- Temnitztal
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Wappen Deutschlandkarte 52.877512.63055555555638Koordinaten: 52° 53′ N, 12° 38′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Ostprignitz-Ruppin Amt: Temnitz Höhe: 38 m ü. NN Fläche: 51,95 km² Einwohner: 1.547 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner je km² Postleitzahl: 16845 Vorwahl: 033928 Kfz-Kennzeichen: OPR Gemeindeschlüssel: 12 0 68 426 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Am Heideberg
16818 WalslebenWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Voigt (WG Temnitztal) Lage der Gemeinde Temnitztal im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Temnitztal ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg). Sie entstand am 30. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg. Später schloss sich noch die Gemeinde Garz an.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Ortsteile der Gemeinde Temnitztal liegen ca. 12 km westlich von Neuruppin und ca. 8 km östlich von Neustadt (Dosse) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Temnitztal. Namensgebend ist die das Gemeindegebiet durchfließende Temnitz, ein linker Nebenfluss des Rhin.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Temnitztal gehören folgende Ortsteile sowie Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete[2]:
Ortsteile
Garz, Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel, Wildberg
Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete
Küdow, Lüchfeld
Geschichte
Garz
Garz wurde 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg. Garz befand sich 1364 im Besitz des Neuruppiner Kalands. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts war dort die Familie von Quast ansässig. Im 18. Jahrhundert ließ die Familie von Quast die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Hermann von Quast (1812–1888), Gutsherr auf Garz, ließ Mitte des 19. Jahrhunderts den Park des Herrenhauses in Garz als Landschaftsgarten gestalten, ebenso wie sein Bruder Albrecht (1813–1871), der Gutsherr auf Vichel, den Park des dortigen Herrenhauses. Von Adolf Friedrich von Quast (1893–1976) sind diverse Fotos des Gutsparks aus der Zeit von 1916 bis 1943 erhalten. 1945 wurde die Familie von Quast enteignet, das Herrenhaus wurde Kulturhaus und enthielt in der oberen Etage Wohnungen. Nachdem 1992 Teile des Garzer Gutshofes samt Gutspark in Privatbesitz übergingen, wurden dort Restaurierungsarbeiten nach historischem Vorbild durchgeführt. Garz wurde am 26. Oktober 2003 nach Temnitztal eingemeindet.[3]
Wildberg
Wildberg an der Temnitz wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. Die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode wohnte bis 1526 hier. Im Mittelalter war Wildberg ein kleines Städtchen an der Handelsstraße von Berlin nach Hamburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es völlig zerstört. Der städtebauliche Grundriss blieb jedoch bis heute erhalten das Stadtrecht nicht. Ansässig war mit einem Gut bis 1945 das Adelsgeschlechts von Zieten, deren Familiengruft in der evangelischen Kirche Sankt Nicolaus ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Temnitztal sind alle Denkmäler der Gemeinde Temnitztal verzeichnet, unter anderem:
Garz:
- Das Rittergut Garz ist eine der ältesten Gutsanlagen im Land Brandenburg. Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist ein Wohnturm erhalten. Der aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammende Feldsteinturm (11 m hoch, mit bis zu 1,40 m dicken Wänden) diente der Familie von Quast nach dem Dreißigjährigen Krieg als Wohnhaus. 1681 wurde der polygonale Fachwerktreppenturm angebaut.[4]
- An das um 1700 entstandene Herrenhaus schließt sich südlich ein etwa sechs Hektar großer, im landschaftlichen Stil gestalteter Gutspark an (inkl. Teich mit Brücke und Insel sowie die Schneise nach Vichel).[5]
- Die Kirche von 1727 wurde im barocken Stil erbaut
- Das Vorlaubenhaus in der Dorfstraße 4 ist der ehemalige Dorfkrug. 2005 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung.
Kerzlin:
- Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1913 erbaut. Baubeginn war am 8. März, die Einweihung erfolgte im November 1913.
- Das Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1922 von Max Wiese erschaffen für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1992 erfolgte eine vollständige Restaurierung.
Vichel:
- Das Herrenhaus mit Rundbogen-Loggia
- Die Kirche von 1867 wurde in einem italienisch-romanisierendem Stil erbaut.
Wildberg:
- Die evangelische Kirche Sankt Nicolaus mit der Familiengruft des Adelsgeschlechts von Zieten.
Bilder
-
Herrenhaus derer von Quast in Vichel
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Ortsteile von Temnitztal werden durch die Bundesstraße 167 erschlossen.
Die durch Temnitztal verlaufende Bahnstrecke von Neuruppin nach Neustadt (Dosse) wird zur Zeit (2009) nicht betrieben.
Schulen
- Grundschule am Burgwall Wildberg
Literatur
- Gemeindeverwaltung Vichel (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Vichel, 1992
- Andrea Gosten (Bearb.): Dorf und Rittergut Vichel, Bd. I-III, TU-Berlin, 1994
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung / Kommunen / Landkreis Ostprignitz-Ruppin / Amt Temnitz / Gemeinde Temnitztal
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Gutspark Garz, PDF-Format (1,18 MB)
- ↑ Die Quast-Gärten im Temnitztal, PDF-Format (2,30 MB)
Weblinks
Commons: Temnitztal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Ostprignitz-RuppinBreddin | Dabergotz | Dreetz | Fehrbellin | Heiligengrabe | Herzberg (Mark) | Kyritz | Lindow (Mark) | Märkisch Linden | Neuruppin | Neustadt (Dosse) | Rheinsberg | Rüthnick | Sieversdorf-Hohenofen | Storbeck-Frankendorf | Stüdenitz-Schönermark | Temnitzquell | Temnitztal | Vielitzsee | Walsleben | Wittstock/Dosse | Wusterhausen/Dosse | Zernitz-Lohm
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