- Breitnau
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Wappen Deutschlandkarte 47.9391666666678.07916666666671018Koordinaten: 47° 56′ N, 8° 5′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald Höhe: 1018 m ü. NN Fläche: 39,9 km² Einwohner: 1.958 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km² Postleitzahl: 79874 Vorwahl: 07652 Kfz-Kennzeichen: FR Gemeindeschlüssel: 08 3 15 016 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfstraße 11
79874 BreitnauWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Haberstroh Lage der Gemeinde Breitnau im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Breitnau ist eine Gemeinde ca. 30 km östlich von Freiburg im Breisgau im Südschwarzwald (Hochschwarzwald).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Gebiet von Breitnau ist sehr weitläufig mit vielen, verstreut gelegenen, zum Teil großen Bauernhöfen, die meisten davon mit dem für den Schwarzwald typischen Krüppelwalmdach. Der eigentliche Ortskern ist vergleichsweise klein, ist aber in den letzten Jahren im Zunehmen begriffen. Der höchste Berg ist die Weißtannenhöhe.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Breitnau gehören die Dörfer Hinterdorf, Steig (seit 1935 zu Breitnau) und Vorderdorf, die Zinken Beim Löwen, Bisten (teilweise auch zu Hinterzarten), Bruckbach, Eckbach, Einsiedel, Fahrenberg, Freyel, Hintereck, Hirschsprung, Höllsteig, Hohlengraben, Jungholz-Föhrwald, Löffeltal, Moos, Oberhöllsteig, Ödenbach, Posthalde, Ravenna(schlucht), Siedelbach (nach 1860 zu Breitnau), Tiefen, Winterhalden und Wirbstein, die Höfe Haberstrohhof, Holzhof, Kuhnenbach, Schuhmächerlehof und Zimmeracker und die Wohnplätze Bäuerleshütte, Birklehof, Eckerhäusle, Falkenfreyel, Hundsschachen, Jockelhäusle, Jörgenhäusle, Nessellachen und Paulyhäusle. Im Gemeindegebiet liegt die abgegangene Burg Falkenstein.[2]
Geschichte
Breitnau wird erstmals 1275 als Breittnowe urkundlich erwähnt. Die erste Kirche im Ort wurde jedoch bereits um 1200 erbaut, die St.-Oswald-Kapelle sogar schon 1148 eingeweiht. Das Gebiet war damals im Besitz der Herren von Falkenstein. 1408 verkauften die inzwischen verarmten Falkensteiner ihren Besitz an die Herren Schnewlin von Landeck. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ging der Ort an die Herren von Sickingen.
1688 wurden auf Veranlassung des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden Schanzen errichtet, die französische Truppen aufhalten sollten. Diese Mühe war jedoch vergeblich, da die Franzosen den Ort zwei Jahre später überfielen und dabei den Pfarrhof sowie 14 Bauernhöfe niederbrannten.[3] 1755 wurde zum ersten Mal die schlechte Wegeverbindung durch das Höllental ausgebaut, um dem Brautzug von Prinzessin Marie Antoinette auf ihrem Weg nach Paris möglichst viel Strecke auf vorderösterreichischem Gebiet zu ermöglichen. Nach 1806 verkauften die Herren von Sickingen Breitnau an das neu errichtete Großherzogtum Baden.
Religionen
Eine Kirche ist im Ort seit ca. 1200 nachweisbar. Die heutige katholische Pfarrkirche ist St. Johannes geweiht und stammt von 1753. Die nächstgelegene evangelische Kirche ist St. Jakob in Hinterzarten.
Politik
Der Gemeinderat setzt sich aus 10 Mitgliedern zusammen, die am 7. Juni 2009 bei einer Wahlbeteiligung von 64,8 % neu gewählt wurden. Dem Gremium gehören danach drei Frauen und sieben Männer an.
Bürgermeister war bis 31. August 2009 Wolfgang Schlachter. Zum neuen Bürgermeister wurde am 5. Juli 2009 Josef Haberstroh gewählt, der sein Amt am 1. September 2009 antrat.
Mit dem südlich gelegenen Nachbarort Hinterzarten verbindet Breitnau eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft und eine touristische Werbegemeinschaft. Außerdem teilen sich die Gemeinden Grund- und Hauptschule.
Wirtschaft und Infrastruktur
Breitnau lebt überwiegend von Forst- und Weidewirtschaft. In der Nähe der Bundesstraße 500 spielt zudem der Tourismus eine eher kleine Rolle. Im Sommer eignet sich Breitnau für Wanderungen. Klares Wetter vorausgesetzt, ergeben sich dabei weite Sichten über die Rheinebene und die jenseits gelegenen Vogesen. Obwohl das Gelände in weiten Bereichen eine Art Hochebene darstellt, gibt es steile Wege hinunter ins Höllental oder durch die Ravennaschlucht. Im Winter eignet sich Breitnau mit der Loipe Thurnerspur und dem Anschluss an die Skilanglaufstrecke Schonach – Hinterzarten für den Skilanglauf. Drei kleine Skilifte eignen sich eher für den lokalen Abfahrtslauf.
Seit 1970 ist Breitnau als Kurort anerkannt.
Verkehr
Abseits vom Ortskern wird Breitnau von der den Schwarzwald von Norden nach Süden durchlaufenden B 500 (Schwarzwaldhochstraße) passiert.
Seit dem 21. Mai 1887 verbindet die Höllentalbahn mit ihrem Bahnhof in Hinterzarten Breitnau mit dem überregionalen Schienennetz. Die ehemaligen Bahnstationen Hirschsprung, Posthalde und Höllsteig (bei der Ravennaschlucht), die alle auf der Gemarkung Breitnau liegen, werden heute nicht mehr bedient. Außerdem wird Breitnau von den Buslinien 7216 (Freiburg – St.Peter – St. Märgen – Breitnau – Hinterzarten) und 7261 (Neustadt – St. Märgen) der SüdbadenBus-Gesellschaft angefahren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Hirschsprung ist eine schluchtartige Verengung des Höllentals.
Sehenswert ist die Ravennabrücke am unteren Ende der Ravennaschlucht, ein Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn. Unterhalb des Viadukts liegt das Hotel Hofgut Sternen, das seit über 250 Jahren besteht. Dort übernachteten schon Johann Wolfgang von Goethe (1779) und Felix Mendelssohn Bartholdy auf seiner Hochzeitsreise (1837). In einem Seitengebäude befindet sich eine Glasbläserei. In der Nähe steht die Kapelle St. Oswald mit ihrem spätgotischen Altar. Ebenfalls sehenswert ist schließlich der neben der Dorfkirche gelegene alte Pfarrhof, der weitgehend originalgetreu restauriert wurde.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 101–103
- ↑ Andreas Haasis-Berner, Johannes Lauber, Ute Seidel; Regierungspräsidium Freiburg Referat26 – Denkmalpflege: Barocke Schanzen im Schwarzwald. Die Verteidigungsanlagen auf den Schwarzwaldhöhen. Zwischen Höllental und Tal der Wilden Gutach. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Januar 2010, S. 29 (pdf, abgerufen am 27. Dezember 2010).
Weblinks
Commons: Breitnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Breitnau: Offizielle Website
- Breitnau für Ehrenamtliche, Urlauber und Geschäftige
- Breitnau: Ortsgeschichte und Bilder
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