Johann Olav Koss

Johann Olav Koss
Johann Olav Koss, 2007

Johann Olav Koss (* 29. Oktober 1968 in Drammen) ist ein ehemaliger norwegischer Eisschnellläufer. Er gewann vier Olympische Goldmedaillen auf den Strecken von 1500 Meter bis 10.000 Meter und zwei Weltmeistertitel im Mehrkampf.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Koss nahm 1986 und 1987 an den Juniorenweltmeisterschaften teil, seine beste Platzierung war 1987 Rang 7 über 3000 Meter. 1988 nahm er erstmals an der Weltmeisterschaft teil, konnte sich aber nicht für den abschließenden 10.000-Meter Lauf qualifizieren. 1989 war Koss erstmals bei der Europameisterschaft am Start und belegte den 15. Rang, bei der Weltmeisterschaft 1989 konnte er sich auf Rang 8 verbessern. Im Januar 1990 gewann Koss seine ersten Weltcup-Rennen über 1500 Meter und 5000 Meter. Bei der Europameisterschaft 1990 belegte Koss den vierten Platz, einen Monat später gewann er in Innsbruck den Titel des Weltmeisters, obwohl er auf keiner der vier Einzelstrecken Zeitschnellster war. Zum Saisonabschluss gewann er den Weltcup auf der 1500-Meter-Strecke.

In der Saison 1990/1991 gewann Koss dann sowohl den Europameister- als auch den Weltmeistertitel, im Weltcup verlor er auf der 5000-Meter-Strecke nur ein einziges Rennen und gewann den Titel sowohl über 1500 Meter als auch über 5000 Meter. 1991 siegte er auch erstmals bei der norwegischen Meisterschaft im Mehrkampf, diesen Titel sollte er bis 1994 noch dreimal gewinnen.

1992 wurde er hinter dem Holländer Falko Zandstra Zweiter bei der Europameisterschaft. Bei den Olympischen Winterspielen 1992 von Albertville litt Koss anfangs unter einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, er belegte nur den siebten Platz auf seiner eigentlichen Spezialstrecke über 5000 Meter. Drei Tage später zeigte er sich wieder erholt und gewann die Goldmedaille über 1500 Meter. Zum Abschluss der Olympischen Wettbewerbe gewann er noch Silber über 10.000 Meter hinter dem Holländer Bart Veldkamp. Zum Abschluss der Olympiasaison gewann Koss Bronze bei der Weltmeisterschaft hinter dem Italiener Roberto Sighel und Falko Zandstra.

Vikingskipet, das Wikingerschiff in Hamar war 1994 Austragungsort der Olympischen Wettbewerbe im Eisschnelllauf

1993 unterlag Koss sowohl bei der Europameisterschaft, als auch bei der Weltmeisterschaft dem Holländer Zandstra. Bei der Europameisterschaft 1994 konnte er Zandstra zwar schlagen, aber dessen Landsmann Rintje Ritsma besiegte beide und gewann Gold vor Koss und Zandsta. Die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer sollten für Koss der Höhepunkt seiner Karriere werden, im Vikingskipet in Hamar gewann er auf den Strecken von 1500 Meter bis 10.000 Meter drei Goldmedaillen jeweils mit Weltrekord. Nach den Olympischen Spielen gewann Koss seinen zweiten Weltmeistertitel und zum Saisonabschluss gewann er noch den Weltcup über 5000 Meter. Mit dem Abschluss der Saison 1993/1994 beendete Koss seine Karriere. 1994 wurde er vom Magazin Sports Illustrated zum Sportler des Jahres ernannt.

Koss lebt heute in Toronto, er ist Präsident und CEO der Entwicklungshilfeorganisation Right to Play, daneben ist er UNICEF-Sonderbotschafter. Von 1999 bis 2004 war er mit der kanadischen Geschäftsfrau und Politikerin Belinda Stronach verheiratet. Von 1998 bis 2002 war er Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee.

Weltrekorde

Koss stellte während seiner Karriere insgesamt zehn Weltrekorde auf.

Disziplin Ergebnis Datum Ort
3000 m 3:57,52 13. März 1990 Thialf in Heerenveen
5000 m 6:41,73 9. Februar 1991 Thialf in Heerenveen
10.000 m 13:43,54 10. Februar 1991 Thialf in Heerenveen
Mehrkampf 157,396 26. Februar 1991 Thialf in Heerenveen
5000 m 6:38,77 22. Januar 1993 Thialf in Heerenveen
5000 m 6:36,57 13. März 1993 Thialf in Heerenveen
5000 m 6:35,53 4. Dezember 1993 Wikingerschiff in Hamar
5000 m 6:34,96 13. Februar 1994 Wikingerschiff in Hamar
1500 m 1:51,29 16. Februar 1994 Wikingerschiff in Hamar
10.000 m 13:30,55 20. Februar 1994 Wikingerschiff in Hamar

Auszeichnungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Olav Koss — (born 29 October 1968) is a former speed skater, considered to be one of the best in history.BiographyJohann Olav Koss became the Norwegian Junior Champion in 1987, but he could not compete with the world top skaters in the 1986 and 1987 World… …   Wikipedia

  • Koss, Johann Olav — ▪ 1995       The highlight of the outstanding ice speed skating career of Norway s Johann Olav Koss came on Feb. 20, 1994, when he won the stamina sapping 10,000 m race in the Winter Olympics at Hamar, Norway. His time of 13 min 30.55 sec lowered …   Universalium

  • Koss — ist der Familienname folgender Personen: Irene Koss (1928–1996), Schauspielerin und die erste deutsche Fernsehansagerin Johann Olav Koss (* 1968), norwegischer Eisschnellläufer Leopold Koss, Professor der Medizin, Schwerpunkt Zytologie Polly Koss …   Deutsch Wikipedia

  • Koss — can refer to: * Koss Corporation, United States company that designs and manufactures headphones. * Johann Olav Koss, Norwegian Olympic speed skater and official. * Koss , an album by Paul Kossoff. * Koss (musician), an alias for Japanese music… …   Wikipedia

  • Eisschnelllauf-Weltcup 1989/90 — Der Eisschnelllauf Weltcup 1989/90 wurde für Frauen und Männer an zehn Weltcupstationen in elf Ländern ausgetragen. Die Saison begann am 25. November 1989 und endete am 4. März 1990. Hier wurden von Frauen Strecken von 500 bis 5.000 und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisschnelllauf-Weltcup 1990/91 — Der Eisschnelllauf Weltcup 1990/91 wurde für Frauen und Männer an zehn Weltcupstationen in neun Ländern ausgetragen. Die Saison begann am 24. November 1990 und endete am 9. März 1991. Hier wurden von Frauen Strecken von 500 bis 5.000 und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisschnelllauf-Weltcup 1991/92 — Der Eisschnelllauf Weltcup 1991/92 wurde für Frauen und Männer an sieben Weltcupstationen in neun Ländern ausgetragen. Die Saison begann am 22. November 1991 und endete am 14. März 1992. Hier wurden von Frauen Strecken von 500 bis 3.000 und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisschnelllauf-Weltcup 1992/93 — Der Eisschnelllauf Weltcup 1992/93 wurde für Frauen und Männer an acht Weltcupstationen in neun Ländern ausgetragen. Die Saison begann am 28. November 1992 und endete am 7. März 1993. Hier wurden von Frauen Strecken von 500 bis 5.000 und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisschnelllauf-Weltcup 1993/94 — Der Eisschnelllauf Weltcup 1993/94 wurde für Frauen und Männer an neun Weltcupstationen in sechs Ländern ausgetragen. Die Saison begann am 26. November 1993 und endete am 20. März 1994. Hier wurden von Frauen Strecken zwischen 500 und 5.000 und… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisschnelllaufweltmeisterschaften der Frauen (Allround) — Oscar Mathisen – erfolgreichster Mann der Weltmeisterschaft Die Liste der Eisschnelllauf Mehrkampfweltmeisterschaften listet alle Sieger sowie die Zweit und Drittplatzierten bei den Weltmeisterschaften im Mehrkampf auf.[1] Seit 1893 werden, für… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”