- Helmuth Lohner
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Helmuth Lohner (auch Helmut Lohner; * 24. April 1933 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler und Theaterregisseur. Er war bis 2006 Direktor des Theaters in der Josefstadt.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Helmuth Lohner absolvierte zunächst eine Grafikerlehre und nahm dann privaten Schauspielunterricht. Sein Theaterdebüt gab er 1952 am Stadttheater Baden. Dann agierte er auch als Operetten-Buffo am Klagenfurter Stadttheater. Von 1953 bis 1963 erhielt er ein Engagement am Theater in der Josefstadt. Danach folgten Engagements in Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf und Zürich. Dazwischen trat er immer wieder am Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen auf. Dort war er in wechselnden Rollen sowohl als Tod, als Teufel und auch als Jedermann in Hofmannsthals „Jedermann“ zu sehen. Sein Filmdebüt gab Lohner 1955 in dem Streifen Hotel Adlon von Josef von Báky. Ab 1963 war er wiederholt beim Fernsehen tätig. Seine wichtigste TV-Rolle war wohl die des Carl Joseph Trotta in der Radetzkymarsch Verfilmung von Michael Kehlmann im Jahr 1965. Bei den Film „Mein Opa ist der Beste“ und „Mein Opa und die 13 Stühle“ (mit Otto Schenk und Tobias Moretti) führte er in den 1990er Jahren erstmals auch im Fernsehen Regie.
Lohner machte sich in der frühen Phase seiner Karriere auch einen Namen als Sänger von Couplets und Moritaten, etwa von Frank Wedekind (z. B. Ich hab meine Tante geschlachtet, Ilse u. a.).
Privates
Lohner heiratete die deutsche Schauspielerin Susanne Cramer, aus deren Ehe die Tochter Konstanze Lohner stammt, die als Pädagogin tätig ist. Außerdem war er mit der deutschen Schauspielerin Karin Baal verheiratet, mit der er die Tochter Therese Lohner hat, die in Wien als Schauspielerin tätig ist. Gegenwärtig ist Lohner Lebensgefährte der Österreicherin Elisabeth Gürtler-Mauthner, die das Wiener Hotel Sacher leitet.
Eine enge Freundschaft und oftmalige künstlerische Zusammenarbeit verbindet Lohner mit dem österreichischen Schauspieler und Regisseur Otto Schenk. Helmuth Lohner war und ist auch immer für soziale Belange engagiert. Als Beispiel mögen die Brechtabende 1970 bei der Aschaffenburger Terre des hommes - Woche dienen, die er ohne Gage bestritt.
Auszeichnungen
Der Künstler erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter waren :
- 1980 Kainz-Medaille
- 1988 Nestroy-Ring
- 1991 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- 1992 Kammerschauspieler
- 2001 Nestroy-Nominierung als Bester Schauspieler
- 2003 Ehrenmitglied des Theaters in der Josefstadt
- 2004 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2006 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Künstlerische Arbeiten
Operettenregie
- Offenbachs „Die schöne Helena“ (1994), Opernhaus Zürich (Dirigent Nikolaus Harnoncourt, Bühnenbild Paolo Piva, Kostüme Jean-Charles de Castelbajac)
- Lehars „Die lustige Witwe“ (1997)
- Johann Strauß „Eine Nacht in Venedig“ (1999), Seefestspiele Mörbisch
- „Die Csárdásfürstin“ (2002)
- Lehars „Der Graf von Luxemburg“ (2008)
- Boccaccio - 2002 Wiener Volksoper
Opernregie
- Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart, Wiener Volksoper 2005 (Dirigent Leopold Hager)
- L'elisir d'amore von Gaetano Donizetti,Oper der Stadt Köln 2004 (Dirigent Enrico Dovico)
Wichtige Rollen
- Hofreiter in Das weite Land von Arthur Schnitzler, Burgtheater 1978 (Regie Otto Schenk)
- Stephan von Sala in Der einsame Weg von Arthur Schnitzler, Salzburger Festspiele 1987 (Regie Thomas Langhoff)
- Titelrolle in der Uraufführung von „Ein Jedermann“ am Theater in der Josefstadt, 1991
- Titelrolle im Jedermann bei den Salzburger Festspielen, 1990-1994
- Al Lewis in „Sonny Boys“, Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt (mit Otto Schenk)
- Graf Almaviva in „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth (Regie Luc Bondy am Theater in der Josefstadt, 1999)
- Hauptrollen in vielen Nestroy-Stücken (u.a. Der Talisman - Kampl - Der Zerrissene - Mein Freund - Die Schlimmen Buben...)
- Henrik in der deutschsprachigen Erstaufführung von Die Glut von Sándor Márai, (Bühnenadaption: Christopher Hampton), Schauspielhaus Graz, Regie: Ingo Berk, 2009
Lieder
- Helmut Lohner singt Wedekind: Ich hab meine Tante geschlachtet
Filme (Auswahl)
- 1956: Salzburger Geschichten
- 1957: Herrscher ohne Krone
- 1957: Das Wirtshaus im Spessart
- 1957: Witwer mit fünf Töchtern
- 1958: Das Dreimäderlhaus
- 1958: Die Halbzarte
- 1959: Die schöne Lügnerin
- 1960: Mein Mann, das Wirtschaftswunder
- 1960: Pension Schöller
- 1961: Blond muss man sein auf Capri
- 1961: Das letzte Kapitel
- 1961: Mann im Schatten
- 1964: Das siebente Opfer
- 1965: Radetzkymarsch
- 1967: Das Kriminalmuseum (TV-Serie) – Die Briefmarke
- 1968: Babeck
- 1968: Hannibal Brooks
- 1971: Liliom
- 1973: Reigen
- 1974: Derrick (TV-Serie) – Johanna
- 1981: Tarabas (TV)
- 1989: Zucker – Eine wirklich süße Katastrophe
- 1990: Stauffenberg – Verschwörung gegen Hitler
Weblinks
- Literatur von und über Helmuth Lohner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Helmuth Lohner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Helmuth Lohner bei filmportal.de
- Biografie mit Bildern auf Steffi-Line.de
- Helmuth Lohner. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
Kategorien:- Schauspieler
- Theaterregisseur
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Träger der Kainz-Medaille
- Person (Wien)
- Österreicher
- Geboren 1933
- Mann
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