Kleszczyniec

Kleszczyniec
Kleszczyniec
Kleszczyniec führt kein Wappen
Kleszczyniec (Polen)
Kleszczyniec
Kleszczyniec
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Bytów
Gmina: Czarna Dąbrówka
Geographische Lage: 54° 20′ N, 17° 32′ O54.33444444444417.526111111111Koordinaten: 54° 20′ 4″ N, 17° 31′ 34″ O
Einwohner:

265

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GBY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 212: LęborkBytów - Chojnice - Kamionka
Podkomorzyce → Kleszczyniec
Lupawsko → Kleszczyniec
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Kleszczyniec (deutsch Kleschinz, kasch. Kleszszënc) ist ein kaschubisches Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und legt im Bereich der Gemeinde Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow) im Powiat Bytowski (Kreis Bütow).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Kleszczyniec liegt nördlich der Kreisstadt Bytów (Bütow) an der polnischen Woiwodschaftsstraße 212, die hier ein Teilstück der deutschen Reichsstraße 158 bildet. Außerdem ist der Ort von Podkomorzyce (Niemietzke) im Nordwesten sowie Lupawsko (Lupowske, 1938–45 Grünenwalde) im Südosten zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Im Norden des Ortes bereichern hier die ehemals Kopgienz-Seen (1938–45 Kleschinzer Seen) genannten Gewässer die Hügellandschaft zwischen Lupow (Łupawa) und Stolpe (Słupia).

Ortsname

In alten Urkunden erscheint Kleszczyniec als Klenzentzke, Kleszenz, Clenszensse, Clenczintze und - bis 1945 - als Kleschinz.

Geschichte

Der historischen Dorfform nach war das frühere Kleschinz ein großes Angerdorf. Es war ein altes Puttkamersches Lehen. 1457 wird Martin von Puttkamer als Eigentümer genannt. Durch Heirat des Georg Christian von Zitzewitz mit Marie Margarete von Puttkamer auf Kleschinz B kam dieses 1725 in den Besitz derer von Zitzewitz. 1775 erwarb Joachim Friedrich von Zitzewitz auch Kleschinz A von einem Puttkamer.

Kleschinz hatte unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges besonders schwer zu leiden und wurde 1637 vollkommen eingeäschert.[1]

Um 1784 hatte Kleschinz ein Vorwerk, vier Bauern, sechs Kossäten, einen Schulmeister und insgesamt 20 Feuerstellen. 1799 musste Karl Heinrich von Zitzewitz Kleschinz an den Landrat Lorenz von Puttkamer herausgeben. Sein Sohn Albert verkaufte es 1824 an einen von Reckow, und 1857 kam es in den Besitz von Herrn von Domarus. Nach der Aufsiedlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Gutsdorf ein Bauerndorf.

Im Jahre 1910 zählte Kleschinz 430 Einwohner. Ihre Zahl betrug 1933 bereits 473 und 1939 noch 463.

Die Gemeinde Kleschinz, zu der die beiden Ortsteile Karlsfelde (heute polnisch: Połupino) und Vorwerk Laßke gehörten, war bis 1945 in den Amts- und Standesamtsbezirk Groß Nossin (Nożyno) eingegliedert und lag im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.

Am 8. März 1945 wurde Kleschinz von den Russen besetzt, in deren Gefolge die Polen kamen und alle Dorfbewohner vertrieben. Aus Kleschinz wurde Kleszczyniec, das mit seinen heute 265 Einwohnern Sitz eines Schulzenamtes der Gmina Czarna Dąbrówka im Powiat Bytowski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk) ist.

Kirche

Bei bis 1945 überwiegend evangelischer Bevölkerung war Kleschinz in das Kirchspiel Groß Nossin (Nożyno) im Kirchenkreis Bütow (Bytów) der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Winfried Behling.

Seit 1945 lebt in Kleszczyniec eine überwiegend katholische Bevölkerung. Der Bezug zum Pfarrort ist geblieben, nur das Nożyno jetzt zum Dekanat Łupawa (Lupow) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen gehört. Evangelische Kirchenglieder sind in die Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingegliedert.

Schule

In Kleschinz gab es vor 1945 eine dreistufige Volksschule mit drei Klassen und einem Lehrer, der 74 Schulkinder unterrichtete.

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989.

Fußnoten

  1. Heino Kebschull: Zur Ortsgeschichte von Klein Nossin. Wennigsen 2011, S.17 f.

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