Sankt Veit an der Triesting

Sankt Veit an der Triesting
Wappen Karte
Wappen von Berndorf
Berndorf (Österreich)
DEC
Berndorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Baden (BN)
Fläche 17,57 km²
Koordinaten 47° 57′ N, 16° 6′ O47.94277777777816.103611111111314Koordinaten: 47° 56′ 34″ N, 16° 6′ 13″ O
Höhe 314 m ü. A.
Einwohner 8.757 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 498 Einwohner je km²
Postleitzahl 2560
Vorwahl 02672
Gemeindekennziffer 3 06 05
AT122
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Karl-Kislinger-Platz 2-3
2560 Berndorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Hermann Kozlik (SPÖ)
Gemeinderat (2005)
(33 Mitglieder)
24 SPÖ, 7 ÖVP, 2 FPÖ
Lage der Stadt Berndorf
Karte

Die Stadtgemeinde Berndorf liegt am Rande des Wienerwaldes im Triestingtal in Niederösterreich. Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert wird sie auch als Krupp-Stadt bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Die Stadt besteht aus den Katastralgemeinden:

  • Berndorf-Stadt
  • St.Veit
  • Ödlitz
  • Veitsau/Steinhof

Nachbargemeinden

Pottenstein Bad Vöslau
Nachbargemeinden Leobersdorf, Hirtenberg
Hernstein Enzesfeld-Lindabrunn

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung im Laufe des 19. und 20 Jh. ist maßgeblich mit der Entwicklung der Berndorfer Metallwarenfabrik verbunden. So lebten 1869 3.331, 1890 6.776, 1910 12.788, 1923 12.504 1939 10.959 Einwohner in der Stadt.

Volkszählung Einwohner
2006 8728
2001 8642
1991 8264
1981 8160
1971 8690

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria

Geschichte

Funde aus den verschiedenen Epochen der Steinzeit belegen, dass bereits in der Gegend Ansiedlungen vorhanden waren.

Erwähnt wurde Perindorf, dass seinen Namen vermutlich von einem Siedler namens Pero, der sich mit einer Gruppe um 1070 hier niederließ, bekam, im Jahre 1133 im Göttweiger Salbuch. Auch in den Annalen der Abtei Kleinmariazell findet man 1136 das Stiftungsgut Perendorf.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde Berndorf oftmals von den Ungarn, später von den Türken verwüstet, ähnlich wie die anderen Orte im Triestingtal.

Bereits im 18. Jahrhundert siedelt sich hier ein metallverarbeitendes Gewerbe an, wie beispielsweise der Neuhirtenberger Kupferhammer, der bereits 1836 die erste Dampfmaschine in Niederösterreich einsetzte. Vorher wurde die Wasserkraft der Triesting ausgenützt. Im 19. Jahrhundert wurde die Metallindustrie weiter ausgebaut und wurde der Haupterwerb der rundum ansässigen Bevölkerung. Es gab um 1844 ungefähr 50 Häuser mit 180 Einwohnern, als der Betrieb unter Alexander Schoeller und Hermann Krupp die Besteckerzeugung mit 50 Arbeitern begann. Diese Firma entwickelte sich später unter Arthur Krupp zu einem Weltkonzern mit 6.000 Mitarbeitern. Die gesamte Entwicklung Berndorfs war eng mit der Geschichte der Kruppfamilie verbunden. So wurden von Arthur Krupp neben den Industriebetrieben eine private Volksschule und ein öffentliches Bad gebaut. Für den Zustrom der Arbeiter und Angestellten ließ Krupp die Stadtviertel Wiedenbrunn und Margareten auf Kosten des Unternehmens errichten, zwischen 1880 und 1918 insgesamt 260 Häuser mit über 1100 Wohnungen. Auch die neobarocke Margaretenkirche wurde von Krupp errichtet. Städtebaulicher Planer und teilweise ausführender Architekt war Ludwig Baumann.

1866 wurde Berndorf zur Marktgemeinde und 1900 zur Stadt erhoben. Damals waren an die 4.300 Einwohner in Berndorf. Die Firma Krupp beschäftigte 3.500 Mitarbeiter aus Berndorf und Umgebung. 1923 schlossen sich Berndorf, St. Veit, Ödlitz und Veitsau zusammen.

Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde die Firma Arthur Krupp dem deutschen Kruppkonzern eingegliedert.

Durch die ansässige Industrie war Berndorf auch ein wichtiges Ziel der alliierten Luftangriffe in den späteren Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges. Während der Kriegsjahre machten aber auch die Naturgewalten vor Berndorf nicht halt, wobei zweimal (im Jahr 1939 und 1944) die Triesting die stärksten Hochwasser ihrer Geschichte führte und große Schäden anrichtete.

Nach Kriegsende wurde die Metallwarenfabrik von der sowjetischen Armee beschlagnahmt und den USIA-Betrieben eingegliedert. Sie wurde erst 1957 dem österreichischen Staat übergeben und mit den Vereinigten Aluminiumwerke Ranshofen (VAW) zur Vereinigte Metallwerke Ranshofen Berndorf AG (VMW) bzw. Austria Metall AG (AMAG) fusioniert.

Auf Grund von finanziellen Problemen der verstaatlichten Industrie Anfang der 1980er Jahre wurde Berndorf 1984 wieder aus dem VMW-Konzern ausgegliedert und 1988 separat durch Manager-Buy-Out als Berndorf AG privatisiert. Außerdem entstand die kleinere KMU, die aber in der gleichen Sparte tätig ist wie Berndorf.

Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs, Geschichte des Wienerwalds

Das Berndorfer Becken umrandet von Guglzipf, Hoher Wand, Hoher Mandling (mittig) und Waxeneck (v.l.n.r, gesehen vom Kremesberg)

Schulen und Kindergärten

Zur Zeit befinden sich

  • 2 Hauptschulen
  • 2 Volksschulen
  • 3 Kindergärten
  • 1 Musikschule und
  • 1 Gymnasium

in Berndorf bzw. den zugehörigen Katastralgemeinden.

Verkehr

Berndorf liegt an der Hainfelder Straße B18, die durch das Triestingtal führt. Die Bahnlinie ist die Südwestbahn (Leobersdorfer Bahn), die früher von Leobersdorf bis nach St. Pölten führte, seit 2004 nur noch bis nach Weissenbach an der Triesting.

Stadttheater Berndorf

Theater

Sehenswürdigkeiten

  • das Stadttheater (erbaut 1898 vom Büro Fellner & Helmer)
  • die Kruppschule (berühmte Stilklassen)
  • die Aussichtswarte am Guglzipf
  • die Kapelle an der Lind
  • das Krupp Stadt Museum
  • der eiserne Bär in der Idagasse
  • Die Stadtpfarrkirche St. Margareta (Margaretenkirche) flankiert von den beiden Schulen
    Stadtpfarrkirche St. Margareta
  • die Marienkirche
  • Krupp-Mausoleum

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Dietmar Lautscham: Arthur, der österreichische Krupp. ISBN 3-902447-12-5
  • Helene Schießl, Erwin Schindler: Berndorfer Gemeindechronik, herausgegeben aus Anlass 100 Jahre Stadt Berndorf. Hrsg: Stadtgemeinde Berndorf.

Weblinks


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