Berlinka (Autobahn)

Berlinka (Autobahn)
Basisdaten der Berlinka
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Eine Richtungsfahrbahn, bei Braniewo (Braunsberg), im Jahr 2006
Gesamtlänge zirka 500 km
ehemaliger Staat
heutige Staaten
Status Folgende heutige Straßen verlaufen
(teilweise) auf der Berlinka:
Ausbauzustand
  • Zweispurig mit Standstreifen
  • Zweispurig ohne Standstreifen
  • Eine Richtungsfahrbahn im Gegenverkehr
  • Teilweise im Ausbau
  • In Teilen nicht befahrbar
Anschlussstellen der ehemaligen Reichsautobahn
Westliches Teilstück
km Ehemalige Bezeichnung Heutige Bezeichnung km
0,0 Stettiner Dreieck Dreieck Schwanebeck
3,9 Bernau-Süd
8,4 Bernau Bernau-Nord
13,0 Wandlitz
18,5 Lanke Lanke
29,7 Eberswalde-Finowfurt Finowfurt
35,3 Werbellinsee Werbellin
42,7 Chorin
44,7 Joachimsthal Joachimsthal
64,9 Pfingstberg Pfingstberg
72,5 Warnitz
78,3 Gramzow Gramzow
81,0 Kreuz Uckermark
89,8 Schmölln Schmölln
100,6 Storkow-Penkun Penkun
109,9 Grenzübergang DeutschlandPolen

Kołbaskowo (Kolbitzow) - Pomellen

0,0
112,5 Stettin-Süd Kołbaskowo (Kolbitzow) 2,4
119,1 Sydowsaue Gryfino (Greifenhagen), Radziszewo 9,3
125,4 Stettin-Ost Podjuchy (Podejuch) 15,5
131,7 Altdamm Kijewo 21,6
138,9 Bäderstraße Rzęśnica, Wielgowo 30,0
148 Stargard-Friedrichswalde (Sowno, Przemocze) 37,9
160 Stargard-Massow (Łęczyca) 49,9
174 Stargard-Freienwalde (Lisowo, Chociwel) 63,9
Mittleres Teilstück - nicht ausgeführt
182 Freienwalde-Nörenberg (Chociwel-Ińsko)
188 Blankenhägen (Dłusko)
193 Piepstock (Podlipce)
198 Wangerin-Gienow (Węgorzyno-Ginawa)
203 Rosenfelde (Brzeźniak)
210 Dramburg (Drawsko Pomorskie)
215 Sarranzig (Zarańsko)
226 Falkenburg (Złocieniec)
244 Klaushagen (Kluczewo)
251 Sternhof (Gwiazdowo)
259 Bärwalde (Barwice)
  • mit keiner heutigen Straße identisch, da sie nie gebaut wurde
Östliches Teilstück
0,0 Königsberg (Pr) Калининград (Kaliningrad)
15,3 Kreuzburg Славское (Slawskoje) -
25,7 Zinten Корнево (Kornewo) -
40,1 Heiligenbeil-Ost Мамоново (Mamonowo) -
  • дорога П 516 (Straße P 516)
40,5 Grenzübergang RusslandPolen

Heiligenbeil (Мамоново) - Rehfeld (Grzechotki)

0,0
49,1 Heiligenbeil-West (Dąbrowa,
Święta Siekierka)
8,6
52,4 Braunsberg Maciejewo, Braniewo 11,9
58,1 Schalmey Braniewo, Szyleny 17,6
63,7 Tiedmannsdorf Chruściel 23,2
72,5 Frauenburg Błudowo (Bludau), Frombork 32,0
85,6 Pomehrendorf Wilkowo,
Pomorska Wieś
45,1
  • Droga krajowa nr 22
92,0 Elbing-Ost Elbląg-Wschód 51,5
96,4 Elbing-West Elbląg-Raczki,
Elbląg-Zachód
55,9

Als Berlinka (poln.: Die Berlinerin, Die aus Berlin kommende) werden die im heutigen Polen und Russland liegenden Teilstücke der ehemaligen Reichsautobahn von Berlin nach Königsberg bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Verbindung von der West- zur Ostgrenze des Deutschen Reichs, die auch Berlin und Königsberg verband, wurde 1932 als Reichsstraße 1 ausgewiesen. Die alten Landstraßen waren jedoch kaum für Fernverkehr geeignet, und ein neuer, moderner Weg sollte von Berlin nach Königsberg gebahnt werden. Jedoch entstand ein unerwartetes Hindernis, denn der durch den Versailler Vertrag geschaffene polnische Korridor in Westpreußen trennte ab 1920 Ostpreußen sowie die nun Freie Stadt Danzig vom Großteil Deutschlands ab. Der Transitverkehr, per Straße und Eisenbahn, wurde alles andere als reibungslos abgewickelt. Der Seedienst Ostpreußen und später auch Flugverbindungen (Geschichte der Lufthansa) mussten die Versorgung der Exklave Ostpreußen übernehmen, die Situation blieb jedoch unbefriedigend.

Aufgrund des Korridors hatte die Strecke bei der Planung des Reichsautobahnnetzes nur geringe Priorität, denn die polnische Regierung lehnte einen Bau einer Trasse stets ab, sowohl über das polnische Territorium im Korridor als auch über das Danziger Gebiet, wo Polen bzw. der Völkerbund weitgehende Mitspracherechte hatte. Während der Zeit des Dritten Reiches wurde die Autobahn nur von Berlin bis Stettin in zweispuriger Ausführung (1936) und weiter bis Freienwalde im einspurigen Ausbauzustand fertiggestellt. Innerhalb von Ostpreußen wurde die Autobahn von Elbing bis Königsberg durchgehend einspurig (1936-1938) fertiggestellt.

Nach dem Abschluss des Polenfeldzuges wäre ein durchgehender bzw. zweispuriger Ausbau möglich geworden, die Straßenarbeiten wurden jedoch ab 1942 aufgrund des Zweiten Weltkrieges aufgegeben, da die Eisenbahn Vorrang hatte und die ehemalige preußische Ostbahn nun wieder durchgehend unter deutscher Kontrolle stand.

Die Brücke über den Pregel, welche im Zuge einer zukünftigen Umgehungsautobahn um Königsberg errichtet worden war, wurde wegen des Vormarsches der Roten Armee von der deutschen Wehrmacht gesprengt und von den Sowjets später teilweise wieder aufgebaut.

Nach dem Krieg hatten die Autobahnteilstücke, die nun innerhalb dreier sozialistischer Bruderländer lagen, kaum einen Nutzwert. Eine Fortsetzung des alten Konzeptes stand nicht zur Debatte. Nach Fall des eisernen Vorhanges entstand durch Grenzöffnungen und steigender Massenmotorisierung wieder ein Bedarf nach Fernstraßen, die jahrzehntelang nur in Form von ehemaligen Reichsautobahnen existierten, von Berlin nach Königsberg bzw. von Berlin über Breslau nach Beuthen. Auf polnischer Seite wurden die Relikte inoffiziell als "Berlinka" bezeichnet. Die Teilstücke in Schlesien wurden zur Autostrada A4.

Heute

Heute befindet sich die Autobahn im polnischen Teil Ostpreußens ungefähr bis zur Höhe von Braniewo (Braunsberg) in Benutzung, auch in der russischen Oblast Kaliningrad wird die ehemalige Autobahn wieder genutzt. Auf einem kleinen Teil der ehemaligen Reichsautobahn südlich von Elbląg (Elbing) verläuft heute die von Warschau kommende Europastraße 77 nach Danzig (Gdańsk). Der Wiederaufbau der Strecke ist auf beiden Seiten im Gange, die Eröffnung des Grenzüberganges Mamonowo-Grzechotki (Heiligenbeil-Rehfeld) zwischen Russland und Polen ist nunmehr für das 1. Quartal 2010 vorgesehen, sofern die russischen Kontrollanlagen bis dahin fertig werden.

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