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Sternbergit Sternbergit und Pyargyrit aus Jáchymov, Tschechien Chemische Formel AgFe2S3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.65 (8. Auflage 2/C.14-30) (nach Strunz)
02.09.12.01 (nach Dana)Kristallsystem orthorhombisch - pseudohexagonal Kristallklasse mmm Farbe hellbraun Strichfarbe schwarz Mohshärte 1-1,5 Dichte (g/cm3) 4,101–4,215 Glanz metallisch Transparenz opak Bruch Spaltbarkeit {001} vollkommen Habitus Zwillingsbildung lamellar entlang {130} Sternbergit oder Argyropyrrhotit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AgFe2S3 und bildet pseudohexagonale, bis zu 0,6 cm große Platten von brauner Farbe, die häufig Rosetten oder Aggregate bilden.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1827 von Wilhelm Ritter von Haidinger in Sankt Joachimsthal (heute Jáchymov) im tschechischen Teil des Erzgebirges gefunden. Es wurde nach dem tschechischen Botaniker und Mineralogen Kaspar Maria von Sternberg benannt.
Klassifikation
In der Systematik der Minerale nach Strunz wird Cubanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Argentopyrit, Enargit, Cubanit und Stibioenargit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Argentopyrit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Picotpaulit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[1]
Modifikationen und Varietäten
Sternbergit ist dimorph zu Argentopyrit. Die beiden Minerale sind ihrer Zusammensetzung und unterscheiden sich lediglich in ihrer kristallographischen Raumgruppe und den Gitterparametern.
Bildung und Fundorte
Sternbergit bildet sich hydrothermal zusammen mit anderen silberhaltigen Sulfosalzen sowie in sulfidischen Cobalt-Nickel-Silber-Ansammlungen. Es ist vergesellschaftet mit Stephanit, Akanthit, Proustit, Pyrargyrit, Argentopyrit, Xanthoconit, Pyrit, Galenit, Sphalerit, Dolomit, Calcit und Quarz.
Es sind bislang (Stand Dezember 2010) 51 Fundorte von Sternbergit bekannt. Neben seiner Typlokalität fand man das Mineral unter anderem in Beaverdell und Itchen Lake in Kanada, Hulun Buir und Wannian in China, Châteauneuf-du-Faou und La-Croix-aux-Mines in Frankreich, Wieden, Waidhaus, Nieder-Beerbach, Sankt Andreasberg, Meschede und mehreren Orten des Erzgebirges in Deutschland, Márianosztra in Ungarn, Aomori, Suzuyama und Miyazaki in Japan, Pachuca de Soto und Temascaltepec in Mexiko, Djebel Sarhro und Djebel Siroua in Marokko, Kongsberg und Hemnes in Norwegen, Celendin in Peru, Chiuzbaia in Rumänien, die Regionen Primorje und Kamtschatka in Russland, Hiendelaencina in Spanien, Boliden und Hällefors in Schweden sowie den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Colorado, Nevada und New Mexico.[2]
Kristallstruktur
Sternbergit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Ccmb mit den Gitterparametern a = 6,615 Å, b = 11,639 Å und c = 12,693 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Sternbergit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
Commons: Sternbergite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Sternbergit (Wiki)
- Sternbergit bei mindat.org (englisch)
Kategorien:- Mineral
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