- Otnoga
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Otnoga Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Bytów Gmina: Czarna Dąbrówka Geographische Lage: 54° 20′ N, 17° 38′ O54.3417.628333333333Koordinaten: 54° 20′ 24″ N, 17° 37′ 42″ O Einwohner: 23
Postleitzahl: 77-116 Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GBY Wirtschaft und Verkehr Straße: DW211: Nowa Dąbrowa ↔ Żukowo Dąbie → Otnoga Zawiaty → Otnoga Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Otnoga (deutsch Wottnogge, 1938–1945 Mühlental (Pom.), kasch. Òtnoga) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gemeinde Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow) im Powiat Bytowski (Kreis Bütow).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Otnoga liegt in einer hügeligen Landschaft am Nordufer des Jezioro Jasień (Jassener See), aus dem hier die Lupow (polnisch: Łupawa) nach Norden abfließt.
Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße (DW) 211, die bei Nowa Dąbrowa (Neu Damerow) die Landesstraße 6 (ehemalige Reichsstraße 2) verlässt und über Sierakowice (Sierakowitz) und Kartuzy (Karthaus) bis nach Żukowo (Zuckau) führt, wo sie auf die Landesstraßen 7 und 20 trifft. Die DW 211 berührt bei Otnoga den Nordostzipfel vom Landschaftsschutzpark Stolpetal (Park Krajobrazowy Dolina Słupi).
Bis 1945 bestand ein Bahnanschluss über die drei Kilometer entfernte Bahnstation in Jerskewitz (Jerzkowice) an der – nach dem Kriege stillgelegten und teilweise demontierten – Bahnstrecke Lauenburg–Bütow (Lębork–Bytów).
Zwischen 1920 und 1939 lag die deutsch-polnische Grenze (Polnischer Korridor) lediglich sechs Kilometer weiter östlich des Dorfes.
Geschichte
Der historischen Dorfform nach war Otnoga eine Streusiedlung. Ursprünglich war es ein Pirchsches und später Münchowsches Lehen und hatte unter anderen den Kammerpräsidenten Christian Ernst von Münchow als Eigentümer. Nach 1754 wechselten die Besitzer. Ab 1781 gehörte es dem Rittmeister Adam von Wildberg, der auch Groß Rakitt (heute polnisch: Rokity) besaß.
Um 1784 hatte Wottnogge ein Vorwerk, eine Wassermühle, eine Schneidemühle, eine Ziegelei, zwei Kossäten und eine Schäferei in der Feldmark – bei insgesamt zehn Feuerstellen. 1847 kam der Ort an Oskar von Woldeck-Arneburg, der 1852 die Tochter des Grafen Wilhelm Karl von Münchow heiratete. Danach kam es in bürgerliche Hände und wurde 1910 aufgeteilt. Ein 91 Hektar großes Gut war von 1938 bis 1945 noch im Besitz von Eugen Uthicke.
Im Jahre 1910 waren in Wottnogge 186 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 263, und 1939 wohnten im inzwischen Mühlental genannten Ort noch 225 Menschen.
Bis 1945 gehörten zur Gemeinde Wottnogge (mit Erlass des Oberpräsidenten von Stettin vom 29. Dezember 1937 Mühlental genannt) die Ortsteile Eichen (bis 1937 Dambee, polnisch: Dąbie) und Seeblick (bis 1937 Saviat, polnisch: Zawiaty). Sie lag im Amts- und Standesamtsbezirk Schwarz Damerkow (Czarna Dąbrówka) sowie im Amtsgerichtsbereich Büzow (Bytów) und gehörte zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.
Am 9. März 1945 wurde Mühlental von der Roten Armee besetzt, was nicht kampflos geschah. Die Brücke über die Lupow wurde gesprengt. Im Sommer 1945 kamen die Polen und richteten hier eine eigene Verwaltung ein. Die Deutschen wurden vertrieben. Aus der deutschen Gemeinde Mühlental, vormals Wottnogge, wurde das polnische Otnoga, das als eigenes Schulzenamt heute Ortsteil der Gmina Czarna Dąbrówka im Powiat Bytowski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk) ist und 23 Einwohnern Heimat ist.
Kirche
Die Bevölkerung von Wottnogge war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Bis 1909 war der Ort in das Kirchspiel Mickrow (polnisch: Mikorowo), danach in das neugebildete Kirchspiel Groß Rakitt (Rokity) eingegliedert und gehörte so zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Kurt Hübner.
Seit 1945 leben fast ausnahmslos katholische Bürger in Otnoga. Der Bezug zum nun Rokity genannten Pfarrsitz ist bestehen geblieben, der jetzt jedoch zum Dekanat Łupawa (Lupow) im Bistum Pelplin der katholischen Kirche in Polen gehört. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind dem Pfarramt der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) mit der Filialkirche in Lębork (Lauenburg in Pommern) zugeordnet.
Schule
In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 42 Schulkinder. Die letzten deutschen Lehrer waren Albert Schmeckel und Siegfried Eckerlein.
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
- Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940
Weblinks
- Wikimapia
- Material zu Rittergut Wottnogge in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 221 k)
Gmina Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow)Ortsteile (Schulzenämter): Bochowo (Bochow) | Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow) | Jasień (Jassen) | Jerzkowice (Jerskewitz) | Kartkowo (Kartkow) | Karwno (Karwen) | Kleszczyniec (Kleschinz) | Kłosy (Klössen) | Kotuszewo (Kutusow, 1938–45 Priemfelde) | Kozy (Kose) | Mikorowo (Mickrow) | Mydlita (Buchwalde) | Nożynko (Klein Nossin) | Nożyno (Groß Nossin) | Otnoga (Wottnogge, 1937-45 Mühlental) | Rokiciny (Neurakitt) | Rokitki (Klein Rakitt) | Rokity (Groß Rakitt) | Unichowo (Wundichow) | Wargowo (Vargow)
Andere Ortschaften: Będzieszyn (Vorwerk Brandstätt) | Bochówko (Bochowke, 1937-45 Hohenlinde) | Brzezinka (Bresinke) | Ceromin (Zeromin) | Cole | Czarnolesie (Forstkaten) | Dąbie (Dambee, 1937-45 Eichen) | Dąbrowa Leśna | Dęby | Drążkowo (Neuhof) | Flisów (Fließhof) | Gliśnica (Gliesnitz) | Jaszewo (Jassewo) | Kostroga (Helenenhof) | Kozin (Kosemühl) | Lipieniec (Libienz, 1937-45 Liebgen) | Łupawsko (Lupowske, 1937-45 Grünenwalde) | Nowe Karwno (Neu Karwen) | Obrowo (Wobbrow) | Osowskie (Wussowske, 1937-45 Waldliebe) | Owsianka (Landhof) | Podkomorki | Podkomorzyce (Niemietzke, 1937-45 Puttkamerhof) | Połupino (Karlsfelde) | Przybin (Sophienhof) | Przylaski (Glashütte) | Rokicki Dwór (Neuhof) | Rudka (Neuhütte) | Skotawsko (Schottofske, 1938-45 Schottow) | Soszyce (Augustfelde) | Święchowo (Friedrichsfelde) | Wargówko (Neu Vargow) | Zawiaty (Saviat, 1937-45 Seeblick)
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