Etzelwang

Etzelwang
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Etzelwang
Etzelwang
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Etzelwang hervorgehoben
49.527511.586666666667427
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg
Höhe: 427 m ü. NN
Fläche: 21,69 km²
Einwohner:

1.442 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92268
Vorwahl: 09663
Kfz-Kennzeichen: AS
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 140
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 1
92259 Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg
Webpräsenz: www.etzelwang.de
Bürgermeister: Roman Berr (CSU/Freie Bürger)
Lage der Gemeinde Etzelwang im Landkreis Amberg-Sulzbach
Auerbach in der Oberpfalz Königstein (Oberpfalz) Hirschbach (Oberpfalz) Etzelwang Weigendorf Birgland Kastl (Lauterachtal) Edelsfeld Edelsfeld Vilseck Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg Sulzbach-Rosenberg Eichen (gemeindefreies Gebiet) Naturpark Hirschwald Freihung Hirschau Gebenbach Schnaittenbach Hahnbach Illschwang Freudenberg (Oberpfalz) Ursensollen Ursensollen Ebermannsdorf Ensdorf (Oberpfalz) Ensdorf (Oberpfalz) Kümmersbruck Rieden (Oberpfalz) Hohenburg Schmidmühlen Poppenricht Ammerthal Amberg Landkreis Neustadt an der Waldnaab Weiden in der Oberpfalz Landkreis Schwandorf Landkreis Bayreuth Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neumarkt in der OberpfalzKarte
Über dieses Bild

Etzelwang ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Etzelwang liegt im Westen des Landkreises. Hauptort ist das Dorf Etzelwang mit seiner Kirche, die zwischen 1721 und 1763 errichtet wurde.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Etzelwang hat 14 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Albersdorf
  • Etzelwang
  • Gerhardsberg
  • Hauseck
  • Kirchenreinbach
  • Lehendorf
  • Lehenhammer
  • Neidstein
  • Neutras
  • Penzenhof
  • Rupprechtstein
  • Schmidtstadt
  • Tabernackel
  • Ziegelhütten

Geschichte

Kirche Etzelwang

In der Gemeinde Etzelwang wurde südöstlich von Tabernackel ein Ortsfriedhof gefunden, der für eine Siedlung um 700 n. Chr. spricht. Die erste urkundliche Erwähnung vom Kirchdorf Etzelwang ist in einer Auflistung von Kirchenweihen des damaligen Eichstätter Bischofs Gundekar II. zu finden. In der im Jahre 1059 entstandenen Urkunde erscheint der Name ezziliuuangen. Die Kirchenweihe 1059 belegt, das es sicher schon lange vorher einen Ort um die Kirche gab.

1326 findet sich in einer, die Burg Werdenstein betreffenden Urkunde „Etzelwanch“. Politisch gehörte Etzelwang, seit 1329 Kaiser Ludwig IV. das wittelsbacherische Herrschaftsgebiet aufteilte, zur „Oberen Pfalz“. Später gehörte der Ort zum Herzogtum Pfalz-Neuburg, dann zum Herzogtum Pfalz-Sulzbach und schließlich zum Königreich Bayern. Die große Anzahl von Burgen, alten Kirchen und Wehranlagen in dem Gebiet um Etzelwang weist auf die Lage an einer der wichtigsten Handelsstraßen seinerzeit hin, die Goldene Straße. Dieses Straßensystem zwischen Nürnberg und Prag war seit dem 13. Jahrhundert von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Die ursprünglich von Bischof Gundekar II. geweihte Kirche wurde im Mittelalter durch eine Wehrkirche (etwa 1480) ersetzt.

Der Dreißigjährige Krieg ging auch an Etzelwang nicht spurlos vorüber. Mehrmals wurde das Dorf ausgeraubt und geplündert. Die Beschädigungen durch kriegerische Handlungen brachten die Bevölkerung und ihre Herren an den Rand des Ruins. Der Krieg und die Pest dezimierten die Bevölkerung erheblich. 1720 wütete in Etzelwang ein großer Brand, der einen großen Teil des Dorfes zerstörte. Der damalige Pfarrer Georg Andreas Holste begann 1721 mit dem Bau der heutigen Kirche St. Nikolaus. Wegen der Größe der neuen Kirche blieb von der alten Wehrkirche nichts übrig, als ein Stück der Friedhofsmauer. Diese gilt noch heute als das älteste Bauwerk von Etzelwang. 1764 wurde der Bau mit der Errichtung des Turmes fertiggestellt.

1821 wurde aus den Orten Etzelwang, Ziegelhütten, Albersdorf und Tabernackel die Gemeinde Neidstein im Königreich Bayern gebildet.

Mit dem Bau der Ostbahn erhielt der Ort 1859 einen eingleisigen Eisenbahnanschluss und einen Bahnhof. 1909 wurde die Bahn um das zweite Gleis erweitert. Von 1921 bis 1923 wurden die Orte der Gemeinde mit elektrischer Energie versorgt. Seit 1955 hat Etzelwang eine Wasserleitung. 1970 wurde das Simultaneum mit der Einweihung der neu gebauten katholischen Kirche St. Martin aufgelöst. Seitdem ist die Kirche St. Nikolaus evangelisch.

Eingemeindungen

Mit der Gebietsreform 1978 verschmolzen die Gemeinden Kirchenreinbach und Schmidstadt mit der Gemeinde Neidstein. Seit1983 heißt die Gemeinde wie sein Hauptort Etzelwang.

Etymologie

Der Name Etzelwang gliedert sich in zwei Teile. „Etzel“ entspringt aus der Namensfamilie Heinrich (Hezilo, Ezzilo, Ezzo, usw.). Heinrich von Schweinfurt (Hezilo) war ab 994 Markgraf auf dem bayrischen Nordgau. König Heinrich II. (ab 1014 Kaiser) der 1007 das Bistum Bamberg gründete war ein weiterer bedeutender Namensträger. Zur Zeit der Gründung des Ortes war Heinrich also ein häufiger vorkommender Herrschernamen. „-wang“ weist auf die Hanglage des Ortes hin.

Politik

Gemeinderat

Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,2 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CSU/Freie Bürger     5 Sitze  (39,8 %)
  SPD 3 Sitze (27,2 %)
  GRÜNE/Unabhängige Kandidaten 1 Sitz (8,6 %)
  Freie Wähler Gemeinschaft 3 Sitze (24,4 %)

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.

Wappen

Die Gemeinde führt ihr Wappen seit 1984.

Amtliche Wappenbeschreibung

Blasonierung: Über rotem Schildfuß, darin ein wachsendes goldenes Mühlrad, in Silber eine rote heraldische Lilie, beseitet von je einem gestümmelten schwarzen Ast, aus dessen Spitze und Seite goldene Flammen schlagen.

Bedeutung der Symbole

Stellvertretend für die vielen Adels- und Herrschergeschlechter, die die Herrschaft in Etzelwang innehatten, erinnern die brennenden Äste im Wappen an die Adelsfamilie derer von Brand, die seit 1466 Besitzer der Burg Neidstein waren. Das silberne Feld und der rote Schildfuß sind von den vom 14. Jahrhundert bis etwa 1600 auf der Burg Rupprechtstein sitzenden Freudenbergern abgeleitet. Die heraldische Lilie ist dem Wappen der Mühlholz entliehen, einer Nürnberger Patrizierfamilie, von 1576 bis 102 im Besitz der Hofmark Kirchenreinbach. Das Mühlrad im Fuße des Wappens soll an die vielen Mühlen erinnern, die im Gemeindegebiet am Lehenbach stehen.

Sehenswürdigkeiten

Im Waldgebiet Schergenbuck, etwa einen Kilometer östlich von Etzelwang gelegen. Am 10. Februar 1466 ging Burg Neidstein auf Hanns den Prandtner, Pfleger des Herzogs Ludwig von Bayern-Landshut zu Floß, den ersten Namensträger der Familie von Brand über. Deren Stammsitz war auf Brand bei Marktredwitz, sie wurden 1221 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Sohn Jobst von Brand gab die durch Kriegseinwirkung unbewohnbare Burg 1513 auf und baute am Fuße des Burgberges Schloss Neidstein. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss zwischen 1855 und 1860. Bis Juli 1973 war es von Dr. Philipp Theodor Freiherr von Brand bewohnt. Mangels direkter Nachkommen ging das Schloss dann an seinen Neffen Theodor Philipp Rudolf von Brand, einen Bundesrichter in den USA. Seine Söhne Andrew und Alexander boten es in den USA zum Kauf an. Am 19. Juli 2006 kaufte der Hollywood-Schauspieler und Oscar-Preisträger Nicolas Cage für 2 Millionen Euro das Schloss. [3] Cage verkaufte das Schloss im März 2009 – angeblich wegen finanzieller Probleme – wieder, und zwar an den Amberger Anwalt Konrad Wilfurth.[4] [5] Dieser hatte Cage angeblich schon beim Kauf des Schlosses beraten, und will die Immobilie jetzt einer „regional eingebundenen Nutzung“ zuführen.
  • Kanneshof
Alter Gutshof in Albersdorf, gehörte einst zum Schloss Neidstein. Seit 2006 Reiterhof in Privatbesitz.
  • Burgruine Rupprechtstein
Auf einem Berggipfel, etwa einen Kilometer nördlich von Etzelwang gelegen.

Freizeit

Etzelwang liegt im Oberpfälzer Jura. Das Gemeindegebiet ist Teil des Naturparkes Veldensteiner Forst, waldreich und hügelig. Deshalb, und durch seine relative Nähe (45 km) zur Großstadt Nürnberg, ist Etzelwang ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Ausflügler. Freibad, ein Skilift, sowie zahlreichen Gaststätten ergänzen das viel genutzte Freizeitangebot.

Verkehr

Etzelwang lag von jeher an bedeutenden Handelswegen. Der Ort hat seit 1859 einen Bahnhof an der Strecke von Nürnberg nach Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg bzw. an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, der bayerischen Ostbahn. Mittlerweile verfügt der Ort über eine Pendolino-Haltestelle, die stündlich bedient wird. Die Fahrzeit für Reisende aus Nürnberg beläuft sich auf 30 Minuten.

Literatur

  • Etzelwang, ein Streifzug in Bildern, Bildband 2009

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/181537&attr=OBJ&val=896
  3. Hersbrucker Zeitung vom 20. Juli 2006
  4. Spiegel Online Artikel
  5. Homepage des Stadt Amberg

Weblinks

 Commons: Etzelwang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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