- Fehrbellin
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Wappen Deutschlandkarte 52.81316666666712.76516666666740Koordinaten: 52° 49′ N, 12° 46′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Ostprignitz-Ruppin Höhe: 40 m ü. NN Fläche: 268,16 km² Einwohner: 8.771 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km² Postleitzahlen: 16818 (Albertinenhof, Altfriesack, Deutschhof, Kuhhorst, Langen, Ribbeckshorst, Wall, Wustrau, Zietenhorst)
16833 (Fehrbellin, Betzin, Brunne, Dechtow, Hakenberg, Karwesee, Königshorst, Lentzke, Linum, Protzen, Tarmow, Walchow)
16845 (Manker)Vorwahl: 033932 Kfz-Kennzeichen: OPR Gemeindeschlüssel: 12 0 68 117 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Johann-Sebastian-
Bach-Str. 6
16833 FehrbellinWebpräsenz: Bürgermeisterin: Ute Behnicke Lage der Gemeinde Fehrbellin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Fehrbellin ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg in Deutschland, 60 km nordwestlich von Berlin und 12 km südlich von Neuruppin.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der namensgebende Kernort der Gemeinde Fehrbellin liegt am Nordrand des Ländchens Bellin, einem kleinen Höhenzug. Größere Teile des Gemeindegebietes liegen im Havelländischen Luch südlich des Kernortes. Nördlich der Kernstadt erstreckt sich das vom Rhin durchflossene Rhinluch, das hier nur drei Kilometer breit ist. An dieser Stelle wurde im späten Mittelalter die „Bellinsche Fähre“ betrieben, woraus sich der Name der Stadt entwickelte. Mit zunehmender Verlandung des Luchs wurde anstelle der Fähre ein Damm aufgeschüttet, der Fehrbellin mit Neuruppin verbindet. Nördlich des Rhinluches liegt die Ruppiner Platte. Fehrbellin gehört mit einer Fläche von 268 km² zu den flächengrößten Gemeinden in Deutschland.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Fehrbellin setzt sich aus folgenden Ortsteilen, bewohnten Gemeindeteilen sowie Wohnplätzen und sonstigen Siedlungsgebieten zusammen[2]:
Ortsteile
Betzin, Brunne, Dechtow, Deutschhof, Hakenberg, Karwesee, Königshorst, Langen, Lentzke, Linum, Manker, Protzen, Stadt Fehrbellin, Tarmow, Walchow, Wall, Wustrau-Altfriesack
Bewohnte Gemeindeteile
Altfriesack, Dammkrug, Deutschhof, Dreibrück, Fredenhorst, Königshorst, Kuhhorst, Langen, Lobeofsund, Mangelshorst, Nordhof, Ribbeckshorst, Sandhorst, Seelenhorst, Wustrau, Zietenhorst
Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete
Albertinenhof, Berlowshof, Hakenberger Schleuse, Lentzker Mühle, Lentzker Siedlung, Rollinsruhe, Schäferei, Theresiendorf
Anmerkungen
In Dechtow gibt es eine bemerkenswerte Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert.
Das Straßendorf Walchow südwestlich von Neuruppin hat 190 Einwohner. Urkundlich wurde der Ort erstmals 1445 als walchouw erwähnt. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort vollständig zerstört. Im selben Jahrhundert siedelten sich Holländer und Pfälzer an. Die neogotische Backsteinkirche wurde um 1850 errichtet.[3]
Geschichte
In der Schlacht bei Fehrbellin im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg besiegte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg am 18. Junijul./ 28. Juni 1675greg. die Schweden und eroberte nach diesem Sieg bis 1678 das von den Schweden beherrschte Schwedisch-Pommern.
Das Standbild des Großen Kurfürsten war eine private Schenkung Kaiser Wilhelms II. an die Stadt Fehrbellin. Es wurde von dem Berliner Bildhauer Fritz Schaper geschaffen und am 18. Oktober 1902 enthüllt.
Bekannt ist auch der Fehrbelliner Reitermarsch (komponiert 1893 von Richard Henrion), er ist Regimentsmarsch verschiedener Verbände der Bundeswehr.
Von 1294 bis 2003 besaß Fehrbellin das Stadtrecht und ist seitdem eine Titularstadt. Formal ist das am Ortsteilnamen „Stadt Fehrbellin“ erkennbar.
Von 1940 bis 1945 bestand das Arbeitserziehungslager Fehrbellin (AEL), in dem von Zwangsarbeiterinnen Hanf verarbeitet wurde. Nach dem Krieg produzierte die Fabrik als VEB Märkische Bastfaser weiter bis 1990.[4]
Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Betzin, Brunne, Dechtow, Deutschhof, Hakenberg, Karwesee, Königshorst, Langen, Lentzke, Linum, Manker, Protzen, Tarmow, Walchow, Wall und Wustrau-Altfriesack eingemeindet.[5]
Politik
Gemeindevertretung
Bei den Kommunalwahlen vom 28. September 2008 waren 26 Sitze zu verteilen. Diese verteilen sich wie folgt[6]:
Gruppierung Sitze CDU 4 SPD 3 Die Linke 4 Freie WG Langen 2 Linum-für den ländlichen Raum 2 Freiwillige Feuerwehr 1 Seniorenverein Wustrau 1 Brandenb. Dorf Walchow 1 Pro Lentzke 1 Förderer des Ortes Manker 1 Die Königshorster 1 B90/Grüne 1 Freie WG Brunne 1 Heimat- u. KV Wustrau 1 BI Hakenberg 1 Kreisbauernverband 1 Wappen
Das Wappen wurde am 18. Februar 1993 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber eine zweitürmige, rote Kirche mit gequadertem Mauerwerk als Unterbau und einem mit einer schwarzen Rosette belegten offenen Doppelbogenportal. Die Türme sind mit je vier schwarzen Fenstern sowie mit bezackten, beknauften und bekreuzten Spitzdächern versehen. Zwischen den Türmen ein wachsender, schwarzbekleideter und behüteter Mönchsrumpf.“[7]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Flagge
Die Flagge der Gemeinde ist dreistreifig Rot-Weiß-Rot (Rot-Silber-Rot) im Verhältnis 1:3:1 mit dem Wappen im Mittelstreifen.
Logo der Gemeinde Fehrbellin
Die Gemeinde Fehrbellin führt seit dem 27. Oktober 2005 ein gemeinsames Logo für Tourismus und Kultur. Dieses Logo wurde bei einem durch die Gemeindeverwaltung Fehrbellin ausgeschriebenen Wettbewerb durch Beschluss der Gemeindevertreter am 27. Oktober 2005 als offizielles Logo der Gemeinde Fehrbellin bestätigt. Entworfen wurde dieses Logo von Tom Berger aus Neuruppin, der seit vielen Jahren im Vorstand des gemeinnützigen Vereins FKK-Fehrbelliner Karneval Klub e. V. mitarbeitet.
Das Logo vereint die Landschaftselemente Luchwiesen und Wälder, sowie Flüsse und Teiche – die vorherrschende Landschaft in der Gemeinde Fehrbellin. Als überragendes Bildelement ist die im Volksmund genannte „Goldelse“ der Siegessäule bei Hakenberg (Brandenburg) als stilisiertes Element mit verarbeitet. Als Kontrast dazu steht in Rot das Auge des Betrachters dieser Landschaft – ob als Tourist oder als Einheimischer.
Städtefreundschaft
Fehrbellin unterhält seit 1990 mit Dülmen in Nordrhein-Westfalen eine Städtefreundschaft.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Fehrbellin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
Bau- und Kunstdenkmäler
- Stadtkirche (1867 nach Plänen von Stüler)
- Denkmal für den Großen Kurfürsten (von Fritz Schaper)
- Denkmal der Schlacht von Fehrbellin
- Denkmal für die Gefallenen 1813–1815 (von Max Wiese)
- Dorfkirche Dechtow (13. Jahrhundert)
- Dorfkirche Tarmow (1835 Schinkel-Schule)
- Dorfkirche Langen (1855 Stüler-Umkreis)
- Mahnmal von 1947 für die Opfer des Faschismus auf dem OdF-Platz an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße/Kapellenberg
Kultur und Volksfeste
- Fehrbelliner Festtage zu Ehren der Großen Schlacht bei Fehrbellin
- der etwas andere Karneval in Fehrbellin von November bis zum ersten Märzwochenende (egal, wann Aschermittwoch ist) durch den FKK-Fehrbelliner Karneval Klub e. V.
- Klassische und geistliche Konzerte in der Feldbergkirche/Stadtkirche
- Jugendkonzerte, Musicals und Schulveranstaltungen in der Rhinhalle Fehrbellin
- Literarische Veranstaltungen in der Gemeindebücherei Fehrbellin
- Rockkonzerte von Nachwuchsbands und Jugendfreizeit im Jugendclub 0815
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Fehrbellin ist über die Autobahn A 24, Abfahrt Fehrbellin zu erreichen.
Auf dem Gemeindegebiet liegt der Flugplatz Ruppiner Land.
Schulen
- Johann-Heinrich-Bolte-Grundschule Fehrbellin
- Oberschule „Schule am Rhin“ Fehrbellin
- Kleine Grundschule Königshorst
- Grundschule Wustrau
Bilder
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Denkmal für die Schlacht bei Fehrbellin
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Denkmal für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Kurfürstenpark
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Kirche in Langen
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„Des Fischers Traum“ und Klappbrücke in Wustrau-Altfriesack
Persönlichkeiten
- Bernhard Bohm (1841–1896), Reichstagsabgeordneter aus Brunne
- Johann Heinrich Bolte (1750–1817), Aufgeklärter Geistlicher und Schulreformer
- Frank Jeske (1960–1994), Fußballspieler
- Hans Schönfeld (1900–1954), evangelischer Theologe und Volkswirt
- Friedrich Wilhelm Wolff (1814–1887), Bildhauer
Literatur
Berliner Geschichtswerkstatt (Hrsg.): Das Arbeitserziehungslager Fehrbellin. Zwangsarbeiterinnen im Straflager der Gestapo. Potsdam, 2004, ISBN 3-932502-38-8
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesregierung
- ↑ Märkische Oderzeitung, 23. September 2005, S. 11
- ↑ Cord Pagenstecher: Das Arbeitserziehungslager Fehrbellin in Nordwest-Brandenburg, in: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, 6 (1). 2002, S.112f. (Online-Version als PDF; 24 kB)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008 (PDF; 2,3 MB)
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg und laut Hauptsatzung vom 19. März 2009
Weblinks
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