- Porsche 718
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Porsche Porsche 718/2 F2-Rennwagen, 1960
718 Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1957–1961 Klasse: Rennwagen Karosserieversionen: Monoposto
SpyderMotoren: 1,5–1,6 l Boxermotoren, 104–121 kW Länge: 3.805 mm Breite: 1.468 mm Höhe: 886 mm Radstand: 2.200 mm Leergewicht: 479–520 kg Vorgängermodell: Porsche 550 Nachfolgemodell: Porsche 787, Porsche 804, Porsche 904 Aus dem Porsche 550 wurde 1957 der Porsche 718 entwickelt, der die Erfolge seines Vorgängers noch übertreffen konnte.
Er wurde neben den zahlreichen Spyder-Varianten (RSK bis RS64) auch zum Einsitzer für die F2 und F1 weiterentwickelt und noch bis 1964 privat in der Formel 1 eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Äußerlich war er vom Vorgänger zunächst kaum zu unterscheiden. Die Verbesserungen steckten unter der Karosserie. Die Motoren und die Bremsanlage waren leistungsfähiger und vor allem war der Wagen leichter als der Porsche 550.
Die ersten Motoren leisteten zunächst 104 kW (142 PS) bei 7700/min. Diese wurde bis zum Jahr 1961 weiter angehoben, so dass sie in dem letzten Porsche 718 bei einer Drehzahl von 8000/min bei 121 kW (165 PS) lag. Dies wurde vor allem ermöglicht durch Vergrößerung des Hubraums von 1,5 Liter auf 1,6 Liter.
Sportwagen-Erfolge
Schon beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1958 konnte der Porsche 718 RSK sensationell den 3. und 4. Platz in der Gesamtwertung belegen, mit Jean Behra/Hans Herrmann im 1600er für die Zweiliter-Klasse sowie Edgar Barth/Paul Frère im 1500er. Der Porsche 550A von Carel Godin de Beaufort/Herbert Linge ergänzte den Triumph, bei dem zwei der Dreiliter-Ferrari 250 TR „Testa Rossa“ auf die Plätze verwiesen wurden. Erst 1966 sollten die hubraumschwachen Porsche dort wieder aufs „Treppchen“ fahren können.
Im Jahre 1960 gelang es Porsche mit Hans Herrmann/Olivier Gendebien erstmals, im 12-Stunden-Rennen von Sebring bei einem zweiten wichtigen Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft einen Gesamtsieg zu erringen.
Ebenfalls siegreich waren die 718 RS-Versionen bei der Targa Florio 1959, 1960 und 1963. Dazwischen musste man sich den hubraumstärkeren Ferrari Dino 246SP beugen.
Mit dem Spyder gewann Porsche von 1958 bis 1961 zudem ununterbrochen die Europa-Bergmeisterschaft, gegen u. a. die Borgward mit ihren modernen Vierventil-Motoren.
Als Sportwagen-Nachfolger kam nach dem Rückzug aus der F1 1963 der Porsche 904.
Formel 2
Für Einsätze bei Formel-2-Rennen wurde der Zweisitzer zunächst 1958 zum „Mittellenker“ modifiziert, und daraus 1959 ein echter Monoposto mit offenstehenden Rädern.
Im Jahre 1960 setzte Rob Walker für Stirling Moss einen 718 bei F2-Rennen ein. Da Moss verletzt war, ersetzte ihn beim Großer Preis der Solitude in Stuttgart einer der für den Motorrad-Grand-Prix anwesenden Zweiradpiloten, der Brite John Surtees. Es gewann jedoch Wolfgang Graf Berghe von Trips auf dem Ferrari Dino, der im nächsten Jahr als Ferrari 156 in der F1 dominierten sollte.
Den 1960 für F2 ausgeschriebenen Großer Preis von Deutschland auf der Nürburgring-Südschleife gewann Joakim Bonnier. Zudem trat man beim Großer Preis von Italien in Monza an, wo noch auf der Steilkurven-Variante gefahren wurde. Hans Herrmann erzielte mit dem 6. Platz einen WM-Punkt gegen die mit 2,5 Liter Hubraum wesentlich besser motorisierten F1-Ferrari. Die Engländer blieben aus Protest gegen die Sicherheit der Hochgeschwindigkeitsstrecke und die anstehende Regeländerung fern.
Formel 1
Bedingt durch die Regeländerung ab 1961 wurde der 718 als Porsche 787 werksseitig in der F1 eingesetzt.
Man entwickelte zwar schon frühzeitig einen Achtzylinder, aber der Einsatz verzögerte sich immer wieder. In Zandvoort zeigte sich die Unterlegenheit der 787 in Sachen Fahrwerk und Motor drastisch. Dan Gurney wurde überrundet und nur Zehnter im 15 Wagen kleinen Feld. Der Privatfahrer Carel Godin de Beaufort sowie Hans Herrmann mit einem enttäuschend schwachen Einspritzer-Motor waren mit 3 Runden Rückstand die Schlusslichter. Immerhin trug die Zuverlässigkeit der Porsche dazu bei, dass bei diesem Großen Preis der Niederlande alle gestarteten Wagen ins Ziel kamen, was in der F1 jahrzehntelang (bis 2005) einzigartig blieb.
In Spa-Francorchamps wurden anstatt der Einspritzung wieder auf Vergaser zurückgerüstet, worauf man Platz 6 und 7 belegte. Auf der schnellen Strecke von Reims hätte es beinahe den ersten Sieg gegeben, aber den trug nach Ausfällen der Ferrari-Neuling Giancarlo Baghetti davon. Auch auf den heimischen Strecken Solitude (Sieger im nicht zur WM zählenden Lauf war Innes Ireland auf Lotus) und Nürburgring waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Ein überraschender Erfolg des 718 in der Formel 1 war Platz 4 von Gerhard Mitter beim Großen Preis von Deutschland 1963.
Insgesamt erwies sich der 787 für die F1 als zu groß und zu schwach. Für die F1-Saison 1962 wurde deshalb der Porsche 804 entwickelt. Carel Godin de Beaufort setzte einen 718 weiterhin noch als Privatfahrer in der F1 ein, verunglückte damit jedoch 1964 tödlich.
Technische Daten
Der Porsche 718 wurde in dem Zeitraum von 1957 bis 1961 gebaut. Obwohl er als Rennwagen konstruiert wurde, konnte er auch für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden. Dies traf für die F2 und F1-Versionen natürlich nicht mehr zu.
Porsche 718: 718 / 1500 RSK (1957) 718 / 1600 RSK (1958 und 1959) 718 / RS 60 (1960) 718 / RS 61 (1961) 718 / RS 61 (1962) Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) 8-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1498 cm³ 1587 cm³ 1981 cm³ Bohrung x Hub: Leistung bei 1/min: 104 kW (142 PS)
bei 7700121 kW (165 PS)
bei 8000110 kW (150 PS) und 121 kW (165 PS) bei 8000 155 kW (210 PS) Max. Drehmoment bei 1/min: Verdichtung: Ventilsteuerung: vier obenliegende Nockenwellen, angetrieben durch Königswellenantrieb Kühlung: Luftkühlung Getriebe: 5-Gang-Getriebe, Sperrdifferential Radaufhängung vorn: Einzelradaufhängung Radaufhängung hinten: Einzelradaufhängung Federung vorn: Drehstabfederung je Rad Federung hinten: Schraubenfedern je Rad Karosserie: Stahl-Gitterrohrrahmen, Leichtmetallkarosserie Spurweite vorn/hinten: Radstand: 2200 mm Reifen/Felgen: Maße L x B x H: 3805 x 1468 x 886 mm Leergewicht: 519 kg 520 kg 479 kg 550 kg 650 kg Höchstgeschwindigkeit: Weiterführende Informationen
Literatur
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8
Weblinks
Commons: Porsche 718 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienPorsche-Sportwagen seit 1948Aktuelle Serienmodelle: 911 (991)/(997) | 997 GT2 RS | 997 GT3 RS 4.0 | Boxster (987) | Cayenne (92A) | Cayman (987c) | Panamera (970)
Historische Serienmodelle: 356 | 550 Spyder | 901 | 904 Carrera GTS | 911 (1963 bis heute) | 911 Urtyp (1963 bis 1973) | 911 „G-Modell“ (1973 bis 1989) / 911 Turbo (1974 bis 1989) | 911 (1988 bis 1994, Typ 964) | 911 (1993 bis 1998, Typ 993) | 911 (1997 bis 2006, Typ 996) | 912 | 914 | 924 | 928 | 944 | 959 | 968 | 911 GT1/Evo | 993 GT2 | 996 GT2 | 996 GT3/RS | 986 Boxster | Cayenne I | Carrera GT
Aktuelle Rennwagen: 997 GT3 Cup/R | 997 GT3 RSR
Historische Rennwagen: 356 Carrera/Abarth | 550 Spyder | 645 Spyder | 718 RS/RSK/GTR | 787 F1/F2 | 804 F1 | 904 Carrera GTS/-6/-8 | 906 Carrera 6 | 907 | 908/.01/.02/.03 | 909 Bergspyder | 910-6/-8 | 911/R/Carrera RS/RSR/Turbo | 917 | 917/10 | 917/20 | 917/30 Spyder | 924 Carrera GTS/GTP/GTR | 934 | 935/Baby/Moby Dick | 936 Spyder | 956 | 961 | 962 | 968 Turbo RS | 911 GT1/Evo/’98 | 993 GT2 R/Evo | 996 GT3 Cup | 996 GT3 R/RS/RSR | RS Spyder | Porsche-Interscope „Indy“ | 2708 CART | Footwork-Porsche FA 12
Prototypen und Konzeptfahrzeuge: 356 Nr. 1 Roadster | 597 | 916 | 918 Spyder/RSR | 989 | Boxster Concept | Carrera GT Concept | Gruppe B | Panamericana
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