Hexenberg

Hexenberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dietzenbach
Dietzenbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dietzenbach hervorgehoben
50.0166666666678.7833333333333135Koordinaten: 50° 1′ N, 8° 47′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Offenbach
Höhe: 135 m ü. NN
Fläche: 21,67 km²
Einwohner: 33.104 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1528 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63128
Vorwahl: 06074
Kfz-Kennzeichen: OF
Gemeindeschlüssel: 06 4 38 001
Gemeindegliederung: 2 Stadtteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Offenbacher Straße 11
63128 Dietzenbach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Stephan Gieseler (CDU)
Die Stadt Dietzenbach, vom Wingertsberg aus gesehen
Der Aussichtsturm auf dem Wingertsberg
Fachwerkhäuser in der Altstadt

Dietzenbach ist die Kreisstadt des Landkreises Offenbach und liegt ungefähr zwölf Kilometer südöstlich von Frankfurt am Main an der Bieber. Die heutige Stadt war vor dem Zweiten Weltkrieg ein bäuerliches Dorf mit knapp 4000 Einwohnern, erfuhr aber nach 1945 einen wesentlichen Bevölkerungszuwachs durch Flüchtlinge. Seit den 1970er Jahren wuchs Dietzenbachs Bevölkerung rasant bis heute auf etwa 33.000 (Ende 2006) Menschen an. Knapp ein Drittel der Bewohner stammen aus über hundert Nationen außerhalb Deutschlands. Landwirtschaftliche Strukturen sind heute in Dietzenbach nicht häufig zu sehen. 2001 war Dietzenbach Veranstaltungsort des Hessentages.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Dietzenbach grenzt im Norden an die Stadt Heusenstamm, im Osten an die Stadt Rodgau, im Süden an die Stadt Rödermark sowie im Westen an die Stadt Dreieich.

Stadtgliederung

Steinberg

Steinberg ist ein Stadtteil der hessischen Kreisstadt Dietzenbach. In Steinberg befinden sich Teile des Gewerbegebiets Nord, die Kindertagesstätten 3, 5 und 11, das Seniorenzentrum Siedlerstraße, sowie die 4 Schulen Astrid-Lindgren-Schule (Grundschule), Regenbogenschule (Grundschule), Helen-Keller-Schule (Sonderschule) und Heinrich-Mann-Schule (schulformbezogene Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe). Zudem gibt es ein Sportgelände an der Limesstraße. Im Zentrum befindet sich das Einkaufs-Zentrum Steinberg. In Steinberg leben knapp 12.000 Menschen.

Neue Stadtmitte

Zwischen dem Stadtteil Steinberg und dem alten Ortskern ist in den vergangenen Jahren ein Neubaugebiet entstanden, in dessen Zentrum die Stadtverwaltung und das Bürgerhaus Dietzenbachs angesiedelt sind. Markantester Punkt war bisher ein Einkaufszentrum mit großem Supermarkt, Tankstelle und Parkplatz, das aufgrund seiner wenig ansprechenden 70er-Jahre-Architektur und baulichen Vernachlässigung seitens der Betreiber von den Bürgern zunehmend als „Schandfleck“ angesehen wurde.

Verkaufsverhandlungen zögerten die Neuentwicklung immer wieder hinaus. Ende 2005 schließlich wurden die Verträge zwischen Stadt und der holländischen Ten-Brinke-Gruppe unterzeichnet.

Nachdem der alte Toom Markt Mitte 2005 schloss, wurde der Gebäudekomplex im Herbst 2006 vollständig abgerissen, um Platz für ein neues Einkaufszentrum zu schaffen. Die Grundsteinlegung fand am 4. Dezember 2006 statt, am 29. November 2007 öffnete das Zentrum und bekam den Namen Rathaus-Center.

Die Ten-Brinke-Gruppe, Investor des 37,5 Millionen Euro teuren Projektes, hat ein 230 Meter langes und 101 Meter breites Gebäude errichtet. Darin befinden sich auf 8.000 Quadratmetern ein Toom-, der seit Februar 2009 REWE Center heißt, und auf 4.000 Quadratmetern ein Media-Markt. Den Rest der etwa 21.000 Quadratmeter Fläche teilen sich unter anderem C&A (1.600 Quadratmeter), Deichmann (zweimal 500 Quadratmeter), Ernsting's Family (200 Quadratmeter) sowie diverse Gastronomiebetriebe.

Hexenberg

Hexenberg ist ein Stadtteil von Dietzenbach. Er ist nach der höchsten Erhebung im Landkreis Offenbach benannt. Die Bebauung besteht aus relativ niedrigen Ein- und Mehrfamilienwohnhäusern sowie einigen kleineren Geschäften in der Mitte des Stadtteils.

Wingertsberg

Der Wingertsberg ist kein eigenständiger Stadtteil, sondern ein am Hang gegenüber der Altstadt gelegenes Wohngebiet. An der höchsten Erhebung findet sich neben einem Sportplatz ein Restaurant mit Aussichtsterrasse, sowie der zum Hessentag errichtete Aussichtsturm, der einen Blick bis Frankfurt ermöglicht.

Altstadt

In der Dietzenbacher Altstadt sind noch zahlreiche Fachwerkhäuser erhalten. Außerdem befindet sich das Dietzenbacher Heimatmuseum, die Stadtbücherei und die Polizeistation in der Altstadt.

Spessartviertel

Der Stadtteil, der zwischen der Altstadt und der neuen Stadtmitte liegt, ist ein Viertel mit fast reiner Hochhausbebauung. Rund 95% der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. So mischen sich in dem multikulturell geprägtem Stadtteil über 80 Nationen Sprachen.

Seit 1999 wird im Rahmen des Bund-Länder Programmes der "Sozialen Stadt" unter finanzieller und logistischer Unterstützung von Bund, Land, Kreis und Gemeinde versucht, durch bauliche und optische Veränderungen das Umfeld zu verbessern. Immerhin leben allein in den 5 Hochhäusern des östlichen Spessartviertels 3.280 Menschen, wobei der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Verhältnis zu anderen Stadtteilen überproportional ist(ca. 1000), so dass man von einem besonders jungem Quartier sprechen kann.[1]

Geschichte

Der Ort Dietzenbach wird um das Jahr 1210 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Patershausen als Dicenbah erwähnt. Die später verwüsteten Siedlungen Ippingshausen, Hartcheshofen und Richolshausen lagen im frühen Mittelalter in der heutigen Dietzenbacher Gemarkung.

1545 wurde durch die Grafen von Hanau, welche seit einigen Jahrhunderten Landesherren in Dietzenbach waren, der Protestantismus eingeführt. Als die Grafen von Hanau 1736 ausstarben stritten sich die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und die von Hessen-Kassel um die Herrschaft über Dietzenbach.

Das Amt Schaafheim kam 1773 mit dem ihm zugehörigen Dietzenbach an Hessen-Darmstadt. Durch die Aufteilung der Rödermark 1818 erhielt der Ort seinen Gemeindewald. 1821 wurde das Amt Schaafheim aufgelöst und Dietzenbach kam zum Landratsbezirk Langen. Schon 1832 wurde Dietzenbach aber dem Landkreis Offenbach zugewiesen.

Im Jahre 1898 wurde die Eisenbahn über Offenbach, Bieber und Heusenstamm nach Dietzenbach eingeweiht und der Bahnhof errichtet, der heute wieder von der S-Bahn Rhein-Main genutzt wird nachdem über viele Jahre kein Personenverkehr auf der Schiene bestand; Die Strecke wurde für den Betrieb der S-Bahn umfangreich modernisiert.

Ein britischer Luftangriff verursachte 1941 schwere Schäden im Ort.

Dietzenbach erhielt 1970 Stadtrechte. Seit 2002 ist Dietzenbach Sitz der Verwaltung des Landkreises Offenbach. Kreisstadt darf sich Dietzenbach offiziell erst seit März 2003 nennen. Dem ist ein Streit mit der Nachbargemeinde Rodgau vorausgegangen, die diesen Status aufgrund einer höheren Einwohnerzahl für sich beanspruchen wollte.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
2007 34.773
2005 34.794
1997 33.015
1983 25.500
1970 12.449
1961 6303
1950 4711
1939 3695
1834 3695

1834 hatte Dietzenbach 3695 Einwohner. 100 Jahre später, 1939, waren es 3695. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1950 lebten 4711 Menschen in der Gemeinde. 1961 waren es bereits 6303. Nachdem in den 1960er Jahren umfangreiche Neubaugebiete errichtet wurden lebten 1970 12.449 Einwohner in der Stadt Dietzenbach. 1983 sind es 25.500 und 1997 33.015 Einwohner, darunter 30 Prozent mit einer anderen als der deutschen Staatsangehörigkeit.

Dietzenbach ist eine der geburtenstärksten Kommunen des Landes (1990: ~380, 2006: 420 Geburten).[2]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,6 19 30,7 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,7 11 33,9 15
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 9,1 4 10,1 5
FDP Freie Demokratische Partei 5,3 2 4,6 2
BfD-FWG Bürger für Dietzenbach - Freie Wählergemeinschaft 10,5 5 10,1 5
REP Die Republikaner 2,8 1 5,3 2
DL Dietzenbacher Liste 4,0 2 2,7 1
ödp Ökologisch-Demokratische Partei 1,0 1 2,6 1
Gesamt 100,0 45 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 43,2 51,6

Ausländerbeirat

Dietzenbach hat einen Ausländerbeirat, der aus 19 Personen besteht. Darin sind verschiedene Nationalitäten vertreten, etwa Personen aus der Türkei, Marokko, Italien, Pakistan, Afghanistan, Indien, Chile und Kroatien. Ähnlich der Stadtverordnetenversammlung gibt es die Ausländerbeiratssitzung, welche 2 Wochen vor der SVV tagt. Der aktuelle Vorsitzende ist Nikola Pengacevic.

Wappen und Flagge

Blasonierung: Auf rotem Schild läuft ein silberner Schrägbalken mit blauem Wellenband von links oben nach rechts unten. In den beiden Feldern sind jeweils ein Ast goldene Trauben mit zwei grünen Blättern dargestellt.

Symbolik: Die Trauben erinnern an die Weinbautradition in Dietzenbach. Bis ins 18. Jahrhundert und wieder seit den 1960er Jahren wurde und wird am Wingertsberg Wein angebaut. Das blaue Band bezieht sich auf den Namen Dietzenbach, aus dem althochdeutschen als murmelnder Bach oder Bach des Dietz interpretiert (vergl. hierzu „775 Jahre Dietzenbach“, herausgegeben vom Magistrat Dietzenbach). Das heutige Dietzenbacher Wappen wurde 1957 von den Dietzenbacher Gemeindevertretern beschlossen und vom Hessischen Innenminister Schneider genehmigt.

Flagge: Die Dietzenbacher Flagge besteht aus zwei schmaleren blauen Außenbahnen, welche die breitere gelbe Innenbahn rahmen. Auf der Innenbahn ist das Dietzenbacher Wappen aufgebracht.

Partnerstädte

Verkehr

Dietzenbacher Bahnhof

Dietzenbach ist seit Ende 2003 mit der S-Bahn-Linie S2 an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen. Die Stadt bildet den Streckenabschluss der Trasse NiedernhausenHofheim – Frankfurt – Offenbach – Dietzenbach. In Dietzenbach gibt es drei S-Bahn-Haltestellen: Steinberg, Dietzenbach Mitte und Dietzenbach Bahnhof als Endhaltestelle (siehe Foto).[3] Außerdem verfügt Dietzenbach über ein eigenes Stadtbusnetz mit zentralem Busbahnhof an der S-Bahn-Haltestelle Dietzenbach Mitte.

Über die B 459 ist die Anschlussstelle Offenbach der Autobahnen A 3 und A 661 in wenigen Minuten zu erreichen.

Kultur

Feste

In Dietzenbach bieten jährlich folgende Feste Gelegenheit, soziale Kontakte zu pflegen:

  • das Apfelblütenfest findet im April statt (2009 am 19. April)
  • das Fest ohne Grenzen findet dieses Jahr (2009) am 21. Juni im Hessentagspark statt
  • das Fest der Biere dauert fünf Tage und findet am Harmonieplatz statt
  • das Weinfest in der neuen Stadtmitte, am Rathausplatz, und geht über zehn Tage
  • die Nacht der Lichter mit Museumsnacht und Heimatfest findet (2009) am 15. und 16. August statt
  • das Trinkbornfest in der Altstadt am ersten Wochenende im September
  • das Dietzenbacher Kelterfest rund um den "Äbbelwoi" mit Schaukeltern ist (2009) am 27.September in der Altstadt
  • die Kerb/Kirchweih findet immer am letzten Oktoberwochenende statt. Sie erstreckt sich auf der Landwehrstraße vom Harmonieplatz bis zur Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Die wieder auferlebte Tradition der Kerbborsche ist ein wichtiger Bestandteil der Kerb.
  • der Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende

Kirchengemeinden

  • Kath. Pfarrgemeinde „Sankt Martin“
  • Kath. Kirche "Hildegardis-Haus"
  • Ev. „Martin-Luther“ Gemeinde
  • Ev. Freikirche (Pfingstgemeinde) „Jesus-Gemeinde“
  • Ev. Rut-Kirchengemeinde
  • Ev. Christuskirchengemeinde

Glaubensgemeinschaften

  • Jehovas Zeugen in Deutschland, K.d.ö.R.
  • DitiB Fatih Moschee e. V. (türkische Moschee)
  • Tawhid Mosche e.V. (marokkanische Moschee)
  • Baitul Hadi (Haus der Führung zum rechten Weg, Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland e.V.)

Vereine

Das Vereinsleben in Dietzenbach ist sehr reichhaltig. Insgesamt gibt es weit über 100 Vereine. Vom Geflügelzüchterverein, vielen Sportvereinen, Dt.-Türkischem Kulturverein, Reitvereinen bis hin zum Bridge-Club ist alles zu finden.

Eine Auswahl der Vereine:

  • Deutsches Rotes Kreuz Dietzenbach
  • HSG Dietzenbach (Handballverein)
  • SG Dietzenbach (Sportgemeinde Schach, Handball, Tennis usw. und und langjähriger Handball-Bundesligist)
  • TG Dietzenbach (Sportverein auf dem Wingertsberg, Turnen, Tanzen, Fitness, Tennis, Fußball, Handball)
  • SC Steinberg (Sportverein)
  • FC Dietzenbach 1971 e.V
  • Verein f. Schutz- und Gebrauchshunde 1945 e.V.

Schulen

Dietzenbach hat, über die Stadt verteilt, acht öffentliche sowie zwei Privatschulen (Montesori- und Waldorf-), außerdem eine Musik- und eine Volkshochschule

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. Soziale Stadt Dietzenbach: [1]
  2. Frankfurter Rundschau: Die Kinderlein kommen. Ausgabe R3S, Seite 20. 24.12.2007
  3. RMV: Schnellbahnplan 2008. Abgerufen 2008-12-05.

Weblinks


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