- Pürgen
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Wappen Deutschlandkarte 48.02527777777810.921666666667648Koordinaten: 48° 2′ N, 10° 55′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Landsberg am Lech Verwaltungs-
gemeinschaft:Pürgen Höhe: 648 m ü. NN Fläche: 21,99 km² Einwohner: 3.306 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km² Postleitzahl: 86932 Vorwahl: 08196 Kfz-Kennzeichen: LL Gemeindeschlüssel: 09 1 81 141 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Weilheimer Str. 2
86932 PürgenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Flüß (Dorfgemeinschaft) Lage der Gemeinde Pürgen im Landkreis Landsberg am Lech Pürgen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pürgen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Pürgen liegt nahe der Stadt Landsberg in der Planungsregion München und besteht aus den Ortsteilen Pürgen, Ummendorf, Lengenfeld und Stoffen, die gleichzeitig Gemarkungen sind.
Pürgen befindet sich in der Moränenlandschaft auf der Lechhochterrasse. Ein Teil des Dorfes liegt am Nordhang des Kapellenbergs, der übrige Teil in der Talsenke zu Füßen der drei Hügel: des Kapellen-, des Mühl- und des Diensberges. Mitten im Dorf ist ohne direkten Zufluss der Dorfweiher. Durch den Ort zieht sich die Staatsstraße Landsberg-Weilheim und nach Dießen am Ammersee in zwölf auffallend scharfen Kurven.
Der Kapellenberg (672 m ü. d. M.) ist ein einzelstehender Hügel, Umlaufberg (auch "Lueg ins Land") genannt, und gibt Zeugnis von der Flussschlinge eines letzteiszeitlichen Schmelzwassertales. Von dieser Erhebung aus hat man einen sehr schönen Ausblick rund um die Gegend und auf die Alpenkette - besonders bei bayerischem Fön.
Geschichte
Die erste kulturelle Entwicklung begann für die Gegend um Pürgen in der älteren Eisenzeit oder Hallstattzeit, etwa um 1000 v. Chr. Man vermutet eine größere vorgeschichtliche Siedlung auf Grund des Ortsnamens, der strategisch wichtigen Lage und der am Frauenwald im Südosten des Dorfes liegenden Totenstadt. Von den früher angeblich vorhandenen 200 Grabhügeln sind im Jahre 1908 nur noch 63 gezählt worden. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurden einige gefährdete Hügel untersucht und dabei Brand- und Skelettbestattungen mit eindrucksvoll verzierten Hallstattgefäßen freigelegt. Einem Grab war ein altgriechisches Bronzebecken mit kleinen Buckelperlen beigegeben.
Pürgen bildete im 12. Jahrhundert eine eigene Hofmark. Die ersten Besitzer waren die Pfetten, ein noch heute lebendes Adelsgeschlecht. Ursprünglich hatten sie ihren Sitz auf dem Landsberger Schlossberg, dem damaligen "Castell Phetine" mit einer Peterskapelle. (Der älteste Pfettner ist Ortolph de Phetine um 1146). Penzing und Pürgen waren ihre ältesten Besitztümer. Anschließend wurde Pürgen immer wieder innerhalb der Familie vererbt, bis es nach einem Erbschaftsstreit 1833 großteils abgebrannt wurde. Das Dorf wurde daraufhin von freien Bauern neu aufgebaut.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Lengenfeld, Stoffen, Ummendorf und Pürgen. Diese schlossen sich im Juli 1972 auf freiwilliger Basis im Rahmen der Gemeindegebietsrofrm zur heutigen Gemeinde Pürgen zusammen.
Das Schloss von Pürgen
Alten Überlieferungen kann man entnehmen, dass in Pürgen sogar ein Schloss zu finden war. Das alte Schloss brannte jedoch im Schwedenkrieg größtenteils ab. Um 1700 wurde das Schloss in der Topographia von Wening(wie Meichelberg ebenfalls Geschichtsschreiber) als "ein uraltes, baufälliges, jedoch mit einem Wassergraben umgebenes Gebäude" geschildert. Im 18. Jahrhundert wurde es mit einer Schlosskapelle, gut gewölbten Kellern, 11 Zimmern und einem Saal neu erbaut. Neben ansehnlichem Acker- und Wiesenland umfasst der Besitz auch 425 Tagwerk Wald. Das neue Gebäude konnte sich dank seiner gefälligen Form des Baues an der Südseite des Dorfweihers großer Bewunderung erfreuen. Die älteste Katastermappe von ca. 1810 lässt einen ost-west-gerichteten Hauptbau mit 2 quer stehenden langgestreckten Wirtschaftsgebäuden erkennen. 1835 wurden die gesamten Gebäude bis auf den Pferdestall abgetragen. Nur noch eine Gedenktafel an dem neuen Haus an der Stelle des Schlosses erinnert an die vormalige Stätte.
Entstehung des Wortes Pürgen
Die älteste Schreibweise ist um 740 Piringa in "Monumenta Germaniae", 1033 Pirigen. Ein Geschichtsschreiber namens "Meichelbeck" schreibt 1708 in seinem Archivum Benedictoburanum: "Pirgen, dass man bisweilen auch Birgau schreibt". Die damaligen Begriffe änderten sich in dem Laufe der Zeit in das uns geläufige Pürgen.
Wappen
Das heutige Gemeindewappen, das unter anderem am Maibaum zu sehen ist, bekam am 2. Mai 1960 seine ministerielle Zustimmung, nachdem es vom Landrat entworfen wurde. Es ist ein in Silber gesenkter schwarzer Balken, oben schreitend ein rot bewehrter schwarzer Löwe, im Schildfuß ein grüner Dreiberg. Das Wappen stützt sich auf die ortsgeschichtliche Vergangenheit der Gemeinde. Es erinnert an die Herrschaft der Pfetten, die schon im 12. Jahrhundert ihren Besitz in Pürgen hatten, sie bildeten eine eigene Hofmark. Das Geschlecht der Pfetten ist heute noch eng mit Pürgen verbunden. So findet man das Wappen der Pfetten noch auf mehreren Grabsteinen in der Turmkapelle der Kirche. Der grüne Dreiberg auf dem Wappen Pürgens weist auf den Schlossberg und die große Hügelgräbergruppe am Frauenwald hin. Gleichzeitig wurde Pürgen zur Führung einer Gemeindefahne in drei Streifen in den Farben schwarz/weiß/grün die Genehmigung erteilt.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.857, 1987 dann 2.241 und im Jahr 2000 2.757 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Klaus Flüß (Dorfgemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Wilhelm Niedermeyer (Dorfgemeinschaft).
Gemeinderat
Die Sitzeverteilung im Gemeinderat. Jahr DG Pürgen DG Stoffen DG Lengenfeld DG Ummendorf gesamt Wahlbeteiligung in % 2008 7 3 4 2 16 63,8 2002 5 4 3 2 14 67,5 DG = Dorfgemeinschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1076 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 114 T€.
Kultur
Bauwerke
siehe: Liste der Baudenkmäler in Pürgen
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
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