Krukenburg

Krukenburg
Krukenburg
Die Krukenburg

Die Krukenburg

Entstehungszeit: 1215 bis 1220
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Klerus, Adlige
Ort: Bad Karlshafen-Helmarshausen
Geographische Lage 51° 37′ 57″ N, 9° 27′ 32″ O51.63259.4588888888889184.2Koordinaten: 51° 37′ 57″ N, 9° 27′ 32″ O
Höhe: 184,2 m ü. NHN
Krukenburg (Hessen)
Krukenburg

Die Krukenburg gehört mit der Sababurg und der Trendelburg zum Trio der nordhessischen Burgen im Einzugsbereich des Reinhardswaldes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Krukenburg steht direkt nördlich oberhalb des Dorfes Helmarshausen, einem unweit vom Nordende des Reinhardswalds gelegenen Stadtteil von Bad Karlshafen. Sie befindet sich auf dem 184,2 m ü. NN [1] hohen Waltersberg, der sich etwa 80 m über eine Fluss-Schleife der Diemel erhebt.

Zu erreichen ist die Krukenburg von Helmarshausen kommend über eine von der B 83 nach Norden abzweigende Nebenstraße.

Geschichte

Von den drei oben genannten Burgen ist sie die Burg mit der ältesten Geschichte. Auch bauhistorisch ist sie ein Sonderfall. Inmitten der Burganlage steht ein Kirchenbau, dessen Grundriss in Form eines Kreuzes um einen Rundbau (Rotunde) von über 13 m Durchmesser gebildet wird. Dieser Zentralbau wurde 1126 fertiggestellt und durch den Paderborner Erzbischof Heinrich II. von Werl Johannes dem Täufer geweiht, was darauf schließen lässt, dass hier zahlreiche Taufen stattfanden und an diesem Ort eine frühe christliche Kultstätte bestand, möglicherweise bereits lange vor der Gründung des Klosters Helmarshausen (997). Der Bau folgte dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem. Die Pläne dazu soll einer der ersten Äbte des Klosters, Wino, von einer Jerusalem-Wallfahrt um 1030 mitgebracht haben (vgl. hierzu die Busdorfkirche, Paderborn).

Die Geschichte der Krukenburg ist eng mit der Geschichte des Ortes und des Klosters Helmarshausen verbunden. Wegen Streitigkeiten zwischen den Bistümern Köln, Paderborn und Trier begann man zwischen 1215 und 1220 mit dem Bau einer klassischen Burganlage um die Rundkirche und zum Schutz des Klosters. Die starken Mauern mit Türmen, ein Burggraben, das Burgtor und der Bergfried gehörten dazu und sind noch heute erkennbar erhalten. Die Erbauung der Befestigungen wird dem Kölner Erzbischof Engelbert I. von Köln zugeschrieben. Das Bistum Köln verpfändete die Burg im Jahr 1223 an Graf Hermann von Everstein. Im Jahr 1338 wurde die Burg dann an das Erzbistum Paderborn verpfändet. Dieses erbaute 1338 das „Paderborner Haus“. Zu den jüngeren Gebäuden gehörte das „Mainzer Haus“ (Abtwohnung) und ein Wohnturm, der zwischen 1401 und 1405 entstand. Streitigkeiten zwischen dem Hessischen Landgrafen Ludwig II. von Hessen und Paderborn führten 1465 zur Eroberung der Burg durch diesen. Die Burg kam 1479 unter hessischen Schutz. 1496 gelang es Paderborn einen Teil der Burg zurück zuerwerben und setzte einen Amtmann ein. Landgraf Moritz von Hessen-Kassel kaufte 1597 den Paderborner Anteil zurück. Nach 1617 verfiel die Burg allmählich, große Teile wurden später zur Materialgewinnung abgebrochen.

Tourismus

Blick von Süden aus dem Diemeltal zur Krukenburg
Paderborner Haus, Amtssitz eines bischöflichen Amtmannes

Die Ruine der Krukenburg wurde in den 1970er-Jahren restauriert und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Heute ist der Bergfried besteigbar und bietet von der Spitze einen Rundblick auf Teile des nordhessischen Berglandes und des Sollings, den alten historischen Ort Helmarshausen und das Klosterareal sowie Teile der barocken Stadtgründung Bad Karlshafen.

Unterhalb der Burgruine befindet sich das Cafe zur Krukenburg (mit Fotogalerie) sowie ein Gebäudeensemble aus dem frühen 18. Jahrhundert, die ehemalige Schäferei von Bad Karlshafen mit einer über 300-jährigen Tradition in der Landwirtschaft und Schafzucht. Diese spätbarocke Hofanlage besteht aus dem Wohnhaus mit ehemaligem Bauerngarten und dem historischen Scheunengebäude (Bj. 1703, in den vergangenen Jahren umgebaut zum Cafe Schäferscheune, Neubaugestaltung ab 2003, ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalsschutzpreis 2005).

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 16f.
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 26–28, ISBN 3-89214-017-0

Weblinks

 Commons: Krukenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Niedersachsennavigator

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