- Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland
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Das Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland ist das deutsche Teilprojekt des internationalen Corpus Vasorum Antiquorum (CVA).
Das Projekt und seine Geschichte
Ziel dieses Projekts ist die Erforschung und Publikation der antiken Keramik in deutschen öffentlichen Sammlungen nach einheitlichen Kriterien. Das Projekt wurde 1920 begründet, Deutschland wurde als Folge des 1. Weltkrieges erst 1935 aufgenommen. Der erste deutsche Band erschien 1938.
Für das Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland ist im Auftrag der deutschen Akademien die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München verantwortlich. Diese hat dafür eine eigene Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum eingerichtet. Die Redaktionstätigkeit wird von einem fest angestellten Redaktor geleistete. Die Bearbeiter der einzelnen Bände werden für die Dauer ihrer Tätigkeit bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angestellt. Häufig waren und sind dies junge Klassische Archäologen am Beginn ihrer Karriere, aber auch Museumsmitarbeiter oder schon bekannte Vasenforscher haben Bände verfasst.
Der erste einer österreichischen Sammlung gewidmete CVA-Band erschien nach dem Anschluss 1941 als Band 5 der deutschen Reihe. 1971 beendete die DDR ihre Mitarbeit im von München aus organisierten Projekt und begann eine Reihe mit eigener Zählung der Bände. Davon erschienen zwischen 1972 und 1990 jedoch nur drei Bände. Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten werden auch die ostdeutschen Sammlungen wieder in der Münchener Reihe veröffentlicht.
Naturgemäß entfallen die Mehrzahl der Bände auf die großen deutschen Vasensammlungen. So sind bisher für die Staatliche Antikensammlungen in München 15 Bände und für die Antikensammlung Berlin 12 Bände erschienen, insgesamt sind bis 2010 90 Bände mit den Beständen deutscher Sammlungen publiziert worden. Aber auch viele kleinere öffentliche Sammlungen (etwa Karlsruhe, Schloss Fasanerie und Schwerin) sind vollständig bearbeitetet worden, dazu die Bestände zahlreicher deutscher Universitätssammlungen.
Die Bände des Corpus Vasorum Antiquorum werden im Verlag C. H. Beck veröffentlicht, mit Ausnahme der neun zwischen 1959 und 1990 erschienenen Bände zu Sammlungen in der DDR, die im Akademie-Verlag erschienen sind.
Derzeitige Wissenschaftliche Mitarbeiter des Projektes sind Norbert Eschbach, Eva Hofstetter-Dolega, Bettina Kreuzer, Yasmin Olivier-Trottenberg, Dirk Piekarski, Angelika Schöne-Denkinger und Nina Zimmermann-Elseify.
Text und Tafeln aller deutschen CVA-Bände bis Band 76 sind frei zugänglich im Internet verfügbar.
Redaktoren des deutschen Corpus Vasorum Antiquorum
- 1937–1939 und 1955–1962 Adolf Greifenhagen
- 1962–1966 Dietrich Schulz
- 1966–2004 Heinrich B. Siedentopf
- 1999–2004 Martin Bentz
- 2004–2006 Ralf von den Hoff
- seit 2006 Stefan Schmidt
Vorsitzende der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum
- 1936–1961 Ernst Buschor
- 1962–1968 Hans Möbius
- 1968–1987 Emil Kunze
- seit 1987 Paul Zanker
Die Bände des Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland
Ostdeutsche Bände sind in der Ortsangabe kursiv gehalten.
Corpus Vasorum Antiquorum-Bände der DDR
Band Ort Museum Teilband Bearbeiter Jahr Anmerkungen ISBN 1 Schwerin Staatliches Museum Schwerin Schwerin Gottfried von Lücken 1972 Gesamtbestand 2 Leipzig Antikenmuseum der Karl-Marx-Universität Leipzig 2 Eberhard Paul 1973 Schwarzfigurige Keramik 3 Berlin Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung Berlin 1 Elisabeth Rohde 1990 Attisch-rotfigurige Vasen ISBN 3-05-001767-8 Beihefte zum Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland
Seit 2002 werden zu den Bänden des Corpus Vasorum Antiquorum auch Beihefte veröffentlicht. Die Reihe veröffentlicht Beiträge von Tagungen des CVA, die sich mit Grundsatzfragen und Grundlagenforschungen der antiken Keramik beschäftigen.
Band Titel Herausgeber Jahr Tagung ISBN 1 Vasenforschung und Corpus Vasorum Antiquorum. Standortbestimmung und Perspektiven Martin Bentz 2002 München 2000 ISBN 978-3-406-49043-9 2 Attische Vasen in etruskischem Kontext. Funde aus Häusern und Heiligtümern Martin Bentz, Christoph Reusser 2004 Regensburg 2002 ISBN 978-3-406-51904-8 3 Konservieren oder restaurieren. Die Restaurierung griechischer Vasen von der Antike bis heute Martin Bentz, Ursula Kästner 2007 Berlin 2006 ISBN 978-3-406-56482-6 4 Hermeneutik der Bilder. Beiträge zu Ikonographie und Interpretation griechischer Vasenmalerei Stefan Schmidt, John H. Oakley 2009 München 2008 ISBN 978-3-406-59321-5 Literatur
- Heinrich B. Siedentopf: Corpus Vasorum Antiquorum, in: Akademie-Journal 1/1996, S. 2–8
- Martin Bentz: Zur Geschichte des CVA, in: Martin Bentz (Hrsg.): Vasenforschung und Corpus Vasorum Antiquorum. Standortbestimmung und Perspektiven, C. H. Beck, München 2002, S. 9–15
- Union der deutschen Akademien der Wissenschaften: Sprache, Schrift, Bild. Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis. Broschüre zur Ausstellung vom 21. Juni bis 31. August 2007 im Pergamonmuseum und im Alten Museum auf der Museumsinsel Berlin, Berlin 2007, S. 10-13 [1]
Weblinks
Kategorien:- Antike Vasenmalerei
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