- Hohenstein (Landkreis Reutlingen)
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Wappen Deutschlandkarte 48.3477777777789.3727777777778741Koordinaten: 48° 21′ N, 9° 22′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Reutlingen Höhe: 741 m ü. NN Fläche: 61,68 km² Einwohner: 3.740 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 72531 Vorwahl: 07387 Kfz-Kennzeichen: RT Gemeindeschlüssel: 08 4 15 090 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Im Dorf 14
72531 HohensteinWebpräsenz: Bürgermeister: Jochen Zeller Lage der Gemeinde Hohenstein im Landkreis Reutlingen Hohenstein ist eine Gemeinde auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb im Landkreis Reutlingen, etwa 20 Kilometer südlich von Reutlingen. Die Gemeinde ist nach der ehemaligen Burg Hohenstein benannt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt in 720 bis 830 Meter Höhe mitten auf der so genannten Kuppenalb. Diese ist gekennzeichnet durch Trockentäler mit Wacholderheiden und sanften bewaldeten Hügeln.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Hohenstein, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen:
Gomadingen, Münsingen, Hayingen, Pfronstetten, Trochtelfingen und Engstingen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde wurde im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1975 aus den damals noch selbständigen Gemeinden Bernloch, Eglingen, Meidelstetten, Oberstetten und Ödenwaldstetten gebildet.
Die Gemarkungen der früheren Gemeinden sind identisch mit den fünf Ortsteilen der Gemeinde. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt in der Form „Hohenstein - …“. Die Wahl des Gemeinderats erfolgt nach der Unechten Teilortswahl, die Ortsteile bilden dementsprechend zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[2]
Zu den Ortsteilen Bernloch, Eglingen, Meidelstetten und Oberstetten gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zu Ödenwaldstetten gehören das Dorf Ödenwaldstetten und die Höfe Ludwigshof und Maßhalderbuch.
Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Beuren, Distelreich, Ernstbrühl, Gerenberg, Kriechbaum, Wahlenberg und Walseich (Ortsteil Bernloch), Buchhausen, Henndorf und Herrendorf (Ortsteil Eglingen), Gaustetten (Ortsteil Meidelstetten), Dörrgut (Ortsteil Oberstetten) sowie Mettendorf, Weidental und Ziegelhütte im Ortsteil Ödenwaldstetten.[3]
Geschichte
Der Name Bernloch erscheint schon 1161 als Ordensgutshof eines Prämonstratenserklosters. Jedoch waren die Grafen von Achalm die Grundherren. Später kam es zum Herzogtum Württemberg, wo es zunächst zum Oberamt Urach gehörte.
Die erste Erwähnung von Eglingen stammt aus dem Jahr 904. Von 1249 bis 1413 herrschten die Herren von Eglingen. Danach wurde es an Heinz Speth verkauft. 1805 ging der Besitz schließlich im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Königreich Württemberg.
Meidelstetten steht als Mutilistat auf einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 777. Das Kloster Weißenau kennt Adlige von Meidelstetten im 12. und 13. Jahrhundert. Später kam es zum Herzogtum Württemberg, wo es zunächst zum Oberamt Urach gehörte.
Oberstetten steht als Obrensteten in der Chronik des Klosters Zwiefalten im Jahr 1100. Die Burg Hohenstein und das Dorf Oberstetten fielen nach dem Aussterben der Herren von Oberstetten an Adalbert von Berolzheim. 1497 ging der Besitz von Kaspar von Bubenhofen an das Kloster Zwiefalten über. Im Rahmen der Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam der Ort an das Königreich Württemberg.
Bei Oberstetten befinden sich auch die Reste der Ödenburg aus dem 11. JahrhundertIn der Zwiefalter Chronik von 1137/1138 wird auch Ödenwaldstetten als Walichstetin erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert ist der heutige Name gebräuchlich. Auch dieser Ortsteil ging 1497 in den Besitz des Klosters Zwiefalten über, aber das Herzogtum Württemberg übernahm schon bald die Landesherrschaft. So gehörte Ödenwaldstetten dann als einziger Ortsteil des heutigen Hohenstein bereits vor 1800 zum Oberamt Münsingen.
Das restliche Gemeindegebiet kam mit der Gebietsreform um 1813 zum Oberamt Münsingen und später bis 1973 zum Landkreis Münsingen. Nach dessen Auflösung kam es zum Landkreis Reutlingen.
Religionen
Nach der Lutherischen Reformation ab 1517 und der damit verbundenen Glaubensspaltung zwischen der reformiert-evangelischen und der katholischen Kirche befanden sich die Gemeinden des heutigen Hohenstein im Gebiet der Konfessionsgrenze, die für die religiös-kirchliche Identität und der entsprechenden kulturellen Unterschiede, mitunter auch Differenzen der dörflichen Bevölkerungen untereinander bis ins 20. Jahrhundert hinein prägend blieb. Während in Bernloch und Meidelstetten 1537 und in Ödenwaldstetten 1562 die Reformation eingeführt wurde, blieben Eglingen und Oberstetten römisch-katholisch.
In Bernloch gibt es heute auch eine neuapostolische Kirche.
Politik
Die Gemeinde Hohenstein bildet zusammen mit der Gemeinde Engstingen eine Verwaltungsgemeinschaft.
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Der Gemeinderat in Hohenstein hat 14 ehrenamtliche Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag bei 58,2 %. Hohenstein ist eine der wenigen Gemeinden, in denen der Gemeinderat nach dem System der Mehrheitswahl gewählt wurde. Dies bedeutet, dass nur eine Liste (Freie Wählervereinigung) aufgestellt wurde und diejenigen Bewerber, die die meisten Stimmen erhielten, gewählt sind.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Jochen Zeller endet im April 2015.
- seit 1999: Jochen Zeller
Wappen
Blasonierung: In Rot auf grünem Hügel ein goldener (gelber) Quaderturm (Ruine mit am Tor und Fenster durchscheinendem Schildgrund), beiderseits flankiert von je einem nach oben und außen gewendeten silbernen (weißen) Dietrich. Seit dem 1. August 1977 führt die Gemeinde das aktuelle Wappen.
Wappen der früheren Gemeinden
Bernloch
Eglingen
Meidelstetten
Oberstetten
ÖdenwaldstettenKultur und Sehenswürdigkeiten
Hohenstein liegt an der Schwäbischen Dichterstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei führt.
Museen
Das Bauernhausmuseum im Ortsteil Ödenwaldstetten ist weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt. Das etwa 400 Jahre alte Hauptgebäude ist vollständig eingerichtet und zeigt dem Besucher auch die bäuerliche Handwerkskunst vergangener Zeiten. Im Bauerngarten sind neben historischen Obstsorten der Schwäbischen Alb auch Heilkräuter und Gewürze zu sehen. Im Dachgeschoss befindet sich eine Teddybärensammlung.
Musik
- Trachtenkapelle Bernloch
- Gemischter Chor Meidelstetten
- Jugendchor Bernloch-Meidelstetten
- Musik- und Gesangsverein Eglingen e. V.
- Oberstetter Dorfmusikanten
- Posaunenchor Bernloch-Meidelstetten
- Posaunenchor Ödenwaldstetten
- Sängerbund Bernloch
- Sängerrunde Hohenstein
Bauwerke
Die Burg Hohenstein war Namensgeber für die heutige Gemeinde. Sie war um 1100 von reichen Adligen bewohnt. Die damaligen Hoffeste waren weithin bekannt. Seit 1438 ist die Burg nicht mehr bewohnt und inzwischen zur Ruine zerfallen.
- Evangelische St. Georgskirche in Bernloch, 1930 wieder aufgebaut.
- Katholische St. Wolfgangkirch in Eglingen, 1775 von den Speth erbaut.
- Evangelische Kirche in Meidelstetten, 1777 erbaut.
- Hl. Kreuz Kirche in Oberstetten, aus dem 11./12. Jahrhundert.
- Evangelische Nikolauskirche in Ödenwaldstetten, 1275 erwähnt.
- Neuapostolische Kirche in Bernloch, 1971 eingeweiht.
Sport
- Sport- und Schützenverein Bernloch e. V.
- SSV Meidelstetten
- Tennisverein Hohenstein e. V.
- TSV Oberstetten 1922 e. V.
- Sabt Oberstetten
- TSV Ödenwaldstetten 1924 e. V.
- Tischtennis-Verein Bernloch
- DLRG
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf dem Gelände der ehemaligen Eberhard-Finckh-Kaserne haben die Gemeinden Engstingen, Hohenstein und Trochtelfingen 1994 den Gewerbepark Haid gegründet.
Verkehr
Die Bundesstraße 312 führt, von der Bundesautobahn 8 beim Flughafen Stuttgart kommend, über Reutlingen durch das Gemeindegebiet weiter nach Riedlingen, Biberach an der Riß und Memmingen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 224.
Ansässige Unternehmen
Die SchwörerHaus KG unterhält in Hohenstein-Oberstetten ein Werk zur Fertigung von Holzprodukten und Haustechnik, ein Sägewerk, ein Kraftwerk, sowie das Ausstattungszentrum Süd und ein Musterhauszentrum.
Bildung
Mit der 1973 gegründeten Hohensteinschule verfügt die Gemeinde über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Für die jüngsten Bewohner gibt es neben drei gemeindlichen Kindergärten auch je einen evangelischen (in Bernloch) und einen römisch-katholischen Kindergarten (in Oberstetten).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Bernritter, (1748/49–1803), in Eglingen geborener Rentkammerrat und satirischer Schriftsteller
- Hans Reyhing, (1882–1961), Bernlocher Dichter
- Hermann Schwörer, * 1922 im heutigen Ortsteil Oberstetten, Jurist, Unternehmer und Politiker (CDU), MdB
Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben
- Werner Raupp, Historiker; wohnt in Ödenwaldstetten
- Ernst Geprägs, (* 1929), deutscher Landwirt, Funktionär des Deutschen Bauernverbandes und Politiker der CDU. Gemeinderatsmitglied und stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Hohenstein.
Literatur
- Christoph Bitzer, Rolf Götz, Wilfried Pfefferkorn, Erhardt Schmidt: Burgruine Hohenstein – Die Burgen der Gemeinde Hohenstein. Gemeinde Hohenstein, Hohenstein 1987.
- Eberhard Fritz: „dieweil sie so arme Leuth“. Fünf Albdörfer zwischen Religion und Politik 1530–1750. (Studien zur Kirchengeschichte der Dörfer Bernloch, Eglingen, Meidelstetten, Oberstetten und Ödenwaldstetten). Calwer Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-7668-0799-4, (Quellen und Forschungen zur württembergischen Kirchengeschichte 9).
- Bernloch. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 67, Leipzig 1752, Spalte 890.
- Oedenwaldstätt. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 25, Leipzig 1740, Spalte 538.
Weblinks
Commons: Hohenstein (Württemberg) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Hohenstein in der Beschreibung des Oberamts Blaubeuren von 1830 – Quellen und Volltextedito von Bernloch, Eglingen, Meidelstetten, Ödenwaldstetten.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Hohenstein vom 27. November 2001, zuletzt geändert am 14. Juni 2002
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 30–33
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