Meura

Meura
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Meura
Meura
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Meura hervorgehoben
50.58511.209722222222550
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saalfeld-Rudolstadt
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Mittleres Schwarzatal
Höhe: 550 m ü. NN
Fläche: 12,61 km²
Einwohner:

474 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98744
Vorwahl: 036701
Kfz-Kennzeichen: SLF
Gemeindeschlüssel: 16 0 73 055
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 40
07429 Sitzendorf
Webpräsenz: www.meura.de
Bürgermeister: Ulrich Nordt (parteilos)
Lage der Gemeinde Meura im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Arnsgereuth Allendorf Altenbeuthen Bad Blankenburg Bechstedt Cursdorf Deesbach Döschnitz Dröbischau Drognitz Gräfenthal Hohenwarte Kamsdorf Katzhütte Kaulsdorf (Saale) Königsee Lehesten Leutenberg Lichte Mellenbach-Glasbach Meura Meuselbach-Schwarzmühle Oberhain Oberweißbach/Thüringer Wald Piesau Probstzella Reichmannsdorf Remda-Teichel Rohrbach Rottenbach Rudolstadt Saalfeld/Saale Saalfelder Höhe Schmiedefeld (Lichtetal) Schwarzburg Sitzendorf Uhlstädt-Kirchhasel Unterweißbach Unterwellenborn Wittgendorf ThüringenKarte
Über dieses Bild

Meura (lokal auch de Meire genannt) ist eine Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Meura liegt im Thüringer Schiefergebirge am Hang des Sorbitztales im Naturpark Thüringer Wald. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Sitzendorf hat.

Herkunft des Ortsnamens

Der Name „Meura“ ist von „mûra“ bzw. „muere“ (den althochdeutschen Bezeichnungen für „Mauer“) abgeleitet. Es wird vermutet, dass ein enger Zusammenhang zwischen den in der nähe liegenden Meurasteinen besteht. Die Felsen ragen mauerartig am Gebirgshang empor und bilden eine natürliche Abgrenzung zum Schlagetal.

Eine weitere Namensdeutung wird auf die Lage der Gemeinde zurückgeführt: In den vergangenen Jahrhunderten wurde Meura als Grenzort bezeichnet. Die Gemarkungsgrenze im Süden und Osten der Gemeinde bildete eine territoriale und politische Mauer zu anderen Landesherren.

Geschichte

Im Jahre 1370 wurde Meura als Meire erstmals urkundlich erwähnt. Zur Markung des Ortes zählten insbesondere ausgedehnte Wäldereien, so dass im 17. und 18. Jahrhundert der Holzhandel der bestimmende Erwerbszweig war, außerdem auch der Olitätenhandel. 1812 wurden 606 Einwohner gezählt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es verstärkt zur Auswanderung nach Amerika. Ab 1930 wurde der Ort zum Ziel von Fremdenverkehr, seit den 1960er Jahren ist Meura staatliche anerkannter Erholungsort.

Der Ort zählte zum Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, ab 1920 zum Kreis Rudolstadt, ab 1952 zum Kreis Neuhaus und seit der Kreisreform 1994 zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Zu DDR-Zeiten hatte Meura die Postleitzahl 6421.

Kirche

Die Kirchgemeinde Meura gehört zum Kirchspiel Döschnitz mit den Kirchgemeinden Döschnitz, Meura, Sitzendorf und Unterweißbach.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Meura besteht aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren.

  • FW 5 Sitze
  • CDU 2 Sitze
  • BI 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Ulrich Nordt wurde am 27. Juni 2004 gewählt.

Wappen

Das Wappen wurde am 24. Januar 1995 durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt.

Blasonierung: „Halbgeteilt und gespalten; oben vorn in Grün eine goldene Arnikablüte, unten vorn von Gold und Grün durch Spitzenschnitt geteilt, hinten in Gold eine halbe grüne Linde am Spalt.“

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Die Angerlinde in der Ortsmitte ist ein Relikt der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit.
  • Die Dorfkirche wurde 1731 errichtet und weist eine Innenbemalung im Stil des Barock auf.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Traditionskirmes in Meura
  • Große Sommer Haflinger Gestütsparade

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Haflingergestüt

Haflinger-Gestütsparade in Meura

In Meura befindet sich seit vielen Jahren das größte Haflingergestüt Europas. Auf einer 3,5 Hektar großen Gesamtfläche werden über 350 Pferde gezüchtet, wofür im Sommer auch umfangreiche Weideflächen auf brachen Ackerterrassen auf den Hochflächen des Thüringer Schiefergebirges in einem Umkreis von etwa 15 km um das Gestüt genutzt werden.

Gegründet wurde das Haflinger Gestüt Meura im Jahr 1969 als staatlich anerkannter Haflingerzuchtbetrieb. 1976 wurde es volkseigenes Gut der Deutschen Demokratischen Republik. In den Jahren 1976 bis 1990 wurde es von Dr. Siegfried Sendig (* 27. Januar 1935; † 21. August 2011) geleitet. Seit 1993 ist das Gestüt Familienbetrieb der Familie Sendig, durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) anerkannt, anerkannter Ausbildungsbetrieb und zertifizierter familienfreundlicher Reiterhof und seit 1992 Stutenleistungsprüfungsstation im Auftrag der Thüringer Landesregierung. Daneben ist das Gestüt ein anerkannter Betrieb zur Gewinnung von Stutenmilch und von kosmetischen Produkten auf der Grundlage von Stutenmilch.

Zuchtziel war die Veredelung schwerer Haflinger, die zwischen 1956 und 1961 ursprünglich für landwirtschaftliche Zwecke importiert worden waren, zum Typ eines vielseitigen sportlichen Kleinpferdes. Dafür wurde der Anteil an Araberblut erhöht, was zu Unstimmigkeiten mit den Zuchtverbänden der Pferderasse Haflinger führte. Im Rahmen der Zuchtbuchumstellung 2006 – 2007 schloss sich das Gestüt dem Zuchtbuch und dem Stutbuch der neuen Rasse Edelbluthaflinger und der Interessengemeinschaft Edelbluthaflinger an. Damit gilt es als das größte Edelbluthaflingergestüt weltweit.

Bilder

Panoramablick auf Meura vom Meuraberg

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Meura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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