- Kaiser-Wilhelm-Spitze
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Kilimandscharo Art: Hochgebirge Typ: Schichtvulkan Lage: Ostafrika Staat: Nordost-Tansania Geogr. Lage: 3° 4′ S, 37° 22′ O-3.06666737.3591675895Koordinaten: 3° 4′ S, 37° 22′ O Geolog. Lage: Rand des
Ostafrikanischen GrabensNationalpark: Kilimandscharo-Nationalpark Höchster Berg: Kibo; 5.895 m Länge / Breite (max.) : 80 km lang / 60 km Karte: Karte und Bergführer, EWP[1] Nächste Stadt: Moshi Erstbesteigung: 6. Oktober 1889
Hans Meyer und
Ludwig PurtschellerLeicht. Route: Marangu-Route Besonderheit 1: Enthält den höchsten
Berg von Afrika (Kibo)Besonderheit 2: Weltnaturerbe
(UNESCO - 1987)Der Kilimandscharo (auch Kilimanjaro, Kilimandscharo-Massiv bzw. Mount Kilimanjaro und von 1902 bis 1918 Kaiser-Wilhelm-Spitze oder auch Wilhelmskuppe) ist mit 5.893 m (offiziell: 5.895 m) über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Das Massiv im Nordosten von Tansania hat mit dem Kibo den höchsten Berg des afrikanischen Kontinents.
1987 wurde die Landschaft von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der von 1885 bis 1918 zum deutschen Schutzgebiet (Kolonie Deutsch-Ostafrika) gehörende Kilimandscharo (Swahili »Berg des bösen Geistes«) war so gesehen in dieser Zeit der höchste Berg und der einzige aktive Vulkan auf deutschem Territorium.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Rund 340 km südlich des Äquators befindet sich das Kilimandscharo-Massiv im Nordosten von Tansania, etwa 500 km nordwestlich der Stadt Daressalam und nahe der kenianischen Grenze (Kenias Hauptstadt Nairobi liegt 200 km nordwestlich.). Bis zur Mitte des Viktoriasees sind es knapp 560 km nach Nordwesten. Während das 750 bis 1.000 m hohe Gelände um das Kilimandscharo-Massiv in Richtung Osten nach dem 2.463 m hohen Pare-Gebirge allmählich zum Indik hin abfällt, geht es nach Westen und Norden in die Gebirgswelten und Hochländer von Tansania und Kenia über, sowie nach Süden in die Massai-Steppe. Ungefähr 70 km südwestlich des Bergmassivs ragt der 4.562 Meter hohe Mount Meru auf.
Der höchste Gipfel des Massivs und damit höchster Punkt Afrikas ist mit 5895 Metern der Kibo (Uhuru Peak). Vom Batian, dem im Mount-Kenya-Massiv befindlichen zweithöchsten Berg des Kontinents, ist der Kibo 325 km südlich entfernt. Bis zum Margherita Peak im Ruwenzori-Gebirge, dem dritthöchsten Berg Afrikas, sind es 900 km nach Nordwesten.
Kilimandscharo-Nationalpark
Der Kilimandscharo-Nationalpark, der 1973 gegründet und 1977 eröffnet wurde, umfasst das Kilimandscharo-Massiv, zu dem unter anderen dessen Regenwälder und die Berge Kibo, Mawenzi und Shira gehören. Zweck des ungefähr 756 km² großen Nationalparks ist es, das nachfolgend erwähnte Landschaftsbild und die Flora und Fauna am Kilimandscharo zu schützen und für die Zukunft zu bewahren.
Zwischen dem Kilimandscharo und dem Viktoriasee - aber mehr in Richtung des Sees - befindet sich in der Serengeti der Serengeti-Nationalpark mit dem großen Ngorongoro-Krater und seiner artenreichen Flora und Fauna.
Landschaftsbild
Obwohl sich das Kilimandscharo-Massiv in den tropisch-heißen Regionen der Erde befindet, ist es neben dem Ruwenzori-Gebirge und dem kaum noch vergletscherten Mount-Kenya-Massiv, die ebenfalls in Äquatorial-Ostafrika liegen, der dritte vergletscherte Hochgebirgszug des Kontinents.
Die jüngere Vergletscherung am Kilimandscharo beschränkt sich auf den Kibo. Zwischen 1912 und 1989 verlor dessen Eiskappe etwa 75 % ihrer ursprünglichen Fläche und bis 2000 schrumpfte sie nochmals um fast 25 %. Der primäre Grund für diesen Rückgang ist ein regional trockeneres Klima seit Ende des 19. Jahrhunderts [2][3][4].
Die von verschiedenen Medien oftmals zitierten Satelliten-Fotos [5] aus den Jahren 1993 und 2000, die den Rückgang illustrieren sollten, sind bezüglich Gletscherschwund jedoch nur bedingt aussagekräftig. Das 1993er Foto zeigt die Situation unmittelbar nach einem Neuschneefall, während im 2000er Foto kaum Neuschnee zu erkennen ist. Der markante Unterschied zwischen den beiden Bildern basiert also auf der räumlichen Ausdehnung der saisonalen Schneedecke.
Die aktuelle Vergletscherung umfasst Gletscher am Gipfelplateau und an den Hängen des Kibo. Am Gipfelplateau bilden das Nördliche und das Südliche Eisfeld die größten Einheiten, das Östliche Eisfeld und der Furtwängler-Gletscher sind bedeutend kleiner. Die Hanggletscher befinden sich vorrangig am Südhang des Kibo, allerdings sind auch an der Westflanke noch Überbleibsel der einst mächtigen Vergletscherung zu sehen.
Neben diesen Gletschern beherbergt das felsige Gebirge Firn- und Schneefelder, Frostschuttwüsten, zahlreiche Gebirgsbäche und eine üppige Vegetation, die in den tieferen Gebirgsregionen in den urwaldartigen Regenwald übergeht (siehe auch Flora und Fauna am Kilimandscharo).
Geologie
Das Kilimandscharo-Massiv ist vulkanischen Ursprungs. In diesem Bereich driften seit Jahrmillionen die Afrikanische Platte sowie die Ostafrikanische Platte auseinander. Sie bilden aktuell den Ostafrikanischen Graben, der sich in ferner Zukunft zu einem neuen Ozean ausweiten wird. An den Grabenrändern quillt Magma aus dem Erdinneren, was zahlreiche Berge und Vulkane emporwachsen lässt. Das Kilimandscharo-Massiv befindet sich am Eastern Rift, dem östlichen Ast des Grabens.
Am Kilimandscharo-Massiv, das etwa zwei bis drei Millionen Jahre alt ist, fand die vermutlich größte Eruption vor rund 360.000 Jahren statt. Zuletzt soll der Kibo um 1700 ausgebrochen sein, seitdem verharrt die vulkanische Aktivität auf einem niedrigen Niveau (Fumarole), ist jedoch keineswegs erloschen.
Geschichte, Erforschung
Entdeckung
Um 100 n. Chr. berichtete der griechische Astronom und Geograph Ptolemäus von einem hohen, mit Schnee bedeckten Berg mitten in Afrika. Etwa 1000 Jahre später folgte weitere Kunde von einem solchen Berg, diesmal durch chinesische Handelsreisende.
Doch erst als am 11. Mai 1848 ein Europäer, der deutsche Missionar Johannes Rebmann, vor dem Kilimandscharo stand und 1849 nach seiner Rückkehr nach Europa den überwältigenden Anblick der Schneekuppe schilderte, trat der Berg in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit, die der Nachricht, dass es nur etwa 350 km südlich des Äquators Eis und Schnee gebe, angesichts der Gegenargumente - starke Sonneneinstrahlung und Hitze - über Jahrzehnte keinen rechten Glauben schenkte.
Kolonialzeit
Während der kolonialen Besetzung durch Deutschland in der Zeit von 1885 bis 1918 bildete dieses Bergmassiv das höchste Gebirge des Deutschen Reiches.
Erstbesteigung
Schon 1861 und 1862 hatte sich der deutsche Entdecker Karl Klaus von der Decken an eine Besteigung des Berges gewagt, war aber jeweils gescheitert. Die nächsten dokumentierten Besteigungsversuche wurden von dem Missionar Charles New am 14. und 26. August 1871 unternommen, der beim zweiten Anlauf am 28. August in Begleitung eines Dieners und eines Jagga-Führers die Schneegrenze erreichte, bevor er umkehren musste. 1872 wurde über die erfolglose Unternehmung in einer Publikation der Royal Geographical Society berichtet.
Die Erstbesteiger waren der Leipziger Bergsteiger, Geograph und Forscher Hans Meyer, der österreichische Alpinist Ludwig Purtscheller und als Bergführer Yohani Kinyala Lauwo, die den Gipfel nach zwei fehlgeschlagenen Erstbesteigungs-Versuchen von 1887 und 1888 am 6. Oktober 1889 erklommen. Dieses Ereignis inspirierte Anton Profes zu seinem Schlager „Was macht der Maier am Himalaya?“.
Erste Abfahrt per Ski
1912 waren Walther Furtwängler und Siegfried König nach ihrer dritten Gipfelbesteigung die Ersten, die per Ski vom Kibo-Gipfel hinab fuhren.
Erste Live-Fernsehübertragung
Am 21. Juli 2008 macht sich ein Reporterteam der ARD zusammen mit deutschen Bergsteigern vom Marangu Gate auf den Weg. Schließlich erreichen sie am 25. Juli den Gilman's Point und den Uhuru Peak. Es gelingt die weltweit erste Live-Übertragung vom Kilimandscharo. Die Regie- und Sendeanlage war rund 2.000 Meter tiefer an der Horombo-Hut stationiert.
Bergwelt
Höchste Gipfel
Das Kilimandscharo-Massiv besteht im wesentlichen aus drei erloschenen Vulkanen, deren höchster der bereits erwähnte Kibo (= Der Helle) ist. Als Uhuru Peak bezeichnet man den auf 5.895 m liegenden Gipfel des Kibo mit dem 1,9 mal 2,4 km großen Kibo-Krater. Als Inner Cone (5.835 m) wird ein am Kraterrand des Reusch-Kraters (ca. 800 m Durchmesser; bis 200 m tief) gelegener kleiner Krater im Kibo-Krater bezeichnet. Ca. 10 km östlich des Kibos, durch einen weiten, durchschnittlich etwa 4.300 m hohen Sattel mit diesem verbunden, ragt der felsige, 5.148 m hohe Mawenzi (= Der Dunkle) auf, der keinen Gletscher hat. Über einen im Mittel 3.700 m hohen Sattel ist ca. 15 km westlich des Kibo der Shira (3.962 m) erreichbar. Der Shira ist ein plateauartiger Berg und ebenfalls ohne Gletscher.
Bergsteigen
Das Bergsteigen am bzw. auf dem Kilimandscharo-Massiv ist aufgrund der einzigartigen Landschaft und der herrlichen Flora und Fauna ein äußerst eindrucksvolles Erlebnis.
Die Besteigung des Kibo bzw. des Uhuru Peak bietet dem Bergsteiger nur geringfügige technische Schwierigkeiten, weshalb jährlich etwa 15.000 Menschen einen Aufstieg versuchen - trotz der großen körperlichen Anstrengungen. Doch infolge der mit der großen Höhe verbundenen Abnahme des Sauerstoffs kommt es häufig zur Höhenkrankheit, so dass auch aufgrund der physischen Anstrengungen nur etwa die Hälfte aller Gipfelaspiranten den höchsten Punkt erreicht. Am Gipfel ist die atmosphärische Sauerstoffdichte nur rund halb so groß wie die Sauerstoffdichte auf Meereshöhe. Die Besteigung, für die man zwecks Anpassung an das Höhenklima fünf bis sieben Tage einplanen sollte, ist gebührenpflichtig, zudem ist die Beauftragung eines Jagga-Führers sowie die Beschäftigung einheimischer Träger vorgeschrieben. Die Parkgebühr kostete im Jahr 2000 pro Person 350 US$, weitere 170-200 US$ kommen für den Führer und die Träger hinzu. Die Parkgebühr ist ausschließlich am Marangu-Gate zu entrichten.
Marangu-Route
Während alle anderen Strecken, auch die landschaftlich besonders schöne Machame-Route, die im Südwesten des Kilimandscharo-Massivs verläuft, nur recht wenig begangen werden, ist die meist benutzte Aufstiegsroute die im Südosten des Massivs beginnende Marangu-Route, spöttisch auch Coca-Cola-Route genannt:
Der Pfad beginnt am Südhang des wuchtigen Massivs und führt anfangs in Richtung Norden über Marangu (Marangu Gate; 1.830 m), das oft als Ausgangspunkt für Bergtouren angesteuert wird, und durch den Regenwald zur Bismarckhütte (Mandara Hut; 2.682 m). Danach erreicht man - oberhalb der Baumgrenze - durch das anfangs üppig sprießende Gras- und Strauchland in Richtung Nordwesten aufsteigend die Petershütte (Horombo Hut; 3.719 m), die sich rund 5 km südlich des Mawenzi befindet. Von dort gelangt man in stets dünner werdender Luft auf den eben erwähnten, 4.300 m hohen Sattel, auf dem man in Richtung Westen und durch die Frostschuttwüste laufend zur 1932 (erstmals) errichteten Kibohütte (Kibo Hut; 4.694 m) kommt. Diese befindet sich an der Ostflanke des Kibo. Von der zuletzt genannten Hütte kraxelt man auf nur noch wenigen Kilometern Entfernung, aber durch zahlreiche Serpentinen und durch eine Gerölllandschaft noch 987 m und maximal 6 Stunden steil bergauf zum Gilman’s Point (laut der Aufschrift eines dort aufgestellten Schilds 5.681 m) auf dem Rand des Kibo-Kraters. Letztlich läuft man auf dem südlichen Kraterrand weitere 214 m aufwärts und erreicht den Kibo-Gipfel - Uhuru Peak (5.895 m) genannt.
Nach insgesamt rund 55 km Marsch steht man geschafft auf dem Kraterrand des Kibo und wird mit der Aussicht über große Teile von Tansania und Kenia belohnt - wenn das teils unberechenbare Wetter mitspielt. Zum Beispiel kann man den Mount Meru (4.562,13 m) sehen, der oft über die Wolkendecke empor ragt und rund 70 km entfernt ist.
Weitere Routen
Auf das Kilimandscharo-Massiv führen neben der eben erläuterten Marangu-Route noch weitere Pfade, die aber zu den schwierigen Routen gehören; unter anderen sind dies:
- Barafu-Route - steile Teilroute von der bzw. über die Barafu Hut (4.600 m) auf den Kibo
- Lemosho-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250 m)
- Machame-Route - Ausgangspunkt Machame (1.800 m)
- Mweka-Route - Ausgangspunkt Mweka (1.700 m)
- Shira-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250 m)
- Umbwe-Route - Ausgangspunkt Umbwe (1.700 m)
- Western-Breach-Route - steile Teilroute vom bzw. vorbei am Lava Tower (4.600 m) auf den Kibo
Seen
Wegen der steil abfallenden Berghänge gibt es am Kilimandscharo-Massiv nur kleine Seen. Doch befindet sich an seinem Südostfuß der Chalasee (auch Dschalasee genannt; knapp 1.000 m; 3 km²) und etwas weiter südlich liegt der Djipesee (707 m; 46 km²). Beide Stillgewässer befinden sich auf der Grenze von Tansania und Kenia. Am Südwestfuß des Massivs liegt der Momellasee.
Flüsse
Am Kilimandscharo-Massiv entspringen zahlreiche Gebirgsbäche, die beispielsweise am vergletscherten Gipfel des Kibo entstehen und durch die dichten Wälder die Berghänge hinab rauschen. Sie streben vom Massiv in alle Himmelsrichtungen davon. Aus der Vereinigung von solchen teils reißenden Bächen bzw. kleinen Flüssen entstehen später der Pangani und der Galana.
Flora und Fauna
Das Kilimandscharo-Massiv stellt für die afrikanische Flora und Fauna einen wichtigen und artenreichen Lebensraum dar.
Flora
Wie bereits erwähnt, sind die Gipfelregionen am Kibo teils vergletschert; dort gibt es auch Firn- und Schneefelder und Frostschuttwüsten.
Unterhalb dieser Regionen schließt sich teils üppig sprießendes Grasland an, das in Strauchland übergeht. Im Süden reicht die Baumgrenze bis auf maximal 3.500 m Höhe, durchschnittlich liegt diese bei 2.700 bis 3.000 m über dem Meeresspiegel.
Bedingt durch das feucht-heiße Klima hat sich nicht nur in den unteren Regionen der Gebirgswelt eine einzigartige Flora im urwaldartigen Regenwald entwickelt, in dem ungezählte Pflanzenarten mit prachtvollen Wuchs gedeihen - sie werden zumeist größer als anderswo. Der Regenwald befindet sich zwischen 1.400 und 3.000 m Höhe - maximal reicht er 3.300 m Höhe. In der Umgebung des Bergriesen gibt es Gras- und Baum-Savannen sowie Sümpfe.
Zur Flora am Kilimandscharo-Massiv und in dessen Umgebung gehören unter anderen:
- Akazien
- Baumheide
- Farne
- Flechten
- Erika-Sträucher - bis 10 m hoch
- Koniferen
- Kreuzkraut - 5 bis 6 m hoch
- Lianen
- Lobelien
- Moose
- Olivenbäume
- Orchideen
- Palmen
- Riesen-Senecien
- Wacholder
- Zedern
Fauna
Die Gebirgswelt des Kilimandscharo-Massivs und seine Umgebung birgt eine artenreiche Fauna. Einige Beispiele:
- Affen - Anubispavian, Schwarz-weiße Stummelaffen und Diademmeerkatze
- Büffel
- Buschböcke
- Elefanten
- Enten
- Flamingos
- Gänse
- Hyänen
- Ibisse
- Kuckuckarten
- Leoparden
- Löwen
- Meerkatzen
- Nashörner
- Pelikane
- Reiher
- Störche
- Riesenwaldschwein
- Wasserhühner
- Zebras
- Zugvögel
Klima
Das typische Klima in der Region um das Kilimandscharo-Massiv folgt einem ausgeprägten Jahresgang des Niederschlags mit zwei Regenzeiten (März-Mai, Oktober-Dezember) und zwei Trockenzeiten, wobei die kleine Trockenzeit (Januar und Februar) in einzelnen Jahren ebenfalls niederschlagsreich sein kann. Die mittlere Monatstemperatur an der Basis des Berges erreicht ganzjährig mehr als 20 °C. Am Massiv selber ändert sich das Klima vor allem in vertikaler Richtung stark, was sich in der Abfolge verschiedener Vegetationszonen widerspiegelt. Die tiefer gelegenen Gebiete (bis ca. 3000 m) sind feucht, oftmals in Wolken gehüllt und von üppiger Regenwaldvegetation bedeckt. Mit der Höhe wird der Bewuchs immer karger, Temperatur und Niederschlag nehmen ab. Am Gipfelplateau des Kibo sind die beiden Regenzeiten zwar noch ausgeprägt, allerdings beträgt die jährliche Niederschlagsmenge nur mehr ein Zehntel jener im Regenwaldgürtel. Die Temperatur steigt selbst in den Nachmittagsstunden nur selten über den Gefrierpunkt. Dies gestaltet den Gipfelbereich zu einer trockenen, eisigen Umgebung.
Orte
- Arusha - Großstadt 80 km südwestlich des Massivs; 50 km östlich der Stadt befindet sich ein internationaler Flughafen.
- Marangu - Stadt am Massiv; etwa 25 km von Moshi entfernt; optimaler Ausgangspunkt für Bergtouren auf der Marangu-Route
- Moshi - Großstadt am Massiv mit Regionalflughafen
Bevölkerung
In den Ansiedlungen und Orten am und rund um das Kilimandscharo-Massiv leben die Jagga, die insbesondere von der Landwirtschaft, teils aber auch vom Tourismus leben.
Wirtschaft
Ackerbau
Die Wirtschaft am Kilimandscharo Massiv ist nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt, so dass die einheimischen Jagga zumeist vom Ackerbau sowie von Plantagen- und Viehzucht leben. Angebaut werden unter anderen Bananen, Kaffee, Mais, Weizen und Sisal.
Tourismus
Die Region um das Kilimandscharo-Massiv und den Kilimandscharo-Nationalpark erfreut sich bei abenteuersuchenden Touristen und Naturfreunden großer Beliebtheit. Viele Touristen kommen auch zum Bergsteigen an den Kilimandscharo.
Das wenig südlich des Massivs gelegene Moshi bietet eine Vielzahl von touristischen Einrichtungen. Südwestlich des Massivs und etwa 30 km westlich der Stadt befindet sich in Richtung der Nachbarstadt Arusha der Kilimanjaro International Airport, von dem die Touristen zum Beispiel in den Kilimandscharo- und Serengeti-Nationalpark gelangen können.
Wissenschaft und Forschung
U.a. betreibt die Universität Bayreuth seit vielen Jahren eine wissenschaftliche Forschungsstation am Kilimandscharo-Massiv. Sie ist primär der Erforschung der Flora und der Niederschlagsverteilung im Regenwaldgürtel gewidmet. In den vergangenen Jahren wurde durch Glazialkerne (Eisbohrungen) einzigartiges Datenmaterial zur Klimageschichte der letzten Jahrtausende gesammelt. Die Universitäten Innsbruck und Massachusetts führen seit 2002 zusammen ein Klimaforschungsprojekt durch mit dem Ziel, die klimatologischen Gründe des Gletscherrückgangs zu verstehen.[6][7]
Eine neuere Studie von Wissenschaftlern der University of Washington (USA) und der Universität Innsbruck legt nahe, dass die Schrumpfung der Eiskappe des Kilimanjaro nicht auf die globale Erderwärmung zurückgeht sondern durch eine Periode großer Luftfeuchtigkeit seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verursacht worden ist [8].
Literatur und Film
Am Fuß des Bergs schrieb Ernest Hemingway seinen Kurzroman Schnee auf dem Kilimandscharo (The Snows of Kilimanjaro), der 1952 von Henry King verfilmt wurde. Mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hildegard Knef in den Hauptrollen wurde der Film ein Hollywood-Klassiker.
Quellen
- ↑ Kilimandscharo Karte und Bergführer EWP 1998 ISBN 0-906227-66-6
- ↑ http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/107630666/ABSTRACT
- ↑ Solar-radiation-maintained glacier recession on Kilimanjaro drawn from combined ice-radiation geometry modeling
- ↑ Ablation and associated energy balance of a horizontal glacier surface on Kilimanjaro
- ↑ EO Newsroom: New Images - Snow and Ice on Kilimanjaro
- ↑ Institute of Geography - Uni Innsbruck - Home
- ↑ Kilimanjaro AWS
- ↑ vgl. „Gletscherschwund am Kilimandscharo“, Spektrum der Wissenschaft 1/08, S. 62-68
Weblinks
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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