- Ebermannsdorf
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Wappen Deutschlandkarte 49.39222222222211.943611111111396Koordinaten: 49° 24′ N, 11° 57′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Amberg-Sulzbach Höhe: 396 m ü. NN Fläche: 45,39 km² Einwohner: 2.445 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km² Postleitzahl: 92263 Vorwahl: 09624 Kfz-Kennzeichen: AS Gemeindeschlüssel: 09 3 71 118 Gemeindegliederung: 12 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schulstraße 8
92263 EbermannsdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Gilch (CSU) Lage der Gemeinde Ebermannsdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach Ebermannsdorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, etwa 8 km südöstlich von Amberg in der Region Oberpfalz-Nord.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Ebermannsdorf liegt 8 km südöstlich von Amberg am Schnittpunkt der Bundesstraße 85 und der Bundesautobahn 6. Die nächst gelegenen Großstädte sind Nürnberg (60 km) und Regensburg (50 km).
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Ebermannsdorf hat zwölf amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Arling
- Au
- Breitenbrunn
- Diebis
- Ebermannsdorf
- Frauenlohe
- Gleicheröd
- Herflucht
- Ipflheim
- Niederarling
- Pittersberg
- Schafhof
Es gibt folgende Gemarkungen: Au, Breitenbrunn, Diebis, Ebermannsdorf, Pittersberg.
Größere Ortsteile neben Ebermannsdorf sind die 1971 eingemeindeten Orte Pittersberg (an der Bundesstraße 85 zwischen Amberg und Schwandorf gelegen) und Diebis.
Geschichte
Die heutige Gemeinde Ebermannsdorf war einst der Stammsitz des Edelgeschlechtes der Ebermannsdorfer, die erstmals im Jahr 1079 erwähnt wurden. Von ihrer Burg Eberburg ist noch der achteckige Wohnturm erhalten.
1123 erschien ein Razo von Ebermannsdorf und 1129 ein Wirnt von Ebermannsdorf in Urkunden des Klosters Ensdorf. 1309 dürfte das Geschlecht mit Albert von Ebermannsdorf ausgestorben sein. 1364 wurde ein Dietrich Tanlacher und 1464 sowie 1476 ein Jacob Kemnater genannt.
Das Geschlecht der Fuchssteiner trat um 1480 das Erbe der Kemnather in Ebermannsdorf an. Dr. Johann Fuchssteiner, Kanzler des Pfalzgrafen Friedrich, wurde wegen einer unlauteren Vermittlung und der Begünstigung einer Verschwörung in Amberg inhaftiert. Der ehemalige Torturm des Pfalzgrafenschlosses (heutiges Landratsamt des Landkreises Amberg-Sulzbach), in dem der Kanzler zwei Jahre festgehalten wurde, trägt noch den Namen Fuchssteiner.
Schon 1480 wurde unterhalb der alten Burg ein zweiter Herrensitz erwähnt, den im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts die von Löfen (Loefen) innehatten. Es folgte Johann Joseph Freiherr von Dürr (Dyrr), der unter Verwendung des alten Mauerbestandes wohl das jetzige Schloss errichtete. Es ist Wahrzeichen und Mittelpunkt von Ebermannsdorf.
In die Gemeinde Ebermannsdorf wurden am 1. April 1971 die zuvor selbstständigen Gemeinden Pittersberg und Diebis eingemeindet.[3]
Der Ort Pittersberg soll zwischen 1200 und 1300 entstanden sein. Der ursprüngliche Name war vermutlich Pütasberg (pütens = Quelle), also Quellenberg. Wahrzeichen des Ortes ist die Pfarrkirche, die im Jahre 1458 erbaut wurde. Nach Plünderung und Bränden war der Ort nahezu 70 Jahre unbewohnt. Erst 1706 wurde die Pfarrei und auch das Gotteshaus im Barockstil wieder errichtet.
Nach Funden in der näheren und weiteren Umgebung von Diebis muss die Gegend schon sehr früh von Menschen bevölkert worden sein, was Funde aus der jüngeren Steinzeit dokumentieren. Durch den Ort soll früher eine Straße aus dem Vilstal nach Böhmen geführt haben.
Religionen
Der Ort Ebermannsdorf gehört katholischerseits zur Pfarrei Theuern-Ebermannsdorf. Die evangelischen Christen gehören zur evangelischen Pfarrgemeinde Rieden.
In Ebermannsdorf gibt es zwei Friedhöfe, die alte Schlosskirche (benannt nach Johannes dem Täufer), die katholische Pfarrkirche Bruder Konrad (1981 erbaut) sowie ein evangelisches Gemeindehaus.
Der Ort Pittersberg mit den Gemeindeteilen Diebis, Ipflheim, Frauenlohe, Breitenbrunn und Au gehört zur Pfarrgemeinde Pittersberg, zu der auch angrenzende Teile des Landkreises Schwandorf gehören. In Pittersberg befinden sich eine Pfarrkirche und ein Friedhof.
Politik
Bürgermeister und Gemeinderat
Erster Bürgermeister ist Josef Gilch von der CSU, der sich in der Stichwahl gegen Reinhard Jäger von der SPD mit einem Vorsprung von 105 Stimmen durchsetzte.
Der Ebermannsdorfer Gemeinderat besteht aus 14 Mitgliedern:
(Stand: Kommunalwahlen vom 2. März 2008)
Wappen
Das Wappen in der jetzigen Form besteht seit 1992.
Amtliche Wappenbeschreibung
Blasonierung: Geteilt; oben gespalten von Silber und Blau, vorne ein wachsender, rot und silbern gekleideter hl. Nikolaus, der in der Rechten einen goldenen Bischofsstab und in der Linken ein schwarzes Buch mit drei goldenen Kugeln hält, hinten drei senkrechte, schwebende silberne Rauten, unten in Gold ein silbern bewehrter schwarzer Eber.
Bedeutung der Symbole
Der im Wappen abgebildete heilige Nikolaus deutet auf den Patron der Pfarrkirche St. Nikolaus im Ortsteil Pittersberg hin. Die drei Rauten stammen aus dem Familienwappen der Freiherren von Loefen und erinnern beispielhaft an die unterschiedlichen Adelsfamilien, die im Lauf der Zeit Eigentümer der Hofmark Ebrmannsdorf waren. Zugleich deuten die Rauten auf die Territorialherrschaft der Wittelsbacher hin. Der Eber im unteren Wappenteil deutet als "redendes" Symbol auf den Gemeindenamen hin.
Einwohnerentwicklung
1933 hatte Ebermannsdorf 145 Einwohner, 1939 146 Einwohner. Nach der Gemeindegebietsreform wurden auf dem Gebiet der Gemeinde 1970 1.129, 1987 dann 1.990 und im Jahr 2000 2.474 Einwohner gezählt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
- Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 90 und im Bereich Handel und Verkehr 225 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 884.
- Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.069 ha, davon waren 869 ha Ackerfläche und 200 ha Dauergrünfläche.
- Im Gemeindeteil Schafhof wurde ein Gewerbe- und Industriegebiet mit etwa 400000 m² ausgewiesen, das auf Grund seiner exponierten Lage sehr gut angenommen wird. In den vergangenen Jahren entstanden hier über 600 neue Arbeitsplätze. Nicht nur Computer-, Netzwerk- und High-Tech-Firmen haben sich angesiedelt, auch die bekannte Grammer AG ist mit einem Standort hier vertreten, die Sato Office GmbH, ferner sind das Postverteilungszentrum sowie das Kalksandsteinwerk zu nennen.
Soziale und gesundheitliche Einrichtungen
- Im Ort Ebermannsdorf gibt es einen Lebensmittelladen, eine Metzgerei, zwei Bäckerfilialen, einen Getränkemarkt sowie eine Postagentur. Ebenso sind eine Arztpraxis mit zwei Allgemeinärzten, eine Zahnarztpraxis, eine Praxis für Krankengymnastik und Massage sowie ein Friseurgeschäft vorhanden.
- Der seit Jahren vorhandene Spielplatz am Berggasthof wurde im Jahr 1998 in einen kreativen Spielplatz für alle Altersgruppen umgestaltet.
- Im Jahr 2000 wurde der Spielplatz im Neubaugebiet Am Erzweg II eröffnet.
- Ebenfalls im Jahr 2000 wurde der Kinderspielplatz Am Hütheisl im Ortsteil Pitterberg neu eingeweiht.
Verkehr
- Ebermannsdorf liegt direkt an der europäischen Ost-West-Magistrale Paris-Saarbrücken-Nürnberg-Prag-Moskau, an der Bundesautobahn 6 (Anschlussstelle 66, Amberg-Süd; Anschlussstelle 67, Amberg-Ost). Seit dem Lückenschluss der A 6 im September 2008 ist die tschechische Grenze in nur 30 Minuten erreichbar.
- Die Bundesautobahn 93 (Hof-Regensburg) liegt nur wenige Autominuten entfernt (Anschlussstelle 32, Schwandorf-Nord).
- Vom Bahnhof Amberg verkehren mindestens stündlich Pendolino- und RegioSwinger-Züge nach Nürnberg bzw. nach Regensburg.
- Es besteht eine gute Busanbindung nach Amberg sowie eine Buslinie von Pittersberg nach Schwandorf.
- Der Flughafen Nürnberg ist mit dem Auto in etwa 45 Minuten zu erreichen.
Bildung
- Kindergarten: Im Ort Ebermannsdorf befindet sich ein 5-gruppiger Kindergarten für das gesamte Gemeindegebiet (125 Kindergartenplätze mit 90 Kindern im Jahr 2006).
- Volksschule: Grundschule (Klassen 1-4) mit 8 Lehrern und 160 Schülern im Jahr 2006. Die Hauptschüler ab der 5. Klasse besuchen die Schule in Kümmersbruck.
- Gemeindebücherei mit ca. 5000 Medien, welche von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird.
Kultur und Veranstaltungen
Sehenswertes
- Ruine Eberburg mit dem achteckigen Wohnturm
- Schloss Ebermannsdorf (17. Jahrhundert)
- Katholische Filialkirche Hl. Johannes der Täufer (Schlosskirche)
- Themenführung: Die Geologie der Oberkreide am Beispiel einer Sandgrube, Sandgewinnung, Sandaufbereitung.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Ebermannsdorf gibt es knapp 40 Vereine, Clubs und Sportgruppen, welche das Leben im Ort gestalten und mit Veranstaltungen bereichern. Als Beispiele für jedes Jahr stattfindende Feierlichkeiten seien Theateraufführungen der Ebermannsdorfer Theatergruppe, das Bockbierfest der Hobbypusterer sowie der Freiwilligen Feuerwehr, die große Kirwa der Kirwagemeinschaft, das Stodlfest der Freiwilligen Feuerwehr sowie verschiedene Weihnachts- und Faschingsveranstaltungen genannt. Ein großer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens ist jedes Jahr die Burgweyhnacht an der alten Kirche und dem Gutshof. Diese wird von den Vereinen Junge Union / CSU, Historischer Verein und den Burgschützen veranstaltet.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111104/235113&attr=OBJ&val=882
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 419
Weblinks
Commons: Ebermannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ebermannsdorf: Wappengeschichte vom HdBG
- Infos und Bilder zur Ruine Ebermannsdorf
- Ebermannsdorf: Amtliche Statistik des LStDV
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