Heiligengrabe

Heiligengrabe
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Heiligengrabe
Heiligengrabe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heiligengrabe hervorgehoben
53.1512.3575
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 206,31 km²
Einwohner:

4.693 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 16909, 16928
Vorwahl: 033962
Kfz-Kennzeichen: OPR
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 181
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Birkenwäldchen 1a
16909 Heiligengrabe
Webpräsenz: www.heiligengrabe.de
Bürgermeister: Holger Kippenhahn (WG Heiligengraber Land)
Lage der Gemeinde Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Wittstock/Dosse Heiligengrabe Rheinsberg Neuruppin Lindow (Mark) Vielitzsee Herzberg (Mark) Rüthnick Fehrbellin Kyritz Breddin Stüdenitz-Schönermark Zernitz-Lohm Neustadt (Dosse) Sieversdorf-Hohenofen Dreetz Walsleben Dabergotz Storbeck-Frankendorf Temnitzquell Temnitztal Märkisch Linden Wusterhausen/Dosse Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-VorpommernKarte
Über dieses Bild

Heiligengrabe ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt im Osten der Prignitz, unmittelbar an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Fläche von 206,31 km² gehört sie zu den flächengrößten Gemeinden Deutschlands.

Gemeindegliederung

Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Jabel, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow und Zaatzke nach Heiligengrabe eingemeindet.[2] Am 31. Dezember 2004 kamen Herzsprung und Königsberg, die sich gerichtlich erfolgreich gegen eine Eingemeindung nach Wittstock/Dosse gewehrt haben, hinzu.[2]

Zur Gemeinde Heiligengrabe gehören somit folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile sowie Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete[3]:

Ortsteile

Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Heiligengrabe, Herzsprung, Jabel, Königsberg, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow, Zaatzke

Bewohnte Gemeindeteile

Dahlhausen, Glienicke, Horst

Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete

Buchhorst, Friesenhof, Ganzow, Hoheheide, Kattenstiegmühle, Kuckucksmühle, Natteheide, Techow, Volkwig, Waldhof, Wernikow Ausbau, Wüsten-Barenthin

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Heiligengrabe besteht seit der Kommunalwahl vom 28. September 2008 aus 24 Gemeindevertretern[4]:

Gruppierung Sitze
Wählergemeinschaft Heiligengraber Land 11
Bürgerliste Blumenthal-Grabow-Rosenwinkel 5
WIR – Freie Wählergemeinschaft Prignitz-Ruppin e.V 5
Wählergruppe Lebens(t)raum Dorf zwischen Jäglitz und Glinze 2
Die Linke 1

Wappen

Das Wappen wurde am 5. September 2006 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün über einer silbernen Spitze zum Schildhaupt, belegt mit einem gemauerten roten Treppengiebel, in dessen rundem Mauerdurchbruch ein rotes Jerusalemkreuz schwebt, oben rechts ein silbernes Steingrab und oben links schräggekreuzt silbern eine Axt und ein Hammer.“[5]

Städtepartnerschaft

Gutshaus in Grabow (Architekt: Paul Schultze-Naumburg)
Jugendstil-Gutshaus in Maulbeerwalde

Partnergemeinde ist Fahrenbach in Baden-Württemberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Heiligengrabe stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Bauwerke

Das Kloster Stift zum Heiligengrabe aus dem 13. Jahrhundert gilt als besterhaltene Klosteranlage in Brandenburg und ist seit 1998 als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft.

Das Kloster-Stift erfuhr unter dem Kaiser Wilhelm II. besondere Förderung, unter anderem wurde die Grabkapelle neugotisch ausgemalt und der Kaiser stiftete ein großes farbiges Kirchenfenster. Dieses Kaiser-Fenster stammt von dem Kirchenmaler und Mosaizisten August Oetken (1868–1951), der schon am Kaiserturm (heute: Grunewaldturm), am Kaiseraltar im Kloster Maria Laach in der Eifel/Rheinland-Pfalz, am Kaiserbrunnen (heute: Deutscher Brunnen in Istanbul/Türkei), am Melanchthonhaus in Bretten/Baden-Württemberg, an der Elisabeth-Kemenate auf der Wartburg/Thüringen unter anderem gearbeitet hatte. Das Heiligengrabe-Kirchenfenster von Oetken zeigt die Äbtissin Adolphine von Rohr und den Kaiser bei der Übergabe des vom letzteren neugestifteten prunkvollen Äbstissinnen-Stabes.

Im Ortsteil Jabel befindet sich eine Dorfkirche im Stil der Preußischen Landbauschule mit einer bemerkenswerten Bohlenbinderkonstruktion.

Ehemalige Landwirtschaftsschule in Blumenthal-Horst

Im Ortsteil Blumenthal befindet sich der von 2003 bis 2004 erbaute Aussichtsturm Blumenthal. Er ist der höchste Holzaussichtsturm in Deutschland.

In Blumenthal-Horst befindet sich auf dem Gelände des Gutes Burghof der ruinöse Nordflügel und ein polygonaler Treppenturm des um 1534 erbauten Renaissance-Schlosses, das seit dem 17. Jahrhundert verfiel. Erhalten ist das 1752 erbaute barocke Gutshaus, das restaurierte Inspektorenhaus sowie Reste des um 1860 entstandenen Landschaftsparks. Im Inneren der 1688 erbauten Gutskapelle befindet sich das Grabmal des Hans Carl Montang von Blumenthal, ein Werk Johann Gottfried Schadows von 1794. Die Gebäude der in den 1950ern errichteten Landwirtschaftsschule werden teilweise vom Gut Burghof genutzt. Der „Förderverein Burgbau im Landschaftspark zu Horst e. V.“ bemüht sich um den Erhalt des aus fünf Jahrhunderten stammenden Ensembles.

Geschichtsdenkmale

  • Gedenktafel für die Opfer des Todesmarsches von KZ-Häftlingen an der Gabelung Dorfstraße/Fretzdorfer Straße im Ortsteil Herzsprung
  • Gedenkstein für antifaschistische Widerstandskämpfer (Sammelgräber für zehn und sieben Häftlinge des KZ Sachsenhausen) auf dem Friedhof im Ortsteil Herzsprung
  • Gedenkstein von 1985 auf dem Friedhof von Herzsprung für drei alliierte Fallschirmspringer, die nach dem Abschuss ihres Flugzeugs in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges von Volkssturm-Männern erschossen wurden.

Sport

Im Mai 2008 wurde Heiligengrabe von der Landesregierung Brandenburg als Brandenburgs «Sportlichste Gemeinde» ausgezeichnet, da jeder fünfte Einwohner in einem Sportverein aktiv ist.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Heiligengrabe ist über die Anschlussstellen Herzsprung und Pritzwalk der A 24 (Hamburg–Berlin) erreichbar. In den Ortsteilen Rosenwinkel und Blumenthal gibt es Bahnhöfe an der Bahnstrecke Meyenburg–Neustadt (Dosse), die im Zweistundentakt von der Linie PE73 der Prignitzer Eisenbahn, sowie in den Ortsteilen Heiligengrabe und Liebenthal Bahnhöfe des Prignitz-Express, die im Stundentakt von der Linie RE6 der DB Regio bedient werden.

Ansässige Unternehmen

  • Kronotex, Hersteller für MDF-Platten und Laminatböden.
  • Claas Vertriebsgesellschaft, Gebietsersatzleillager.
  • BLT Brandenburger Landtechnik GmbH

Schulen[7]

Staatliche Schulen

  • Grundschule Heiligengrabe
  • Grundschule Blumenthal

Schulen in freier Trägerschaft

  • Evangelische Gemeinschaftsschule im Kloster Stift zum Heiligengrabe Oberschule[8]

in Heiligengrabe geboren

Bilder

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003 und 2004
  3. Dienstleistungsangebot der Landesverwaltung
  4. Amtsblatt 11/08 der Gemeinde Heiligengrabe
  5. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  6. Heiligengrabe ist „Sportlichste Gemeinde" im Land
  7. Liste aller Schulen im Schulporträt Brandenburg
  8. Protokoll des Hauptausschusses der Gemeinde Heiligengrabe vom 31. Juli 2007

Weblinks

 Commons: Heiligengrabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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