Fantômas (Vierteiler)

Fantômas (Vierteiler)
Filmdaten
Deutscher Titel Fantomas
Originaltitel Fantômas
Produktionsland Frankreich, Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 360 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Claude Chabrol,
Juan Luis Buñuel
Drehbuch Bernard Revon
Produktion Claude Barma
Musik Georges Delerue
Kamera Jean Rabier,
Claude Robin
Besetzung

Fantômas ist eine Miniserie in vier Teilen aus dem Jahr 1980, basierend auf den Romanen um den Verbrecher Fantômas von Pierre Souvestre und Marcel Allain. Sie wurde von Claude Chabrol und Juan Luis Buñuel inszeniert.

Handlung

Über vier Episoden erstreckt sich die Handlung um die Jagd von Kommissar Juve auf den Gentleman-Verbrecher Fantômas.

Eine reiche Marquise prahlt im Beisein des jungen Charles und des Polizeiinspektors Juve von ihrem Lottogewinn, den sie einlösen wolle. Derweil schleicht eine dunkle Gestalt um ihr Anwesen. Juve warnt die Marquise vor dem Verbrecher Fantômas. Auf der Zugfahrt nach Paris wird die Marquise in ihrem Abteil vom Mann in Schwarz erwürgt. In den Kleidern der Toten holt sich der Verbrecher den Lottogewinn ab. Der Mörder Fantômas bezirzt die junge Gräfin Sonia Danidoff, doch als er ihr einen wertvollen Ring abnehmen und deshalb den Finger abschneiden will, ruft sie um Hilfe. Fantômas flüchtet und schwört Rache. Er kehrt in die Arme seiner treuen Geliebten, Lady Maud Beltham, zurück. Um mit ihr glücklich werden zu können, tötet er ihren Ehemann Lord Beltham. Inspektor Juve und sein Begleiter Charles, der sich nun "Fandor" nennt und als Journalist arbeitet, finden den toten Lord in einem großen Koffer. Juves Verdacht fällt auf das Liebespaar Fantômas und Maud Beltham.

Juve kann Fantômas bei einem Stelldichein mit Maud verhaften. Bei der Gerichtsverhandlung erkennt ein berühmter Schauspieler seine frappierende Ähnlichkeit mit dem zu Tode verurteilten Fantômas. Lady Belthman lädt den Schauspieler zu sich ein. Nachdem sie den Gefängniswärter Nibet bestochen hat, um noch ein letztes Mal mit Fantômas vor dessen Hinrichtung schlafen zu können, bringt der Wärter den Todeskandidaten in ein Zimmer gegenüber dem Gefängnis. Hier betäubt Lady Beltham den Schauspieler und legt ihm Fantômas' Kleider an. Als der Schauspieler am nächsten Morgen vor der Guillotine beteuert, er sei nicht Fantômas, glaubt ihm niemand. Erst als Juve den abgetrennten Kopf berührt und die Theaterschminke bemerkt, weiß er, dass ein Unschuldiger sterben musste.

Der geflüchtete Fantômas verübt inzwischen Verbrechen, die vom Gangster Lupart geplant werden. Luparts Geliebte Joséphine dient Juve als Köder. Doch als diese sich in den Boxer Dixon verliebt und Lupart verlassen will, muss sie sterben. Sie flüchtet vor einem Mörder auf das Fenstersims und stürzt bei Juves Zuruf in den Tod. Ein ähnliches Schicksal erleidet die schöne Sonia Danidoff: Fantômas schneidet ihr die kostbaren Ohrringe ab, erdrosselt grinsend das weinende Luxusmädchen und wirft hernach auch ihren halbnacktern Körper lachend in die Tiefe.

Im Hause eines Grafen wird eine tote junge Frau mit verätztem Gesicht gefunden, die wegen eines Abschiedsbriefes als Lady Beltham identifiziert wird. Als ihr Mörder wird der junge Jacques Dollon verhaftet. Doch als Juve ihn im Gefängnis besuchen will, ist Dollon verschwunden. Wieder einmal war der Gefängniswärter Nibet daran beteiligt. Dollons Schwester Elisbeth beteuert die Unschuld ihres Bruders. Das ruft Fantômas auf den Plan, der Elisabeth betäubt und ihr mit einem am Gasherd angeschlossenen Schlauch Kohlenmonoxid einflößt. Fandor kann sie wiederbeleben, da die Gasrechnung nicht bezahlt wurde und somit die tödliche Dosis nicht ausreichend war. Dann finden sie den Leichnam Dollons. Währenddessen tötet Fantômas – nun mit Erfolg – die Zeugin Elisabeth, nicht zuletzt, weil Fandor sich in das Mädchen verliebt hatte. In einem Kloster entdeckt derweil Fandor eine Nonne, die Lady Beltham zum Verwechseln ähnelt. Als das Kloster gestürmt wird, sind Fantômas und die Lady auf und davon.

Der junge König Friedrich Christian II. hat eine heimliche Romanze mit der hübschen Romy. Doch als Romy wenig später brutal ermordet wird, fällt der Verdacht auf den jungen Blaublüter. Er beteuert Juve seine Unschuld und dieser weiß: Fantômas war mal wieder mordlüstern; Romy ist die siebente junge Frau, die der Ladykiller auf dem Gewissen hat. Als er Fantômas erneut stellt, wird Juve k.o. geschlagen. Die später eintreffende Polizei nimmt die Maske des erschöpft in einer Ecke liegenden Mannes ab und hält nun Juve für Fantômas. Dank Intervention des jungen Königs kommt Juve frei und will Romys Freundin Marieke aufsuchen. Doch von ihrer Zimmerwirtin "Mutter Kirsch" wird Marieke derweil in Juves Hotelzimmer begleitet. Als Juve von Frau Kirsch in sein Hotel geschickt wird, kommt er zu spät: Marieke wurde durch eine perfide Selbstschussanlage hingerichtet. Nun wird er erneut für einen Mörder gehalten und gefangen genommen. Mutter Kirsch, so weiß er jetzt, war erneut Fantômas. Doch sein getreuer Fandor verspricht ihm, Fantômas zu fassen. Dieser fährt derweil mit Lady Maud Beltham lachend davon und freut sich auf neue Verbrechen.

Hintergrund

Die vier Episoden bilden in sich eine Einheit. Cliffhanger sind dabei immer die geglückte Flucht von Fantômas und Lady Maud Beltham vor ihren Verfolgern Juve und Fandor. Die Verbrechen sind auf reine Mordlust des Verkleidungskünstlers zurückzuführen, da er bereits vermögend ist. Auch in der letzten Episode entkommen Fantômas und Beltham.

Claude Chabrol inszenierte die erste und die finale Folge, die beiden mittleren Episoden entstanden unter der Regie von Luis Buñuels Sohn Juan Luis Buñuel.

Fandor-Darsteller Pierre Malet, hier in seiner bekanntesten Rolle, ist der Zwillingsbruder des in Frankreich populären und ihm frappierend ähnelnden Filmstars Laurent Malet (Querelle, Blutsverwandte).

Die einzelen Teile tragen die Titel Verhängnisvolle Rendezvous , Tödliche Umarmung, Ein Toter mordet nicht sowie Der rote Diamant.

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