Neuenstein (Hersfeld-Rotenburg)

Neuenstein (Hersfeld-Rotenburg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Neuenstein
Neuenstein (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neuenstein hervorgehoben
50.9333333333339.55307Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 33′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 307 m ü. NN
Fläche: 64,84 km²
Einwohner: 3155 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km²
Postleitzahl: 36286
Vorwahlen: 06677 06621 (Bad Hersfeld) in den Ortsteilen Untergeis und Gittersdorf
Kfz-Kennzeichen: HEF
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 014
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Freiherr-v.-Stein-Straße 5
36286 Neuenstein
Webpräsenz:
Bürgermeister: Walter Glänzer (CDU)
Lage der Gemeinde Neuenstein im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Karte

Neuenstein ist eine Gemeinde im Nordosten von Hessen, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Neuenstein liegt im Knüllgebirge im Einzugsgebiet des Geisbaches, der hier entspringt und in Bad Hersfeld, das nur etwa 10 km südöstlich liegt, in die Fulda mündet.

Nachbargemeinden

Neuenstein grenzt im Norden an die Gemeinde Knüllwald (im Schwalm-Eder-Kreis), im Osten an die Gemeinde Ludwigsau, im Süden an die Städte Bad Hersfeld und Kirchheim (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg); im Südwesten an die Gemeinde Oberaula, sowie im Westen an die Stadt Schwarzenborn (beide im Schwalm-Eder-Kreis).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus des Ortsteilen Aua, Gittersdorf, Mühlbach, Obergeis, Raboldshausen, Saasen, Salzberg und Untergeis. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im zentral gelegenen Ortsteil Aua.

Geschichte

Burg Neuenstein mit Bergfried

Die erste urkundliche Nennung eines der Ortsteile ist Aua („Owe“), welches 852 in einer Schenkungsurkunde an die Hersfelder Abtei genannt wurde. Der Hersfelder Abt gründete 1190 hier ein Kloster, das aber bereits 1229 nach Blankenheim, heute Ortsteil von Bebra, verlegt wurde.
Der Ort „Salzesberg“ wurde 1190 das erste Mal erwähnt. Es existiert zwar eine Urkunde von 782 über diesen Ort, die Echtheit ist jedoch umstritten. Alle anderen Orte wurden im 12. und 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Die meisten Ortsteile waren lange Zeit im Besitz der Hersfelder Abtei oder waren Lehen der Herren von Wallenstein. Albert I. von Wallenstein baute oberhalb von Saasen eine Burg, die 1267 erstmals als Neuwallenstein urkundlich erwähnt wurde. (Stammburg der Wallensteins war die Burg Wallenstein in Knüllwald, Ortsteil Wallenstein.) Am 24. Juli 1318 wurde die zu einem Raubritternest heruntergekommene Burg durch Truppen des hessischen Landgrafen Otto, des Hersfelder Abts Simon I. von Buchenau, des Grafen Johann I. von Ziegenhain und des Landfriedensrichters und Reichslandvogts in der Wetterau, Eberhard von Breuberg, zerstört. Erst 1357 wurde sie von Simon von Wallenstein wieder aufgebaut.[1]

Die Burg Neuenstein wird heute als Tagungs- und Veranstaltungszentrum verwendet.

Wappen

Blasonierung: „In rot ein grüner Dreiberg belegt mit einem silbernen waagrechten Doppelbalken. Auf dem Dreiberg ein silberner Turm.“ Bedeutung: Der silberne Turm gehört zur Burg Neuenstein und ist das Wahrzeichen der Gemeinde.

Eingemeindungen

Die unter dem Kapitel Gemeindegliederung genannten Orte schlossen sich mit Wirkung vom 1. Januar 1972 zur neuen Großgemeinde Neuenstein zusammen. Eine Ausnahme bildete Obergeis, das erst im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. August 1972 zwangseingemeindet wurde.

Namensgeber war der mittelalterliche Name der Burg Neuwallenstein (heute Burg Neuenstein genannt), aus dem sich dann der Gemeindename ableitete.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 53,6 12 59,6 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,8 7 40,4 9
FWN Freie Wähler Neuenstein 17,6 4
gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 66,8 72,6

Bürgermeister

Nach der Bildung der Großgemeinde nahm Konrad Käberich die Aufgaben eines Bürgermeisters von Dezember 1972 bis August 1973 wahr. Der Erste gewählte Bürgermeister war Georg Ries von Januar 1974 bis Januar 1980. Danach folgte Walter Schmidt.

Der Bürgermeister Walter Glänzer (CDU) wurde am 28. September 2003 mit einem Stimmenanteil von 59,7 % gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

ca. 1200 Jahre alte Linde im Ortsteil Aua

Bauwerke

  • Ehemalige Klosterkirche im Ortsteil Aua aus dem Jahr 1190
  • Burg Neuenstein im Ortsteil Saasen
  • Wandgrabmäler der von Wallenstein im Ortsteil Raboldshausen
  • Kapelle von 1194 im Ortsteil Mühlbach

Naturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde liegt direkt an der Anschlussstelle 85, Bad Hersfeld-West an der Bundesautobahn 7. Weiterhin führt die Bundesstraße 324 durch das Gemeindegebiet.

Über das Gemeindegebiet verläuft auch die Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg mit dem Mühlbachtunnel.

Ansässige Unternehmen

  • Paket-Logistik-Firma General Logistics Systems GmbH & Co. OHG mit ca. 800 Beschäftigten
  • Der Kurier GmbH (bundesweit flächendeckender Transport zeitkritischer Sendungen über Nacht)

Einzelnachweise

  1. Martin Röhling, Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain, Niddaer Geschichtsblätter Nr. 9, Hg. Niddaer Heimatmuseum e.V., Nidda 2005 ISBN 3-9803915-9-0, S. 48

Weblinks


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