- Tabernackel
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Amberg-Sulzbach Verwaltungs-
gemeinschaft:Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg Höhe: 390–596 m ü. NN Fläche: 21,69 km² Einwohner: 1470 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Postleitzahl: 92268 Vorwahl: 09663 Kfz-Kennzeichen: AS Gemeindeschlüssel: 09 3 71 140 Adresse der Gemeindeverwaltung: Am Rathaus 1
92259 Neukirchen b.Sulzbach-Rosenb.Webpräsenz: Bürgermeister: Roman Berr (CSU/Freie Bürger) Etzelwang ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg. Sie liegt im Westen des Landkreises. Hauptort ist das Dorf Etzelwang mit seiner Kirche, die zwischen 1721 und 1763 errichtet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kirchdorf Etzelwang wurde erstmals 1059 urkundlich erwähnt. In einer Auflistung von Kirchenweihen des damaligen Eichstätter Bischofs Gundekar II. erscheint der Name ezziliuuangen. 1326 findet sich in einer, die Burg Werdenstein betreffenden Urkunde „Etzelwanch“. Politisch gehörte Etzelwang, seit 1329 Kaiser Ludwig IV. das wittelsbacherische Herrschaftsgebiet aufteilte, zur „Oberen Pfalz“. Später gehörte der Ort zum Herzogtum Pfalz-Neuburg, dann zum Herzogtum Pfalz-Sulzbach und schließlich zum Königreich Bayern. Die große Anzahl von Burgen, alten Kirchen und Wehranlagen in dem Gebiet um Etzelwang weist auf die Lage an einer der wichtigsten Handelsstraßen seinerzeit hin, die Goldene Straße. Dieses Straßensystem zwischen Nürnberg und Prag war seit dem 13. Jahrhundert von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Die ursprünglich von Bischof Gundekar II. geweihte Kirche wurde im Mittelalter durch eine Wehrkirche (ca. 1480) ersetzt. Pfarrer Georg Andreas Holste begann 1721 mit dem Bau der heutigen Kirche St. Nikolaus. Wegen der Größe der neuen Kirche blieb von der alten Wehrkirche nichts übrig, als ein Stück der Friedhofsmauer. Diese gilt heute als das älteste Bauwerk von Etzelwang. Erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Simultaneum mit dem Bau der katholischen Kirche St. Martin aufgelöst. Seit dem ist die Kirche St. Nikolaus evangelisch.
Der Name Etzelwang gliedert sich in zwei Teile. „Etzel“ entspringt aus der Namensfamilie Heinrich (Hezilo, Ezzilo, Ezzo, usw.). Heinrich von Schweinfurt (Hezilo) war ab 994 Markgraf auf dem bayrischen Nordgau. König Heinrich II. (ab 1014 Kaiser) der 1007 das Bistum Bamberg gründete war ein weiterer bedeutender Namensträger. Zur Zeit der Gründung des Ortes war Heinrich also ein häufiger vorkommender Herrschernamen. „-wang“ weist auf die Hanglage des Ortes hin.
1821 wurde aus den Orten Etzelwang, Ziegelhütten, Albersdorf und Tabernackel die Gemeinde Neidstein gebildet. Mit der Gebietsreform 1978 bildete sich aus den Gemeinden Neidstein, Kirchenreinbach und Schmidtstadt die Gemeinde Neidstein in ihren heutigen Grenzen. 1983 erfolgte die Umbenennung in Gemeinde Etzelwang.
Seit dem bilden die Orte Albersdorf, Gerhardsberg, Hauseck, Kirchenreinbach, Lehendorf, Lehenhammer, Neutras, Schmidtstadt, Penzenhof, Rupprechtstein, Tabernackel und Ziegelhütten die Gemeinde Etzelwang.
Wappen
Die Gemeinde führt ihr Wappen seit 1984.
Amtliche Wappenbeschreibung
„Über rotem Schildfuß, darin ein wachsendes goldenes Mühlrad, in Silber eine rote heraldische Lilie, beseitet von je einem gestümmelten schwarzen Ast, aus dessen Spitze und Seite goldene Flammen schlagen.“
Bedeutung der Symbole
Stellvertretend für die vielen Adels- und Herrschergeschlechter, die die Herrschaft in Etzelwang inne hatten, erinnern die brennenden Äste im Wappen an die Adelsfamilie derer von Brand, die seit 1466 Besitzer der Burg Neidstein waren. Das silberne Feld und der rote Schildfuß sind von den vom 14. Jahrhundert bis ca. 1600 auf der Burg Rupprechtstein sitzenden Freudenbergern abgeleitet. Die heraldische Lilie ist dem Wappen der Mühlholz entliehen, einer Nürnberger Patrizierfamilie, von 1576 bis 102 im Besitz der Hofmark Kirchenreinbach. Das Mühlrad im Fuße des Wappens soll an die vielen Mühlen erinnern, die im Gemeindegebiet am Lehenbach stehen.
Sehenswürdigkeiten
- Burgruine und Schloss Neidstein
- Im Waldgebiet Schergenbuck, ca. einen Kilometer östlich von Etzelwang gelegen. Am 10. Februar 1466 ging Burg Neidstein auf Hanns den Prandtner, Pfleger des Herzogs Ludwig von Bayern-Landshut zu Floß, den ersten Namensträger der Familie von Brand über. Deren Stammsitz war auf Brand bei Marktredwitz, sie wurden 1221 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Sohn Jobst von Brand gab die durch Kriegseinwirkung unbewohnbare Burg 1513 auf und baute am Fuße des Burgberges Schloss Neidstein. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss zwischen 1855 und 1860. Bis Juli 1973 war es von Dr. Philipp Theodor Freiherr von Brand bewohnt. Mangels direkter Nachkommen ging das Schloss dann an seinen Neffen Theodor Philipp Rudolf von Brand, einen Bundesrichter in den USA. Seine Söhne Andrew und Alexander boten es in den USA zum Kauf an. Am 19. Juli 2006 kaufte der Hollywood-Schauspieler und Oscar-Preisträger Nicolas Cage für 2 Millionen Euro das Schloss. [1] Cage verkaufte das Schloss im März 2009 - angeblich wegen finanzieller Probleme - wieder, und zwar an den Amberger Anwalt und Mitglied der CSU-Stadtratsfraktion in Amberg, Konrad Wilfurth (dort auch Mitglied des Bauausschusses).[2] [3] Dieser hatte Cage angeblich schon beim Kauf des Schlosses beraten, und will die Immobilie jetzt einer "regional eingebundenen Nutzung" zuführen.
- Kanneshof
- Alter Gutshof in Albersdorf, gehörte einst zum Schloss Neidstein. Seit 2006 Reiterhof in Privatbesitz.
- Burgruine Rupprechtstein
- Auf einem Berggipfel, ca. einen Kilometer nördlich von Etzelwang gelegen.
Freizeit
Etzelwang liegt im Oberpfälzer Jura. Das Gemeindegebiet ist Teil des Naturparkes Veldensteiner Forst, waldreich und hügelig. Deshalb, und durch seine relative Nähe (45 km) zur Großstadt Nürnberg, ist Etzelwang ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Ausflügler. Freibad, ein Skilift, sowie zahlreichen Gaststätten ergänzen das viel genutzte Freizeitangebot.
Einzelnachweise
- ↑ Hersbrucker Zeitung vom 20. Juli 2006
- ↑ Spiegel Online Artikel
- ↑ Homepage der CSU-Fraktion im Stadtrat Amberg
Verkehr
Etzelwang lag von jeher an bedeutenden Handelswegen. Der Ort hat seit 1859 einen Bahnhof an der Strecke von Nürnberg nach Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg bzw. an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, der bayerischen Ostbahn. Mittlerweile verfügt der Ort über eine Pendolino-Haltestelle, die stündlich bedient wird. Die Fahrzeit für Reisende aus Nürnberg beläuft sich auf 30 Minuten.
Weblinks
- Etzelwang: Wappengeschichte vom HdBG
- Chronik der Orte der Gemeinde Etzelwang [1]
- Luftbilder des Ortes
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