- Porsche 907
-
Porsche 907 Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1967–1968 Klasse: Sportwagen Karosserieversionen: Coupé Motoren: 2,0–2,2 l Boxermotoren, 147–198 kW Länge: 4033 mm Breite: Höhe: Radstand: 2300 mm Leergewicht: 600 kg Vorgängermodell: Porsche 910 Nachfolgemodell: Porsche 908 Der Porsche 907 wurde ab Mitte 1967 vom Werk als Nachfolger von Porsche 910, und nach einem Jahr vom Porsche 908 abgelöst. Während seiner Einsatzzeit von 1967 bis 1968 wurde der 907 zunächst parallel mit dem 910 eingesetzt, und später, von Privatteams neben dem stärkeren 908 des Werks.
Inhaltsverzeichnis
1967: Entwicklung und Rennen
Der 907 wurde auf Basis des 910 entwickelt, Hauptmerkmal war die veränderte Karosserieform mit dem schmaleren Cockpit.
Die bereits aus dem Vorgänger bekannten Motoren wurden in jeweils zwei verschiedenen Karosserievarianten eingebaut. Der 2,2-Liter-Achtzylindermotor kam in die Kurzheck-Variante, und der zuverlässige 2,0-Liter-Sechszylindermotor in die Langheck-Variante für Le Mans. Dort erzielte ein Porsche 907 den 5. Platz.
Im Sommer 1967 sickerte durch, dass ab 1968 der Hubraum der Prototypen vom FIA-Regelwerk kurzfristig auf drei Liter Hubraum begrenzt würde. Dieses Limit konnte Porsche mit dem Motor des 907 noch nicht ausnutzen (dazu musste ein neuer für den Porsche 908 entwickelt werden), aber man hatte mit dem 907 schon ein passendes Fahrgestell parat. Die Konkurrenz von Ford und Ferrari war jedoch ihrer stärksten Waffen beraubt. Der Weg für Porsche zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968 schien zunächst frei, denn Ferrari blieb aus Protest fern und wollte den WM-Titel von 1967 nicht verteidigen, während Ford den Ford P68 mit dem Cosworth-V8 aus der F1 entwickelte.
1968: Rennhistorie
Im Februar 1968 wurde beim 24-Stunden-Rennen von Daytona ein Dreifachsieg erzielt, wobei nur Alfa Romeo mit vergleichbaren Prototypen am Start war, allerdings nur mit zwei Liter Hubraum. Ein Doppelsieg der 907 im 12-Stunden-Rennen von Sebring folgte im März.
Aber schon im April 1968 gab in Brands Hatch, wie dann auch in Monza, ein alter Ford GT40 der ersten Serie mit 4,7 Liter Hubraum den beiden 907 das Nachsehen. Ford hatte die Ausnahme-Regel, dass Sportwagen bis 5 Liter Hubraum eingesetzt werden dürfen, sofern sie in mindestens 50 Exemplaren gebaut worden sind, geschickt für sich ausgenutzt. Dies sollte noch ungeahnte Folgen nach sich ziehen, zumal ab 1969 die Mindestanzahl auf 25 gesenkt wurde.
In der Targa Florio setzte sich der 907 von Vic Elford/Umberto Maglioli dank Elfords fahrerischem Einsatz gegen vier Alfa Romeo und diverse weitere Porsche durch. Die großen Ford waren auf diesem Kurs chancenlos und blieben fern.
Am Nürburgring war der 908 einsatzbereit, Jo Siffert/Vic Elford verwiesen den Ford von Jacky Ickx auf den dritten Rang hinter den 907 von Hans Herrmann/Rolf Stommelen. Auf seiner Heimstrecke in Spa-Francorchamps behielt der Belgier aber wieder die Oberhand, der 908 wurde nur dritter hinter dem 907.
Die kleinen Alfa Romeo waren auf schnellen Strecken nicht konkurrenzfähig, und Ferrari blieb immer noch aus Protest fern. In Watkins Glen hatten die 908 Probleme mit Radlagern, selbst alte 906 waren schneller, die Fords siegten. In Zeltweg wurde Trainings-Bestzeit und Doppelsieg mit den 908 erzielt, auf dem nun alle Hoffnungen gesetzt wurden.
Der Saisonhöhepunkt Le Mans musste 1968 wegen politischer Unruhen in Frankreich um ein Vierteljahr verschoben werden und fand erst als Saisonabschluss Ende September statt. Porsche konnte diese zusätzliche Zeit nicht erfolgreich nutzen. Die vier 908 waren zwar im Training erstmals die schnellsten in Le Mans, hatten aber im Rennen Probleme mit der Lichtmaschine, ebenso wie die Teamleitung mit der Regelauslegung bezüglich Reparaturen. Wieder gewann ein Ford, nur ein 908 kam durch und wurde Dritter hinter einem 907 Langheck.
Auch die WM ging unverhofft an Ford, Porsche ging wieder leer aus.
Zu dem Zeitpunkt stand schon fest, dass Porsche einen neuen 5-Liter-Sportwagen, den Porsche 917, in 25 Exemplaren entwickeln und produzieren wollte.
Technische Daten
Der Porsche 907 wurde von 1967 bis 1968 in folgenden Ausführungen produziert und eingesetzt:
Porsche 907: 907 Langheck 907 Kurzheck Motor: 6-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) 8-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1991 cm³ 2195/1981 cm³ Bohrung x Hub: 80 x 66 mm 80/76 x 54,6 mm Leistung bei 1/min: 162 kW (220 PS) bei 8000 198/191 kW (270/260 PS) bei 8600/8800 Max. Drehmoment bei 1/min: 210 Nm bei 6400 235/210 Nm bei 7000/7500 Verdichtung: 10,3 : 1 10,2/10,4 : 1 Ventilsteuerung: zweimal eine obenliegende Nockenwelle,
Kettensteuerungzweimal zwei obenliegende Nockenwellen,
KönigswellensteuerungKühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 5-Gang-Getriebe (vollsynchronisiert), Hinterradantrieb Radaufhängung vorn: Querlenker mit Längszugstreben, querliegender Stabilisator Radaufhängung hinten: Querlenker mit Längsschubstreben, querliegender Stabilisator Federung vorn: Schraubenfedern Federung hinten: Schraubenfedern Karosserie: Kunststoffkarosserie mit Gitterrohrrahmen Spurweite vorn/hinten: 1462/1403 mm Radstand: 2300 mm Reifen/Felgen: 5.50 / 6.50–13 Maße L x B x H: 4650 mm 4033 mm Trockengewicht: 600 kg Höchstgeschwindigkeit: Literatur
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8
- Boschen/Barth: Das große Buch der Porsche-Typen, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7
Weblinks
Commons: Porsche 907 – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienPorsche-Sportwagen seit 1948Aktuelle Serienmodelle: 911 (991)/(997) | 997 GT2 RS | 997 GT3 RS 4.0 | Boxster (987) | Cayenne (92A) | Cayman (987c) | Panamera (970)
Historische Serienmodelle: 356 | 550 Spyder | 901 | 904 Carrera GTS | 911 (1963 bis heute) | 911 Urtyp (1963 bis 1973) | 911 „G-Modell“ (1973 bis 1989) / 911 Turbo (1974 bis 1989) | 911 (1988 bis 1994, Typ 964) | 911 (1993 bis 1998, Typ 993) | 911 (1997 bis 2006, Typ 996) | 912 | 914 | 924 | 928 | 944 | 959 | 968 | 911 GT1/Evo | 993 GT2 | 996 GT2 | 996 GT3/RS | 986 Boxster | Cayenne I | Carrera GT
Aktuelle Rennwagen: 997 GT3 Cup/R | 997 GT3 RSR
Historische Rennwagen: 356 Carrera/Abarth | 550 Spyder | 645 Spyder | 718 RS/RSK/GTR | 787 F1/F2 | 804 F1 | 904 Carrera GTS/-6/-8 | 906 Carrera 6 | 907 | 908/.01/.02/.03 | 909 Bergspyder | 910-6/-8 | 911/R/Carrera RS/RSR/Turbo | 917 | 917/10 | 917/20 | 917/30 Spyder | 924 Carrera GTS/GTP/GTR | 934 | 935/Baby/Moby Dick | 936 Spyder | 956 | 961 | 962 | 968 Turbo RS | 911 GT1/Evo/’98 | 993 GT2 R/Evo | 996 GT3 Cup | 996 GT3 R/RS/RSR | RS Spyder | Porsche-Interscope „Indy“ | 2708 CART | Footwork-Porsche FA 12
Prototypen und Konzeptfahrzeuge: 356 Nr. 1 Roadster | 597 | 916 | 918 Spyder/RSR | 989 | Boxster Concept | Carrera GT Concept | Gruppe B | Panamericana
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Porsche 907 — Constructeur Porsche Années de production 1967 et 1968 Classe Prototype … Wikipédia en Français
Porsche 907 — The Porsche 907 was a sportscar racing prototype built by Porsche in 1967 and 1968. 1967 The 907 was introduced at the 1967 24 Hours of Le Mans. As suggested by Ferdinand Piëch, the position of the driver was moved from the traditional left (as… … Wikipedia
Porsche 909 — Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1967–1968 Klasse … Deutsch Wikipedia
Porsche 908 — Porsche Porsche 908/3 Spyder 908 Hersteller: Porsche Produktionszei … Deutsch Wikipedia
Porsche 909 Bergspyder — Porsche Porsche 909 Bergspyder im neuen Porsche Museum (2009) 909 Hersteller … Deutsch Wikipedia
Porsche 910 — Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1966–1968 Klasse … Deutsch Wikipedia
Porsche 911 Carrera RS — Porsche Porsche 911 Carrera S (Typ 997) 911 Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1963–heute … Deutsch Wikipedia
Porsche 911 GT3 RS — Porsche 911 GT3 (Typ 997) auf dem Genfer Auto Salon 2006 911 GT3 Hersteller: Porsche Produktionsz … Deutsch Wikipedia
Porsche 911 GT 3 — Porsche 911 GT3 (Typ 997) auf dem Genfer Auto Salon 2006 911 GT3 Hersteller: Porsche Produktionsz … Deutsch Wikipedia
Porsche 911 Turbo — Porsche Porsche 911 Carrera S (Typ 997) 911 Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1963–heute … Deutsch Wikipedia