- Live and Let Die
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Filmdaten Deutscher Titel: Leben und sterben lassen Originaltitel: Live and Let Die Produktionsland: Großbritannien Erscheinungsjahr: 1973 Länge: 116 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Guy Hamilton Drehbuch: Tom Mankiewicz
nach Ian FlemingProduktion: Albert R. Broccoli
Harry SaltzmanMusik: George Martin
Titelsong: Paul McCartneyKamera: Ted Moore Schnitt: Bert Bates
Raymond Poulton
John ShirleyBesetzung - Roger Moore: James Bond
- Yaphet Kotto: Dr. Kananga/Mr. Big
- Jane Seymour: Solitaire
- Clifton James: Sheriff J.W. Pepper
- Julius W. Harris: Tee Hee
- Geoffrey Holder: Baron Samedi
- David Hedison: Felix Leiter
- Gloria Hendry: Rosie Carver
- Bernard Lee: M
- Lois Maxwell: Miss Moneypenny
Leben und sterben lassen (Originaltitel Live and Let Die) ist der achte Film der von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Serie. In dem 1973 veröffentlichten Film übernimmt Roger Moore zum ersten Mal die Hauptrolle des Geheimagenten.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nachdem drei britische Agenten in New York, New Orleans und auf der Karibikinsel San Monique ums Leben gekommen sind, wird James Bond an den erstgenannten Ort geschickt, um die Hintergründe aufzuklären. Während einer Autofahrt zu seinem amerikanischen CIA-Kollegen Felix Leiter wird Bonds Fahrer getötet. Der Killer führt ihn zu dem afroamerikanischen Verbrecherboss Mr. Big, bei dem Bond eine Verbindung mit dem karibischen Diplomaten Dr. Kananga sieht. In Big’s Hauptquartier trifft Bond nicht nur dessen mit einer Kneifkralle als Armprothese ausgestatteten Handlanger Tee Hee, sondern auch das Medium Solitaire, welche sowohl Big als auch Kananga die Zukunft aus Tarotkarten liest. Einem Mordversuch kann Bond entkommen.
Mithilfe der etwas hibbeligen Agentin Rosie Carver begibt sich Bond auf Kanangas Heimat San Monique, wo man ihm wiederum nach dem Leben trachtet. Es stellt sich heraus, dass Rosie eine Verräterin ist, die Bond in eine Falle locken sollte. Rosie wird von ihren Auftraggebern ermordet, gleichzeitig entdeckt Bond große Mohnfelder, welche von dem Voodoopriester Baron Samedi und dessen schwarzer Magie bewacht werden. Bond schleicht sich in Kanangas Domizil ein und gewinnt unter Mithilfe eines gefälschten Kartenblattes die Gunst und Liebe von Solitaire. Nach einer gemeinsamen Nacht fliehen die beiden, von Kanangas Häschern verfolgt, in die USA.
In New Orleans werden beide jedoch gekidnappt und zu Big gebracht. Hier stellt sich heraus, dass Big und Kananga ein und dieselbe Person sind. Der Plan ist, dass Kananga mehrere Tonnen des auf seiner Insel hergestellten Heroins über die von Big geleitete Restaurant-Kette „Fillet of Soul“ gratis an alle Rauschgiftsüchtigen verteilt. Dadurch würde die Zahl der Abhängigen verdoppelt werden und Kananga/Big hätte später eine Monopolstellung auf dem Drogenmarkt. Da Solitaire durch die Entjungferung durch Bond ihre Sehergabe verloren hat, ist sie nun nutzlos für Kananga, welcher sein Medium wie auch Bond beseitigen lassen will.
Bond wird auf einer Krokodilfarm im Bayou ausgesetzt, kann der Zwangslage aber durch einen Lauf über einige Krokodilsrücken entkommen und mehrere Handlanger Kanangas bei einer Bootsjagd ausschalten. Er begibt sich wieder nach San Monique, wo er Solitaire vor einem Mordanschlag seitens Baron Samedis bewahrt und gleichzeitig die Mohnfelder zerstört. Gemeinsam dringt das Paar in Kanangas unterirdische Basis vor, wo dieser das Heroin versandbereit lagert. Es kommt zum Kampf mit Kananga, bei dem Letzterer den Tod durch eine Pressluft-Patrone findet.
Am Ende reisen Bond und Solitaire gemeinsam in einem Zug nach Washington D.C. und genießen nach Beseitigung des eingeschlichenen Tee Hee die mehrstündige Fahrt des Zuges, auf dessen Lokomotive in der Schlussszene der lachende Baron Samedi zu sehen ist.
Anmerkungen zum Film
- „Leben und sterben lassen“ läutete eine neue Bond-Ära ein. Nachdem Sean Connery mit Diamantenfieber zum vorerst letzten Mal seine Walther PPK zückte, spielt der Londoner Roger Moore erstmalig den Mann mit der Lizenz zum Töten und ist somit der dritte Darsteller. Mit etwas mehr Selbstironie und Humor präsentiert Moore einen Bond der 1970er-Jahre. Die Produzenten wollten sich mit der Darstellung dieses neuen Bonds ganz bewusst von dem ehemaligen Connery-Bond abgrenzen. So bestellt Bond im Film niemals einen Wodka Martini – geschüttelt nicht gerührt, er trinkt Bourbon Whiskey. Sein Auftrag wird Bond bei ihm zu Hause erteilt. Er raucht statt Zigaretten Zigarren und trägt während der Eröffnungssequenz keinen Hut. Im Laufe der Jahre wurden viele alte Merkmale von Connery auch für Moore wieder eingeführt, einige neue fallengelassen.
- Ursprünglich hatte man geplant, Sean Connery noch einmal die Rolle des James Bond spielen zu lassen. Als dieser ein mit 5,5 Millionen US-Dollar dotiertes Angebot ausschlug, suchte man einen Nachfolger. Nachdem man u. a. Burt Reynolds, Robert Redford, Paul Newman, John Gavin, Simon Oates, John Ronane, Michael McStay, Michael Billington in Erwägung gezogen hatte, nahm man schließlich den Briten Roger Moore unter Vertrag, der mit der Hauptrolle als Simon Templar in der Fernsehserie „The Saint“ Mitte der 1960er-Jahre zum Weltstar geworden war und unmittelbar vor Übernahme der Bond-Rolle mit der Serie „Die Zwei“ einen weiteren Fernsehkulthit gelandet hatte.
- „Leben und sterben lassen“ entstand in mehreren Monaten rund um dem Jahreswechsel 1972/73 in den britischen Pinewood Studios, New York City, New Orleans, dem US-Bundesstaat Louisiana sowie auf Jamaika. Er spielte bislang rund 126 Millionen US-Dollar ein. Die Welturaufführung fand am 27. Juni 1973 in den USA statt.
- Die Tatsache, dass in diesem Film die meisten Afro-Amerikaner recht stereotyp gezeichnet wurden, gab vielen Kritikern Grund für einen schlechten Beigeschmack: Ein korrupter karibischer Diplomat in Verbindung mit einem schwarzen Harlemer Drogenhändler wollen Amerika mit Heroin überschwemmen. Ihre (ebenfalls schwarze) Gefolgschaft machen sie sich dabei durch angsterregende Voodoorituale gefügig. Auf der anderen Seite gibt es eine unschuldige „Seherin“, die in der Schlussszene von Bond vor den schwarzen Gangstern gerettet wird und eine weiße Jungfrau ist. Zwar gibt es auch einige Schwarze, die auf der Seite des CIA stehen, aber die Ungleichgewichtung ist recht deutlich.
- Der Charakter des Sheriffs J.W. Pepper war bei den Fans so beliebt, dass Clifton James in dieser Rolle im Nachfolge-Bond Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) noch einmal erscheinen durfte; diesmal als Sidekick von Bond.
- Da Desmond Llewelyn für diesen Film nicht zur Verfügung stand, musste der 8. Bond-Film ohne den Waffenmeister Q auskommen. Dementsprechend sparsam werden technische Spielereien eingesetzt.
- Quarrel Junior ist eine Anspielung auf den ersten Bond-Film James Bond jagt Dr. No, in dem der Agent in Jamaika einen Gehilfen namens Quarrel hat, welcher der Vater des erwähnten ist. Dieser stirbt jedoch im Laufe des Films.
- Auf der Suche nach einem Drehort in Louisiana stieß das Produktionsteam auf eine Krokodilfarm, die in das Skript eingearbeitet wurde. Der Besitzer der Anlage – Ross Kananga – half auch bei der Realisierung der Szenen mit den Tieren mit. Regisseur Guy Hamilton gefiel die Szene so gut, dass er den Hauptbösewicht in Anlehnung an den Inhaber Kananga benannte.
- Der Krokodilfarmeigner Ross Kananga, Stuntdouble von Roger Moore, fällt bei einem Take die Krokodile laufend zu überqueren, und wird von einem am Fuß erwischt.
- Bei den Dreharbeiten zu den Bootsverfolgungsjagden schlägt sich Roger Moore bei einem Bootsunfall die Schneidezähne aus und musste außerdem mehrere Wochen mit einer Gehhilfe am Set erscheinen.
- Der Titelsong „Live and let die“ wurde vom ehemaligen Beatles-Bassisten Paul McCartney und dessen Frau Linda McCartney geschrieben und von McCartney auch gesungen. Es ist das erste James Bond-Titellied, welches für den Oscar als bester Filmsong nominiert wurde. 1991 wurde der Song von der Gruppe Guns N’ Roses für ihr Album Use Your Illusion I gecovert. Schon 1985 hatte die US-amerikanische Heavy Metal-Band Lizzy Borden den Song in ihrem Live-Repertoire; eine Aufnahme des Lizzy Borden Covers von „Live and let die“ befindet sich auf dem 1986 veröffentlichten Live-Album The Murderess Metal Roadshow.
- Während der Bootsverfolgungsjagd springt Bond mit seinem Motorboot über eine Landzunge und ein auf ihr stehendes Auto. Dieser Sprung stand mit einer Weite von rund 40 Metern mehrere Jahrzehnte im Guinness Buch der Rekorde als weitester Sprung mit einem Boot. Für die Szene wurde eigens eine Wasserrampe aufgebaut.
- Für die Rolle der Solitaire waren u. a. Catherine Deneuve, Diana Ross und Gayle Hunnicut im Gespräch. Schließlich bekam Jane Seymour den Zuschlag durch ihre Rolle in der britischen Fernsehserie „Die Onedin-Linie“ (The Onedin Line). Andere Pläne sahen vor, Ursula Andress als Honey Rider aus James Bond jagt Dr. No zurückkehren zu lassen, wovon aber Abstand genommen wurde.
- In der Schlusseinstellung sieht man Baron Samedi–Darsteller Geoffrey Holder lachend auf der Lokomotive des Zuges sitzen. Ursprünglich war geplant gewesen, Samedi in einem der späteren Film zurückkehren zu lassen, was aber nicht realisiert wurde. Für seinen Filmtod musste Holder in einen Sarg voller Schlangen springen. Dies tat er äußerst widerwillig, da er eine Schlangenphobie hatte.
- M-Darsteller Bernard Lee war zum Drehzeitpunkt krank, so dass man den Schauspieler Kenneth More als Ersatz bereithielt. Lee erholte sich jedoch und konnte seinen Part spielen.
- Die Drachenflug-Sequenz auf San Monique war eigentlich für Diamantenfieber (1971) geplant gewesen.
- Für die Verfolgungsjagd mit dem Doppeldeckerbus wurde extra ein Bus von London nach Jamaika gebracht und entsprechend präpariert.
Technische Spielereien
- Eine Armbanduhr der Marke Rolex, Modell Submariner Ref.Nr.: 5513, mit einer starken Magnet-Funktion und eingebauter Kreissäge.
- Eine Pressluft-Patrone zur Haifisch-Jagd.
- Eine Bürste mit Morsecode Funkeinrichtung.
- Einen Wanzendetektor.
- Tee Hee, Handlanger von Mr.Big, besitzt eine mechanische Armprothese.
Drehorte
- New York, USA
- New Orleans, USA
- Jamaika
Kritik
- Lexikon „Filme im Fernsehen“: „Giftschlangen, Voodookult und rasante Verfolgungsjagden zu Wasser, auf dem Land und in der Luft sind angesagt (...).“ (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich)[1]
- Das Lexikon des Internationalen Films urteilte, der Film sei ein „technisch aufwendiges Kino-Abenteuer“, jedoch setze er „eher auf effektvolle Tricks als auf Logik“. „Der bis ins Unrealistische übersteigerte Inszenierungsstil macht es leichter, die rassistische Grundtendenz der Vorlage und manche Brutalität zu akzeptieren.“[2]
Literatur
- Ian Fleming: Leben und sterben lassen. Heyne - ISBN 3453870360
- Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896025457
Computerspiel
- Die Softwarefirma Elite brachte 1988 ein Computerspiel für u.a C64, Atari ST, Spectrum und Amiga heraus.
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 486
- ↑ Lexikon des Internationalen Films - Leben und sterben lassen
Weblinks
- Leben und sterben lassen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Leben und sterben lassen auf Rotten Tomatoes (englisch)
- MGM's offizielle Live and let die Webseite
James-Bond-FilmeVon Eon produzierte Filme
1962: James Bond jagt Dr. No | 1963: Liebesgrüße aus Moskau | 1964: Goldfinger | 1965: Feuerball | 1967: Man lebt nur zweimal | 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät | 1971: Diamantenfieber | 1973: Leben und sterben lassen | 1974: Der Mann mit dem goldenen Colt | 1977: Der Spion, der mich liebte | 1979: Moonraker – Streng geheim | 1981: In tödlicher Mission | 1983: Octopussy | 1985: Im Angesicht des Todes | 1987: Der Hauch des Todes | 1989: Lizenz zum Töten | 1995: GoldenEye | 1997: Der Morgen stirbt nie | 1999: Die Welt ist nicht genug | 2002: Stirb an einem anderen Tag | 2006: Casino Royale | 2008: Ein Quantum TrostSonstige Filme
1954: Casino Royale (Fernsehfilm) | 1967: Casino Royale | 1983: Sag niemals nie
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