Eigentümer Joseph von Schenkl. 1828 war wieder ein Franz von Hötzendorf als Eigentümer genannt, der Schwiegersohn der vorhergehenden Eigentümer. Sein Schwager Franz von Schenkl kaufte die Hofmark 6 Jahre später zurück und mit ihm endete 1838 die Linie der ortsansässigen Adelsgeschlechter. Der erste nichtadelige Besitzer der Hofmark war Regierungsrat Jakob Windwarth aus Amberg. Nach dem Tode des Schlossherrn verkaufte die Witwe 1856 Gebäude und Grundstücke an den Braumeister Mathias Muggenthaler. Dieser richtete eine Brauerei ein und begründete damit den guten Ruf des Ursensollener Bieres.

Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde Ursensollen ist zwischen 1971 und 1978 aus sieben ganzen und drei Teilgemeinden entstanden.

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2678, 1987 2991, im Jahr 2000 3518 und im Jahr 2008 3801 Einwohner gezählt.

Die Ortschaft Ursensollen hatte im Jahr 1933 382 Einwohner, 1939 415 Einwohner, 2007 1333 Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde Ursensollen gehört noch zum Bistum Eichstätt, Dekanat Kastl. Die östlich gelegenen Gemarkungen befinden sich schon auf dem Territorium der Diözese Regensburg.

Politik

Erster Bürgermeister der neu geformten Gemeinde Ursensollen war Michael Kuhn (Ursensollen) bis zum Jahr 1978. Ihm folgte von 1978 bis 1989 Anton Lindner (Hohenkemnath) nach. Josef Wölfl (Heimhof) war von 1989 bis 2002 Bürgermeister. Seit 2002 ist Franz Mädler (Freie Wähler) Bürgermeister. Der Gemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern. Davon gehören 3 der SPD an, 5 den Freien Wählern und 8 der CSU.

Von 1978 bis 2002 bildeten die Gemeinden Ammerthal und Ursensollen eine Verwaltungsgemeinschaft (VG).

Wirtschaft und Infrastruktur

In Ursensollen existieren zwei Gewerbegebiete, in denen namhafte Firmen angesiedelt sind. "Käfer und Hummel" fertigen hochwertige Polstermöbel, TLA ist eine weltweit tätige Logistikfirma und die Fa. sheepworld ist europaweit erfolgreich im Geschenkartikelmarkt. Zahlreiche weitere leistungsfähige mittelständische Firmen bieten mehrere hundert Arbeitsplätze. Mit der Stadt Amberg wurden Verträge geschlossen, um gemeinsam ein überregional bedeutsames Gewerbegebiet mit einem Potential von über 100 Hektar Größe zu ermöglichen. Baubeginn wird im Jahr 2009 sein.

Die Gemeinde Ursensollen besitzt eine hervorragende Infrastruktur: zwei Kindergärten, Grund- und Hauptschule, eine neue Sporthalle mit (ab 2008) neuen Außensportanlage, öffentlicher Bücherei sowie das renovierte Rathaus. Ein Ärztehaus, Apotheke, Physiotherapeut und Zahnarzt stellen die medizinische Versorgung sicher. Über 40 Vereine bieten ein reichhaltiges sportliches und kulturelles Angebot.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Die Gemeinde Ursensollen wurde am 4. März 2008 mit Ingolstadt und Neustadt bei Coburg der "Bayerische Qualitätspreis 2008" - Wirtschaftsfreundliche Gemeinde verliehen.

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 33, im produzierenden Gewerbe 170 und im Bereich Handel und Verkehr 122 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 95 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.251. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 noch 159 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4.141 ha, davon waren 3.251 ha Ackerfläche und 886 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2007):

  • 2 Kindergärten: 75 Kindergartenplätze in Ursensollen und 25 Kindergartenplätze in Hausen
  • Grund- und Hauptschule in Ursensollen mit 23 Lehrern und über 320 Schülern
  • Offene Ganztagesschule mit 39 Kinder und Jugendlichen seit September 2007
  • Bücherei der Pfarrei Ursensollen
  • Musikschule der Musikkapelle Ursensollen

Weblinks


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