- Landkreis Landsberg am Lech
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Wappen Deutschlandkarte 48.0210.95Koordinaten: 48° 1′ N, 10° 57′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Verwaltungssitz: Landsberg am Lech Fläche: 804,49 km² Einwohner: 114.626 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: LL Kreisschlüssel: 09 1 81 NUTS: DE21C Kreisgliederung: 31 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Von-Kühlmann-Straße 15
86899 Landsberg am LechWebpräsenz: Landrat: Walter Eichner (CSU) Lage des Landkreises Landsberg am Lech in Bayern Der Landkreis Landsberg am Lech liegt im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Oberbayern. Nachbarlandkreise sind im Norden der Landkreis Aichach-Friedberg im Regierungsbezirk Schwaben, im Nordosten der Landkreis Fürstenfeldbruck, im Osten der Landkreis Starnberg, im Süden der Landkreis Weilheim-Schongau und im Westen die schwäbischen Landkreise Ostallgäu und Augsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis liegt im westlichen Oberbayern an der Grenze zu Schwaben und umfasst 31 Gemeinden mit einer Gesamtfläche von 804 km². Der Lech mit seinen zahlreichen Staustufen, der Ammersee, die im Süden bis an das Alpenvorland reichenden Landgemeinden und das, durch die A 96 München-Lindau und der B17 Romantische Straße sehr zentral gelegene Landsberg am Lech, bestimmen das Bild des Landkreises. Der niedrigste Punkt des Kreises liegt mit 525 Metern bei Unterbergen, der höchste mit 805 Metern im Stellerwald bei Schwabsoien.
Durch den Landkreis läuft, im Wesentlichen entlang des Lechs, die bairisch - alemannische Sprachgrenze. Innerhalb weniger Kilometer sind oft deutliche Unterschiede im örtlichen Dialekt auszumachen.
Geschichte
Erste gesicherte Siedlungsspuren ca. 4000-1800 v. Chr. gibt es südlich von Pestenacker. Zahlreiche Grabhügelfelder und keltische Viereckschanzen sind aus der Bronzezeit (etwa 1550-1250 v. Chr.) und vor allem aus der Hallstattzeit (700-450 v. Chr.) erhalten. Ab 15 v. Chr. gehörte das Gebiet zur römischen Provinz Rätien. Westlich des Lechs führte die Via Claudia von Augsburg nach Verona. Epfach (Abodiacum) war eine bedeutende provinzialrömische Kleinsiedlung.
Nach dem Ende der römischen Herrschaft erfolgte im 5./6. Jahrhundert die Landnahme durch Alemannen und Bajuwaren. Im Hochmittelalter wurde das Gebiet von den Grafen von Dießen-Andechs und den Welfen beherrscht, die im 13. Jahrhundert von den Wittelsbachern beerbt wurden. Sie gründeten das herzogliche Landgericht Landsberg, das weit über die Grenzen des heutigen Landkreises nach Nordosten (Moorenweis, Jesenwang) und Süden (Wessobrunn, Rottenbuch) ausgriff.
Der Landrichter von Landsberg übte in Vertretung des Landesherrn die Hochgerichtsbarkeit, in zahlreichen Orten auch die niedere Gerichtsbarkeit aus. Daneben entstanden innerhalb des Landgerichts über 30 Hofmarken, in denen Adelige oder Klöster die niedere Gerichtsbarkeit unterhielten. Die letzten dieser Patrimonialgerichte und Hofmarken werden erst 1848 aufgelöst.
1803 wurden die Landgerichte neu geordnet bzw. teilweise auch neu errichtet. Das neu umschriebene Landgericht Landsberg umfasste danach die meisten Orte des heutigen Landkreises, doch wurden damals einige Orte im Süden des alten Landgerichts den Landgerichten Schongau und Weilheim zugeschlagen. Bei der Errichtung des Landgerichts Bruck (später Fürstenfeldbruck) 1823 musste das Landgericht Landsberg im Nordosten einige Gemeinden an das neue Landgericht abgeben.
1862 wurde ein neues Landgericht Dießen errichtet. Dieses bildete zusammen mit dem Landgericht Landsberg das Bezirksamt Landsberg als Verwaltungsbehörde unter einem "Kgl. Bezirksamtmann", doch wurde 1879 das Landgericht Dießen bereits wieder aufgelöst. Auf die Bezirksstruktur hatte dies keine Auswirkungen. Schon zwei Jahre vorher (1877) war die Stadt Landsberg am Lech aus dem Bezirksamt Landsberg ausgeschieden und eine kreisunmittelbare Stadt geworden. Die Umbenennung des Bezirksamts in Landratsamt bzw. des Bezirks in Landkreis erfolgte 1939. Der erste Landrat war Hermann Loew (bis 1942). 1940 wurde die Stadt Landsberg am Lech wieder in den Landkreis eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.
Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Landsberg am Lech, die kreisfreie Stadt Landsberg am Lech sowie 14 Gemeinden der Nachbarlandkreise Fürstenfeldbruck, Schongau und Kaufbeuren zum neuen Landkreis Landsberg am Lech vereinigt. Die Stadt Landsberg am Lech erhielt durch den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt.
2002 wurde die Schreibweise des Namens von „Landsberg a. Lech“ in „Landsberg am Lech“ geändert.
Einwohnerentwicklung
Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2005 2008 Anzahl der Einwohner[2] 28.571 32.287 36.358 42.788 45.528 67.220 64.276 70.313 83.612 105.939 112.080 113.739 Politik
Kreistagswahl 2008Wahlbeteiligung: 60,6 % (-3,3 Pp.)%5040302010043,5%13,8%13,5%9,7%7,3%5,7%3,5%3,0%Gewinne und VerlusteLandrat
- 1945-1958: Otto Gerbl (CSU)
- 1958-1984: Bernhard Müller-Hahl (CSU)
- 1984-2002: Erwin Filser (CSU)
- seit 2002: Walter Eichner (CSU)
Als stellvertretende Landräte amtieren seit 2002 Peter Ditsch (CSU) und Ruth Sobotta (SPD).
Kreistag
Die Sitzeverteilung im Kreistag. Jahr CSU SPD GRÜNE FDP FW UBV ÖDP BP gesamt Wahlbeteiligung in % 2008 27 8 8 2 6 4 2 3 60 63,9 2002 30 11 5 1 5 4 2 2 60 68,4 UBV = Unabhängige Bürgervereinigung
Die ÖDP und die FDP bilden eine Ausschussgemeinschaft.
Wappen
Unter einem von Weiß und Blau gerauteten Schildhaupt, gespalten von Rot und Silber, vorne ein goldener Adler, hinten ein aufsteigender roter Löwe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben der Landwirtschaft ist das Handwerk ein wichtiger Faktor der gewerblichen Wirtschaft. Betriebe mit überregionaler Bedeutung sind im Landkreis Landsberg ebenfalls ansässig, so zum Beispiel die Firma Hilti in Kaufering, die Firma Hirschvogel in Denklingen, die Rational AG (Heißluftgeräte), die Pannenhilfezentrale Süddeutschland und das Technikzentrum des ADAC in Landsberg am Lech sowie Webasto in Utting am Ammersee und Landsberg am Lech oder Klausner Holz Bayern.
Die Luftwaffe der Bundeswehr unterhält in Penzing einen Fliegerhorst, in Landsberg die Welfenkaserne und im Obermeitinger Ortsteil Schwabstadl die Schwabstadlkaserne.
Verkehr
Die beiden Knotenpunkte des Eisenbahnnetzes in diesem Kreis - Kaufering und Geltendorf - liegen an der 1872/73 eröffneten Staatsbahnlinie München - Buchloe, auf der auch die Fernzüge in die Schweiz verkehren.
Von Kaufering führte schon 1872 eine Strecke nach der Kreisstadt Landsberg, die 1886 lechaufwärts bis Schongau weitergebaut wurde. Nach Norden entstand bereits 1877 die Verbindung nach Augsburg.
In Geltendorf kreuzt seit 1898 die Ammerseebahn Augsburg - Weilheim mit der Ostwestlinie München - Buchloe.
Von den 90 Streckenkilometern, die das Netz umfasst, wurden 23 km der Linie Landsberg - Schongau (Fuchstalbahn) für den regulären Personenverkehr stillgelegt; den Güterverkehr auf dieser Strecke bedient die Augsburger Localbahn GmbH.
Die in Ost-West-Richtung verlaufende Bundesautobahn 96 verbindet das Allgäu mit München. Die B 17 (teilweise als Romantische Straße) führt von Augsburg in den Raum Füssen und Tirol.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])
- Landsberg am Lech, Große Kreisstadt (28.121)
- Dießen am Ammersee (10.294)
- Kaufering (9890)
- Fuchstal
(Gemeinden Fuchstal und Unterdießen) - Igling
(Gemeinden Hurlach, Igling und Obermeitingen) - Prittriching
(Gemeinden Prittriching und Scheuring) - Pürgen
(Gemeinden Pürgen, Hofstetten und Schwifting) - Reichling
(Gemeinden Apfeldorf, Kinsau, Reichling, Rott, Thaining und Vilgertshofen) - Schondorf am Ammersee
(Gemeinden Eching am Ammersee, Greifenberg und
Schondorf am Ammersee) - Windach
(Gemeinden Eresing, Finning und Windach)
- Ammersee (47,42 km²)
- Apfeldorf (1089)
- Denklingen (2525)
- Eching am Ammersee (1654)
- Egling an der Paar (2253)
- Eresing (1816)
- Finning (1670)
- Fuchstal (3464)
- Geltendorf (5572)
- Greifenberg (2167)
- Hofstetten (1782)
- Hurlach (1635)
- Igling (2356)
- Kinsau (1041)
- Obermeitingen (1571)
- Penzing (3644)
- Prittriching (2418)
- Pürgen (3306)
- Reichling (1595)
- Rott (1472)
- Scheuring (1835)
- Schondorf am Ammersee (3959)
- Schwifting (889)
- Thaining (911)
- Unterdießen (1375)
- Utting am Ammersee (4355)
- Vilgertshofen (2524)
- Weil (3775)
- Windach (3668)
Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Bis zur Gebietsreform 1971/78 hatte der Landkreis Landsberg am Lech 60 Gemeinden (siehe Liste unten). Die Stadt Landsberg am Lech selbst war eine kreisfreie Stadt.
Im Westen grenzte der Landkreis an den Landkreis Kaufbeuren, im Nordwesten an den Landkreis Schwabmünchen, im Norden an den Landkreis Friedberg, im Nordosten an den Landkreis Fürstenfeldbruck, im Osten an den Landkreis Starnberg, im Südosten an den Landkreis Weilheim in Oberbayern und im Süden an den Landkreis Schongau.
Letzte Änderungen vor der Gebietsreform 1971/78 waren 1939 der Zusammenschluss der Gemeinden Oberwindach und Unterwindach zur Gemeinde Windach und die Eingliederung der Gemeinde Sankt Georgen in den Markt Dießen a.Ammersee.
Die Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech vor der Gemeindereform 1971/78 [4][5]. (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)
frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis Beuerbach Weil Landkreis Landsberg am Lech Beuern, Ortsteile Algertshausen und Pflaumdorf Eresing Landkreis Landsberg am Lech Beuern, Ortsteil Beuern Greifenberg Landkreis Landsberg am Lech Dettenhofen Dießen a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Dettenschwang Dießen a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Dießen a.Ammersee (Markt) Dießen a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Eching a.Ammersee Eching a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Egling a.d.Paar Egling a.d.Paar Landkreis Landsberg am Lech Entraching Finning Landkreis Landsberg am Lech Epfenhausen Penzing Landkreis Landsberg am Lech Eresing Eresing Landkreis Landsberg am Lech Erpfting Landsberg am Lech Landkreis Landsberg am Lech Geretshausen Weil Landkreis Landsberg am Lech Greifenberg Greifenberg Landkreis Landsberg am Lech Hagenheim Hofstetten Landkreis Landsberg am Lech Hechenwang, Ortsteil Achselschwang Utting a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Hechenwang, Ortsteile Hechenwang und Steinebach Windach Landkreis Landsberg am Lech Heinrichshofen Egling a.d.Paar Landkreis Landsberg am Lech Hofstetten Hofstetten Landkreis Landsberg am Lech Holzhausen b.Buchloe Igling Landkreis Landsberg am Lech Hurlach Hurlach Landkreis Landsberg am Lech Issing Vilgertshofen Landkreis Landsberg am Lech Kaltenberg Geltendorf Landkreis Landsberg am Lech Kaufering Kaufering Landkreis Landsberg am Lech Lengenfeld Pürgen Landkreis Landsberg am Lech Ludenhausen Reichling Landkreis Landsberg am Lech Mundraching Vilgertshofen Landkreis Landsberg am Lech Oberbergen Penzing Landkreis Landsberg am Lech Oberfinning Finning Landkreis Landsberg am Lech Oberigling Igling Landkreis Landsberg am Lech Obermeitingen Obermeitingen Landkreis Landsberg am Lech Obermühlhausen Dießen a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Oberschondorf Schondorf a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Penzing Penzing Landkreis Landsberg am Lech Pestenacker Weil Landkreis Landsberg am Lech Petzenhausen Weil Landkreis Landsberg am Lech Pflugdorf Vilgertshofen Landkreis Landsberg am Lech Pitzling Landsberg am Lech Landkreis Landsberg am Lech Prittriching Prittriching Landkreis Landsberg am Lech Pürgen Pürgen Landkreis Landsberg am Lech Ramsach Penzing Landkreis Landsberg am Lech Reisch Landsberg am Lech Landkreis Landsberg am Lech Rieden a.Ammersee, Ortsteil Holzhausen a.Ammersee Utting a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Rieden a.Ammersee, andere Ortsteile Dießen a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Rott Rott Landkreis Landsberg am Lech Scheuring Scheuring Landkreis Landsberg am Lech Schöffelding Windach Landkreis Landsberg am Lech Schwabhausen b.Landsberg Weil Landkreis Landsberg am Lech Schwifting Schwifting Landkreis Landsberg am Lech Stadl Vilgertshofen Landkreis Landsberg am Lech Stoffen Pürgen Landkreis Landsberg am Lech Thaining Thaining Landkreis Landsberg am Lech Ummendorf Pürgen Landkreis Landsberg am Lech Unterfinning Finning Landkreis Landsberg am Lech Unterigling Igling Landkreis Landsberg am Lech Untermühlhausen Penzing Landkreis Landsberg am Lech Unterschondorf Schondorf a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Utting a.Ammersee Utting a.Ammersee Landkreis Landsberg am Lech Walleshausen Geltendorf Landkreis Landsberg am Lech Weil Weil Landkreis Landsberg am Lech Windach Windach Landkreis Landsberg am Lech Winkl Prittriching Landkreis Landsberg am Lech Siehe auch
- Liste der Gemeinden im Landkreis Landsberg am Lech
- Liste der Orte im Landkreis Landsberg am Lech
- Justizvollzugsanstalt Landsberg
Literatur
- Bernhard Müller-Hahl (Hrsg.): Heimatbuch für den Landkreis Landsberg am Lech mit Stadt und allen Gemeinden. 2. überarbeitete Auflage. Landratsamt, Landsberg 1982 (Zwischen Lech und Ammersee 1, ZDB-ID 2295702-9).
- Bernhard Müller-Hahl (Hrsg.): Sagen und Legenden. Landsberg nach 1918. Landratsamt, Landsberg 1979 (Zwischen Lech und Ammersee 5 (recte 6)).
- Heide Weißhaar-Kiem (Konzeption und Schriftleitung), Sonia Fischer (Redaktion): Landkreis Landsberg am Lech. Heimat zwischen Oberbayern und Schwaben. Herausgegeben vom Landkreis Landsberg am Lech. EOS, St. Ottilien 2010, ISBN 978-3-8306-7437-5.
Weblinks
Commons: Landkreis Landsberg am Lech – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Landkreises Landsberg am Lech
- Landkreis Landsberg am Lech: Wappengeschichte vom HdBG
- Literatur von Landkreis Landsberg am Lech im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Landsberg am Lech: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistik für den Landkreis, abgerufen am 21. Januar 2011
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
- ↑ Seite über den Landkreis Landsberg am Lech auf verwaltungsgeschichte.de (abgerufen am 20. Juli 2010)
- ↑ BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (abgerufen am 20. Juli 2010)
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