- Penkun
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Wappen Deutschlandkarte 53.28333333333314.2540Koordinaten: 53° 17′ N, 14° 15′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Löcknitz-Penkun Höhe: 40 m ü. NN Fläche: 78,63 km² Einwohner: 1.953 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km² Postleitzahl: 17328 Vorwahl: 039751 Kfz-Kennzeichen: UER Gemeindeschlüssel: 13 0 75 107 Stadtgliederung: 4 Gemeindeteile Adresse der Amtsverwaltung: Chausseestraße 30
17321 LöcknitzWebpräsenz: Bürgermeister: Bernd Netzel (FDP) Lage der Stadt Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern und liegt im äußersten Südosten Vorpommerns, nahe der polnischen Grenze. Seit dem 1. Juli 2004 gehört Penkun zum Amt Löcknitz-Penkun.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Penkun liegt etwa in der Mitte des Dreiecks Prenzlau - Stettin (Szczecin) - Schwedt/Oder. Die Stadt wird von sieben Seen umgeben, die in einer Senke zwischen zwei Endmoränenzügen liegen, die zur Randow und zum Landgraben hin abfallen. Die größten Seen sind der Schlosssee und der aus vier Teilen bestehende Bürgersee. Das Hügelland setzt sich nach Norden bis vor Stettin fort. Das Gebiet um Penkun wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.
Stadtgliederung
Zur Stadt gehören neben Penkun mit der Ortschaft Büssow:
- Grünz mit der Ortschaft Radewitz
- Sommersdorf mit der Ortschaft Neuhof
- Storkow
- Wollin mit der Ortschaft Friedefeld
Diese vier Orte waren bis zum 31. Dezember 1998 selbstständige Gemeinden.[2]
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Krackow, Tantow, Casekow, Randowtal und Brüssow.
Geschichte
Ältere Geschichte
Pencun wurde 1240 erstmalig als vicus - also als Dorf - urkundlich erwähnt. Vorher existierte dort eine slawische Siedlungsstätte, umgeben von Burgwällen. Nachdem dort 1186 zur Sicherung einer Handelsstraße zwischen Stettin und der Mark Brandenburg eine pommersche Grenzfeste errichtet wurde, entwickelte sich Penkun als regelmäßig angelegte und ummauerte Stadt im Schutze dieser Burg. Die Stadtbefestigung bestand aus Stadtmauer, drei Stadttoren, zwei Rundtürmen und einigen Wieckhäusern. Bereits im Jahr 1269 wurde Pinkun urkundlich als oppidum - also als Stadt - bezeichnet und 1284 als civitas Pencun erwähnt.
Die Burg wechselte in ihrer Geschichte oft den Besitzer und wurde so zu einem prächtigen Herrenschloss ausgebaut. Heute hat es 44 Räume und 190 Fenster auf einer Gesamtfläche von etwa 1720 Quadratmetern.
Zum Schutz der Bürger wurde 1433 die Penkuner Schützengilde gegründet. Bereits 1468 konnten die Bürger Penkuns und die Schützengilde die Stadt erfolgreich über vier Monate gegen den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II. verteidigen.
1478 wurde Werner von der Schulenburg mit dem Penkuner Schloss und Penkun belehnt. 1614 verkauften die Schulenburgs das Schloss und Penkun an Heinrich von der Osten. Bis 1648 gehörte Penkun zum Herzogtum Pommern. Durch den Westfälischen Frieden kam Penkun zu Schwedisch-Vorpommern und ab 1720 schließlich zur preußischen Provinz Pommern. Heute prägen die zahlreichen Tore der Hofeinfahrten das Stadtbild.
Neuere Geschichte
Penkun gehörte zwischen 1818 und 1939 zum Landkreis Randow im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Bei Auflösung des Landkreises Randow im Jahre 1939 wurde Penkun dem Landkreis Greifenhagen zugeordnet, der bis 1945 bestand.
In seiner Entwicklung wurde Penkun mehrmals von Bränden heimgesucht, bei denen die Kirche im Laufe der Jahrhunderte sieben mal beschädigt, und schließlich im Jahr 1854 zusammen mit etwa 62 % der Wohnhäuser bei einem Großbrand komplett zerstört wurde. Dieser Großbrand ist auch der Grund dafür, dass zirka 70 % der Penkuner Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Der zentrale Markt spielte bis 1906 als Pferdemarkt eine regionale Rolle. Danach wurden die noch stehenden Linden gepflanzt. 1993 wurde der Markt nach historischem Vorbild umgestaltet.
1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden das Rathaus und das Schützenhaus durch ein Feuer zerstört. Nach 1945 nutzte man das Schloss als Landwirtschaftsschule mit Internat. Nach der Schließung der Landwirtschaftsschule wurde das Schloss weiterhin als Kantine der auf dem Schlosshof befindlichen LPG genutzt und bis kurz nach der Wende auch für die Schulspeisung der Grundschule, die sich ebenso auf der Gelände befand, wie auch der örtliche Kindergarten. Engagierte Bürger bemühten sich um den Erhalt. 1991 wurde mit der Sanierung des Schlosses begonnen und inzwischen wird es für wechselnde Ausstellungen benutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Penkun größtenteils landwirtschaftliche Betriebe ansässig.
Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, das Stadtbild hat sich stark verbessert. Es wurden viele Modernisierungsarbeiten durchgeführt, unter anderem der Ausbau des Straßennetzes, die Schaffung einer Kanalisation, der Bau eines Klärwerkes, der Bau einer neuen Grundschule sowie ein kompletter Neubau des Rathauses, welches sich zentral gelegen an der örtlichen Realschule befindet.
Politik
Stadtvertretung
Die Penkuner Stadtvertretung hat 12 Mitglieder.
Wahlgruppe Sitze CDU 5 Bürgerbündnis UER 2 FDP 2 SPD 1 Die Linke 1 Einzelbewerber Klänhammer 1 (Stand: Kommunalwahl 2005)
Wappen
Das Wappen wurde unter der Nr. 65 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Silber auf einer goldenen Krone stehend, ein aufgerichteter gold bewehrter roter Greif.“
Das Wappen wurde 1995 neu gezeichnet.
Städtepartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit der Gemeinde Fors in Frankreich und der Gemeinde Widuchowa in Polen. Es findet ein regelmäßiger Kulturaustausch in Form von gegenseitigen Treffen statt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Denkmale
- Das Schloss Penkun (früher Burg) ist eine stattliche und unregelmäßige Dreiflügelanlage auf dem alten Burghügel. Unter der Verwendung mittelalterlicher Reste wurde um 1600 die Burg zu einem Schloss im Stil der Spätrenaissance umgebaut. Die Portale im Westen und Osten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die Tordurchfahrt ziert ein Wappenschmuck mit Datum von 1614. Im ehemaligen Verwalterhaus des Penkuner Schlosses ist heute ein Museum untergebracht. Dort werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Sehenswert ist auch der Schlosspark.
- Die neogotische Stadtkirche wurde nach dem Brand von 1854 erbaut.
- Das Freilichtmuseum bei Penkun zeigt auf einer Fläche von 30.000 m² seit 1999 die frühe slawische Geschichte.
- Im Ortsteil Sommersdorf steht nahe der Kirchhofsmauer der Mordstein von 1423. Es ist ein hoher, rechteckiger Stein mit griechischem Kreuz und gotischen Minuskeln.
- Im Ortsteil Storkow befindet sich die größte Bockwindmühle Deutschlands.
- Im Ortsteil Wollin steht eine rechteckige Feldstein-Dorfkirche aus dem späten 13. Jahrhundert.
Musik
In Penkun gibt es den Chor Cantemus Penkun und die Schalmeienkapelle der Feuerwehr. Weiterhin existieren das Penkuner Blasorchester und ein Posaunenchor im Ortsteil Sommersdorf.
Sport
Zu den Sportvereinen in Penkun gehören der Schützen-, Fußball-, Tischtennis-, Badminton- und Volleyballverein.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen die Geflügelschau, das Sommer- und Herbstfest, die Karnevalsveranstaltungen und der Weihnachtsmarkt. Außerdem findet alljährlich eine Oldtimer-Rundfahrt statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Penkun befindet sich nach Angaben des Betreibers "einer der größten Biogasparks der Welt". [3] Die für 20 Megawatt ausgelegte Anlage gehört zu einem im Bau befindlichen Düngemittelwerk. In der Anlage wird Strom aus Mais, Gülle und Getreide erzeugt.[4]
Verkehrsanbindung
In unmittelbarer Nähe von Penkun befindet sich die letzte Autobahnanschlussstelle der Bundesautobahn 11 vor der polnischen Grenze. Durch den Ortsteil Storkow führt die Bundesstraße 113. Im benachbarten Tantow besteht Anschluss an die Bahnlinie Berlin-Stettin.
Bildung
In Penkun gibt es eine Grundschule, eine Regionalschule sowie eine Kindertagesstätte mit Hort.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Caspar March (1619–1677), Mediziner, Mathematiker und Astronom
- Ulli Wegner (*1942), Boxtrainer
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 293-295 (Volltext)
- Günter Walter (Herausgeber): Festschrift zur 750-Jahrfeier der Stadt Penkun. Verlagsbüro Schwedesky, Grevenbroich/Nrh. 1990
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ [1] EnviTec Biogas AG hat einen der größten Biogasparks der Welt errichtet Homepage des Betreibers, abgerufen am 30. Juni 2009
- ↑ Weltgrößte Biogasanlage ist komplett - Lübecker Nachrichten, 11. Dezember 2007
Weblinks
Commons: Penkun – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Penckun in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Info-Seite der Stadt (Amtsbereich Löcknitz-Penkun)
- Material zu Schloss Penkun in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 217 kB)
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