- Philippsthal (Werra)
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Wappen Deutschlandkarte 50.84111388888910.005227777778230Koordinaten: 50° 50′ N, 10° 0′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Hersfeld-Rotenburg Höhe: 230 m ü. NN Fläche: 21,31 km² Einwohner: 4.182 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km² Postleitzahl: 36269 Vorwahlen: 06620/06624/06674 Kfz-Kennzeichen: HEF Gemeindeschlüssel: 06 6 32 016 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloss 1
36269 Philippsthal (Werra)Webpräsenz: Bürgermeister: Ralf Orth (SPD) Lage der Gemeinde Philippsthal (Werra) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Die Marktgemeinde Philippsthal (Werra) liegt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Osthessen, Deutschland, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Philippsthal liegt zwischen den Ausläufern der Rhön und des Thüringer Waldes an der Werra. Die Ulster mündet zwischen dem Ort und dem Ortsteil Röhrigshof in die Werra.
Der tiefste Punkt liegt mit 212 m ü. NN in der Werraaue bei Harnrode. Der höchste Punkt liegt im Nordosten der Gemeindegemarkung auf etwa 445 m ü. NN Höhe, wo die Gemarkungsgrenzen von Philippsthal, Heringen und Vacha aufeinander treffen.
Die nächstgrößeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 25 km im Westen) und Eisenach (etwa 29 km im Nordosten).
Nachbargemeinden
Philippsthal grenzt im Norden an die Stadt Heringen (im Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Osten an die Stadt Vacha, im Süden an die Gemeinden Unterbreizbach (beide im thüringischen Wartburgkreis) und Hohenroda sowie im Westen an die Gemeinde Friedewald (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Gethsemane, Harnrode, Heimboldshausen, Philippsthal, Röhrigshof, Unterneurode.
Alle oben genannten Orte wurden im Rahmen der Gebietsreform am 1. August 1972 zur neuen Großgemeinde Philippsthal (Werra) zusammengeschlossen. Der Titel Marktgemeinde wurde am 30. Mai 2001 an die Gemeinde verliehen.
Geschichte
Philippsthal wird im Jahre 1191 in einem Schutzbrief des Papstes Coelestin III. an die Abtei Hersfeld das erste Mal erwähnt. Die Abtei gründete in diesem Jahre ein Benediktinerinnenkloster und benannte es nach dem hier lebenden Rittergeschlecht der von Cruceburg. Nach diesen wurde dann auch die sich entwickelnde Ortschaft Kreuzburg genannt.
Das Kloster wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört und 1568 von den Nonnen aufgegeben. Erhalten ist noch die ehemalige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert. An der Stelle, an der das Kloster stand, ließ sich Landgraf Philipp von Hessen-Philippsthal (* 14. Dezember 1655, † 18. Juni 1721) im Jahre 1685 ein Schloss bauen, dem er den Namen Philippsthal gab. Dieser Name setzte sich Ende des 18. Jahrhunderts auch als Ortsname durch.
Nach dem Beginn des Bergbaus im Kaliwerk Hattorf im Jahre 1905 wurde aus dem Handwerker- und Weberdorf ein Industrieort.
Während der Kriegsjahre 1943 bis 1945 wurden zur Bestandssicherung mehrere Millionen Bände aus den Archivbeständen der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin in die Schachtanlagen von Hattorf ausgelagert.[2]
Während der Zeit der innerdeutschen Teilung gewann das Gebäude der ehemaligen Druckerei Hoßfeld Berühmtheit, weil die innerdeutsche Grenze mitten durch das Gebäude verlief. Erst 1976 wurde durch eine Grenzregelung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik das gesamte Grundstück der Bundesrepublik zugeteilt.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis (im Vergleich zu vorangegangenen Wahlen):
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 50,7 12 45,5 10 52,7 12 FWG Freie Wahlgemeinschaft Philippsthal 28,4 6 34,7 8 27,9 6 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20,9 5 19,8 5 19,5 5 gesamt 100,0 23 100,0 23 100,0 23 Wahlbeteiligung in % 52,7 56,2 63,0 Bürgermeister
Die Bürgermeisterwahl vom 16. September 2007 entschied Ralf Orth (SPD) mit 55,1 % der Stimmen für sich. Er ist seit 1. Januar 2008 Nachfolger von Hartwig Klotzbach (FWG), der das Amt seit 2001 innehatte.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Rot ein silberner Dreiberg, auf dessen Spitze ein silbernes Doppelkreuz. Vor dem Dreiberg ein Wappen in Blau mit rechtsgewendetem, golden gekröntem und golden bewehrtem, neun Mal von Silber und Rot geteiltem Löwen (Löwe von Hessen). Das Hersfelder Doppelkreuz erinnert an das Kloster im Ort und die Abtei Hersfeld, die hier in den ersten Jahrhunderten bestimmender Faktor war. Der hessische Löwe steht für die Landgrafen von Hessen-Kassel, die im 16. Jahrhundert in den Besitz des Ortes kamen.
Partnergemeinden
Partnerschaftliche Beziehungen werden seit 1974 zu Salies-du-Salat (Région Midi Pyrénées, Haute-Garonne) in Frankreich und seit 1990 zu Vacha und Dorndorf in Thüringen gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Grenzmuseum im Torbogenhaus
Bauwerke
- Schloss Philippsthal
- Orangerie im Schlosspark
- dreischiffige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Auf der linken Seite der Werra führt die Bundesstraße 62 durch die Gemeinde.
Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 340. Der Personenverkehr auf der Hersfelder Kreisbahn und der Bahnstrecke Gerstungen–Vacha ist 1993 bzw. 1981 eingestellt worden. Lediglich der Güterverkehr zwischen Gerstungen und dem Kaliwerk Hattorf besteht noch.
Literatur
- Philippsthal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 12, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 1006.
- Das Haus Hessen-Philippsthal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 486.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Werner Schochow, Werner Knopp: Bücherschicksale. Die Verlagerungsgeschichte der Preußischen Staatsbibliothek. S. 209-219, ISBN 978-3-11-017764-0
Weblinks
Commons: Philippsthal (Werra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Philippsthal
- Literatur zum Schlagwort Philippsthal (Werra) im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
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