- Poppenricht
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Wappen Deutschlandkarte 49.47583333333311.805555555556406Koordinaten: 49° 29′ N, 11° 48′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Amberg-Sulzbach Höhe: 406 m ü. NN Fläche: 11,58 km² Einwohner: 3.413 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 295 Einwohner je km² Postleitzahl: 92284 Vorwahl: 09621 Kfz-Kennzeichen: AS Gemeindeschlüssel: 09 3 71 144 Gemeindegliederung: 8 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 2
92284 PoppenrichtWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Birkl (CSU) Lage der Gemeinde Poppenricht im Landkreis Amberg-Sulzbach Poppenricht ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Poppenricht liegt am Mittellauf der Vils im Zentrum des Landkreises Amberg-Sulzbach. Der Rosenbach mündet in Altmannshof in die Vils. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Hahnbach, Amberg, Ammerthal und Sulzbach-Rosenberg.
Der Ort liegt in der Metropolregion Nürnberg und ist Mitglied in der AOVE (Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach).
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Poppenricht hat 8 amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Altmannshof
- Häringlohe
- Laubmühle
- Poppenricht
- Speckshof
- Traßlberg
- Wirnsricht
- Witzlhof
Geschichte
Durch archäologische Funde aus der späteren Bronzezeit wird belegt, dass es im Poppenrichter Gemeindegebiet bereits vor 3000 Jahren eine menschliche Besiedelung gab. Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes Poppenricht fand im Jahr 1150 statt.
Dreieinhalb Jahrhunderte später wurde der Ort durch die kriegerischen Auseinandersetzungen des Landshuter Erbfolgekrieges in Mitleidenschaft gezogen. Als der Krieg 1505 schließlich durch einen Schiedsspruch des deutschen Königs Maximilian I. von Habsburg beendet werden konnte, kam es zur Bildung des Herzogtums Pfalz-Neuburg, der sogenannten Jungen Pfalz. Neben Poppenricht selbst, wurden diesem neuen Herzogtum auch noch die beiden heutigen Gemeindeteile Häringlohe und Wirnsricht zugeschlagen. Dadurch war eine Territorialgrenze entstanden, die beinahe drei Jahrhunderte durch das gegenwärtige Gemeindegebiet Poppenrichts verlief. An diese Zeit erinnert heute unter anderem noch das sogenannte Bayerische Brückl, eine im 18. Jahrhundert entstandene Bogenbrücke, die damals an dieser Grenze lag. In der Nähe der Brücke befindet sich zudem noch ein um 1700 errichtetes Steinmarterl, das ebenfalls den damaligen Grenzverlauf erahnen lässt.
Im darauffolgenden Jahrhundert brachte der 1618 ausgebrochene Dreißigjährige Krieg auch in der Poppenrichter Gegend erneut kriegsbedingte Zerstörungen mit sich. Der Ort selbst wurde bereits am 30. September 1621 von 50 Musketieren eines unter dem Befehl von Tilly stehenden ligistischen Heeres geplündert, weitere Verwüstungen folgten noch im Verlauf dieses längsten Krieges, der je auf deutschem Boden ausgetragen wurde. 1628 erhielt das Kurfürstentum Bayern die bereits seit 1621 besetzten Gebiete der Oberpfalz vom habsburgischen Kaiser Ferdinand II. als Kriegsentschädigung zugestanden. Im Zuge dieser zwangsweise vollzogenen Eingliederung gelangten damit die meisten Gemeindeteile des heutigen Poppenrichts unter bayerische Herrschaft.
Die übrigen Gemeindeteile Poppenrichts, mit dem Hauptort selbst, hatten dagegen seit 1614 zu dem damals neu gebildeten Herzogtum Pfalz-Sulzbach gehört. Entgegen dem Widerstand des dem lutherischen Glauben treu gebliebenen Pfalzgrafen August wurde 1627/1628 dort die Gegenreformation durchgesetzt. Der Pfalzgraf konnte gegen diese Zwangsmaßnahme allerdings nur vergeblich protestieren, denn das Herzogtum Pfalz-Sulzbach war nach seiner Schaffung zunächst unter der Landeshoheit Pfalz-Neuburgs verblieben, so dass hier der Grundsatz Cuius regio, eius religio angewandt werden konnte. Erst dem Sohn Augusts, Pfalzgraf Christian August, gelang es nach Ende des Dreißigjährigen Krieges den Protestantismus wieder in seinem Herrschaftsgebiet einzuführen. Im Jahr 1652 schloss dieser im sogenannten Kölner Vergleich einen Kompromiss mit dem katholischen Pfalz-Neuburg, der unter anderem die Einführung des Simultaneums in Pfalz-Sulzbach vorsah, was im folgenden Jahr umgesetzt wurde. Aufgrund der im Kölner Vergleich festgelegten Bestimmungen konvertierte Pfalzgraf Christian August zwar 1656 zum Katholizismus, doch das Simultaneum hatte auch danach weiterhin Bestand. In Poppenricht wurde es erst nach über drei Jahrhunderten im Jahr 1962 beendet.
Einen wichtigen Meilenstein in der Gemeindechronik Poppenrichts bildete das Jahr 1792, als der Gasthof zu den Drei Mohren erbaut wurde. Dieses Gasthaus fungierte nicht nur als wichtiger Versammlungsort, sondern stellte auch einen wichtigen Etappenort auf der aus Westen kommenden und in Richtung Amberg weiterführenden Fernstraße dar. Entlang dieser Straße marschierten während des 1. Koalitionskrieges im Sommer 1796 französische Truppen heran, um zur Eroberung Ambergs anzusetzen. Die österreichischen Verteidiger der Stadt konnten diese jedoch solange halten, bis sie Verstärkung aus dem Süden erhielten. Danach gingen die Österreicher zum Gegenangriff über, woraus sich vom 22. bis 24. August die sogenannte Schlacht bei Amberg entwickelte. Die entscheidenden Kämpfe dieser Schlacht fanden dabei am 24. August um den Sünderbühl statt, einer kleinen Anhöhe die knapp südlich des heutigen Poppenrichter Ortsteils Witzlhof liegt. Alleine an diesem Ort mussten etwa 700 Soldaten der unterlegenen französischen Armee ihr Leben lassen. Das Kapitel kriegerischer Handlungen in und um Poppenricht endete schließlich am 22. April 1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen.
Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde Poppenricht entstand dann im Zuge der kommunalen Gebietsreform durch die Verschmelzung der damaligen Gemeinden Michaelpoppenricht und Traßlberg.[3]
Politik
Der Gemeinderat hat 17 Mitglieder, davon stellt die CSU 11, die SPD 5 und die Freien Wähler ein Mitglied. Der Bürgermeister Franz Birkl und seine zwei Stellvertreter Hermann Böhm und Gertraud Weigl gehören der CSU an (Stand Kommunalwahl 2008).
Ausschüsse: Haupt- und Finanzausschuss, Bau- und Umweltausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss.
Wappen
Am 17. September 1981 beschloss der Gemeinderat die Annahme eines Wappens, die Regierung der Oberpfalz erteilte am 13. Oktober 1983 ihre Zustimmung.
Blasonierung: Über von Blau und Silber gespaltenen Schildfuß, belegt mit einem schräg gekreuzten schwarzen Hammer und einem schwarzen Schlägel, gespalten von Silber und Blau, vorne der heilige Michael mit roter Rüstung und rotem Flammenschwert in der Rechten, hinten eine durchgehend goldene Ähre.
Wirtschaft
Verkehr
Poppenricht liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf. Die Gemeinde liegt zwischen den Städten Amberg und Sulzbach-Rosenberg an der Staatsstraße 2040, parallel dazu führt der Fünf-Flüsse-Radweg durch Poppenricht. Weiterhin liegt Poppenricht an der Bundesstraße 85.
Partnergemeinde
- Krems im österreichischen Bundesland Kärnten
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/204302&attr=OBJ&val=898
- ↑ Gemeinde Poppenricht – Gemeindebeschreibung
Weblinks
Commons: Poppenricht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Poppenricht: Wappengeschichte vom HdBG
- Poppenricht an der Goldenen Straße
- Poppenricht: Amtliche Statistik des LStDV
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