- Bochówko
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Bochówko Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Bytów Gmina: Czarna Dąbrówka Geographische Lage: 54° 22′ N, 17° 42′ O54.36972222222217.701388888889Koordinaten: 54° 22′ 11″ N, 17° 42′ 5″ O Einwohner: 109
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GBY Wirtschaft und Verkehr Straße: Rokity/DW 211 ↔ Oskowo/DW 212 Pieski ↔ Bochówko Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Bochówko (deutsch Bochowke, 1938–1945 Hohenlinde, kasch. Bòchówkò) ist ein kaschubisches Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gemeinde Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow) im Powiat Bytowski (Kreis Bütow).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Bochówko war bis 1945 ein reines Gutsdorf ohne bäuerlichen Besitz und lag im äußersten Südosten des damaligen Landkreises Stolp in Hinterpommern. Das Dorf ist heute über eine Nebenstraße zu erreichen, die Rokity (Groß Rakitt) an der Woiwodschaftsstraße 211 mit Oskowo (Wutzkow) an der Woiwodschaftsstraße 212 (frühere deutsche Reichsstraße 158) verbindet. Außerdem führt eine Landstraße von Pieski, bereits im Powiat Lęborski (Kreis Lauenburg in Pommern) gelegen, nach Bochówko. Bis 1945 bestand ein Bahnanschluss über die vier Kilometer entfernte Station Wutzkow (polnisch: Oskowo) an der Bahnstrecke Lauenburg–Bütow (Lębork–Bytów).
Ortsname
Bochówko wurde vor 1945 Bochowke, früher auch Bochow (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Nachbarort Bochow (polnisch: Bochowo) im früheren Landkreis Lauenburg i. Pom.), genannt, wurde am 29. Dezember 1937 offiziell in Hohenlinde (Pom.) umbenannt und trug diesen Namen bis 1945, als es die polnische Bezeichnung Bochówko erhielt.
Geschichtliches
Der historischen Dorfform nach war Bochówko ein Zeilendorf. Im Jahre 1704 war die Ortschaft ein Lehen der Familie von Lietzen, die es an Peter Jürgen von Puttkamer und dann an Klaus Kurt von Pirch weitergab. Danach waren Besitzer: Moritz Woitzlaff von Schwichow und dessen Sohn Leutnant Friedrich Wilhelm von Schwichow.
Bochowke hatte um 1784 ein Vorwerk, drei Kossäten, auf der Feldmark zwei Halbbauern und einen Büdner – bei insgesamt sieben Feuerstellen.[1]
1804 war ein von Liesnewski Besitzer von Bochowke, 1840 ein von Lübtow und 1852 Emil Karl Franz von Lübtow. Später: Frau Nitz (1893), Ludwig Holtz (1910) und Erich Dahlmann (1928). Er war der letzte Besitzer des Gutes Bochowke, das über eine Betriebsfläche von 275 Hektar, davon 226 Hektar als Ackerland, verfügte.
Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Bochowke 60 Einwohner, 1933 waren es dann 130 in der Gemeinde Bochowke, und 1939 in Hohenlinde 119.
Vor 1945 bildete Bochowke bzw. Hohenlinde einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk, in den außer Bochowke noch Gliesnitz (heute polnisch: Gliśnica) und Lessaken (Lesiaki) eingegliedert waren. Gliesnitz wurde Ende der 1920er Jahre in die Gemeinde Bochowke eingemeindet. Sie gehörte bis 1945 zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.
Am 8. März 1945 begaben sich die Einwohner von Hohenlinde aufgrund eines Räumungsbefehls auf die Flucht. Der Treck zog über Bochow (Bochowo), Schimmerwitz (Siemirowice) nach Zewitz (Cewice), dann weiter über Lauenburg in Pommern (Lębork), Kamelow (Kębłowo Nowowiejskie), Bresin (Brzeźno Lęborskie), Pusitz (Pużyce) und Mersinko (Mierzynko) nach Mersin (Mierzyno), wo er am 10. März von sowjetischen Truppen überrollt wurde. Am 9. März war Hohenlinde von der Roten Armee eingenommen worden, und als die Treckflüchtlinge am 13. März wieder in ihrem Heimatort eintrafen, hatte sich hier ein sowjetischer Stab einquartiert. Zusammen mit ganz Hinterpommern wurde Bochówko im August 1945 unter polnische Verwaltung gestellt. Die einheimische Bevölkerung wurde danach auf der Grundlage der sogenannten Bierut-Dekrete aus dem Ort vertrieben. Bochowke respektive Hohenlinde erhielt die polnische Bezeichnung Bochówko und gehört heute zum Schulzenamt Bochowo in der Gmina Czarna Dąbrówka im Powiat Bytowski der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Słupsk). Hier leben jetzt 109 Einwohner.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1824: 53[2]
- 2010: 109
Kirche
Die Bevölkerung von Bochowke bzw. Hohenlinde war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf war bis 1909 in das Kirchspiel Mickrow (heute polnisch: Mikorowo) eingepfarrt, danach in das neu gegründete Kirchspiel Groß Rakitt (Rokity). Es gehörte zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Die katholischen Einwohner wurden von der Pfarrei in Stolp betreut.
Nach 1945 änderten sich die Verhältnisse ins Gegenteil. Die mehrheitlich katholische Einwohnerschaft von Bochówko gehört nun zur Pfarrei Rokity, die jetzt allerdings zum Dekanat Łupawa (Lupow) im Bistum Pelplin der katholischen Kirche in Polen gehört. Die wenigen hier lebenden evangelischen Kirchenglieder sind nun der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.
Schule
In Bochowke gab es keine eigene Schule. Die Kinder besuchten – wie auch die Kinder aus Lessaken (heute polnisch: Lesiaki) – die Volksschule in Wutzkow (Oskowo).
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, 2. Band, Stettin 1784, S. 944, Nr. 6.
- ↑ Alexander August Mützell, Hrsg.: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats. Band 6, Halle 1825, S. 412.
Gmina Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow)Ortsteile (Schulzenämter): Bochowo (Bochow) | Czarna Dąbrówka (Schwarz Damerkow) | Jasień (Jassen) | Jerzkowice (Jerskewitz) | Kartkowo (Kartkow) | Karwno (Karwen) | Kleszczyniec (Kleschinz) | Kłosy (Klössen) | Kotuszewo (Kutusow, 1938–45 Priemfelde) | Kozy (Kose) | Mikorowo (Mickrow) | Mydlita (Buchwalde) | Nożynko (Klein Nossin) | Nożyno (Groß Nossin) | Otnoga (Wottnogge, 1937-45 Mühlental) | Rokiciny (Neurakitt) | Rokitki (Klein Rakitt) | Rokity (Groß Rakitt) | Unichowo (Wundichow) | Wargowo (Vargow)
Andere Ortschaften: Będzieszyn (Vorwerk Brandstätt) | Bochówko (Bochowke, 1937-45 Hohenlinde) | Brzezinka (Bresinke) | Ceromin (Zeromin) | Cole | Czarnolesie (Forstkaten) | Dąbie (Dambee, 1937-45 Eichen) | Dąbrowa Leśna | Dęby | Drążkowo (Neuhof) | Flisów (Fließhof) | Gliśnica (Gliesnitz) | Jaszewo (Jassewo) | Kostroga (Helenenhof) | Kozin (Kosemühl) | Lipieniec (Libienz, 1937-45 Liebgen) | Łupawsko (Lupowske, 1937-45 Grünenwalde) | Nowe Karwno (Neu Karwen) | Obrowo (Wobbrow) | Osowskie (Wussowske, 1937-45 Waldliebe) | Owsianka (Landhof) | Podkomorki | Podkomorzyce (Niemietzke, 1937-45 Puttkamerhof) | Połupino (Karlsfelde) | Przybin (Sophienhof) | Przylaski (Glashütte) | Rokicki Dwór (Neuhof) | Rudka (Neuhütte) | Skotawsko (Schottofske, 1938-45 Schottow) | Soszyce (Augustfelde) | Święchowo (Friedrichsfelde) | Wargówko (Neu Vargow) | Zawiaty (Saviat, 1937-45 Seeblick)
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