Penkun

Penkun
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Penkun
Penkun
Deutschlandkarte, Position der Stadt Penkun hervorgehoben
53.28333333333314.2540
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Löcknitz-Penkun
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 78,63 km²
Einwohner:

1.953 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17328
Vorwahl: 039751
Kfz-Kennzeichen: UER
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 107
Stadtgliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Amtsverwaltung: Chausseestraße 30
17321 Löcknitz
Webpräsenz: www.loecknitz-online.de
Bürgermeister: Bernd Netzel (FDP)
Lage der Stadt Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Brandenburg Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Buddenhagen Buggenhagen Hohendorf (bei Wolgast) Krummin Lassan Lütow Sauzin Wolgast Wolgast Zemitz Ahlbeck (bei Ueckermünde) Altwarp Eggesin Grambin Hintersee (Vorpommern) Leopoldshagen Liepgarten Luckow Luckow Lübs (Vorpommern) Meiersberg Mönkebude Torgelow-Holländerei Vogelsang-Warsin Bargischow Bargischow Blesewitz Boldekow Bugewitz Butzow Ducherow Iven Krien Krusenfelde Liepen Medow Neetzow Neu Kosenow Neuendorf A Neuendorf B Neuenkirchen (bei Anklam) Postlow Putzar Rossin Sarnow Spantekow Stolpe (Peene) Alt Tellin Bentzin Daberkow Jarmen Kruckow Tutow Völschow Behrenhoff Dargelin Dersekow Diedrichshagen Hinrichshagen (Vorpommern) Levenhagen Mesekenhagen Neuenkirchen (bei Greifswald) Weitenhagen (Ostvorpommern) Bergholz Blankensee (Vorpommern) Boock (Vorpommern) Glasow (Vorpommern) Grambow (Vorpommern) Löcknitz Nadrensee Krackow Penkun Plöwen Ramin Rossow Rothenklempenow Brünzow Hanshagen Katzow Kemnitz (bei Greifswald) Kröslin Kröslin Loissin Lubmin Neu Boltenhagen Rubenow Wusterhusen Düvier Görmin Loitz Sassen-Trantow Altwigshagen Ferdinandshof Hammer a. d. Uecker Heinrichsruh Heinrichswalde Rothemühl Torgelow Wilhelmsburg (Vorpommern) Blumenhagen Brietzig Damerow (Vorpommern) Fahrenwalde Groß Luckow Jatznick Klein Luckow Koblentz Krugsdorf Nieden Papendorf (Vorpommern) Polzow Rollwitz Schönwalde (Vorpommern) Viereck (Vorpommern) Zerrenthin Züsedom Karlshagen Mölschow Peenemünde Trassenheide Benz (Usedom) Dargen Garz (Usedom) Kamminke Korswandt Koserow Loddin Mellenthin Pudagla Rankwitz Stolpe auf Usedom Ückeritz Usedom (Stadt) Zempin Zirchow Bandelin Gribow Groß Kiesow Groß Polzin Gützkow Karlsburg (Vorpommern) Klein Bünzow Kölzin Lühmannsdorf Murchin Rubkow Schmatzin Wrangelsburg Ziethen (bei Anklam) Züssow Heringsdorf Pasewalk Strasburg (Uckermark) Ueckermünde Wackerow Greifswald Greifswald PolenKarte
Über dieses Bild

Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern und liegt im äußersten Südosten Vorpommerns, nahe der polnischen Grenze. Seit dem 1. Juli 2004 gehört Penkun zum Amt Löcknitz-Penkun.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Penkun liegt etwa in der Mitte des Dreiecks Prenzlau - Stettin (Szczecin) - Schwedt/Oder. Die Stadt wird von sieben Seen umgeben, die in einer Senke zwischen zwei Endmoränenzügen liegen, die zur Randow und zum Landgraben hin abfallen. Die größten Seen sind der Schlosssee und der aus vier Teilen bestehende Bürgersee. Das Hügelland setzt sich nach Norden bis vor Stettin fort. Das Gebiet um Penkun wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören neben Penkun mit der Ortschaft Büssow:

  • Grünz mit der Ortschaft Radewitz
  • Sommersdorf mit der Ortschaft Neuhof
  • Storkow
  • Wollin mit der Ortschaft Friedefeld

Diese vier Orte waren bis zum 31. Dezember 1998 selbstständige Gemeinden.[2]

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Krackow, Tantow, Casekow, Randowtal und Brüssow.

Geschichte

Ältere Geschichte

Pencun wurde 1240 erstmalig als vicus - also als Dorf - urkundlich erwähnt. Vorher existierte dort eine slawische Siedlungsstätte, umgeben von Burgwällen. Nachdem dort 1186 zur Sicherung einer Handelsstraße zwischen Stettin und der Mark Brandenburg eine pommersche Grenzfeste errichtet wurde, entwickelte sich Penkun als regelmäßig angelegte und ummauerte Stadt im Schutze dieser Burg. Die Stadtbefestigung bestand aus Stadtmauer, drei Stadttoren, zwei Rundtürmen und einigen Wieckhäusern. Bereits im Jahr 1269 wurde Pinkun urkundlich als oppidum - also als Stadt - bezeichnet und 1284 als civitas Pencun erwähnt.

Die Burg wechselte in ihrer Geschichte oft den Besitzer und wurde so zu einem prächtigen Herrenschloss ausgebaut. Heute hat es 44 Räume und 190 Fenster auf einer Gesamtfläche von etwa 1720 Quadratmetern.

Zum Schutz der Bürger wurde 1433 die Penkuner Schützengilde gegründet. Bereits 1468 konnten die Bürger Penkuns und die Schützengilde die Stadt erfolgreich über vier Monate gegen den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II. verteidigen.

Schuhstraße in Penkun

1478 wurde Werner von der Schulenburg mit dem Penkuner Schloss und Penkun belehnt. 1614 verkauften die Schulenburgs das Schloss und Penkun an Heinrich von der Osten. Bis 1648 gehörte Penkun zum Herzogtum Pommern. Durch den Westfälischen Frieden kam Penkun zu Schwedisch-Vorpommern und ab 1720 schließlich zur preußischen Provinz Pommern. Heute prägen die zahlreichen Tore der Hofeinfahrten das Stadtbild.

Neuere Geschichte

Penkun gehörte zwischen 1818 und 1939 zum Landkreis Randow im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Bei Auflösung des Landkreises Randow im Jahre 1939 wurde Penkun dem Landkreis Greifenhagen zugeordnet, der bis 1945 bestand.

In seiner Entwicklung wurde Penkun mehrmals von Bränden heimgesucht, bei denen die Kirche im Laufe der Jahrhunderte sieben mal beschädigt, und schließlich im Jahr 1854 zusammen mit etwa 62 % der Wohnhäuser bei einem Großbrand komplett zerstört wurde. Dieser Großbrand ist auch der Grund dafür, dass zirka 70 % der Penkuner Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen.

Der zentrale Markt spielte bis 1906 als Pferdemarkt eine regionale Rolle. Danach wurden die noch stehenden Linden gepflanzt. 1993 wurde der Markt nach historischem Vorbild umgestaltet.

1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden das Rathaus und das Schützenhaus durch ein Feuer zerstört. Nach 1945 nutzte man das Schloss als Landwirtschaftsschule mit Internat. Nach der Schließung der Landwirtschaftsschule wurde das Schloss weiterhin als Kantine der auf dem Schlosshof befindlichen LPG genutzt und bis kurz nach der Wende auch für die Schulspeisung der Grundschule, die sich ebenso auf der Gelände befand, wie auch der örtliche Kindergarten. Engagierte Bürger bemühten sich um den Erhalt. 1991 wurde mit der Sanierung des Schlosses begonnen und inzwischen wird es für wechselnde Ausstellungen benutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Penkun größtenteils landwirtschaftliche Betriebe ansässig.

Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, das Stadtbild hat sich stark verbessert. Es wurden viele Modernisierungsarbeiten durchgeführt, unter anderem der Ausbau des Straßennetzes, die Schaffung einer Kanalisation, der Bau eines Klärwerkes, der Bau einer neuen Grundschule sowie ein kompletter Neubau des Rathauses, welches sich zentral gelegen an der örtlichen Realschule befindet.

Politik

Stadtvertretung

Die Penkuner Stadtvertretung hat 12 Mitglieder.

Wahlgruppe Sitze
CDU 5
Bürgerbündnis UER 2
FDP 2
SPD 1
Die Linke 1
Einzelbewerber Klänhammer 1

(Stand: Kommunalwahl 2005)

Wappen

Das Wappen wurde unter der Nr. 65 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber auf einer goldenen Krone stehend, ein aufgerichteter gold bewehrter roter Greif.“

Das Wappen wurde 1995 neu gezeichnet.

Städtepartnerschaften

Partnerschaften bestehen mit der Gemeinde Fors in Frankreich und der Gemeinde Widuchowa in Polen. Es findet ein regelmäßiger Kulturaustausch in Form von gegenseitigen Treffen statt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloßsee


Bauwerke und Denkmale

Schloss Penkun um 1860, Sammlung Alexander Duncker
  • Das Schloss Penkun (früher Burg) ist eine stattliche und unregelmäßige Dreiflügelanlage auf dem alten Burghügel. Unter der Verwendung mittelalterlicher Reste wurde um 1600 die Burg zu einem Schloss im Stil der Spätrenaissance umgebaut. Die Portale im Westen und Osten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die Tordurchfahrt ziert ein Wappenschmuck mit Datum von 1614. Im ehemaligen Verwalterhaus des Penkuner Schlosses ist heute ein Museum untergebracht. Dort werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Sehenswert ist auch der Schlosspark.
  • Die neogotische Stadtkirche wurde nach dem Brand von 1854 erbaut.
  • Das Freilichtmuseum bei Penkun zeigt auf einer Fläche von 30.000 m² seit 1999 die frühe slawische Geschichte.
  • Im Ortsteil Sommersdorf steht nahe der Kirchhofsmauer der Mordstein von 1423. Es ist ein hoher, rechteckiger Stein mit griechischem Kreuz und gotischen Minuskeln.
  • Im Ortsteil Storkow befindet sich die größte Bockwindmühle Deutschlands.
  • Im Ortsteil Wollin steht eine rechteckige Feldstein-Dorfkirche aus dem späten 13. Jahrhundert.

Musik

In Penkun gibt es den Chor Cantemus Penkun und die Schalmeienkapelle der Feuerwehr. Weiterhin existieren das Penkuner Blasorchester und ein Posaunenchor im Ortsteil Sommersdorf.

Sport

Zu den Sportvereinen in Penkun gehören der Schützen-, Fußball-, Tischtennis-, Badminton- und Volleyballverein.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen die Geflügelschau, das Sommer- und Herbstfest, die Karnevalsveranstaltungen und der Weihnachtsmarkt. Außerdem findet alljährlich eine Oldtimer-Rundfahrt statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Penkun befindet sich nach Angaben des Betreibers "einer der größten Biogasparks der Welt". [3] Die für 20 Megawatt ausgelegte Anlage gehört zu einem im Bau befindlichen Düngemittelwerk. In der Anlage wird Strom aus Mais, Gülle und Getreide erzeugt.[4]

Verkehrsanbindung

In unmittelbarer Nähe von Penkun befindet sich die letzte Autobahnanschlussstelle der Bundesautobahn 11 vor der polnischen Grenze. Durch den Ortsteil Storkow führt die Bundesstraße 113. Im benachbarten Tantow besteht Anschluss an die Bahnlinie Berlin-Stettin.

Bildung

In Penkun gibt es eine Grundschule, eine Regionalschule sowie eine Kindertagesstätte mit Hort.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 293-295 (Volltext)
  • Günter Walter (Herausgeber): Festschrift zur 750-Jahrfeier der Stadt Penkun. Verlagsbüro Schwedesky, Grevenbroich/Nrh. 1990

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. [1] EnviTec Biogas AG hat einen der größten Biogasparks der Welt errichtet Homepage des Betreibers, abgerufen am 30. Juni 2009
  4. Weltgrößte Biogasanlage ist komplett - Lübecker Nachrichten, 11. Dezember 2007

Weblinks

 Commons: Penkun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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