- Landkreis Memmingen
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Der Landkreis Memmingen (Kfz-Kennzeichen MM) gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Sitz und Namensgeber des Landkreises war Memmingen, wenngleich Memmingen als kreisfreie Stadt (die es lediglich von 1940 bis 1948 nicht war) nicht zum Kreis gehörte.
Bis zu seiner Auflösung hatte der Landkreis 55 Gemeinden. Die größten Orte waren Grönenbach, Buxheim und Legau.
Inhaltsverzeichnis
Nachbarlandkreise
Im Norden grenzte der Landkreis Memmingen an den Landkreis Illertissen, im Osten an den Landkreis Mindelheim, im Südosten an den Landkreis Marktoberdorf, im Süden an den Landkreis Kempten (alle Bayern), im Südwesten an den Landkreis Wangen und im Nordwesten an den Landkreis Biberach (beide Baden Württemberg).
Geschichte
Im Jahr 1804 wurden die Landgerichte Grönenbach und Ottobeuren gebildet,vier Jahre später zusätzlich das Stadtgericht Memmingen. Die Stadt Memmingen wurde 1809 eine kreisunmittelbare Stadt.1862 wurde aus den Landgerichten Grönenbach und Ottobeuren sowie dem Landbezirk des Stadt- und Landgerichts Memmingen das Bezirksamt Memmingen gebildet. Letzteres wurde aus 14 Gemeinden des Landgerichts Grönenbach und Ottobeuren neu errichtet. Drei Jahre später wurden einige Gemeinden des Bezirksamtes Memmingen dem Bezirksamt Mindelheim zugeschlagen. Im Jahr 1880 wurde das Gebiet des Bezirksamtes um Gemeinden des Bezirksamtes Illertissen vergrößert. 1939 wurden das Bezirksamt in Landkreis umbenannt. 1940 wurde die kreisfreie Stadt Memmingen in den Landkreis Memmingen eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Memmingen im Zuge der Gebietsreform in Bayern zusammen mit Gemeinden des Landkreises Illertissen dem Landkreis Mindelheim zugeschlagen. Die Stadt Memmingen selbst blieb kreisfrei, aber wurde durch Eingemeindungen aus dem Landkreis Memmingen vergrößert. Am 1. Mai 1973 erhielt der neue Landkreis seine heute gültige Bezeichnung Landkreis Unterallgäu.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 13. März 1969 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Rot; vorn zwei blaue Schrägwellenbalken, hinten am Spalt ein linksgewendeter halber silberner Adler.“
Die zwei Wellenbalken symbolisieren die beiden Flüsse Iller und Günz, der Adler ist dem Wappen des Klosters Ottobeuren entnommen. Er soll auf die damalige Landeshoheit der Reichsabtei Ottobeuren im östlichen Teil des ehemaligen Landkreises verweisen.
Der Entwurf des Wappens stammt von Stiftsarchivar und Kreisheimatpfleger Aegidius Kolb und die Gestaltung übernahm der Nördlinger Rudolf Mussgnug.
Städte und Gemeinden
Bei den Gemeinden, die aufgelöst wurden, ist in Klammern vermerkt, zu welcher Gemeinde der Ort heute gehört. Die Gemeinden, die heute noch bestehen, sind fett geschrieben. [1]
- Erkheim
- Grönenbach (heute: Bad Grönenbach)
- Legau
- Markt Rettenbach
- Ottobeuren
- Amendingen (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Arlesried (Erkheim)
- Attenhausen (Sontheim)
- Benningen
- Betzisried (Ottobeuren)
- Böhen
- Boos
- Buxach (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Buxheim
- Daxberg (Erkheim)
- Dickenreishausen (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Dietratried (Wolfertschwenden)
- Egg an der Günz
- Eisenburg (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Engetried (Markt Rettenbach)
- Fellheim
- Ferthofen (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Frechenrieden (Markt Rettenbach)
- Frickenhausen (Lauben)
- Gottenau (Markt Rettenbach)
- Guggenberg (Ottobeuren)
- Günz (Westerheim)
- Haitzen (Ottobeuren)
- Hawangen
- Heimertingen
- Holzgünz
- Kardorf (Kronburg)
- Kronburg
- Lachen
- Lannenberg (Markt Rettenbach)
- Lauben
- Lautrach
- Memmingerberg
- Niederdorf (Wolfertschwenden)
- Niederrieden
- Ollarzried (Ottobeuren)
- Pleß
- Schlegelsberg (Erkheim)
- Schwaighausen (Holzgünz)
- Sontheim
- Steinbach (heißt heute Maria Steinbach; Legau)
- Steinheim (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Trunkelsberg
- Ungerhausen
- Volkratshofen (kreisfreie Stadt Memmingen)
- Westerheim
- Wineden (Markt Rettenbach)
- Wolfertschwenden
- Woringen
- Zell (Bad Grönenbach)
- Eggerwald
- Holzer Wald
- Ungerhauser Wald (3,26 km²; besteht heute noch)
Einzelnachweise
- ↑ Seite über den ehemaligen Landkreis Memmingen bei verwaltungsgeschichte.de – abgerufen am 28. Februar 2010
- ↑ Seite über den ehemaligen Landkreis Memmingen bei gemeindeverzeichnis.de – abgerufen am 28. Februar 2010
Literatur
- Maximilian Dietrich: Der Landkreis Memmingen, 1971, ISBN 3-87164-059-X
Kategorien:- Ehemaliger Landkreis in Bayern
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